DE172643C - - Google Patents

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DE172643C
DE172643C DE1903172643D DE172643DA DE172643C DE 172643 C DE172643 C DE 172643C DE 1903172643 D DE1903172643 D DE 1903172643D DE 172643D A DE172643D A DE 172643DA DE 172643 C DE172643 C DE 172643C
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
Es ist bekannt, daß die vom o-Aminophenol sich ableitenden Azofarbstoffe die Eigenschaft besitzen, beim Nachbehandeln der in saurer Flotte hergestellten Färbungen vermittels Metallsalzen unter Änderung bezw. Abdunkelung der Nuance echtere Färbungen zu- liefern. Durch eine Anzahl von Patentschriften sind solche Farbstoffe bekannt geworden, welche in dem Molekül des Diazoo-phenols Substituenten, wie z. B. die Nitrogruppe, Sulfogruppe, Chlor, Methyl oder mehrere dieser Substituenten nebeneinander enthalten. :
Es wurde nun ein Verfahren gefunden, um Farbstoffe des folgenden allgemeinen Typus:
OH
I
/\-n=n— χ
NH2
herzustellen.
Diese Farbstoffe unterscheiden sich von .25 den oben genannten Produkten dadurch, daß ' sie noch eine freie Aminogruppe im Molekül des Diazophenols enthalten. Farbstoffe dieser Konstitution waren bisher noch nicht bekannt ; es war somit auch nicht vorauszusehen, welche Wirkung die in denselben enthaltene freie Aminogruppe auf die Eigenschaften des Farbstoffs ausüben würde. Es wurde nun die überraschende Beobachtung gemacht, daß durch die Gegenwart dieser freien Aminogruppe die Echtheit der Farbstoffe günstig beeinflußt wird; die Farbstoffe zeigen z. B. nachchromiert große Walkechtheit und namentlich hervorragende Pottingechtheit. Besonders auffallend ist, daß diese hohen Echtheitsgrade auch noch dann vorhanden sind, wenn die Farbstoffe im Molekül sogar mehrere Sulfogruppen enthalten.
Da es allgemein bekannt ist bezw. .angenommen wird, daß bei der Nachchromierung der sauren WpIl färbungen von primären chromierbaren Monoazofarbstoffen tiefgreifende Veränderungen des Farbstoffmoleküls eintreten, so war damit zu rechnen, daß beim Nachchromieren der nach dem vorliegenden Verfahren gewonnenen Farbstoffe, welche noch eine so reaktionsfähige Gruppe wie die freie Aminogruppe enthalten, sich bedeutende Unterschiede zwischen den direkten und den nachchromierten Färbungen ergeben würden. Es war aber nicht vorauszusehen, ob die eintretenden Verschiebungen derartige sein würden, daß die Echtheitseigenschaften der nachchromierten Färbungen einen bedeutenden Fortschritt für die Zwecke der Färberei darstellten. In der Tat hat sich nun ergeben, daß die durch die Aminogruppe in Parastellung zur Oxygruppe substituierten Aminophenole Azofarbstoffe liefern, welche sich ausgezeichnet zum Nachchromieren eignen bezw. hierbei ganz besondere Echtheitsgrade erlangen.
Die in der Patentschrift 84145 beschriebenen Farbstoffe sind im Gegensatz zu den nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Monoazofarbstoffen primäre Disazofarbstoffe
und sind außerdem zum Färben von ungeheizter Baumwolle und nicht von Wolle bestimmt. Abgesehen von diesem wesentlichen Unterschied würde auch die Tatsache, ' daß bei primären Disazofarbstoffen für Baumwolle der Ersatz von Nitrogruppen durch NH2-Grwpptn die Affinität zur Baumwollfaser erhöht, gar keinen Schluß in der Richtung gestatten, welchen Einfluß bei Monoazofarbstoffen für Wolle der Ersatz von Nitrogruppen durch Aminogruppen haben würde.
Der Weg zur Darstellung der Farbstoffe ist ein zweifacher. Entweder können die aus Nitroamino-p-phenol:
NO2
bezw. den Sulfosäuren desselben und Phenolen, deren Sulfosäuren usw. darstellbaren Farbstoffe durch gelind wirkende Reduktionsmittel, wie z. B. Schwefelnatrium, in die entsprechenden Aminoderivate übergeführt werden. Oder aber man kann das p-Acetamino-o-aminophenol:
OH
'\-NH0
NH-C2H3O
bezw. Sulfosäuren desselben mit den Farbstoffkomponenten vereinigen und alsdann die Acetylgruppe abspalten.
