DE688503C - Verfahren zur Herstellung von als Bodenverbesserungsmittel verwendbaren Huminsaeure-Komplexverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von als Bodenverbesserungsmittel verwendbaren Huminsaeure-Komplexverbindungen

Info

Publication number
DE688503C
DE688503C DE1937S0128617 DES0128617D DE688503C DE 688503 C DE688503 C DE 688503C DE 1937S0128617 DE1937S0128617 DE 1937S0128617 DE S0128617 D DES0128617 D DE S0128617D DE 688503 C DE688503 C DE 688503C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
aluminum
compounds
water
humic acid
iron
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DE1937S0128617
Other languages
English (en)
Inventor
Nikolaas Hendrik Siewe Reesema
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
NAAMLOOZE VENNOOTSCHAP CALHA
Original Assignee
NAAMLOOZE VENNOOTSCHAP CALHA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by NAAMLOOZE VENNOOTSCHAP CALHA filed Critical NAAMLOOZE VENNOOTSCHAP CALHA
Application granted granted Critical
Publication of DE688503C publication Critical patent/DE688503C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05CNITROGENOUS FERTILISERS
    • C05C3/00Fertilisers containing other salts of ammonia or ammonia itself, e.g. gas liquor
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05FORGANIC FERTILISERS NOT COVERED BY SUBCLASSES C05B, C05C, e.g. FERTILISERS FROM WASTE OR REFUSE
    • C05F11/00Other organic fertilisers

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)
  • Processing Of Solid Wastes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von als Bodenverbesserungsmittel verwendbaren Huminsäure-Komplexverbindungen Im Patent 651 738 hat man vorgeschlagen, Bodenverbesserungsmittel dadurch herzustellen, daß man Ausgangsstoffe, die wesentliche Mengen Huminsäuren, hydratisierte Kieselsäure und hydratisierte Tonerde enthalten, so lange in feuchtem Zustand erwärmt, daß kolloidale Komplexverbindungen von Huininsäuren, Kieselsäure und Tonerde entstehen. Diese Komplexverbindungen können mit zweiwertigen Basen Verbindungen von einer hohen Austauschfähigkeit bilden, die eine sehr günstige Wirkung auf den Boden häben. Für diesen Zweck geeignete Huminsäuren werden dadurch erzielt, daß man fossile oder rezente organische Stoffe in Gegenwart von Wasser bei 13o° nicht überschreitenden Temperaturen und bei einem pH-Wert der Masse unter 9, vorzugsweise zwischen 6 und 7, einer Oxydation unterwirft.
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf ein Verfahren zur Herstellung von als Bodenverbesserungsmittel verwendbaren Huminsäurekoinplexverbindungen. durch Oxydation fossiler oder rezenter organischer Stoffe, die wesentliche Mengen wasserunlöslicher Huminsäuren enthalten, in Gegenwart von Wasser bei einer über 70° C liegenden, 13o° C nicht wesentlich überschreitenden Temperatur und einem pH-Wert der Masse zwischen 5 und 9, insbesondere zwischen 6 und 7, unter Zusatz von alkalischen Substanzen, derart, daß die Huminsäuren in gelöste Form oder in Sol- oder Gelform übergeführt werden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man die erhaltene Masse mit Aluminium-und/oder Eisenionen bzw. mit Aluminium-und/oder Eisenverbindungen in Sol- oder Gelform in Abwesenheit reaktionsfähiger Kieselsäure, insbesondere bei erhöhter Temperatur, zur Umsetzung bringt und während der Umsetzung den pH-Wert des Gemisches zwischen 4 und 8 hält, wobei die Oxydation gegebenenfalls auch während oder nach der Zugabe der Aluminium- und/oder Eisenverbindungen ausgeführt wird.
  • Gegebenenfalls kann man auch gewisse Mengen Calcium und/oder Magnesium in die Komplexverbindungen einverleiben. "Das Herstellungsverfahren der Bodenverbesserungsmittel wird dadurch erleichtert, da die Calcium und/oder Magnesium enthaltenden Komplexverbindungen besser durch Filtrieren aus der wäßrigen Suspension abgeschieden werden können.
