DE519828C - Verfahren zur Gewinnung von OEl aus stark wasserhaltigen Fischstoffen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von OEl aus stark wasserhaltigen Fischstoffen

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DE519828C
DE519828C DEB134644D DEB0134644D DE519828C DE 519828 C DE519828 C DE 519828C DE B134644 D DEB134644 D DE B134644D DE B0134644 D DEB0134644 D DE B0134644D DE 519828 C DE519828 C DE 519828C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B1/00Production of fats or fatty oils from raw materials
    • C11B1/02Pretreatment

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  • Medicines Containing Material From Animals Or Micro-Organisms (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Öl aus stark wasserhaltigen Fischstoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von Öl aus stark wasserhaltigen Fischstoffen, vorzugsweise Fischleber, Walfett u. dgl., durch welches man Öl von ausgezeichneten Eigenschaften in hohen Ausbeuten gewinnen kann.
  • Das kennzeichnende Merkmal des Verfahrens besteht darin, daß das zerkleinerte Rohmaterial mit wasserbindenden Stoffen, vorzugsweise wasserfreiem Natriumsulfat, gemischt und alsdann gepreßt oder zentrifugiert wird.
  • Unterwirft man fetthaltige Stoffe, z. B. Dorschleber oder Walspeck, dem Verfahren gemäß der Erfindung, indem man das Material mit einem wasserbindenden Stoff mischt und hierauf zentrifugiert, so kann man, wie sich gezeigt hat, eine viel höhere Ölausbeute als bei dem üblichen bekannten Verfahren erzielen. Als Beweis hierfür mag folgender Vergleichsversuch dienen.
  • Es wurde ganz frische Fischleber in einer Fleischmühle fein vermahlen und der erhaltene Brei gut gemischt.
  • Von dieser Mischung wurden looo g allmählich im Wasserbad auf 6o° C erwärmt, wodurch ein größerer Teil des Öles oben abgeschieden wurde. Zur noch besseren Abscheidung (was bisher im praktischen Betrieb nicht üblich ist) wurde die Masse zentrifugiert und das Öl abgetrennt. Die Ölausbeute betrug 375 g. Andererseits wurden 1500 g der gleichen Mischung mit 375 9 wasserfreiem Natriumsulfat innig gemischt. Schon nach viertelstündigem Vermischen fing das Öl an, sich oben abzuscheiden, und die Einwirkung konnte nach x Stunde als beendet angesehen werden. Dann folgte Zentrifugierung in der nämlichen Zentrifuge. Die Ölausbeute betrug 784 g oder 52 °j, der Leber. Das neue Verfahren liefert somit eine Mehrausbeute von 15 %.
  • Als Zusatzstoffe kommen besonders solche Stoffe in Betracht, welche das vorhandene Wasser vorzugsweise als Kristallwasser chemisch zu binden vermögen und im übrigen nicht auf das Fett einwirken. Von den zahlreichen Stoffen, die sich als Zusatz eignen, seien beispielsweise wasserfreies Natriumsulfat, getrocknete Alaune, z. B. Kalialaun, gebrannter Gips und wasserfreie Soda genannt.
  • Es ist selbstverständlich günstig, wenn diese Stoffe völlig wasserfrei sind, ohne daß dies unbedingt notwendig ist. Die erwähnten Stoffe binden bekanntlich verschiedene Mengen Wasser, Natriumsulfat z. B. etwa 126 % und gebrannter Gips etwa 26 °/o. Bei einem Zusatz, der in Wasser erheblich löslich ist, genügt eine solche Menge desselben, daß eine gesättigte Lösung entstehen kann. Ist der Zusatzstoff wenig wasserlöslich, wie z. B. Gips, verwendet man so viel desselben, daß alles Wasser als Kristallwasser gebunden wird.
