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Verfahren zur Herstellung von Schwermetallverbindungen der Porphinreihe.
Verbindungen von Porphinen, wie Chlorophyll oder dessen Derivate bzw. solche enthaltende
Gemische, mit Kupfer oder Eisen sind bekannt (deutsche Patentschrift Nr. 549057 ; C. 1925, II, 2165 ;
1926, II, 591 ; 1931, II, 2019 ; 1933, 1. 2113).
Es wurde nun gefunden, dass man therapeutisch wirksame Verbindungen erhält, die vorzugsweise als Schutz-und Heilmittel bei Bekämpfung anämischer Zustände und als Tonica Verwendung finden sollen, wenn man auf. Porphine, wie Chlorophylle, Pyrroporphyrin, Phylloporphyrin, Rhodoporphyrin,
Phäophytin od. dgl., oder auf Gemische, welche die genannten Verbindungen enthalten, vorzugsweise
Rohchlorophyll, gleichzeitig Kupfer-und Eisensalze bzw. Hydroxyde oder Oxyde dieser Metalle bei
Anwesenheit eines Lösungsmittels für zumindest eine der Reaktionskomponenten zur Einwirkung bringt.
Das Kupfer bzw. das Eisen tritt in der Hauptsache nach an jene Bindungen, an denen sich im
Chlorophyll das Magnesium befindet. Dabei können auch komplexe Verbindungen der genannten Aus- gangsstoffe mit Kupfer und Eisen bzw. Salzen dieser Metalle entstehen, die ebenfalls die erwähnten vor- teilhaften Eigenschaften zeigen.
Die entstandenen Verbindungen können aus den Reaktionsgemischen als schwerer löslich ab- geschieden und durch Waschen mit Lösungsmitteln für die zu entfernenden Stoffe, z. B. verdünnte
Säuren, Alkohol, gereinigt werden.
Die so gewonnenen Produkte können entweder unmittelbar oder z. B. in Fetten suspendiert zur
Anwendung gelangen ; in diesem Falle hat sich ein geringer Zusatz von Lecithin als Emulgator und Ver- teilungsmittel sehr vorteilhaft erwiesen. Ferner können auch Lösungen der gewonnenen Produkte z. B in Triäthylolamin verwendet werden.
Bei der Anwendung ungefähr äquivalenter Mengen an Ausgangsstoffen und Metallsalzen bzw.
- oxyden oder hydroxyden kann man auch ohne Abscheidung der erhaltenen Kupfer-Eisen-Verbindungen, therapeutisch anwendbare Präparate herstellen. Dem Reaktionsgemisch können im Laufe des Verfahrens zwecks Überführung der Kupfer-Eisen-Verbindungen in möglichst feine kolloidale Verteilung Schutz- kolloide bzw. Verteilungsmittel, wie z. B. Gummi arabieum, Gelatine od. dgl., zugesetzt und durch Dialyse die unerwünschten Salze entfernt werden. Die feine Verteilung kann allenfalls auf mechanischem Wege, z. B. mit der Kolloidmühle, vervollständigt werden.
Beispiel l : Eine Losung von ungefähr 15 g Kupfersulfat in l ! einer salzsauren 3% igen Ferri- chloridlösung wird zu l ! einer 3% igen alkoholischen Chlorophyllösung zugesetzt und das Reaktionsgemisch am Wasserbad erwärmt. Hierauf werden 200 cm3 2 n-Salzsäure zugefügt und das Erwärmen noch ein bis zwei Stunden fortgesetzt. Der abfiltrierte und ausgewaschene grüne Niederschlag enthält im trockenen Zustand ungefähr 2% Eisen und 2'5% Kupfer.
Beispiel 2 : Zu 1 ! einer 5%igen alkoholischen Chlorophyllösung wird unter Rühren innerhalb einer Stunde eine Lösung von 5 g Kupferehlorid und 10 g Ferner lorid in 500 cm3 Wasser zufliessen gelassen. Man erwärmt das Reaktionsgemisch eine Stunde am Wasserbad, filtriert, wäscht den Nieder- schlag wiederholt mit verdünnter Salzsäure aus und trocknet den Rückstand im Vakuum. Das so erhaltene
Produkt stellt ein grünes Pulver mit einem Gehalt von ungefähr 2% Kupfer und 2% Eisen dar ; es ist in basisehen Lösungsmitteln, wie z. B. Pyridin, Triäthylolamin, Ammoniak, mit grüner Farbe löslich.
Beispiel 3 : Zu l ! einer käuflichen Lösung von wasserlöslichem Chlorophyll wird unter Rühren eine Lösung von 5 g Kupferchlorid und 10 F & rrichlorid in 500cow3 Wasser zufliessen gelassen. Man versetzt
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nun mit 100 cm3 Eisessig und erwärmt unter Rühren einige Stunden am Wasserbad. Der Niederschlag wird abgesaugt und, wie in Beispiel 2 beschrieben, weiterbehandelt.
Beispiel 4 : Eine Lösung von 20 g Gelatine in l i ! Wasser wird mit einer Lösung von 1 g Kupferchlorid und 2 g Ferrichlorid in 100 cm3 Wasser versetzt ; unter ständigem Rühren werden sodann 500 cm3 einer wässerigen Lösung von Chlorophyll zufliessen gelassen. Die alkalisch reagierende Mischung wird hierauf unter weiterem Rühren mit Essigsäurebis zur deutlich sauren Reaktion versetzt und durch Dialyse
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Ferrihydroxyd versetzt und mehrere Stunden unter Rühren bis zum Sieden erhitzt. Hierauf wird vom Niederschlag abfiltriert.
Das gebildete Reaktionsprodukt findet sich zum Teil im Filtrat, aus welchem es durch Ansäuern mit verdünnter Salzsäure abgeschieden werden kann, zum Teil im Niederschlag, aus welchem durch Behandeln mit verdünnter Salzsäure das nicht umgesetzte Kupfer-und Eisenhydroxyd weggelöst werden kann. Das gewonnene Reaktionsprodukt zeigt dieselben Eigenschaften wie die nach den vorhergehenden Beispielen hergestellten Produkte.
Die aus Rohchlorophyll hergestellten Verbindungen zeigen eine vorzügliche therapeutische Wirksamkeit, so dass sich eine kostspielige Reinigung bzw. Isolierung des Chlorophylls erübrigt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Schwermetallverbindungen der Porphinreihe durch Umsetzung von Chlorophyll oder ähnlichen, die Porphinstruktur aufweisenden Verbindungen bzw. solche enthaltende Gemische mit Schwermetallsalzen in Gegenwart eines Lösungsmittels für wenigstens eine der Reaktionskomponenten, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung gleichzeitig mit Kupfer-und Eisensalzen bzw. Oxyden oder Hydroxyden dieser Metalle ausführt.