DE141355C - - Google Patents

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DE141355C
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den aus Phtalsäureanhydrid und m-Amidophenolen entstehenden Rhodaminen entsprechen Farbstoffe der Akridinreihe, welche sich von den Rhodaminen dadurch unterscheiden, daß sie an Stelle des Pyronsauerstoffs Stickstoff enthalten. Den ersten und am einfachsten zusammengesetzten Vertreter dieser Körperklasse, die Diamidophenylakridinkarbonsä'ure:
erhielten im Jahre 1888 R. Meyer und O. OppeIt (Ber. 21, 3376) durch Einwirkung von Ammoniak auf Fluorescein unter Druck. Dieses Produkt, welches wegen seiner Schwerlöslichkeit und der leichten Dissociierbarkeit seiner Salze als Farbstoff ohne Wert ist, wurde später von der Badischen Anilin- und Sodafabrik (Patentschrift 73334) durch Esterifizierung in einen leicht löslichen, wertvollen gelben Farbstoff-übergeführt.
Die Darstellung eines dem »Rhodamin B« des Handels entsprechenden Akridinfarbstoffes gelang den Farbwerken vormals Meister, Lucius & Brüning in Höchst a. M. (Patentschrift 49850) durch Kondensation von Phtalsäureanhydrid mit Acetyl-m-amidodiätylanilin, darauffolgende Entacetylierung und Ammoniakabspaltung, während nach einer Angabe von Majert in der Patentschrift 61867 durch Einwirkung von Phtalsäureanhydrid auf salzsaures Metaamidodimethylanilin ein roter Farbstoff von den Eigenschaften des Rhodamins entstehen soll.
Die Darstellung des Meyer-Oppelt'sehen Akridinderivates und ähnlicher Körper auf analöge Weise wie diejenige des Fluoresce'ins, d. h. durch Kondensation von Phtalsäureanhydrid mit Metadiaminen an Stelle von Resorcin, ist bisher nicht durchgeführt worden.
Es hat sich nun gezeigt, daß man auf diesem Wege tatsächlich zu Derivaten der Diamidophenylakridinkarbonsäure und zu dieser selbst gelangen kann, indem sich aus Phtalsäureanhydrid und Metadiaminen unter bestimmten Bedingungen in sehr guter Ausbeute Produkte erhalten lassen, welche beim Erhitzen mit starker Salzsäure unter Abspaltung von Diamin in die genannte Karbonsäure bezw. ein Homologes derselben übergehen. Jene Produkte, welche ihrem Verhalten nach als Amide der Karbonsäure mit den Diaminen zu betrachten sind, bilden im Gegensatz zu letzterer beständige und leicht lösliche Salze; sie stellen sehr wert-' volle Farbstoffe dar, die sich durch große Farbstärke auszeichnen und tannierte Baumwolle sowie Leder in lebhaften gelben Tönen anfärben.
Das vorliegende Verfahren besteht darin, daß die beim Erhitzen von Phtalsäureanhydrid mit Diaminen, besonders m-Phenylendiamin oder m-ToIuylendiamin entstehenden Phtalylamide (Biedermann, Ber. 10, 1160) mit diesen Diaminen bei Gegenwart eines Kondensationsmittels auf Temperaturen von 170 bis 2200C. erhitzt werden. Als Kondensationsmittel genügt schon Salzsäure in Form des Diaminchlorhydrats, auch Chlorzink, Phosphorsäure-
anhydrid usw. lassen sich verwenden. Es kann sowohl Monophtalyl- wie auch Diphtalyldiamin oder auch das beim Erhitzen gleicher Moleküle Phtalsäureanhydrid und Diamin entstehende Gemenge der Mono- und Diphtalylverbindungen als Äusgangsmaterial dienen; zweckmäßig vereinigt man jedoch die Darstellung der Phtalyldiamine aus Phtalsäureanhydrid und Diamin mit ihrer Umwandlung
ίο in Farbstoff zu einer Operation. Gute Resultate - erhält man, wenn das Mengenverhältnis der anzuwendenden Substanzen, sei es, daß man von den fertigen Phtalyldiaminen ausgeht oder direkt Phtalsäureanhydrid mit Diamin zu Farbstoff verschmilzt, derart angenommen wird, daß auf ι Molekül Phtalsäureanhydrid 2 '/2 bis 3 Moleküle Diamin kommen.
Das Verfahren wird durch folgende Beispiele erläutert:
i. Farbstoff aus Monophtalyl-m-to-
luylendiamin und m-Toluylendiamin.
