DE207465C - - Google Patents

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DE207465C
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ammonia
dinitrosoresorcinol
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paste
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B59/00Artificial dyes of unknown constitution

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)
  • Medicines Containing Plant Substances (AREA)

Description

r—' ■
KAISERLICHES
XL12qGr.l5
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 207465 KLASSE 22 e. GRUPPE
KARL SÜNDER in LEGNANO, Mailand.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 11. September 1907 ab.
Es wurde gefunden, daß durch Eintragen von Dinitrosoresorcin in Ammoniak ein kristallinischer, bis jetzt unbekannter chemischer Körper entsteht, der frei von kaustischem Ammoniak isoliert werden kann und sowohl in neutraler als in saurer Lösung direkt aufgedruckt werden kann, wobei sehr solide Brauntöne erzielt werden. Das Produkt kann auch mit anderen Farbstoffen basischer und saurer Natur,
ίο so besonders mit den Beizenfarbstoffen aufgedruckt werden, was ein Erzielen zahlreicher Nuancen erlaubt.
Bisher haben nur Kopp undGrandmougin ein pastenförmiges Einwirkungsprodukt aus Ammoniak und Dinitrosoresorcin erhalten, das im Druck praktischen Erfolg hatte. Sie erhielten das Produkt durch Anteigen von Dinitrosoresorcin mit Ammoniakflüssigkeit und Erwärmen des Gemisches auf 60 bis 650, wobei eine braune Paste gebildet wird, die freies Ammoniak enthält und direkt in diesem Zustand Verwendung zur Erzeugung solider Braunmassen fand. Das Produkt konnte jedoch infolge der Anwesenheit freien Ammoniaks nicht gemeinschaftlich mit den gebräuchlichsten Farbstoffen, besonders nicht mit Beizenfarbstoffen gedruckt werden, was selbstverständlich den Gebrauch sehr einschränkte und noch kürzlich von G randmougin »Revue generale des matieres colorantes«, 1. Juni 1907, als Ursache des Mißerfolges des Farbstoffes hervorgehoben wurde. Andererseits hat Binder durch Behandlung von Dinitrosoresorcin mit einem großen Überschuß Ammoniak eine verdünnte Lösung erhalten, welche als solche Verwendung fand, da sie nicht kristallisierte.
50
Es wurde nun die Einwirkung zwischen Dinitrosoresorcin und Ammoniak einem näheren Studium unterzogen und angestrebt, eine mögliehst konzentrierte Lösung zu erhalten. Es hat sich dabei folgendes ergeben:
Gießt man 20 prozentige Ammoniakflüssigkeit zu mit Wasser angeteigtem Dinitrosoresorcin , so gelingt es wohl, teilweise Lösung zu erhalten, es scheidet sich jedoch gleichzeitig ein grüner amorpher Körper aus, der unlöslich verbleibt und seinen Eigenschaften nach eine Monoammoniumverbindung des Dioxim zu sein scheint, da er mit Säure versetzt das unlösliche Dinitrosoresorcin regeneriert. Es gelingt nur, bei sehr großem Ammoniaküberschuß oder bei Verwendung einer verdünnten Dinitrosoresorcinaufschlemmung eine Lösung zu erhalten, die aber keine Kristalle abscheidet.
Die vorliegende Erfindung beruht nun auf der Beobachtung, daß beim umgekehrten Verfahren, d. h. beim Eintragen von Dioxim in eine relativ kleine Menge Ammoniak, es gelingt; eine konzentrierte Lösung darzustellen, die mehr oder weniger rasch eine reichliche Menge prachtvoll glänzender Blättchen abscheidet, welche durch Filtrieren von der Mutterlauge getrennt werden und in trocknem Zustande kein freies Ammoniak enthalten. Die Mutterlaugen können ausgesalzen werden.
