DE123611C - - Google Patents

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DE123611C
DE123611C DENDAT123611D DE123611DA DE123611C DE 123611 C DE123611 C DE 123611C DE NDAT123611 D DENDAT123611 D DE NDAT123611D DE 123611D A DE123611D A DE 123611DA DE 123611 C DE123611 C DE 123611C
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water
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B31/00Disazo and polyazo dyes of the type A->B->C, A->B->C->D, or the like, prepared by diazotising and coupling
    • C09B31/02Disazo dyes
    • C09B31/025Disazo dyes containing acid groups, e.g. -COOH, -SO3H, -PO3H2, -OSO3H, -OPO2H2; Salts thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
In den beiden Patentschriften 121427 und 12361 ο ist die Darstellung von schwarzen, durch besonders werthvolle Eigenschaften ausgezeichneten Disazofarbstoffen aus Amido-o-nitrophenolsulfosäuren beschrieben, von welchen die eine ein Derivat des o-Amidophenols, die andere ein solches des p-Amidophenols ist, so dafs die betreffenden Disazofarbstoffe, wenn man sie als Naphtylendiaminabkömmlinge betrachtet, mit Rücksicht auf den darin enthaltenen o-Nifrophenolsulfosä'urerest das eine Mal Ortho-, das andere Mal Para - Oxyazofarbstoffe sind.
Da nun in den seither dargestellten Farbstoffen die Amidogruppe zum Hydroxyl sowohl o- wie p-ständig sein konnte, ohne dafs sich die Eigenschaften der Farbstoffe wesentlich änderten., während die Nitrogruppe stets die ο-Stellung zum Hydroxyl einnahm, so lag es nahe, gerade dieser letztgenannten Atombeziehung eine ausschlaggebende Stellung zuzuerkennen, um so mehr, als bekannt ist, von welcher mafsgebenden Bedeutung die Stellung der Nitrogruppe im Allgemeinen für die färbenden
derivaten ist.
Im weiteren Verlauf der Untersuchungen hat sich nun gezeigt, dafs auch solche Nitroamidophenolsulfosäuren zur Darstellung gleichartiger Disazofarbstoffe geeignet sind, in welchen die Nitrogruppe sich zum Hydroxyl nicht in o-, sondern in p-Stellung befindet, während zu gleicher Zeit die Amidogruppe zum Hydroxyl
Eigenschaften von Phenolen oder Phenöldie o-Stellung einnimmt, und dafs die so dargestellten Disazofarbstoffe — was nicht vorauszusehen war — in allen ihren Eigenschaften aufserordentlich ähnlich sind denjenigen der in den beiden genannten Patentschriften beschriebenen Farbstoffe und besonders denjenigen des Patentes 121427 aus der o-Nitro-o-amidophenol-p-sLilfosäure (Nitroamidosäurel). Gleich diesen sind sie von hervorragender Farbstärke und aufserordentlicher Lichtechtheit, und ihre Färbungen besitzen ebenfalls die Eigenschaft, dafs sie durch Nachbehandlung mit Chromaten walk- und seifenechter und grüner werden.
Zur Darstellung dieser neuen Amidonitrophenolsulfosäure (»Amidonitrosäure III«) dient die von Post (Ber. 7, 1323) durch Behandeln von Phenol-2, 4-disulfosäure mit Salpetersäure dargestellte Dinitrophenolsulfosä'ure, welche auch in der Patentschrift 27271 (erloschen Oktober 1886) erwähnt ist, und welche, wie gefunden wurde, auch entsteht, wenn man p-Nitrophenolo-sulfosäure weiter nitrirt. Dieselbe wurde als verschieden von der in der Patentschrift 121427 beschriebenen Dinitrosäure erkannt, und es dürfte ihr sehr wahrscheinlich die Formel:
OH
zukommen.
NO,
Läfst man nun auf das Dikaliumsalz dieser Säure Schwefelalkalien bei nicht zu hoher Temperatur einwirken, so bildet sich das roth gefärbte Salz einer neuen Nitroamidophenolsulfosäure. Die aus diesem Salze mittels verdünnter Mineralsäuren abgeschiedene Nitroamidophenolsulfosäure krystallisirt aus heifser wässeriger Lösung in schönen, fast farblosen Krystallen, welche ι Molecül Wasser enthalten. Beim Erhitzen findet gegen 285 ° unter Verpuffen Zersetzung statt. Das Monokaliumsalz ist leicht in heifsem Wasser mit röthlich gelber Farbe löslich; beim Erkalten scheidet es sich in prächtigen zinnoberrothen, lebhaft glänzenden Nadeln aus. Das Dikaliumsalz ist in Wasser sehr leicht löslich, und zwar mit rother Farbe; auf Alkoholzusatz scheidet es sich als bläulich rothes Krystallpulver ab. Chlorbaryum fällt das schwerlösliche Baryumsalz aus.
Diese letztgenannte Säure ist nicht identisch mit der in der Patentschrift 1236ιό beschriebenen Nitroamidophenolsulfosäure (Nitroamidosäurell); mithin dürfte ihr, unter Zugrundelegung obenstehender Formel für die Dinitrosäure, die Formel:
OH H2 N A S O3 H
NO2
zukommen. Sie ist demnach eine vom p-Nitrophenol sich ableitende Amidosulfosäure.
Beispiele:
1. Darstellung der Nitroamidophenol
sulfosäure III.
