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Verfahren zur Darstellung eines grünen Säurefarbstoffes der Anthrazenreihe.
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stoff auf Dinitroanthrarufindisulfosäure erhaltenen violettroten #Umwandlungsprodukt" oder sehr zweckmässig direkt von der Dinitroanthrarufindisulfosäure selbst. Es bildet zur Zeit das letzte Einwirkungsprodukt von Schwefelwasserstoff auf diese Nitrosulfosäure.
Der grüne Farbstoff entsteht auch, wenn man auf Dinitroanthrarufindisulfosäure Thioschwefelsäure oder ihre Salze einwirken lässt. Erwärmt man z. B. eine schwach essigsaure Lösung von Dintroanthrarufindisulfosäure mit Natriumthiosulfat, so wird die Lösung erst rot, dann violett und schliesslich grünblau, wobei sich feine Kristallnadeln des grünen Farbstoffes abscheiden. Die Reaktion kann noch wesentlich befördert werden, wenn man zum Reaktionsgemisch ein Sulfit zusetzt, wahrscheinlich infolge der bekannten Tatsache, dass die freie Thioschwefelsäure bei Gegenwart von schwefliger Säure oder Sulfiten beständiger ist und sich weniger leicht unter Abschoidung von Schwefel zersetzt.
Man kann den grünen Farbstoff auch durch Erwärmen von Dinitroanthrarufindisulfosäure mit Natriumthiosulfat in neutraler Lösung erhalten ; hiebei entsteht nebenbei etwas durch normale Reduktion gebildete Diamidoanthrarufindisulfosäure (Alizarinsaphirol B).
Aus dieser, sowie den oben beschriebenen Darstellungsweisen des grünen Farbstoffes kann man schliessen, dass seine Bildung auf einem Reduktionsvorgang unter gleichzeitigem
Eintritt von Schwefel in das Molekül beruht.
Auch bei der Einwirkung von Thioschwefelsäure entsteht ein mit roter Farbe lösliches Zwischenprodukt, welches wahrscheinlich identisch ist mit dem oben beschriebenen Umwandlungsprodukt".
Beispiel l. (Direkte Darstellung des grünen Farbstoffes. )
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heissem Wasser gelöst, 10 1 einer 500/eigen Essigsäure zugegeben und dann unter Rühren bei ungefähr 7fic durch ein bis zum Boden des Gefässes reichendes Rohr eine Lösung von 25 kg kristallisiertem Schwefelnatrium in 100 l Wasser langsam zunicken gelassen. Im ersten Stadium der Reaktion, solange die Flüssigkeit noch sauer ist, wird durch den ent- wickelten Schwefelwasserstoff das #Umwandlungsprodukt" gebildet, wobei die Lösung eine violettrote Farbe annimmt.
Nachdem die Säure abgestumpft ist, wirkt das überschüssige Schwefelnatrium auf das Umwandlungsprodukt weiter ein unter Bildung des grünen Farb-
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zeigt nunmehr eine grünblaue Farbe. Der Farbstoff scheidet sich in kleinen grünen Nadeln aus, welche man abfiltriert und mit wenig kaltem Wasser wäscht.
Das Schwcfelnatrium kann in dem obigen Beispiel durch andere Alkalisultide oder Snifhydratc ersetzt werden, die Essigsäure durch Ameisensäure, Oxalsäure, Benzoesäure usw. oder weniger vorteilhaft auch durch Mineralsäuren. Man kann auch in neutraler Lösung arbeiten. In diesem Falle ist der grüne Farbstoff mit gewissen Mengen Diamidoanthra- rutirldislllfosliure verunreinigt, von denen er mit Hilfe seines in verdünnter Natronlauge schwer löslichen Natriumsalzes getrennt werden kann.
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Neuer <SEP> Farbstoff <SEP> Diamidoanthrarufindisulfosäure
<tb> Lösung <SEP> in <SEP> heissem, <SEP> schwach
<tb> grünblau, <SEP> fast <SEP> grün <SEP> rot <SEP> ! <SEP> tchb <SEP> ! <SEP> nu <SEP> ;
<tb> angesäuertem <SEP> Wasser
<tb> Wässrige <SEP> Lösung <SEP> auf <SEP> Zusatz <SEP> wird <SEP> missfarbig <SEP> und <SEP> heller,
<tb> unverändert <SEP> Abscheidung <SEP> der <SEP> Farbstoffvon <SEP> ranchender <SEP> Salzsäure
<tb> sulfosäure
<tb> Wassrige <SEP> Lösung <SEP> auf <SEP> Zusatz <SEP> Abscheidung <SEP> eines <SEP> grünen
<tb> fast <SEP> unverändert
<tb> von <SEP> Natronlauge <SEP> schwerlöslichen <SEP> Natornsalzes
<tb> i.