  • Im allgemeinen kann der Zusatz bei gewöhnlicherTemperatur erfolgen; man beobachtet hierbei eine geringe Selbsterwärmung, abhängig von der Menge und der Art des Zusatzes. Diese Selbsterwärmung ist im allgemeinen günstig, insofern als man dadurch eine Temperatur erreicht, bei der alle Bestandteile des Öles in den flüssigen Zustand übergehen und somit durch das Schleudern mit abgeschieden werden. Unter Umständen, zumal wenn das fetthaltige Material sehr kalt ist, oder bei Verwendung des Zusatzes in geringen Mengen (z. B. nur io °1!o Natriumsulfat), kann es zweckmäßig sein, durch Zufuhr künstlicher Wärme die Temperatur zu erhöhen, und zwar entweder vor, während oder nach dem Zusatz.
  • Da beim Vermischen eine chemische Reaktion eintritt; bei welcher sich das Salz in Wasser auflöst oder kristallwasserhaltige Verbindungen zur Abscheidung kommen, muß dafür Sorge getragen werden, daß sowohl die wasserhaltigen fetten Stoffe wie der wasserbindende Stoff in fein verteiltem Zustand vorhanden sind. Aus dem gleichen Grunde ist es geboten, während eines genügend langen Zeitraums innig zu vermischen. Bei Verwendung von pulverigem Natriumsulfat pflegt i Stunde zu genügen. Bei gröberem Material bedarf es längerer Zeit. Bleibt die Mischung längere Zeit stehen, und zwar besonders wenn der größte Teil des vorhandenen Wassers in feste Form übergeführt worden ist, so beobachtet man eine enzymatische Bildung freier Fettsäure. Beim raschen Arbeiten ist diese fast gänzlich ausgeschlossen.
  • Beim Vermischen von nicht ganz frischem fetthaltigem Material, wenn also spontan etwas freie Fettsäure gebildet ist, beobachtet man, daß selbst eine Mischung mit reichlichen Mengen Natriumsulfat die Emulsion nicht zu brechen vermag. Dies erreicht man indessen leicht, wenn man außerdem eine ganz geringe Menge eines schwach alkalischen Mittels hinzufügt, wie z. B. Soda.
  • Beim Arbeiten in technischem Maßstabe kann das Vermischen in eisernen, mit Rührwerk versehenen Trommeln und das Zentrifugieren in stählernen Zentrifugen geschehen. Damit das Öl hierdurch keinen Metallgeschmack annimmt, empfiehlt es sich, alle Metallteile mit einem Lacküberzug zu versehen, z. B. Zellstofflack.
  • Bekanntlich stellt man sehr hohe Anforderungen an medizinische Leberöle mit Rücksicht auf Geruch, Geschmack, Farbe und Haltbarkeit. In allen diesen Beziehungen hat sich das nach der Erfindung hergestellte Leberöl dem gewöhnlichen, durch Ausschmelzen der Leber gewonnenen Öl zum mindesten als ebenbürtig erwiesen, ja, was Haltbarkeit betrifft, sogar als überlegen. Das gleiche gilt vom Vitamingehalt, der bekanntlich von größter Wichtigkeit ist. Dieser Umstand findet eine einfache Erklärung darin, daß das Öl ohne nennenswerte Erwärmung und vollständig klar und wasserfrei erzielt- wird, und zwar in kurzer Zeit, ohne daß die Luft Gelegenheit hat, schädlich einzuwirken.
  • Aus der zentrifugierten Masse kann das rückständige Öl mittels flüchtiger Lösungsmittel oder ein etwas dunkleres Öl durch Pressen in Packpressen gewonnen werden. Dieses Auspressen kann auch nach vorherigem Aufkochen mit Dampf und Wasser erfolgen, wobei Öl und eine wäßrige Salzlösung ausgepreßt und ein stark stickstoffhaltiger Rest zurückbleibt, der als Futter- oder Düngemittel verwendet werden kann.
  • Aus der aus dem fetthaltigen Material und dem wasserbindenden Zusatz resultierenden Mischung kann das Öl auch noch durch Auspressen gewonnen werden.
