DE1542626C - Verfahren zum Herstellen von fein verteiltem Sihciumdioxyd - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von fein verteiltem Sihciumdioxyd

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DE1542626C
DE1542626C DE19661542626 DE1542626A DE1542626C DE 1542626 C DE1542626 C DE 1542626C DE 19661542626 DE19661542626 DE 19661542626 DE 1542626 A DE1542626 A DE 1542626A DE 1542626 C DE1542626 C DE 1542626C
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sepiolite
silicon dioxide
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Sidney George St Albans Hertfordshire Henderson (Großbritannien)
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Berk Ltd , London
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Description

Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Siliciumdioxyd in feinverteilter Form.
Feinvcrteilte, aktive Kieselsäure wird nach einem bekannten Verfahren durch Aufschluß von Tonerdesilicaten mit 60- bis 70%>iger Salzsäure gewonnen. Bei diesem Verfahren, für das die hohe Konzentration der Säure wesentlich ist, werden zwar von den begleitenden Metalloxyden freie Kieselsäuren erhalten, um jedoch zu dem gewünschten Verteihmgsgrad zu kommen, müssen diese Kieselsäuren einem abschließenden Mahlvorgang unterworfen werden.
Es konnte nun gefunden werden, daß, anders als bei dem bekannten Verfahren, direkt ein feinverteiltes Siliciumdioxyd erhalten werden kann, wenn man Sepiolit einer Säurebehandlung unter festgelegten Bedingungen unterwirft.
Es war zwar bereits bekannt, daß der auch als Meerschaum bezeichnete Sepiolit durch Salzsäure zersetzt wird. Daraus konnte aber nicht gefolgert werden, daß ein besonders feinverteiltes Siliciumdioxyd in möglichst einfacher Weise hergestellt werden kann, wenn der Sepiolit gemäß der Erfindung zunächst in Wasser dispergiert wird, bevor er mit der Säure behandelt wird.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Herstellen von feinverteiltem Siliciumdioxyd, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man einen wäßrigen Brei von Sepiolit, der durch ein Sieb mit der Maschengröße von 0,152, 0,076 oder 0,038 mm geht, mit wäßriger, mindestens 1 n-Mineralsäure digeriert und das unlösliche Siliciumdioxyd nach dem Abtrennen von der Mischung zunächst mit Wasser und dann mit einem mit Wasser mischbaren, organischen Lösungsmittel wäscht und schließlich trocknet.
Das erfindungsgemäß erhaltene feinverteilte Siliciumdioxyd eignet sich unter anderem zur Verwendung als Filterhilfsmittel und als Füllmittel für Farben bzw. Lacke. Kunststoffe und Papier.
Hei der praktischen Durchführung des erimduims !.'.emäßen Verfahrens wird Sepiolii oder Meerschaum.
ein hydratisiertes Magnesiumsilikat-Mineral, mit wäßriger Mineralsäure digeriert. Die Wirkung einer solchen Säuredigerierung besteht in dem Extrahieren und Löslichmachen des Magnesium- und Hydroxylgehalts sowie der extrahierbaren Verunreinigungen, wie Eisen, das im Sepiolit vorhanden ist, so daß im wesentlichen reines Siliciumdioxyd als fester Rückstand verbleibt, der leicht abgetrennt, getrocknet und vermählen werden kann.
Nach einer bevorzugten Durchführungsform des Verfahrens wird feinverteilter Sepiolit, der zweckmäßig durch ein Sieb mit der Maschenweite von 0,152 mm geht, zu einem verdünnten wäßrigen Brei unter Verwendung eines mit hoher Geschwindigkeit laufenden Rührwerks verarbeitet, wobei wäßrige Salzsäure dem Brei zugegeben wird, so daß sich ein Feststofrendgehalt von nicht mehr als 5 Gewichtsprozent einstellt. Die Menge und Konzentration der zugeführten Säure kann innerhalb weiter Grenzen variiert werden, doch wird vorgezogen, daß der angesäuerte Brei wenigstens 1 normal ist.
Der angesäuerte Brei wird dann gekocht, vorzugsweise unter Rückflußbedingungen. Bei Verwendung von 1 η-Säure ist die Extraktion normalerweise im wesentlichen nach 10 Minuten langem Kochen vollständig. Normalerweise wird kein Vorteil erzielt, wenn man länger als 30 Minuten kocht. Wenn auch höhere Säurewerte als 1 normal angewendet werden können, so ergeben sie jedoch keinen nennenswerten Vorteil hinsichtlich der Kochzeit.
Jede starke, anorganische Säure kann für die Extraktion verwendet werden, z. B. Salzsäure, Schwefelsäure oder Salpetersäure. Salzsäure wird bevorzugt. • Nach Beendigung der Kochstufe wird das verbleibende, feste Material durch Filtrieren, Dekantieren, Zentrifugieren oder auf andere Weise abgetrennt. Es wird dann gewaschen, indem das abgetrennte, feste Material zunächst mit Wasser und dann mit einem mit Wasser mischbaren, organischen Lösungsmittel, wie Äthylalkohol (methylierter Sprit) oder Aceton, behandelt wird. Das organische Lösungsmittel kann aus dem Material durch gelindes Erwärmen entfernt werden.. Schließlich wird getrocknet. Bei Trockentemperaturen von 80° C oder darüber besteht eine Neigung zum Zusammenballen der Teilchen, weshalb das Fertigprodukt schwieriger zu vermählen ist.