60 Theile o-p-Dinitrophenol-o-sulfosaures Kalium werden in 40 Theilen Wasser suspendirt und zur Bildung des Dikaliumsalzes mit einer concentrirten Lösung von 11,2 Theilen Kaliumhydrpxyd in Wasser versetzt. Unter Rühren und gleichzeitigem Kühlen ' werden dann 13 5 Theile krystallisirtes Schwefelnatrium, in der gleichen Menge Wasser gelöst, so zugesetzt, dafs die Temperatur 20° nicht übersteigt. Das Kaliumsalz der Dinitrosäure geht dabei allmählich in Lösung und das Kaliumsalz der Nitroamidophenolsulfosäure scheidet sich dabei in röthlichen Kryställchen ab. Nach dem Abfiltriren wird daraus die freie Säure durch Mineralsäuren in Form von meist blafs graubraunen Blättchen abgeschieden.
2. Diazotirung und Combination mit
a-Naphtylamin.
23,4 Theile Nitroamidophenolsulfosäure werden in ca. 600 Theilen Wasser suspendirt, mit 10,6 Theilen calcinirter Soda in Lösung gebracht und durch 42 Theile Salzsäure von 20° B. in fein vertheilter Form ausgefällt. Die Diazotirung wird durch Zusatz einer concentrirten Lösung von 6,9 Theilen Nitrit bewerkstelligt. Die Diazoverbindung ist sehr beständig und in Wasser leicht mit grünlich gelber Farbe löslich. Die erhaltene Diazolösung wird in eine Auflösung von 16,5 Theilen a-Naphtylamin in 15,4 Theilen Salzsäure von 20° B. und 2000 Theilen Wasser eingegossen. Dabei scheidet sich zunächst in der Kälte , momentan ein hellgelber Krystallbrei ab, welcher offenbar das Naphtylaminsalz der Diazosulfosäure ist; beim Erhitzen auf z. B. etwa 70° verschwindet derselbe und allmählich bildet sich statt seiner der violett gefärbte Zwischenfarbstoff. Nach 24stündigem Rühren bei 700 ist die Kupplung beendigt.
Der gebildete Farbstoff ist in violetten Kryställchen vollständig abgeschieden; er wird noch heifs filtrirt und mit heifsem Wasser gewaschen.
Combinirt man mit dem technischen Gemisch der Natronsalze der 1-Naphtylamin-6- und 7-sulfosäure, so ist das Auftreten eines Salzes der Diazosulfosäure nicht zu bemerken, im Uebrigen verläuft die Reaction in ähnlicher W7eise. Das Zwischenproduct scheidet sich bei genügender Concentration, oder'bei gröfserer Verdünnung auf Zusatz von Chlorkalium, als feines, dunkelrothes, im trockenen Zustande grünglänzendes Pulver ab, welches in Wasser ziemlich löslich ist.
3. Diazotirung des Zwischenproductes und Combination mit 1, 5-Naphtol-
sulfosäure.
38,8 Theile des wie oben angegeben dargestellten Zwischenproductes werden unter Zusatz von 22,9 Theilen Natronlauge von 40° B. in 1200 bis 1500 Theilen heifsem Wasser gelöst und nach dem Abkühlen mit 400 Theilen Eis und 6,9 Theilen Nitrit versetzt. Zur Diazotirung werden 57 Theile Salzsäure von ig0 B. zugegeben. Die Diazoverbindung scheidet sich in Form kleiner, körniger, brauner Kryställchen aus. Die Mischung wird direct in eine sodaalkalische Lösung von 27,1 Theilen 1, 5-naphtolsulfosaurem Natron eingegossen. Die Farbstoffbildung ist rasch beendet, durch Kochsalzzusatz wird die zum Theil bereits erfolgte Farbstoffausscheidung noch vervollständigt; man filtrirt, wäscht und reinigt, wenn erforderlich, durch Umlösen.
In ähnlicher Weise geschieht die Darstellung anderer Farbstoffe mit anderen Farbstoffcomponenten, z. B. erfolgt bei Anwendung von a-Naphtylamin als Schlufscomponenten die Combination natürlich zweckmäfsig in saurer Lösung, und es wird dann der gebildete Farbstoff nachträglich ins Natronsalz übergeführt.
Unter den dargestellten Farbstoffen haben sich bisher die folgenden als besonders werthvoll erwiesen:
p-Nitro-o-amidophenol-o-sulfosäure +
α-Naphtylamin +
Farbe der
Wasser
Lösung in
concentrirter
Schwefelsäure
Färbt Wolle
2-Naphtol-6-sulfosäure
2-Naphtol"3, 6-disulfosäure.'
i-Naphtol-4-sulfosäure
i-Naphtol-5-sulfosäure
α-Naphtylamin
tief blauviolett
dunkelblau
dunkelblau
tief violettblau
violettroth
dunkelblau
^ blaugrün
moosgrün
moosgrün
dunkelblau
violettschwarz
blauschwarz
violettschwarz
blauschwarz
schwarz
p-Nitro-o-amidopenol-o-sulfosäure +
i, 6-, i, 7-Naphtylaminsulfosäure +
ß-Naphtol .'
i-Naphtol-5-sulfosäure
K-Naphtylamin
Aethyl-ß-naphtylamin
violettblau
blau
violett
blau
violettblau
grünlich blau
blaugrün
bläulich grün
violettschwarz
blauschwarz
bläulich schwarz
grünschwarz.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch :
    Eine Abänderung des durch den Anspruch 1 des Patentes 121427 geschützten Verfahrens,
    darin bestehend, dafs man die in demselben verwendete 2-Amido-6-nitrophenol-4-sulfosäure hier durch die isomere 2-Amido-4-nitrophenol-6-sulfosäure ersetzt.
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