  • Es ist zwar bereits ein Verfahren zur Gewinnung von tierischen Ölen und Fetten bekannt, nach welchem die Rohmaterialien in einer schnellaufenden Schlagstiftmühle bearbeitet werden, worauf die Abscheidung des Öles oder Fettes ohne Schmelz- bzw. Preßprozeß durch einfache mechanische Maßnahmen, wie Abfiltrieren, Schleudern usw., vorgenommen wird.
  • Es hat sich indessen gezeigt, daß durch den Zusatz wasserbindender Stoffe vor dem Pressen oder Zentrifugieren gerade bei der Verarbeitung von Fischleber u. dgl. ein wesentlicher technischer Vorteil erzielt wird, der insbesondere in der Gewinnung eines Leberöles von besonders guter Haltbarkeit und von hohem Vitamingehalt besteht.
  • Es ist auch bereits ein Verfahren bekannt, nach welchem Fische oder Teile von Fischen mit Gips vermischt und alsdann mit Hilfe von flüchtigen Fettlösungsmitteln extrahiert werden. Ebenso ist es in der Fettanalyse üblich, die zu extrahierenden Stoffe vor dem Extraktionsvorgang zu trocknen, damit das Extraktionsmittel in innige Berührung mit dem vorhandenen Fett gebracht wird. Das vorhandene Wasser würde natürlich das Eindringen des Fettlösungsmittels in den zu extrahierenden Stoff verhindern.
  • Bei dem vorliegenden Verfahren handelt es sich aber darum, das 0I oder Fett durch Zentrifugieren oder Pressen von den festen Bestandteilen des fetthaltigen Materials zu trennen. Wenn wasserreiche feste Materialien in Pressen oder Schleudern behandelt werden, wird sich das Öl zusammen mit Wasser ausscheiden. Das vorhandene Wasser hindert nicht das Abtrennen des Öles, es hat vielmehr die entgegengesetzte Wirkung. Wenn das Material vor dem Pressen oder Zentrifugieren aber getrocknet würde, wäre gerade zu befürchten, daß die Menge des ausgeschiedenen Öles vermindert würde, weil eine erhebliche Menge von Öl durch Adsorptionswirkung in der getrockneten Masse festgehalten wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung von Öl aus stark wasserhaltigen Fischstoffen, vorzugsweise Fischleber, Walspeck o. dgl., durch Zerkleinern und nachfolgendes Pressen oder Zentrifugieren, dadurch gekennzeichnet, daß das zerkleinerte Rohmaterial vor der Ölausscheidung mit wasserbindenden Stoffen, vorzugsweise wasserfreiem Natriumsulfat, gemischt wird, wobei unter Umständen eine geringe Menge Soda oder ein anderer alkalisch reagierender Stoff hinzugesetzt wird.
DEB134644D 1926-12-11 1927-12-02 Verfahren zur Gewinnung von OEl aus stark wasserhaltigen Fischstoffen Expired DE519828C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE929169C (de) * 1952-03-19 1955-06-20 Vitus Dr Phil Jessen Verfahren zum Abtrennen des Fettes aus wasserloesliches und bzw. oder gelierfaehigesEiweiss und Fett enthaltendem pflanzlichem oder tierischem Material
DE1004308B (de) * 1951-05-30 1957-03-14 Bell A G Verfahren zum Ausschmelzen von fetthaltigem Rohgewebe von Landtieren

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1004308B (de) * 1951-05-30 1957-03-14 Bell A G Verfahren zum Ausschmelzen von fetthaltigem Rohgewebe von Landtieren
DE929169C (de) * 1952-03-19 1955-06-20 Vitus Dr Phil Jessen Verfahren zum Abtrennen des Fettes aus wasserloesliches und bzw. oder gelierfaehigesEiweiss und Fett enthaltendem pflanzlichem oder tierischem Material

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