Beispiele: Beispiel L
11 kg des durch Kombinieren der Diazo-
verbindung des p-Nitro-o-aminophenols mit β - Naphtolsulfosäure Schärfer erhaltenen Farbstoffs werden in 500 1 Wasser gelöst und nach Zusatz von 9 kg kristallisiertem Schwefelnatrium auf 60 ° so lange erwärmt, bis die Reduktion der Nitrogruppe beendet ist. Dieser Zeitpunkt ist daran zu erkennen, daß. eine angesäuerte Probe der Reaktionsflüssigkeit sich in Soda nicht mehr mit rotvioletter, sondern mit indigoblauer Farbe löst. Der entstandene Farbstoff wird ausgesalzen, abfiltriert, gepreßt und getrocknet. Er färbt Wolle in saurem Bade violettrot Durch Nachchromieren geht die Färbung in ein intensives, sehr echtes Schwarz über.
Beispiel IL,
24,6 kg Acet-p-amino-o-aminophenolsulfo-
saure:
OH
SO3H-/\-NH2
I
NH-C2H3O
werden in der erforderlichen Menge Soda gelöst und' nach dem Ansäuern vermittels 6,9 kg Nitrit diazotiert. Die gelbe Lösung der Diazoverbindung wird in die 15 kg ß-Naphtol entsprechende Lösung von ß-Naphtolnatrium eingegossen, welcher so viel Soda zugesetzt ist, daß die Flüssigkeit bis zum Schlüsse alkalisch bleibt. Die Farbstoffbildung ist nach etwa 6 stündigem Rühren beendet; der größte Teil ■ des Farbstoffs ist ausgeschieden; man salzt denselben noch völlig aus, filtriert und trocknet. Zur Abspaltung der Acetylgruppe wird ein Teil des Farbstoffs mit 50 Teilen 5 proz. Schwefelsäure mehrere Stunden am Rückflußkühler gekocht. Nach dieser Zeit ist der Farbstoff fast vollständig ausgeschieden; er wird abfiltriert, in verdünnter Sodalösung gelöst und durch Kochsalz gefällt. Er erzeugt auf Wolle in saurem Bade eine rotviolette Färbung , welche durch Nachbehandeln mit Kaliumbichromat in ein außerordentlich echtes tiefes Schwarz übergeht.
Konstitution
Wässerige Lösung
der Farbstoffsäure der Na- ' Salze
in H9 SO,
Färbung auf Wolle n0
direkt
nachchromiert
OH
' SO3 i?-/V2V= Ν-ß-Naphtol
hellrot blau
fuchsinrot
bräunlichrot
NH, ,
schwarz
desgl. -2,7-Dioxynaphtalin
violettrot blau
bordeaux
bräunlich
bordeaux
violettschwarz
Konstitution Wässerig
der Farb
stoffsäure
; Lösung
der Na-
Salze
in H1 SO4, Färbung
direkt
auf Wolle
nach-
chromiert
5
OH
I ■
SO3 H-/\- N=N- Resorcin
gelb bordeaux gelb braungelb . dunkel-
bordeaux
desgl. -Schäffer orange blau blaurot rotbraun blau
schwarz
15 desgl. -a-Naphtolmonosulfosäure
Nev.-Winth.
blaurot bordeaux blaurot bordeaux tief
schwarz
desgl. i-Naphtol-5-sulfosäure fuchsinrot bordeaux rotes
Bordeaux
bordeaux blau
schwarz
20 OH OH NH2
; ^X
25 NH2 SO3H
bordeaux blau blauviolett violett grün
schwarz
desgl. -Schärfer violettrot blau blaurot rotbraun schwarz
desgl. -a-Naphtolmonosulfosäure
Nev.-Winth.
3n
blaurot bordeaux bordeaux bordeaux violett
schwarz
desgl. -i-Naphtol-5-sulfosäure helles
Bordeaux
dunkles
Bordeaux
bordeaux bordeaux violett
schwarz.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung beizenfärbender o-Oxyazofarbstoffe, darin bestehend, daß man entweder die aus der Diazoverbindung des p-Nitro-o-arninophenols oder dessen Sulfosäuren und Phenolen, Arninophenolen und deren Sulfosäuren darstell-
    baren Farbstoffe einer gemäßigten Reduktion unterwirft oder die Diazoverbindung des p-Acetamino-o-aminophenols oder dessen Sulfosäuren mit Phenolen, Aminophenolen oder deren Sulfosäuren kombiniert und in den entstandenen Azofarbstoffen die Acetylgruppe abspaltet.
DE1903172643D 1903-03-23 1903-03-23 Expired - Lifetime DE172643C (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
AT28991D AT28991B (de) 1903-03-23 1906-05-14 Verfahren zur Darstellung beizenfärbender o-Oxyazofarbstoffe.

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