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Verfahren zur Darstellung metallhaltiger Polyazofarbstoffe Es ist
bekannt, daß man metallhaltige Polyazofarbstoffe, die nur ein Metall enthalten,
herstellen kann, wenn man die fertigen metallfreien Farbstoffe mit metallabgebenden
Mitteln, die nur ein Metall abgeben können, behandelt oder die Einwirkung der Diazo-
und Kupplungskomponenten, die keine " Azogruppen enthalten, in Gegenwart solcher
metallabgebender Mittel bis zur Bildung der Endfardstoffe vor sich gehen läßt. (Vgl.
Patentschrift 35o 697, Beispiel 2.) Es wurde nun gefunden, daß es in vielen
Fällen vorteilhaft ist, metallhaltige Polyazofaxbstoffe, die nur ein komplexbildendes
Metall enthalten, durch Behandeln der zur Herstellung der Polyazofarbstoffe verwendeten
bzw. bei der Herstellung auftretenden Zwischenazofarbstoffe und dann der noch meta.llkomplexbildende
Gruppen enthaltenden Endfarbstoffe mit solchen metallabgebenden Mitteln, die dasselbe
Metall enthalten, herzustellen.
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Bei dem vorliegenden Verfahren besteht die Möglichkeit, die metallhaltigen
Zwischenfarbstoffe abzuscheiden, womit eine Reinigung verbunden ist. Die herstellbaren
Endfarbstoffe färben ohne weitere Reinigung in reineren Tönen als die nach dem bekannten
Verfahren erhaltenen Farbstoffe und können zum Färben der verschiedensten Textilien
verwendet werden; sie sind jedoch hauptsächlich zum Färben der pflanzlichen Faser
und der natürlichen oder künstlichen Seide geeignet.
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Beispiel 46,1 Teile 5.5'-Dioxy-2.2'-dinaphthylamin-7 # 7'-disulfonsäure
werden in 7oo Teilen Wasser zusammen mit 3o Teilen Soda gelöst, und die Lösung wird
mit der Diazolösung aus 14,3 Teilen 4-Chlor-2-amino-i-oxybenzol vereinigt. Der durch
Aussahen wie üblich aufgearbeitete rote Farbstoff wird in 6ooo Teilen Wasser heiß
gelöst, die Lösung mit einer konzentrierten Lösung von 25 Teilen Kupfersulfat versetzt
und eine Viertelstunde unter Rühren auf dem Wasserbad erwärmt. Der Farbstoff nimmt
dabei einen violetten Farbton an und wird durch Kochsalz quantitativ abgeschieden.
In Wasser und konzentrierter Schwefelsäure löst er sich mit violetter, in Sodalösung
oder verdünnter Ätzalkalilauge mit blauroter Farbe. Er färbt Baumwolle aus einem
glaubersalzhaltigen Färbebad rotviolett.
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Der neue Farbstoff wird nun in iooo Teilen einer 5prozentigen Sodalösung
gelöst bzw. aufgeschlemmt und weiterhin mit der Diazoverbindung aus 14,3 Teilen
q.-Chlor-2-amino-i-oxybenzol gekuppelt. Die wie üblich isolierte Monokupferverbindung
wird nun in 6ooo Teilen Wasser heiß gelöst, mit einer konzentriertere
Lösung
von 25 Teilen Kupfersulfat versetzt und eine Stunde -auf - dem Wasserbad erwärmt.
Die entstandene Kupferverbindung wird hierauf wie üblich isoliert und getrocknet.
Sie färbt Baumwolle aus neutralem oder alkalischem Färbebade violett.
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Beispiel e Man kuppelt 46 Teile 5 .5'-Dioxy-2.2'-dinaphthylamin-7.7'-disulfonsäure
in alkalischer Lösung mit der Dia7overbindung aus 23 Teilen 4-Nitroz-amino-i-oxybenzol-6-sulfonsäure,
verdünnt, ohne den Farbstoff vorher abzuscheiden, auf 3ooo Volumenteile, neutralisiert
mit Essigsäure und gibt eine Lösung von 37 Teilen Eisenchlorid (FeC13. 6H20) in
Wasser hinzu. Hierauf kocht man einige Zeit am Rückflußkühler. Dann wird mit Soda
stark alkalisch gestellt, abgekühlt und mit einem zweiten 11o Mol. diazotierter
q.-Nitro-2-amino-i-oxybenzol-6-sulfonsäure gekuppelt. Der Disazofarbstoff wird abgeschieden,
in 4ooo Teilen Wasser aufgelöst bzw. aufgeschlemmt, die Lösung oder Aufschlemmung
mit 42 Teilen Natriumacetat und einer Lösung von 27 Teilen krystallisiertem Eisenchlorid
in Wasser versetzt und nochmals einige Zeit gekocht. Der Farbstoff wird auf gewöhnliche
Weise abgeschieden und getrocknet. Er löst sich in Wasser mit bräunlicher und in
konzentrierter Schwefelsäure mit violetter Farbe. Baumwolle und Viskose werden in
grauen Tönen gefärbt.
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Ersetzt man das in obigem Beispiele verwendete Eisenchlorid durch
die entsprechenden Mengen Mangansulfat, so erhält man einen Farbstoff, der sich
in heißem Wasser mit blauvioletter, in konzentrierter Schwefelsäure mit rotvioletter
Farbe löst und Baumwolle und Viskose in bläulich grauen Tönen färbt.