Zur näheren Veranschaulichung werden die nachfolgenden Versuchsbeispiele gegeben.
Beispiel 1 wird nicht nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durchgeführt, sondern dieses Beispiel soll den Gewichtsverlust und den prozentualen -Verlust, bezogen auf getrockneten Sepiolit, zeigen, der durch Behandeln von Sepiolit mit 1 n-Chlorwasserstoffsäure während verschieden langer Dauer verursacht wird. ~ · · · .
Beispiel 2 verdeutlicht das erfindungsgemäße Verfahren.
, Beispiell
r
Ein Sepiolit der Maschenweite 0,152 mm wurde in Wasser dispergiert unter Verwendung eines schnellaufcnden Rührwerks, bis man eine 7,5gewichtsprozentige Dispersion erhielt. Anteile dieser Dispersion, mit einem Gewicht von 53,76 g, wurden in einen konischen Kolben gegeben und mit 25 ml 3 n-Snl/säure versetzt.
Die Konzentration tier Säure in tier Mischung
war 1 normal, und die Mischung enthielt 5 Gewichtsprozent Feststoffe. Ein Kondensor wurde in den Hals des Kolbens eingesetzt, und verschiedene Proben aes Breis wurden verschieden lange gekocht. Die Kolbeninhalte wurden mit der Hand verwirbelt, bis der Siedepunkt erreicht war. Bei dieser Stufe war die Viskosität des Breis beseitigt, und die Mischung wurde heftig gekocht, wobei kein weiteres Rühren erforderlich war.
Nach Beendigung des Kochens wurde der Kolben auf etwa 50° C abgekühlt und der Brei durch ein gewogenes Filterpapier abgesaugt. Der Rückstand wurde mit 100 ml heißem Wasser gewaschen und trockengesaugt. Der Filterkuchen und das Filterpapier wurden entfernt und in einem Ofen bei 150" C getrocknet. Eine nicht angesäuerte Probe (53,75 g) des Breis wurde filtriert und auf diese Weise getrocknet, so daß man den trockenen Sepiolitgehalt des Breis ermitteln konnte. Die folgenden Ergebnisse wurden erzielt:
säure 20 Minuten lang gekocht. Die Mischung wurde auf etwa 50° C gekühlt und filtriert. Der Rückstand wurde mit heißem, destilliertem Wasser gewaschen, erneut in heißem Wasser dispergiert, die Dispersion in zwei Anteile geteilt und jeder Anteil erneut filtriert.
Der Rückstand von dem ersten Anteil (Probe A) wurde in einem Ofen bei 80° C getrocknet; es wurde eine harte, kompakte Masse erhalten, die nur mit
ίο Schwierigkeiten vermählen werden konnte.
Der Rückstand von dem zweiten Anteil (Probe B) wurde zweimal auf dem Filter mit heißem, methy-Iiertem Sprit und zweimal mit Aceton gewaschen und dann im Ofen bei 60° C getrocknet. Das erhaltene Produkt konnte leicht pulverisiert werden, mit Ausnahme von wenigen isolierten, harten Klumpen.
Das offensichtliche spezifische Gewicht und die
Ölabsorption der Proben A und B wurden bestimmt und mit den Werten von handelsüblichem Siliciumdioxyd verglichen. Es wurden die folgenden Ergebnisse erzielt:
Kochzeit Rückstand Gewichts
verlust
Prozentualer
Verlust an trocke
Minuten (g) (g) nem Sepiolit
0 3321
10 2190 ' 1131 34.1
20 2145 1186 35.7
40 2117 1204 36,3
80 1690 1651 49.1
Der Verlust in Gewichtsprozent nach 20 und 40 Minuten langem Kochen, das sind ungefähr 360Zu1 ' steht im wesentlichen in Übereinstimmung mit dem theoretischen Gewichtsverlust, 33%, berechnet auf der Basis, daß Sepiolit ein reines Material ist und im wesentlichen das gesamte Magnesium und der Gitter-Hydroxylgehalt extrahiert wurden. Die Differenz ist auf die Gegenwart von extrahierbaren Verunreinigungen, wie Eisen, im verwendeten Sepiolit zurückzuführen. Der weitere Gewichtsverlust beim 80 Minuten langen Kochen dürfte auf die Peptisierung des Siliciumdioxyds zurückzuführen sein. Dies verringert die Ausbeute des erhaltenen Siliciumdioxyds, und das Kochen sollte nicht über den Punkt fortgesetzt werden, an dem der Magnesium- und Gitter-Hydroxylgehalt des Sepiolits extrahiert worden ist.
Beispiel 2
-716 g eines 7,5%igen Breis von nicht getrocknetem Sepiolit mit einer Maschengröße von 0,152 mm in Wasser wurden unter Rückfluß mit 333 ml 3 n-Salz-
.) Standard .. Spezifisches
Probe 23 Gewicht
644 ........ (g/ml)
Probe A 0 152 mm 35 0 18
Probe A 0,053 mm 64 0 Π
Probe B 0,053 mm 93 0 077
Handelsübliches SiO 937 0,066
Handelsübliches SiO2 200 0,045
Handelsübliches SiO, 0,113
Handelsübliches SiO2 0,165
Handelsübliches SiO2 0,171
Handelsübliches SiO2 0,191
Handelsübliches SiO2 1,224
Handelsübliches SiO2 0,40
Die Leinsamenöl-Absorption wurde bestimmt nach den Angaben in. British Standard Specification B. S. 1795: 1952, Anhang C; es wurden die folgenden Ergebnisse erzielt:
Probe Standard ...
23
644
64 ........
ölabsorption
Gewichtsprozent
Probe B 130—140
Handelsübliches SiO2
Handelsübliches SiO2
Handelsübliches SiO2
Handelsübliches SiO2
190
270
160
160