  • Durch Versuche konnte nachgewiesen werden, daß Komplexverbindungen von den oben angegebenen Eigenschaften zur Verbesserung der Eigenschaften des Bodens, insbesondere von tonreichen Böden, sehr wertvoll sind. Sie haben eine günstige Wirkung auf das Gefüge des Bodens und erhöhen die wirksame Oberfläche desselben, indem sie die Größe der Krume wesentlich herabsetzen. Sie vergrößern auch das spezifische Volumen des Bodens und haben einen günstigen Einfluß auf das Verhältnis von Wasser, Luft und festen Stoffen in dem Boden. Sie verzögern die Verdampfung des Wassers aus dem Boden, indem sie die Bildung einer dünnen, trocknen Schicht an der Oberfläche fördern, die die schnelle Verdampfung des Wassers aus den unterliegenden Schichten verhindert.
  • Weiter hat das Gefüge in einem mit dem Bodenv erbesserungsmittel gemäß der Erfindung verbesserten Boden eine größere Beständigkeit gegen Wasser, so daß die porösen Eigenschaften des Bodens, insbesondere nach schweren Regenfällen, besser erhalten bleiben.
  • Die durch die beschriebene Oxydation von organischen Ausgangsmaterialien erzielten huminsäurereichen Stoffe an sich zeigen auch in gewissem Grade die oben angegebene günstige Wirkung auf den Boden. Durch die erfindungsgemäße Einverleibung von Aluminium oder Eisen in denselben werden aber die bodenverbessernden Eigenschaften erheblich gesteigert, so daß dieselbe Wirkung auf den Boden mit einem wesentlich niedrigeren Zusatz erzielt wird, was wirtschaftlich von großer Bedeutung ist.
  • Die gemäß der Erfindung hergestellten Bodenverbesserungsmittel können Kieselsäure enthalten, aber im Gegensatz zu dem im Patent 651 738 behandelten Stoffen nicht in Form von Komplexverbindungen und Huminsäuren und Tonerde, da die Gegenwart von Kieselsäure in der Komplexverbindung einen ungünstigen Einfluß auf die Wirkung derselben auf tonreiche Bodenarten hat. Dagegen erweisen die Kieselsäurekomplexe sich als wirksame Bodenverbesserungsmittel für sandige Böden, in denen die Neigung zur Bildung von Aggregaten gesteigert werden soll. Zur Erläuterung des Verfahrens werden im folgenden die bei der Umsetzung von Huminsäure mitAluminiumverbindungen auftretenden Erscheinungen an Hand eines Laboratoriumversuches mit den aus dem Oxydationsprodukt von z. B. Torf durch Extrahieren mit Ammoniak und Ansäuern und Auswaschen des Niederschlags gewonnenen Huminsäuren beschrieben.
  • Die in dieser Weise erzielten Huminsäuren werden in Wasser dispergiert, und es wird allmählich Ammoniak zugesetzt, so daß eine Dispersion mit einem pH-Wert von etwa 7 entsteht. Diese Dispersion wird langsam mit einer Aluminiumsulfatlösung versetzt, vorzugsweise bei mäßig erhöhter Temperatur; die zugesetzte Alurniniumsulfatmenge beträgt etwa 21/2°0, als AI20g auf trockenen organischen Stoff berechnet. Durch diesen Zusatz wird der p$-Wert von 7 auf etwa 5 herabgesetzt, wobei die Flüssigkeit mehr oder weniger gelatiniert.
  • Wenn man nun Schwefelsäure zusetzt, bis der pH-Wert auf etwa 4,3 heruntergegangen ist, wird eine Komplexverbindung von Huminsäure und Tonerde in flockiger Form gebildet. Diese Komplexverbindung kann durch Filtrieren von der Flüssigkeit getrennt werden, und es wurde gefunden, daß dieselbe das Aluminium so fest gebunden hält, daß es nur durch Behandlung des Stoffes mit stark sauren Lösungen mit einem pH-Wert von unter 2 oder mit starb: alkalischen Lösungen gelöst werden kann.