Die neue Verbindung, deren Bildung bis jetzt nicht bekannt ist, löst sich in kaltem Wasser, leichter jedoch in warmem. Beim Erkalten der warmgesättigten, wäßrigen Lösung erfolgt Auskristallisieren der charakteristischen Blättchen. Mit kaustischem Alkali
versetzt, erfolgt schon in der Kälte Ammoniakentwicklung, die in der Wärme verstärkt wird. Die wäßrige Lösung gibt beim Versetzen mit einem Tropfen Salzsäure einen apfelgrünen Niederschlag, der sich jedoch in überschüssiger Säure vollkommen löst. Es spricht diese Tatsache gegen das Vorhandensein eines Diammoniumsalzes des Dinitrosoresorcin, da das resultierende Dinitrosoresorcin in Säure unlöslich
ίο wäre.
Das Ammoniak kann auch durch andere Alkalien ersetzt werden, was aber das Erzielen einer kristallinischen Verbindung erschwert.
In Wasser gelöst und verdickt aufgedruckt, ohne jede Gegenwart von Beize, entstehen nach den Dämpfen braune Töne von hervorragender Seifen- und Lichtechtheit. Das Produkt kann auch in Gegenwart von Essigsäure aufgedruckt werden, wobei dieselben Nuancen erzielt werden. Mit Dampffarben vermischt und gedämpft kann man zahlreiche Nuancen von vorzüglicher Echtheit erhalten, was einen wesentlichen Vorteil des neuen Produktes bedeutet. Mit Metallbeizen erhält man sehr echte Lacke.
Es möchte auf den ersten Blick erscheinen, daß das nach der vorliegenden Erfindung erhaltene Produkt nur in seiner äußeren Form, also durch sein kristallinisches Aussehen von der von Grandmougin und Kopp erhaltenen Paste verschieden ist. Dies ist jedoch nicht der Fall, denn
i. läßt sich das nach der vorliegenden Erfindung erhaltene Produkt aus einer warmen gesättigten Lösung in seiner ursprünglichen Form Umkristallisieren, was seine Einheitlichkeit beweist. Das Kopp-Grandmouginsche Produkt ist dagegen eine Paste, aus einem gelösten und einem unlöslichen Anteile bestehend; letzterer löst sich zwar schwach in heißem Wasser, kann jedoch nicht kristallinisch erhalten werden;
2. gibt die kalte wäßrige. Lösung des Produktes der vorliegenden Erfindung, wie schon bemerkt, mit Salzsäure -,.deri .'apfelgrünen Niederschlag, der sich in der. Kälte in überschüssiger Salzsäure wieder vollkommen auflöst. Die Kopp-Grandmouginsche Paste in Wasser aufgeschlemmt und mit Salzsäure versetzt, zeigt keine Änderung und verbleibt trotz großen Säureüberschusses zum Teil unlöslich.
Wird der lösliche Bestandteil der Paste vom unlöslichen getrennt und ersterer mit Salzsäure versetzt, so entsteht zwar ein Niederschlag, der jedoch nicht grün, sondern braunschwarz ist und sich in überschüssiger Salzsäure nur wenig löst.
Es geht aus diesem Verhalten klar hervor, daß das nach Kopp und Grandmougin erhaltene Produkt ein Gemisch von Körpern darstellt, die in keiner Beziehung zu dem hier erhaltenen Produkt stehen.
Beispiel:
Das aus 100 Teilen Resorcin erhaltene Dinitrosoresorcin wird mit Wasser angeteigt und unter stetem Umrühren langsam in 1000 Teile Ammoniak (20 prozentig) bei gewöhnlicher Temperatur eingetragen. Es erfolgt zunächst klare, braune Lösung, die jedoch mehr oder weniger rasch die kristallinische Verbindung ausfallen läßt. Abfiltriert und mit Salzlösung ausgewaschen, kann das Produkt in trockener Form, in der kein freies Ammoniak mehr vorkommt, erhalten werden.

Claims (1)

  1. PateNT-ANSPRUGη :
    Verfahren zur Darstellung eines braunen Farbstoffes, gekennzeichnet durch Eintragen von Dinitrosoresorcin in Ammoniakflüssigkeit.
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