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Herstellen von feinverteiltem Siliciumdioxyd, dadurch gekennzeichnet, daß man einen wäßrigen Brei von Sepiolit, der durch ein Sieb mit der Maschengröße von 0,152, 0,076 oder 0,038 mm geht, mit wäßriger, mindestens 1 n-Mineralsäure digeriert und das unlösliche Siliciumdioxyd nach dem Abtrennen von der Mischung zunächst mit Wasser und dann mit einem mit Wasser mischbaren, organischen Lösungsmittel wäscht und schließlich trocknet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Mineralsäure Salzsäure verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Anfangsgemisch von Sepiolit und wäßriger Mineralsäure verwendet, dessen Feststolfgehalt nicht mehr als 5 Gewichtsprozent beträgt.
DE19661542626 1965-05-20 1966-05-20 Verfahren zum Herstellen von fein verteiltem Sihciumdioxyd Expired DE1542626C (de)

Applications Claiming Priority (3)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB21484/65A GB1076292A (en) 1965-05-20 1965-05-20 Production of silica
GB2148465 1965-05-20
DEB0087215 1966-05-20

Publications (3)

Publication Number Publication Date
DE1542626A1 DE1542626A1 (de) 1970-04-02
DE1542626B2 DE1542626B2 (de) 1972-09-07
DE1542626C true DE1542626C (de) 1973-04-05

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