  • Wenn während der Reaktion der Huminsäuren mit Aluminiumsulfat der pH-Wert unter 4 sinkt, z. B. durch Zusatz einer größeren Aluminiumsulfatmenge, z. B. 5 %, berechnet als Ale 0g, hat das Gemisch eine zu starksaure Reaktion, -um die Huminsäuren in fein dispergiertem Zustand zu halten, und in dein erhaltenen Erzeugnis wird das A.luminiui-ci dadurch nicht fest gebunden, was daraus hervorgeht, daß ein großer Teil des Aluminiums sich schon löst, wenn man die feste Masse mit verhältnismäßig schwach sauren Lösungen, z. B. Lösungen mit einem pH-Wert von etwa 21/, bis 4, extrahiert.
  • Demgegenüber erzielt man Komplexverbindungen, die als Aluminium in fest gebundenem Zustand enthalten, wenn nach Zusatz von z. B. 21/, °,/o Tonerde in Form von Aluminiumsulfat der pH-Wert durch Zusatz von Ammoniak auf etwa 7 gesteigert wird und nachher die übrigen 21/2°1o Aluminiumsulfat zugesetzt werden.
  • Die technische Herstellung der Bodenverbesserungsmittel gemäß der Erfindung wird in folgender Weise ausgeführt: Die Aluminiumverbindung wird meistens in Form eines löslichen Salzes, z. B. Aluminiumsulfat oder Aluminiumchlorid, zugesetzt. Man kann auch Aluminiuinhydroxyd in fein dispergierter Form, z. B. in Form eines Geles, verwenden; in diesem Falle ist es aber nicht möglich, die Reaktion bei höherer Temperatur auszuführen, da das Aluminiumhydroxyd beim Erhitzen die Neigung hat auszuflocken und den für den vorliegenden Zweck erforderlichen hohen Dispergierungsgrad zu verlieren. Ein geeignetes Ausgangsgut für praktische Zwecke ist eine Lösung von aluminiumhaltigen Mineralien, wie z. B. Bauxit oder Ton, in Schwefelsäure.
  • An Stelle der Aluminiumverbindungen kann man auch die entsprechenden Eisenverbindungen benutzen.
  • Die Huminsäuren werden vor, während oder nach dem Zusatz der Aluminium- und/ oder Eisenverbindungen durch Oxydation der fossilen oder rezenten pflanzlichen Ausgangsmaterialien, wie z. B. Torf, Stroh, Reisstroh, Abfall von Zuckerfabriken (Bagasse und Pulp), Lignit und Holzkohle, hergestellt. Der PH-Wert während der Oxydation wird vorzugsweise durch periodische oder kontinuierliche Zufuhr von Ammoniak in Gasform oder in gelöster Form geregelt. Diese Behandlung wird vorteilhaft fortgesetzt, bis die Sauerstoffaufnahme praktisch beendet ist, da in diesem Falle die erzielten Produkte sich als sehr beständig gegen bakterielle Oxydation erwiesen haben.
  • Das nach den oben beschriebenen Verfahren hergestellte huminsäurereiche Gut wird jetzt derart behandelt, daß die Huminsäuren in fein dispergierten Zustand übergeführt werden. Zu diesem Zweck wird der pH-Wert auf etwa 7 gesteigert, vorzugsweise durch Zusatz von Ammoniak und Erwärmung des Gemisches auf etwa 6o° C. Das Gemisch kann in Form einer wäßrigen Suspension verarbeitet werden, und in diesem Falle enthält es ungefähr 5 Gewichtsteile Wasser auf r Gewichtsteil trockenen, organischen Stoffes; es kann aber auch eine. feste, verhältnismäßig trockene Masse sein, die z. B. 2 Gewichtsteile Wasser auf r Gewichtsteil trockenen, organischen Stoffes enthält. Vorzugsweise soll die Konsistenz des Reaktionsgemisches derart sein, daß es leicht gerührt werden kann.
