DE121427C - - Google Patents

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DE121427C
DE121427C DENDAT121427D DE121427DA DE121427C DE 121427 C DE121427 C DE 121427C DE NDAT121427 D DENDAT121427 D DE NDAT121427D DE 121427D A DE121427D A DE 121427DA DE 121427 C DE121427 C DE 121427C
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blue
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B31/00Disazo and polyazo dyes of the type A->B->C, A->B->C->D, or the like, prepared by diazotising and coupling
    • C09B31/02Disazo dyes
    • C09B31/025Disazo dyes containing acid groups, e.g. -COOH, -SO3H, -PO3H2, -OSO3H, -OPO2H2; Salts thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
sulfosäure.
Beim Kochen von Phenol-ρ-sulfosäure mit verdünnter Salpetersäure bildet sich neben 2, 4 - Dinitrophenol eine Dinitrophenolsulfosäure, welche mit der von BaI en tine (Annalen 202, S. 358) aus Hydrazobenzolsulfosäure erhaltenen identisch sein dürfte. Durch partielle Reduction mittelst Schwefelalkalien oder mittelst saurer Reductionsmittel entsteht daraus eine Nitroamidophenolsulfosäure, welche sich leicht diazotiren läfst und deren Diazoverbindung mit Chromogerien sich zu Azofarbstoffen vereinigt. Man kann derselben die Constitution einer 2-Ainido- 6-nitrophenol-4-sulfosäure zuschreiben und wäre sie demnach identisch mit der in der Patentschrift 93443 beschriebenen Nitroamidophenolsulfosäure.
Die meisten aus ihr dargestellten Farbstoffcombinationen sind wegen der Unbeständigkeit ihrer Färbungen selbst gegen verdünnte Säuren praktisch nicht verwendbar.
Durch Combination mit a-Naphtylamin oder ähnlichen, zu weiter diazotirbaren Producten führenden Mittelcomponenten, wiederholtes Diazotiren und Kuppeln mit Chromogenen entstehen nun Farbstoffe, welche diese Säureunbeständigkeit nicht mehr besitzen und durch eine aufserordentliche Ausgiebigkeit und Deckkraft ausgezeichnet sind, in welcher Hinsicht sie alle bisher bekannten Farbstoffe dieser Klasse übertreffen.
. Die in der Patentschrift 45994 beschriebenen Farbstoffe aus o-Amidophenol- beziehungsweise o-Amidokresol-sulfosäuren, a-Naphtylamin und Naphtolsulfosäuren sind u. a. wegen ihres stark ins Rothe ziehenden Farbentones werthlos geblieben; sie geben in starken Ausfärbungen nur fuchsige schwarze Töne-ohne jeden Werth.
Vor diesen, keine Nitrogruppe enthaltenden rothvioletten bis violetten Farbstoffen'zeichnen sich die neuen Farbstoffe durch eine rein blaue bis grünlich blaue Nuance von Schwarz auSj so zwar, dafs in dunklen Tönen blauschwarze bis schwarze Färbungen mit blauem Ueberschein entstehen.
Diese aufseiordentlich grofse Bläuung der Nuancen durch den Eintritt der Nitrogruppe war nicht vorauszusehen.
Ein weiterhin erzielter technischer Effect liegt in der Fähigkeit der neuen Farbstoffe, durch Nachbehandeln ihrer Färbungen mit chromsauren Salzen bedeutend grünlichere Nuancen zu liefern, wobei die Walkechtheit derart zu nimmt, dafs sie sich derjenigen der schwarzen Beizenfarbstoffe an die Seite stellt.
Auch die Lichtechtheit der dargestellten Farbstoffe ist ganz hervorragend.
Beispiel für das Verfahren unter Anwendung von α - Naphtylamin als mittelständige Componente:
i. Darstellung der Nitroamidophenolsulfosäure.
