DE116791C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C09—DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B49/00—Sulfur dyes
- C09B49/12—Sulfur dyes from other compounds, e.g. other heterocyclic compounds
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das Verfahren betrifft die Darstellung eines Baumwolle direkt färbenden Farbstoffs und
gründet sich auf die unerwartete Beobachtung, dafs Pikraminsä'ure bereits beim Kochen mit
einer Lösung von Schwefel und Schwefelalkalien am Rückflufskühler einen geschwefelten
Farbstoff liefert, welcher Baumwolle direkt anfärbt. Von den seither bekannt gewordenen
Verfahren zur Herstellung geschwefelter Farbstoffe unterscheidet sich das neue Verfahren
dadurch, dafs die Bildung des Farbstoffs bei einer wesentlich niedrigeren Temperatur ausgeführt
wird als sie seither allgemein für die Darstellung geschwefelter Farbstoffe vorgeschrieben
und angewendet wurde. In der Regel hat man bisher die zu verschmelzenden Körper mit Schwefel und Schwefelalkalien auf
höhere Temperatur erhitzt und die Erhitzung schliefslich so lange fortgesetzt, bis die erhaltene
Schmelze vollkommen trocken geworden war; nach dem vorliegenden Verfahren wird im
Gegensatz hierzu die Darstellung des Farbstoffs bei niederer Temperatur und in einer wässerigen
Lösung durch einen einfachen Kochprocefs bewirkt.
Die Vortheile, welche dieses Verfahren gegenüber der Verschmelzung aromatischer Verbindungen
mit Schwefel und Schwefelalkalien bei höherer Temperatur bietet, liegen auf der Hand.
Zunächst wird durch die Möglichkeit, die Farbstoffbildung in wässeriger Lösung am Rückflufskühler
zu vollenden, eine wesentliche Vereinfachung in der Apparatur und der Heizung der Gefäfse ermöglicht. Sodann kann bei vorliegendem
Verfahren die Reactionsmasse von Anfang an bis zu Ende durchgerührt werden, weil sie gleichmäfsig dünnflüssig bleibt. Bei
dem seither üblichen Schmelzverfahren dagegen bildet sich bei höherer Temperatur stets eine
zähe, dickflüssige Masse, welche sich schliefslich überhaupt nicht mehr durchrühren läfst,
so dafs die Gefahr einer ungleichmäfsigen Erhitzung und sogar theilweiser Zerstörung von
Farbstoff besteht. Da ferner bei dem Schmelzverfahren die Masse schliefslich bis zur Trockne
erhitzt wird, so müssen die Schmelzkessel nach beendeter Operation behufs Herausschlagens
der trockenen Schmelze stets geöffnet werden. Dies bedingt nicht nur einen Aufwand an Zeit
und Arbeit, sondern ist vor allem eine Operation, welche wegen des Schwefelwasserstoffgeruches
und des starken Schwefelnatriumgehaltes der Schmelze mit Belästigungen und mit Gefahren
für die Gesundheit der Arbeiter verknüpft ist. Diese letztgenannten Uebelstände kommen bei
vorliegendem Verfahren in Fortfall, da die erhaltene Farbstofflösung aus dem Kochgefäfse
ohne Weiteres in einen Fällbottich mit Abzug abgelassen werden kann, wo der Farbstoff
ohne irgend welche Belästigung der Arbeiter niedergeschlagen wird. Neben diesem wesentlichen
Vortheil ermöglicht das Verfahren auch eine sofortige Wiederbenutzung der Apparatur
zu einer \veiteren Operation.
14 kg pikraminsaures Natrium werden zusammen
mit 60 kg krystallisirtem Schwefelnatrium, 25 kg Schwefel und 50 1 Wasser ca. 24 Stunden am Rückflufskühler erhitzt. Um
aus der entstandenen Farbstofflösung den Farbstoff zu isoliren, kann man ihn entweder durch
Zusatz von Säure oder durch Einblasen von Luft in die verdünnte Farbstofflösung ausfällen.
Der so erhaltene Niederschlag wird abfiltrirt, abgeprefst und dann mit Schwefelnatrium eingedickt;
das so erhaltene Product wird sodann in der Trockenstube zur Trockne gebracht.
Der auf diese Weise erhaltene Farbstoff stellt ein dunkles Pulver dar, das in schwefelnatriumhaltigem
Wasser mit grünschwarzer Farbe löslich ist; auf Zusatz von Natronlauge wird die Farbe der Lösung blauschwarz, und
durch Zufügen weiterer Mengen Natronlauge entsteht eine blauschwarze Fällung. Mineralsäuren
und Essigsäure erzeugen in der Lösung des Farbstoffs einen in Wasser unlöslichen
grünschwarzen Niederschlag. In Alkohol ist der Farbstoff unlöslich; concentrirte Schwefelsäure
löst den Farbstoff in der Kälte nur wenig, etwas mehr beim Erwärmen mit blauschwarzer Farbe. In rauchender Schwefel
säure von 25 pCt. SO3 erfolgt die Lösung
des Farbstoffs mit blauschwarzer Farbe bereits in der Kälte ziemlich leicht. Aus dieser Lösung
werden auf Zusatz von Eiswasser dunkle Flocken ausgefällt. Der Farbstoff erzeugt auf
ungeheizter Baumwolle in schwefelnatrium- und salzhaltigem Bade direkt violettschwarze
Färbungen.
In dem vorstehend beschriebenen Verfahren läfst sich die Pikraminsäure ersetzen durch die
äquivalente Menge Pikrinsäure, welch letztere Säure bekanntlich bei der Reduction mit
Schwefelalkalien zunächst in Pikraminsäure übergeht.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Darstellung eines Baumwolle direkt färbenden Farbstoffs, darin bestehend, dafs man Pikraminsäure bezw. Pikrinsäure mit Schwefel und Schwefelalkalien in wässeriger Lösung zum Sieden erhitzt.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE116791C true DE116791C (de) |
Family
ID=386111
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT116791D Active DE116791C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE116791C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5453649A (en) * | 1992-12-12 | 1995-09-26 | Valeo Systemes D'essuyage | Drive unit for a windshield wiper in a motor vehicle |
-
0
- DE DENDAT116791D patent/DE116791C/de active Active
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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