  • Man läßt das Gut nun mit einer Aluminiumsalzlösung, z. B. einer Aluminiumsulfatlösung, reagieren, wobei der pH-Wert des Reaktionsgemisches innerhalb des Gebietes bleiben soll, das erforderlich ist, um die Huminsäuren in fein dispergiertem Zustand zu halten. Der pH-Wert soll nicht unter etwa 4,8 kommen.
  • Der PH-Wert des Reaktionsgemisches wird zwischen 4. und 8 gehalten, indem man nach einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens der Erfindung abwechselnd eine Aluminiumsalzlösung und eine alkalische Substanz, vorzugsweise Ammoniak, zusetzt. Wenn man z. B. 21/21/, Tonerde in Form von Aluminiumsulfat zusetzt, wird der pH-Wert im allgemeinen bis auf etwa 5 erniedrigt. Durch Zusatz von Ammoniak wird nun der pH-Wert auf etwa 7 gesteigert; dabei werden die kolloidalen Substanzen wieder fein dispergiert. Man kann jetzt eine weitere Menge Alumini.umsulfatlösung zusetzen z. B. in einer 21/2 °/o A12 0s entsprechenden Menge, ohne daß die Gefahr besteht, daß der pH-Wert wesentlich unter 5 herabsinkt.
  • Wenn die Komplexverbindung gemäß der Erfindung sich gebildet hat, ist das Aluminium fest gebunden, und der pH-Wert kann nun bis auf 2 erniedrigt werden, ohne daß man zu befürchten braucht, daß ein Teil des Aluminiums herausgelöst wird. Um ein Erzeugnis zu erzielen, das leicht durch Filtrieren von der wäßrigen Flüssigkeit getrennt werden kann, genügt es, den plI Wert auf etwa 41/2 bis 5 einzustellen.
  • Nach dem Filtrieren wird der pH-Wert des Enderzeugnisses vorteilhaft zwischen 6 und 8 eingestellt, vorzugsweise auf etwa 7, wobei ein Bodenverbesserungsmittel erzielt wird, das leicht in Wasser dispergiert werden kann.
  • Der Oxydationsprozeß des organischen Ausgangsgutes kann vor, während oder nach. der Behandlung mit der Aluminiumverbindung stattfinden; vorzugsweise wird aber erst der Oxydationsprozeß ausgeführt und erst nachher die Aluminiumverbindung zugesetzt.
  • Die Bindung des Aluminiums in der Komplexverbindung und die kolloidalen Eigenschaften des oxydierten und polymerisierten Erzeugnisses können im allgemeinen dadurch verbessert werden, daß das organische Ausgangsmaterial vor dem Oxydationsprozeß mit Wasser, vorzugsweise in saurem oder alkalischem Medium und vorzugsweise bei höherer Temperatur, behandelt wird: Wenn eine saure oder alkalische Flüssigkeit für diese Behandlung benutzt wird, kann das Gemisch gegebenenfalls vor dem Oxydationsprozeß mit Wasser gewaschen werden. Die Behandlung mit Wasser, verdünnter Säure oder verdünntem Alkali kann auch nach dem Oxydationsprozeß, aber vor dem Zusatz der Aluminiumverbindung stattfinden. Auch in diesem Falle wird die Behandlung vorzugsweise bei höherer Temperatur ausgeführt, und das Gemisch kann vor dem Zusatz der Aluminiumverbindung mit Wasser gewaschen werden. Eine wesentliche Verbesserung wird z. B.. schon erzielt, wenn man das Reaktionsgemisch nach dem Oxydationsprozeß mit Wasser erwärmt, während dieselbe Behandlung vor dem Oxydationsprozeß weniger günstige Resultate gibt. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die günstige Wirkung der oben beschriebenen Behandlung darauf zurückzuführen ist, daß das organische Material bzw. das oxydierte und polymerisierte organische Material Derivate von reduzierbaren Zuckern enthält, die in die komplexen Aluminiumverbindungen eintreten und einen ungünstigen Einfluß auf die Bindung des Aluminiums in demselben haben, so daß eine Behandlung des organischen Gutes, wobei diese Zuckerderivate entfernt oder in harmlose oder sogar nützliche Substanzen übergeführt werden, die Eigenschaften des Enderzeugnisses verbessert.