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Beispiel 3 67 Teile des aus 1/l. Mol. 5 . 5'-Dioxy-2 . 2'-dinaphthylamin-7
. 7'-disulfonsäure und %o Mol. der Diazoverbindung des 4.-Nitro-2-aniino-ioxybenzols
erhaltenen Farbstoffes werden in 4oooTeilen heißem Wasser gelöst, und die Lösung
wird nach Zugabe einer Lösung von 12 Teilen vanadinsaurem Ammonium in Zoo Teilen
Wasser 5 Stunden rückfließend gekocht. Die Farbstofflösung wird hierauf mit 5oTeilen
Soda versetzt und unter Eiskühlung mit einem zweiten 1/loMo1. der Diazöverbindung
des 4.-Nitro-2-amino-i-oxybenzols gekuppelt. Der Farbstoff wird auf übliche Weise
abgeschieden, hierauf in 4ooo Teilen heißem Wasser gelöst und die Lösung neuerdings
mit i2 Teilen vanadinsaurem Ammonium 5 Stunden gekocht. Der Farbstoff stellt in
trockenem Zustand ein dunkles Pulver dar, das sich in Wasser mit blauer und in konzentrierter
Schwefelsäure mit violetter Farbe löst. Baumwolle und Viskose werden in blauen Tönen
gefärbt. Beispiel q.
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46 Teile 5 . 5'-Dioxy-2 . 2'-dinaphthylamin-7. 7'-disulfonsäure werden
in alkalischer Lösung mit der aus 2o Teilen q. # 6-Dinitro-2-amino-i-oxybenzol erhaltenen
Diazoverbindung gekuppelt. Hierauf wird das überschüssige Alkali mit Essigsäure
neutralisiert und eine wässerige Lösung von 28 Teilen krystallisiertem Nickelsulfat
zugesetzt. Die Mischung wird während 11/2 Stunden im Sieden gehalten. Dann läßt
man erkalten, gibt 5o Teile Soda hinzu und kuppelt -unter Eiskühlung mit einem zweiten
1/1o Mol. des diazotierten q.. 6-Dinitro-2-amino-i-oxybenzols. Der Farbstoff wird
durch Kochsalz abgeschieden, wieder in 6ooo Teilen heißem Wasser gelöst, mit 27
Teilen krystallisiertem Natriumacetat und einer wässerigen Lösung von 28 Teilen
Nickelsulfat versetzt, i '/,Stunden gekocht, hierauf auf übliche Weise abgeschieden
und getrocknet. Der Farbstoff stellt ein dunkles Pulver dar, das sich in Wasser
und konzentrierter Schwefelsäure mit rotvioletter Farbe löst. Baumwolle und Viskose
werden in rötlichgrauen Tönen gefärbt.
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Wird in diesen Beispiel das 4..6-Dinitro-2-amino-i-oxybenzol durch
5-Nitro-2-amino-ioxybenzol ersetzt, so erhält man einen Farbstoff, der sich in Wasser
mit blauvioletter und in konzentrierter Schwefelsäure mit rotvioletter Farbe löst.
Er färbt Baumwolle und Viskose in kräftigen grauen Tönen.
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Beispiels 46 Teile 5 . 5'-Diox-2. 2'-dinaphthylamin-7.7'-disulfonsäure
werden' in alkalischer Lösung mit i5,4 Teilen diazotiertem 4.-Nitro-2-amino-i-oxybenzol
gekuppelt. Hierauf wird auf 3ooo Volumenteile verdünnt, mit Essigsäure neutralisiert
und nach Zugabe einer Kupfersulfatlösung, entsprechend q. Teilen Kupferoxyd (Cu0),
einige Zeit gekocht. Die Farbstofflösung wird durch Zugabe von 5o Teilen Soda stark
alkalisch gestellt und unter Eiskühlung mit einem zweiten 1f 1o Mol. derselben Diazoverbindung
gekuppelt. Nach beendeter Kupplung wird der Farbstoff abgeschieden, in 4ooo Teilen
heißem Wasser gelöst und die Lösung nach Zugabe von 1q. Teilen krystallisiertem
Natriumacetat und einer Lösung j von 7,6 g Kupfersulfat in Wasser einige Zeit gekocht.
Der Farbstoff wird durch Zugabe von etwas Salz abgeschieden. Er stellt trocken ein
dunkles Pulver dar, das sich in Wasser und konzentrierter Schwefelsäure mit rotvioletter
Farbe löst. Baumwolle und Viskose werden in kräftig violetten Tönen gefärbt.
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Beispiel 6 49 Teile 2 . i' Azonaphthalin-5 # 5'-dioxy-2'- i amino-7.
7'-disulfonsäure werden in alkalischer Lösung mit der aus 2o Teilen q. .. 6-Dinitro-2-amino
-i-oxybenzol
dargestellten Diazoverbindung gekuppelt. Die Farbstofflösung wird auf 3ooo Volumenteile
verdünnt, mit Essigsäure neutralisiert und nach Zugabe einer Nickelsulfatlösung
entsprechend 3,7TeilenNickeloxyd (Ni 0), i',/.. Stunden rückfließend gekocht. Durch
Zugabe von 50 Teilen Soda wird stark alkalisch gestellt und unter Eiskühlung
mit einem zweiten 1/1o Mol. des diazotierten q. . 6-Dinitro-2-aminoi-oxybenzols
gekuppelt. Der erhaltene Farbstoff wird zweckmäßig abgeschieden, hierauf in 4000
Teilen heißem Wasser gelöst und unter Zusatz von =q. Teilen krystallisiertem Natriumacetat
und einer Lösung von Nickelsulfat, die 3,7 Teilen Nickeloxyd (Ni 0) entspricht,
i',`2 Stunden gekocht. Der Farbstoff wird durch Zugabe von Salz abgeschieden. Er
stellt in trockenem Zustand ein dunkles Pulver dar, das sich in Wasser mit schmutzigvioletter
und in konzentrierter Schwefelsäure mit blaugrauer Farbe löst. Baumwolle und Viskose
werden in grauen Tönen gefärbt.