25 Teile Monophtalyltoluylendiamin (Schmelzpunkt 1920C), 18 Teile m-Toluylendiaminbase, 10 Teile m-Toluylendiaminchlorhydrat und 14 Teile Chlorzink werden in einem emaillierten eisernen, im Ölbad sitzenden Rührkessel zusammengeschmolzen und 4 bis 6 Stunden auf 200 bis 2io° C. unter Rühren erhitzt. Die nach dem Erkalten erstarrte, grünschwarze, metallglänzende Schmelze wird gepulvert und zur Entfernung des Chlorzinks mit 400 Teilen schwach salzsäurehaltigem Wasser bei 50 bis 6o° C. extrahiert. Der Rückstand wird mit 1000 Teilen Wasser unter Zusatz von 30 Teilen Salzsäure 200 B. aufgekocht, wobei der Farbstoff in Lösung geht. Nach dem Abkühlen und Filtrieren der lauwarmen Lösung fällt man den Farbstoff durch Kochsalz, schmilzt den Niederschlag durch Erwärmen und trocknet ihn nach Entfernung der Mutterlauge auf dem Wasserbad.
Der Farbstoff bildet gemahlen ein braunes, in Wasser und in Alkohol mit orangegelber Farbe lösliches Pulver. Die Lösungen besitzen moosgrüne Fluoreszenz. Aus der wässerigen Lösung fällen Alkalien die Farbbase als gelblichen amorphen Niederschlag. Setzt man zu einer nicht zu verdünnten Lösung des Farbstoffes in Wasser wenig Salzsäure, so fällt der Farbstoff in braungelben Flocken größtenteils aus, in viel überschüssiger Salzsäure löst sich der Niederschlag wieder. Auf Zusatz von Natriumnitrit zu der mit Salzsäure versetzten Farbstofflösung entsteht eine braunviolelte Lösung einer Diazoverbindung. Bei mehrstündigem Kochen des Farbstoffes mit dem etwa fünffachen Gewicht konzentrierter Salzsäure zerfällt er in in -Toluylendiamin und einen in verdünnter Natronlauge mit gelber Farbe löslichen Färbstoff, welcher der Analyse zufolge Diamidodimethylphenylakridinkarbonsäure darstellt.
2. Farbstoff aus Phtalsäureanhydrid
und m-Toluylendiamin. g,
30 Teile Phtalsäureanhydrid, 48 Teile m-Toluylendiaminbase und 47 Teile m-Toluylendiaminchlorhydrat werden wie in Beispiel 1 zusammengeschmolzen. Bei etwa 1450 C. findet unter Aufschäumen und Entwickelung von Wasserdämpfen lebhafte Reaktion statt. Die Temperatur der Schmelze wird sodann unter beständigem Rühren auf 200 bis 2100 erhöht, wobei die Farbstoff bildung vor sich geht und nach 4 bis 5 Stunden beendigt ist. Die erkaltete Schmelze wird gepulvert und in 2000 Teilen Wasser unter Zusatz von 60 Teilen Salzsäure kochend gelöst. Aus der filtrierten Lösung fällt man den Farbstoff mit Kochsalz aus und verfährt weiter, wie in Beispiel 1 beschrieben.
Der erhaltene Farbstoff ist identisch mit dem nach Beispiel 1 dargestellten.
Ersetzt man in diesen Beispielen das m-Toluylendiamin bezw. dessen Phtalylverbindung durch die äquivalente Menge m-Phenylendiamin bezw. der Phtalylverbindung des letzteren, so erhält man einen dem vorigen sehr ähnlichen gelben Farbstoff von mehr rotstichiger Nuance, der in seinen Eigenschaften mit dem aus m-ToIaylendiamin erhaltenen Farbstoff übereinstimmt.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Darstellung gelber Farbstoffe der Akridinreihe durch Erhitzen der Phtalylverbindungen des m-Phenylendiamine oder m-Toluylendiamins mit m-Phenylendiamin- oder m-ToIuylendiaminbase bei Gegenwart des Chlorhydrats des betreffenden Diamins, mit oder ohne Zusatz eines Kondensationsmittels, wie Chlorzink, auf Temperaturen bis etwa 2200 C.
2. Ausführung des durch Anspruch 1 geschützten Verfahrens, darin bestehend, daß man, statt von den Phtalylverbindungen der Metadiamine auszugehen, die Darstellung derselben und ihre Umwandlung zu Akridinfarbstoffen in einer Operation vereinigt, indem man Phtalsäureanhydrid mit m-Phenylendiamin oder m-Toluylendiamin unter Zusatz des Chlorhydrats des betreffenden Diamins mit oder ohne Chlorzink auf Temperaturen bis etwa 2200C. erhitzt.
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