  • Die Wirkung der komplexen Aluminiumverbindungen gemäß der Erfindung auf die Größe der Krume kann durch folgenden Versuch festgestellt werden: Fein gepulverter Ton wird in einem geeigneten, mit einem Rührer versehenen Gefäß je nach der verwendeten Torfart mit 15 bis 35% Wasser gemischt. Durch den plastischen Zustand der Tonteilchen bilden sich Aggregate, die mit der Krume des Bodens zu vergleichen sind und unter den beim Versuch gegebenen Bedingungen eine gewisse Größe erreichen. Es wurde nun gefunden, daß durch Zusatz einer geringen Menge des Bodenverbesserungsmittels gemäß der Erfindung die Größe der Krume wesentlich herabgesetzt wird.
  • Die erforderliche Menge . der komplexen Aluminiumverbindung ist sehr gering. Bei verschiedenen Versuchen wurde festgestellt, daß ein Zusatz von z. B. o,i °/o des technischen Bodenverbesserungsmittels (0,o7 °/o trockenem, organischem Stoff entsprechend) genügt, um den optimalen Wert für die Reduktion der Krumengröße zu erzielen. Dieser Wert wird aber nur beispielsweise erwähnt, da derselbe offenbar von der Art des zu verbessernden Bodens und des benutzten Bodenverbesserungsmittels abhängig ist.
  • Die Erfindung wird noch an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert: Ausführungsbeispiele i. In einem mit -einem geeigneten Rührer versehenen Autoklaven werden i'/, kg Torf, der etwa 2,o °% Wasser enthält, und o,91 Wasser auf eine Temperatur von 125 bis 13o° C bei einem Druck von io atü erwärmt. Es werden Luft und Ammoniak in den Autoklaven eingeführt.
  • Die eingeführte Luftmenge beträgt etwa 4o01 pro Stunde, und die Ammorniakmenge wird derart geregelt, daß das Gemisch praktisch neutral oder schwach sauer ist (PH 5 bis 7, vorzugsweise 6 bis 7).. Zu diesem Zweck wird während der Reaktion, die etwa 8 Stunden in Anspruch nimmt, die eingeführte Ammoniakinenge allmählich herabgesetzt. Anfangs wird gasförmiges Ammoniak in einer Menge von etwa 751 pro Stunde zugeführt, während die Reaktion mit geringeren Aminoniakmengen beendet wird, die vorzugsweise mittels einer Schleusenvorrichtung in Form einer Lösung zugesetzt werden.
  • Das in dieser Weise erhaltene Erzeugnis wird mit einer geeigneten Menge Wasser versetzt, so daß eine Mischung erzielt wird, die leicht gerührt werden kann; diese wird auf einen pH-Wert von etwa 7 eingestellt. Es wird nun langsam eine verdünnte Aluminiumsulfatlösung zugesetzt, wobei das Gemisch fortwährend gerührt und auf einer Temperatur von 6o° C oder höher gehalten wird. Diese Behandlung kann auch in dem Autolaaven ausgeführt werden.
  • Die Gesamtmenge des zugesetzten Aluminiumsalzes beträgt etwa 5 %, berechnet als A1203 auf trockenen, organischen. Stoff.
  • Der Zusatz des Aluminiumsulfats wird vorzugsweise in Stufen ausgeführt, indem zunächst so lange Aluminiumsulfat zugegeben wird, bis der pH-Wert auf etwa 5 erniedrigt ist, was der Fall ist, wenn etwa die HFtlfte des Aluminiumsulfats zugesetzt worden ist. Der pH-Wert wird jetzt wieder durch Zufuhr von Ammoniak auf etwa 7 erhöht, und es wird nun langsam die zweite Hälfte der Aluminiumsulfatlösung unter Rühren zugesetzt. Nach dieser Behandlung ist der PH-Wert etwa 4,5 bis 5. Gegebenenfalls kann in dieser Stufe Calciumhydroxyd zugesetzt werden.
