DE88084C - - Google Patents

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DE88084C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B19/00Oxazine dyes
    • C09B19/005Gallocyanine dyes

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
In Analogie mit dem Oxazin der Patentschrift Nr. 50998 gelingt es leicht, ein Molecül Anilin in den Kern des durch Einwirkung von Binitrochlorbenzol auf das Condensationsproduct von salzsaurem Nitrosodialkylanilin bezw. salzsaurem Nitrosodiälkylamidoazobenzol und GaIlaminsäure erhaltenen Binitrokörpers einzuführen, wenn dieser mit einem Ueberschufs von Anilin während einiger Zeit erwärmt wird. Das Einwirkungsproduct bildet ein bronzeglänzendes, krystallinisches Pulver, das in-heiisem Wasser und Alkohol wenig oder kaum löslich ist; in concentrirter Schwefelsäure löst es sich mit bordeauxrother Farbe, die auf Zusatz von . Wasser in rothbraun umschlägt.
Dieser anilidirte Körper läfst sich leicht in eine Sulfosäure überführen, wenn er mit seinem drei- bis vierfachen Gewichte 95proc. Schwefelsäure während einiger Zeit auf dem Wasserbade erwärmt wird. Beim Eingiefsen in Wasser scheidet sich die neue Sulfosäure als braune Masse aus; sie wird abfiltrirt und in das Ammoniak- oder Natronsalz übergeführt. Diese Salze lösen sich in Wasser leicht mit blaugrüner Farbe und färben chromirte Wolle in lebhaft grünen Tönen an; die Ausfärbung auf ungeheizter Wolle ist grünstichig-blau.
Die Constitution des neuen Farbstoffes entspricht vermuthlich der nachstehenden Formel:
-NH- C6H4-SO3H
CONH-C6H3(NOJ2.
Beispiel I. 21 Theile salzsaures Salz des Einwirkungsproductes von. Nitrosodiäthylanilin bezw. Diäthylamidoazobenzol auf Gallaminsäure werden in etwa 1 1 heifsem Wasser gelöst, hierzu 2 1 Alkohol gegeben, hierauf eine wässerige Lösung von 5,3 Theilen kohlensaurem Natron- und alsdann die alkoholische Lösung von 10 Theilen Binitrochlorbenzol (C
g
(Cl : NO2: NO2 =1:2
zugesetzt. Das S
2 2 ^)
Gemenge wird während etwa 3 Stunden auf dem Wasserbade erwärmt; nach dieser Zeit ist die Reaction in nahezu quantitativer Weise vollzogen und der neue Körper als kantharidengrüne krystallinische Masse abgeschieden; er wird abfiltrirt, geprefst und getrocknet.
Die Nitrogruppen des auf diese Weise erhaltenen Körpers befinden sich . offenbar im Carboxylanilidrest im Gegensatz zu dem in der Patentschrift Nr. 86415- beschriebenen Farbstoffe, bei welchem die Nitrogruppe sich im Anilidorest befindet.
Die Reaction des Binitrochlorbenzols findet offenbar nach folgender Gleichung statt:
N(C2HJ
+ C6H3Cl(NOJ,
CO-NH2 OH
Der neue Binitrokörper bildet ein bronzeglänzendes Pulver, das in heifsem Wasser und Alkohol, sowie in verdünnten Säuren und Alkalien nur wenig oder kaum löslich ist. In concentrirter Schwefelsäure löst er sich mit violetter Farbe, auf Zusatz von Wasser entsteht zunächst eine carmoisinrothe Lösung, nach einiger Zeit ein flockiger Niederschlag.
Das, neue Binitroderivat läfst sich, zum Unterschied von dem nicht nitrirten Oxazin der Patentschrift Nr. 50998, dem Condensationsproduct aus Nitrosodialkylanilin und Tanninanilid, nicht sulfuriren, hingegen gelingt die Darstellung einer wasserlöslichen . Bisulfitverbindung, wenn man 5 Theile des Nitrooxazinderivates, 20 Theile Alkohol, 20 Theile einer 40 proc. Bisulfitlösung während einiger Zeit auf dem Wasserbade erwärmt. Die Bisulfitverbindung scheidet sich nach kurzer Zeit als grünglänzende, krystallinische Masse aus und färbt gebeizte Baumwolle in violetten bis blauen Tönen an.