10 Th. Phenol werden durch Erwärmen mit. 13 Th. Schwefelsäure von 660B. in bekannter Weise in Phenol-p-sulfosäure übergeführt. Die erkaltete Sulfirungsmasse wird in 100 Th. Wasser gegossen und mit 40 Th. Salpetersäure von 40° B. so lange gekocht, bis eine abgekühlte Probe Krystalle abscheidet. Nach dem Erkalten wird vom ausgeschiedenen Dinitro-
phenol abfiltrirt und das Filtrat mit ca. ioTh. Pottasche versetzt. Das dinitrophenolsulfosaüre Kalium scheidet sich dann in gelben Krystallen ab. Zur partiellen Reduction werden 30 Th. dieses Kaliumsalzes in der zehnfachen Menge heifsen Wassers gelöst und nach dem Erkalten mit 200 Th. Schwefelammonium versetzt. Die Reduction erfolgt unter schwacher Selbsterwärmung und ist nach 2 bis 3 Stunden beendet. Die gebildete Nitroamidophenolsulfosäure kann durch Versetzen mit Salzsäure als freie Säure oder nach dem Ansäuern mit Essigsäure durch Chlorkalium als Kaliumsalz gefällt werden. Das Kaliumsalz ist wenig löslich in kaltem, leicht in heifsem Wasser mit bräunlich gelber Farbe und krystallisirt daraus beim Erkalten in braunen Nadeln. Die freie Säure wird daraus durch Mineralsäuren in Form von blafs graubraunen Nadeln abgeschieden. Die sehr beständige Diazoverbindung ist äufserst leicht löslich in Wasser; die wässerige Lösung ist tief gelb gefärbt.
2. Combination mit a-Naphtylamin.
23,4 Th. der Nitroamidophenolsulfosäure werden in ca. 500 Th. Wasser gelöst und bei gewöhnlicher Temperatur mit 15 Th. Salzsäure voh 190B. und 6,9 Th. Natriumnitrit diazotirt. Die Diazolösung wird in eine Lösung von ι 5 Th. aLNaphtylamin in 15 Th. Salzsäure von 19 ° B. und 600 Th. Wasser eingegossen und ca. 24. Stunden bei etwa 350 gerührt.·
. Der gebildete Farbstoff scheidet sich in grünglänzenden Kryställchen vollständig ab; er wird abfiltrirt und mit kaltem Wasser gewaschen.
3. Diazotirung des Zwischen products und Combination mit ß-NaphtoI-
disulfosäure R.
Der wie vorstehend angegeben dargestellte Zwischenkörper wird unter Zusatz von 17 Th. Natronlauge von 40 ° B. in ca. 2500 Th. kochendem Wasser gelöst, nach dem Erkalten mit einer concentrirten Lösung von 7,5 Th. Natriumnitrit versetzt und in ein erkaltetes, mit ca. 200 Th. Eis versetztes Gemisch aus 30 Th. Schwefelsäure von 66° B. und 90 Th. -Wasser unter Rühren eingegossen. Die dunkle Farbe des abgeschiedenen Niederschlags wird allmählich braun; es wird dann abfiltrirt, mit kaltem Wasser angerührt und in eine sodaalkalische Lösung von 35 Th. β - Naphtoldisulfosäure R eingegossen. Die Farbstoffbildung ist rasch beendet; durch Kochsalzzusatz wird die bereits zum gröfsten Theil erfolgte Farbstoffabscheidung vervollständigt. Man filtrirt, preist und reinigt, wenn erforderlich, durch Umlösen. In ähnlicher Weise geschieht die Farbstoffdarstellung mit anderen Farbstoffcomponenten; zum Beispiel erfolgt bei Anwendung von a-Naphtylamin als Schlufscomponente die Combination natürlich zweckmäfsig in saurer Lösung, und es wird dann der gebildete Farbstoff nachträglich in das Natronsalz übergeführt. Unter den dargestellten Farbstoffen haben sich bisher die folgenden als besonders werthvoll erwiesen:
Nitroamidophenolsulfosäure (aus Dinitrophenol-psulfosäure) + a-Naphtylamin -f· Farbe der Lösung in
Wasser
cone.
