DE436539C - Verfahren zur Darstellung von sauren Wollfarbstoffen der Anthrachinonreihe - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von sauren Wollfarbstoffen der Anthrachinonreihe

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DE436539C
DE436539C DEF57324D DEF0057324D DE436539C DE 436539 C DE436539 C DE 436539C DE F57324 D DEF57324 D DE F57324D DE F0057324 D DEF0057324 D DE F0057324D DE 436539 C DE436539 C DE 436539C
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anthraquinone series
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DEF57324D
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Dr Walter Mieg
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IG Farbenindustrie AG
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IG Farbenindustrie AG
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  • Verfahren zur Darstellung von sauren Wollfarbstoffen der Anthrachinonreihe. Bekanntlich werden Anthrachinonderivate durch alkalische Reduktionsmittel zu Verbindungen reduziert, aus denen sie durch Oxydation sehr leicht, beispielsweise schon durch Luftsauerstoff, wieder zurückgebildet werden können, soweit außer den Karbonylen keine anderen reduzierbaren Gruppen vorhanden waren. Auf dieser Eigenschaft beruhen ja auch die- Färbemethoden für die zahlreichen Küpenfarbstoffe der Anthrachinonreihe. Die Reduktion führt dabei, soweit bekannt, nur bis zur Oxyanthranolstufe.
  • Es wurde nun die Beobachtung gemacht, daß die sulfierten Dianthrachinonylamine und ihre Derivate unter Bedingungen, welche sonst nur bis zur Oxyanthranolstufe führen, zu Verbindungen reduziert werden, aus denen sie durch Oxvdation nicht wieder erhalten werden können. Es können als Reduktionsmittel sogar schon wäßrige Schwefelalkalien oder Ammoniumsulfhydrat verwandt werden. Die Reduktion in saurer Lösung führt zum Teil zu den gleichen Produkten, zum Teil verläuft sie in anderer Weise (s. Beispiel 3).
  • Die neuen Produkte enthalten noch mindestens eine Sulfogruppe. Sie sind in Farbe und Eigenschaften gänzlich verschieden von den Ausgangskörpern. So geht die gelbbraune i; i'-Dianthrachinonylamin-q., q.'-disulfosäure in eine Verbindung von dunkelgrüner Farbe über (Beispiel-- i). Hier sowie bei anderen sulfiertenDerivaten des i, i'-Dianthrachinonylamins liegt wahrscheinlich -Akridinringschluß vor, indem zunächst die Hydroakridinderivate über eine Reduktionsstufe nach folgendem Schema entstehen: welche sich sehr leicht zu den Akridinen oxydieren lassen. Bei der Reduktion kann auch Abspaltung einer Sulfogruppe eintreten (Beispiel i und 2). Die neuen Produkte haben wertvolle färberische Eigenschaften und sollen als saure Wollfarbstoffe Verwendung finden.
  • -. B'e i-' s p 'i e ix i.
  • In eine Auflösung von io Gewichtsteilen i, i'-Dianthrachinonylamin-4, 4'-disulfosäure (erhältlich durch Sulfonieren mit Oleum von etwa 15 Prozent SO" -Gehalt bei 95 bis ioo°) und 2o Gewichtsteilen Ammoniumsulfat in iooo Gewichtsteilen Wasser werden bei Siedetemperatur 4o Gewichtsteile einer ungefähr i 5prozentigen Natriumsulfhydratlösung eingerührt. Das Reaktionsprodukt scheidet sich sogleich in Form dunkelgrüner Nädelchen ab, welche sich in Wasser ziemlich schwer mit dunkelgrasgrüner, in kouz@entrierter Schwefelsäure mit grünlichgelber Arbe lösen.
  • Die Verbindung enthält nur eine Sulfogruppe. Sie stellt wahrscheinlich die eingangs erwähnte Hydroakridinform vor, welche schon durch Luftsauerstoff, besonders leicht in alkalischer Lösung, zu der braunen Akridinform oxydiert wird. Diese löst sich zum Unterschiedvon der in Schwefelsäure fast farblosen i, i' -Dianthrachinonylamin - 4, 4'-disulfosäure intensiv braunrot in Schwefelsäure und geht ihrerseits schon beim Erwärmen mit Natriumbisulfitlösung wieder in die grüne Hydroakridinverbindung über.
  • Die letztere färbt Wolle aus saurem Bade, welches zweckmäßig etwas Bis.ulfit enthält, in olivgrünen, sehr lichtechten Tönen, die durch Nachchromieren, entsprechend dem Übergang in die Akridinform, in braun umschlagen.