10 Theile des neuen Binitrokörpers werden in 20 Theile Anilin eingerührt und alsdann das Gemenge während etwa 1J2 Stunde auf dem Wasserbade erwärmt. Nach dem Erkalten scheidet sich die neue Anilidoverbindung in goldglänzenden Blättchen aus. Sie wird abfiltrirt, zur Reinigung vom Anilin mit Alkohol gewaschen und getrocknet; in feinvertheiltem Zustande färbt sie chromirte Wolle in grünen Tönen an.
10 Theile des anilidirten Binitrokörpers trägt man in 40 Theile 9 5 proc. Schwefelsäure ein und erwärmt während kurzer Zeit auf etwa 90°, bis eine Probe in Alkalien löslich ist. Hierauf wird in Wasser gegossen, die Sulfosäure abfiltrirt und in das Ammoniak- oder Natronsalz übergeführt.
Die Reactionen, welche zur beschriebenen Anilidoverbindung führen, lassen sich auch in umgekehrter Reihenfolge ausführen, d. h. es kann das Condensationsproduct aus salzsaurem Nitrosodialkylanilin bezw. salzsaurem Dialkylamidoazobenzol und Gallaminsäure zuerst mit
+ HCl
CONH- C6H3(NOJ2.
Anilin condensirt und der so erhaltene Anilidokörper nachträglich durch Einwirkung von Binitrochlorbenzol in die Nitroverbindung übergeführt werden.
Beispiel II. 21 Theile salzsaures Salz des Einwirkungsproductes von Nitrosodiäthylanilin bezw. Diäthylamidoazobenzol auf Gallaminsäure werden in 40 Theile Anilin eingerührt und alsdann das Gemenge während etwa Y2 Stunde auf dem Wasserbade erwärmt. Nach dem Erkalten scheidet sich die Anilidoverbindung aus und wird durch Filtration und Waschen mit Alkohol isolirt (s. Patentschrift Nr. 87935). ■
Die so erhaltene Anilidoverbindung wird in Alkohol suspendirt und hierauf mit einer alkoholischen Lösung von ι ο Theilen Binitrochlorbenzol (Cl: NO2 : NO2 =1:2:1,) versetzt. Das Gemenge wird während etwa 3 bis 5 Stunden auf dem Wasserbade erwärmt; nach dieser Zeit ist die Reaction beendet, der neue Binitrokörper wird abfiltrirt, geprefst und getrocknet. Er besitzt die in der Einleitung angegebenen Eigenschaften und färbt in feinvertheiltem Zustande chromirte Wolle in grünen Tönen an.
Die Sulfurirung kann wie im Beispiel I angegeben ausgeführt werden.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Darstellung grüner, beizenfärbender Farbstoffe nach dem Patent-Anspruch ι des Patentes Nr. 56991, darin bestehend, dafs man die durch Einwirkung von Binitrochlorbenzol (Cl: NO2 : NO2 = ι : 2 : /\.) auf die Condensationsproducte von Gallaminsäure mit salzsaurem Dialkylamidoazobenzol bezw. salzsaurem Nitrosodialkylanilin erhaltenen Binitrokörper durch Erwärmen mit Anilin in eine Dinitroanilidoverbindung überführt.
2. Abänderung des durch Patent-Anspruch 1 geschützten Verfahrens, bestehend in der Einwirkung von Binitrochlorbenzol auf die gemäfs dem Verfahren des Patents Nr. 87935
erhaltenen anilidirten Einwirkungsproducte von Gallaminsäure auf salzsaures Dialkylamidoazobenzol bezw. salzsaures Nitrosodialkylanilin.
Ueberführung der nach den Patent-Ansprüchen ι und 2 erhaltenen Binitroanilidoverbindungen in Sulfosäuren nach dem Verfahren des Patent - Anspruchs 2 des Patentes Nr. 56991 durch Erwärmen mit Schwefelsäure und eventuelle Umwandlung der erhaltenen Sulfosäuren in ihre Ammoniakoder Natronsalze.
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