Schwefelsäure
Färbt Wolle
Ct1 -Naphtol-a2-sulfosäure
ai~ » a3~ 11 .
ßi - ßa - ,,
P1 - „ ß2 - ß3 - disulfosäure
a. - Naphtylamin
röthlich blau
blau
röthlich blau
blau
violett
moosgrün
grün
schmutzig blau
blaugrün
schmutzig blau
blauschwarz blauschwarz blauschwarz blauschwarz tiefschwarz.
Nitroamidophenolsulfosäure (aus Dinitrophenol-psulfosäure) + t^-Naphtylamin-ßg- bezw.
ß4-sulfosäure + Farbe der Lösung in
Wasser
cone. . . . Schwefelsäure
Färbt Wolle
Ci1 - Naphtol - Ci3 - sulfosäure
β - Naphtol
a - Naphtylamin
Aethyl- β - naphtylamin ...
violettblau
blauviolett
violett
blau
grünblau
blauviolett
blaugrün
grün
blauschwarz violettschwarz violettschwarz grünl. schwarz.
Beispiel für die Verwendung anderer Mittelcomponenten:
4. Darstellung eines Farbstoffes mit a.j - Naphtylamin - ß3- bezw. ß4-sulfo-; säure in Mittelstellung und ax -Naphtol - a3 - sulfosäure in Endstellung.
. 23,4.Th. Nitroamidophenolsulfosäure werden, wie unter 2 angegeben, diazotirt und die Diazolösung in die Lösung von 24,5 Th. eines Gemisches der Natronsalze der ax-Naphtylaminß3- und ß4-sulfosäure in ca. 400 Th. Wasser eingegossen; die Mischung wird ca. 8 Stunden bei etwa 400 gerührt. Der gebildete Farbstoff bleibt mit rothvioletter Farbe in Lösung. Man versetzt dann unter Eiskühlung mit 15 Th. Salzsäure von 190B. und darauf mit einer concentrirten Lösung von 6,9 Th. Nitrit. Nach
vollendeter Diazotirung läfst man die gelbbraune Lösung des Diazokörpers einlaufen in eine sodaalkalische Lösung von 25 Th. ax-Naphtol-a3-sulfosäure. Der Farbstoff wird mit Kochsalzlösung abgeschieden, geprefst und getrocknet. Die Eigenschaften der hiernach dargestellten Farbstoffe werden veranschaulicht durch vorstehende Tabelle.

Claims (1)

  1. Patent-Ansprüche:
    Verfahren zur Darstellung von blauschwarzen bis schwarzen sekundären Disazofarbstoffen aus 2 - Amido - 6 - nitrophenol - 4 - sulfosäure, darin bestehend, dafs man die Diazoverbindung dieser Säure mit α - Naphtylamin öder dessen zur Darstellung weiter diazotirbarer Producte verwendeten Sulfosäuren als Mittelcomponenten combinirt und die erhaltenen Zwischenfarbstoffe nach neuerlicher Diazotirung mit Chromogenen kuppelt. Die besondere Ausführungsform des durch Anspruch 1 geschützten Verfahrens, darin bestehend, dafs man als Mittelcomponenten «-Naphtylamin und als Schlufscomponenten A1 -Naphtol-öj-sulfosäure, A1 -Naphtol-ag-sulfosäure, ßj-Naphtol-ßg-sulfosäure, ßj-Naphtol-ß2 ß3-disulfosä'ure oder a-Naphtylamin,
    oder als Mittelcomponenten αλ ß3- bezw. U1 ß4-Naphtylaminsulfosäure und als Endcomponenten
    ctj-Naphtol-ag-sulfosaure, ß-Naphtol,
    ß-Naphtylamin,
    Aethyl-ß-naphtylamin
    verwendet.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
FR2051820A1 (de) * 1969-07-17 1971-04-09 Ici Ltd

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