  • Reduziert man' das Sulfierungsprodukt von i, i'-Dianthrachinonyl-i, 5-.diaminoanthrachinon (erhältlich durch kurzes Erwärmen des letzteren mit Oleum von etwa 12 Prozent SO. Gehalt auf 95°) in analoger Weise, so erhält man einen Farbstoff von ähnlichen Färbeeigenschaften. , Beispiele. Eine Lösung von io Gewichtsteilen i, 2'-Dianthrachinonyiamindisulfosäure (erhältlich durch Sulfonieren mit Oleum von etwa 15 Prozent SO, bei 95 bis ioo°) in iooo Gewichtsteilen heißen Wassers wird nach Zusatz von 3o Gewichtsteilen kristallisiertem Natriumsulfid und io Gewichtsteilen 3oprOzentiger Natronlauge gekocht, bis sich ein dunkelroter, in Wasser reintut löslicher Niederschlag abscheidet.
  • Er löst sich in Wasser nur schwer mit purpurroter Farbe und schwacher roter Fluoreszenz; in der Wärme wird die Lösung gelberrot. Die Farbe der Lösung in konzentrierter Schwefelsäure ist tiefblau, auf Zusatz von Paraformaldehyd wird sie violett. Gegen Oxydationsmittel, nicht nur Luftsauer-Stoff, sondern auch z. B. salpetrige Säure, igt der Körper sehr beständig. Er enthält nur noch eine Sulfogruppe.
  • Auf Wolle werden aus saurem Bade kräftige und klare rote Färbungen von sehr guten Echtheitseigenschaften erhalten, während das Ausgangsprodukt Wolle gelborange färbt.
  • Den gleichen Körper erhält man, wenn die Reduktion mit Zinnchlorür in alkalischer oder salzsaurer Lösung ausgeführt wird.
  • Beispiel 3.
  • In eine Lösung von io Gewichtsteilen i, 2'-Dianthrachinonylamindisulfosäure in ioo Gewichtsteilen goprozentiger Schwefelsäure werden bei o° bis 5° etwa 1,2 Gewichtsteile Kupferstaub allmählich unter Umrühren eingetragen. Hierauf wird bei gleicher Temperatur so lange weitergerührt, bis eine in Wasser gelöste Probe beim Aussalzen nicht mehr eine rote, sondern eine gelbbraune Fällung gibt. Zur Aufarbeitung wird die schwefelsaure Lösung in 5oo Gewichtsteile Wasser eingerührt und das ausgefällte Produkt auf ein Filter gebracht. Es löst sieh in Wasser mit braungelber Farbe, in konzentrierter Schwefelsäure rot und liefert auf Wolle aus saurem Bade echte gelbbraune Färbungen, die durch Nachchromieren rein braun werden. Beispiel 4. Zu einer Lösung von io Gewichtsteilen des Sulfierungsproduktes von i, i' - Dianthrachinonyl-2, 6-diaminoanthrachinon (erhältlich durch Behandeln des Kondensationsproduktes aus i Mol. 2, 6 - Dichloranthrachinon und 2 Mol. i-Aminoanthrachinon mit Oleum von etwa io Prozent SOr Gehalt bei 95 bis ioo°) in ioo Gewichtsteilen Wasser setzt man bei gewöhnlicher Temperatur 4o Gewichtsteile 3oprozentiger Natronlauge und 2o Gewichtsteile Natriumhy drosulfit. Es bildet sich eine braune Küpe, aus welcher das Reaktionsprodukt durch Einblasen von Luft als tiefroter Niederschlag ausgefällt wird. Der Farbstoff löst sich in Wasser schwer mit roter Farbe; seine Lösung in konzentrierter Schwefelsäure ist intensiv grünlichblau, auf Zusatz von Paraformaldehyd wird sie blauviolett. Wolle wird aus saurem Bade in kräftigen und sehr echten braunstichig roten Tönen gefärbt.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCFI: Verfahren zur Darstellung von sauren Wollfarbstoffen der Anthrachinonreihe, darin bestehend, daß man die Sulfierungsprodukte von Dianthrachinonylaminen oder ihren Substitutionsprodukten mit reduzierenden Mitteln behandelt.
DEF57324D 1924-11-15 1924-11-15 Verfahren zur Darstellung von sauren Wollfarbstoffen der Anthrachinonreihe Expired DE436539C (de)

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