<SEP> ösung <SEP> in <SEP> konzentrierter
<tb> Schwefelsäure <SEP> orangerot <SEP> hellgelb
<tb> Lösung <SEP> in <SEP> konzentrierter <SEP> violettrot, <SEP> kein <SEP> scharfes
<tb> grünblau, <SEP> scharfes <SEP> Spektrum
<tb> Schwefelsäure <SEP> + <SEP> Borsäure <SEP> Spektrum
<tb> Färbung <SEP> auf <SEP> ungebeizter
<tb> Wolle <SEP> grün <SEP> blau
<tb> Färbung <SEP> auf <SEP> chromierter
<tb> Wolle <SEP> gelbgrün <SEP> grünblau
<tb>
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Beispiel 2. (Darstellung des Umwandlungsproduktes.) 10 leg dinitroanthrarufindisulfosaures Natrium werden in 500 heissem Wasser gelöst, 5 kg Ameisensäure zugegeben und nun bei 75-800 C so lange Schwefelwasserstoff durchgeleitet, bis die Lösung eine blutrote Farbe angenommen hat.
Man filtriert dann von etwa abgeschiedenem Schwefel ab und versetzt die heisse Flüssigkeit mit Chlorkaliumlösung, worauf sich der neue Körper in violettroten kleinen Kristallen abscheidet, welche eventuell durch nochmaliges Lösen in Wasser und Ausfällen mit Chlorkalium gereinigt werden können.
Die so erhaltene neue Verbindung ist in Wasser mit himbeerroter Farbe löslich, welche durch Natronlauge in ein stumpfes Violett übergeht. Die Lösung in konzentrierter Schwefelsäure ist blaurot und wird durch Borsäure grün. Der neue Körper färbt ungebeizte Wolle in saurem Bade bläulichrot an.
Statt wie in dem obigen Beispiel mit fertig gebildetem Schwefelwasserstoff zu arbeiten, kann man selbstverständlich den Schwefelwasserstoff auch in der Reaktionsflüssigkeit selbst entwickeln, indem man z. B. in die sauer gehaltene Lösung der Dinitroanthrarussndisulfo- säure eine Lösung eines Schwefelalkali oder Sulfhydrates einlaufen lässt.
Beispiel 3. (Darstellung des grünen Farbstoffes aus dem"Umwandlungsprodukt".)
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und weiter Schwefelwasserstoff einleitet, so wird die Lösung violett und später grünblau.
Wenn dieser Punkt erreicht ist, unterbricht man den Schwefelwasserstoffstrom, kocht auf, filtriert von abgeschiedenem Schwefel ab und fällt den grünen Farbstoff aus dem Filtrat durch Zusatz von Kochsalz aus. b) Das aus 10 kg Dinitroanthrarufindisulfosäure nach Beispiel 2 erhältliche isolierte #Umwandlungsprodukt" wird in 400 l Wasser zerteilt und mit einer Lösung von 20 kg kristallisiertem Schwefelnatrium versetzt. Man erwärmt nun auf dem Wasserbade; die Flüssigkeit färbt sich erst blau, dann grün und bald beginnt sich der grüne Farbstoff kristallinisch abzuscheiden. Wenn dessen Menge nicht mehr zunimmt, filtriert man ab und wäscht mit etwas kaltem Wasser nach.
Beispiel 4. (Darstellung des #Additionsproduktes" und Überführung desselben in den grünen Farbstoff.)
Wenn man in Beispiel 3 a), nachdem die Flüssigkeit eine grünblaue Färbung angenommen hat, fortfährt, Schwefelwasserstoff einzuleiten, wird die Farbe allmählich rotblau und endlich rotviolett. Man filtriert dann von abgeschiedenem Schwefel ab und salzt aus der Lösung das"Additionsprodukt''durch Chlorkalium aus.
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scheidet sich als Natronsalz ab, welches abfiltriert und getrocknet wird.
Das in oben erwähnter Weise isolierte., Additionsprodukt"stellt einen \ioletten kristallinischen Niederschlag dar, der sich in Wasser mit violetter Farbe löst. In konzentrierter Schwefelsäure löst er sich ebenfalls mit violetter Farbe, welche durch Zusatz von Borsäure blauer wird. Auf ungebeizter Wolle erhält man in sallrem Bade blauviolette
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des grünen Farbstoffes.
Beispiel 5. (Darstellung des grünen Farbstoffes mit Ililfe von Natrinmthiosutfat.)
10 kg dos sauren Natriumsalzes der Dinitroanthrarufindisulfosäure, 500 l Wasser.
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nicht mehr zunimmt und sich die Farbe der Flüssigkeit bei weiterem Kochen nicht mehr ändert, lässt man auf 500 ('abkühlen, filtriert den abgeschiedenen Farbstoff ab und wäscht mit etwas kaltem Wasser aus.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung eines grünen Säurefarbstoffes der Anthrazenreihe, dadurch gekennzeichnet, dass man Salze der Dinitroanlhrarufindisulfosäuro in neutraler oder saurer Lösung mit Schwefelwasserstoff, Alkalisulfiden, Alkalisulfhydraten oder mit Thio- schwefelsälllo oder deren Salzen, bei letzterer Anwendungswoiso mit oder ohne Zusatz von schwefliger Säure oder deren Salzen behandelt.
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