  • Das Reaktionsgemisch läßt man nun einige Zeit stehen. Das Bodenverbesserungsmittel setzt sich ab und kann von der überstehenden klaren Flüssigkeit getrennt werden. Gegebenenfalls kann das Erzeugnis etwas stärker sauer gemacht werden. Es kann in einer Filterpresse oder einem kontinuierlichen Filter entwässert und nachhergetrocknetwerden.
  • Das erzielte Erzeugnis hat eine zu stark saure Reaktion, um leicht dispergierbar zu sein, und wird deshalb durch Zusatz von Ammoniak auf einen pH-Wert von 7 eingestellt. Wenn ein calciumhaltiges Erzeugnis gewünscht wird, wird die Neutralisation teilweise mit Ammoniak und teilweise mit Calciumhydroxyd ausgeführt, derart, daß 1/3 der freien Bindungen mit Calcium und 2/3 mit Ammoniak abgesättigt werden.
  • Das Erzeugnis dispergiert sich leicht in dem Boden, wo es die Struktur und dementsprechend auch die Lüftung des Bodens verbessert. Es hat zu gleicher Zeit einen günstigen Einfluß auf das Verhalten des Wassers im Boden.
  • 2. Man verfährt in derselben Weise wie in Beispiel i, aber nach dem OXydationsprozeß -%-, ird das Reaktionsgemisch ungefähr 2 Stunden mit Wasser gekocht. Es wird dann nach der im Beispiel i beschriebenen Methode in die komplexe Aluminiumverbindung übergeführt.
  • 3. Dieses Beispiel bezieht sich auf ein Verfahren, wobei die Reaktion mit der Aluminiumverbindung und die Herstellung der Huminsäuren gleichzeitig ausgeführt werden. Der Oxydationsprozeß entspricht demjenigen des Beispiels i, aber mit folgendem Unterschied: Der Torf wird 6 Stunden mit 2,5o/oiger Salzsäure gekocht, filtriert und gewaschen. Die Aluminiumsulfatlösung wird langsam mittels einer Schleusenvorrichtung zugeführt, und zwar fängt_inan nach einer Oxydationsperiode von 2 Stunden mit dem Zusatz der Lösung an, wie im Beispiel i beschrieben wurde. Die Hälfte der Aluminiumsulfatlösung wird in etwa 15 Minuten zugesetzt. Während des ganzen Prozesses wird die Masse kräftig gerührt, so daß eine innige Mischung erzielt wird. Nach dem Zusatz der Aluminiumsulfatlösung wird Ammoniak zugesetzt, bis .das Gemisch, das durch den Aluminiumsulfatzusatz sauer geworden ist, praktisch neutral ist.
  • Der Oxydationsprozeß wird nun fortgesetzt. Nach 3 Stunden wird aufs neue @Aluminium:-sulfat zugesetzt und mit Ammoniak neutralisiert. Der Oxydationsprozeß wird weiter inder in Beispiel i beschriebenen Weise ausgeführt.
  • ,Die Gesamtmenge des nach diesem Beispiel zugesetzten Aluminiumsulfats kann z. B. 2,5 Gewichtsteile A1203 auf ioo Gewichtsteile des trockenen, organischen Stoffes betragen.
  • d.. Als Ausgangsgut wird Torf benutzt, der bei höherer Temperatur mit verdünnter Säure behandelt worden ist, um den Gehalt an reduzierbarem Zucker zu invertieren und zu entfernen. Der gewöhnlich verwendete Torf enthält etwa 13 bis 1811, reduzierbaren Zucker. Die Entfernung des Zuckers findet durch Kochen des Torfs mit verdünnter Salzsäure ( 21/'2 01'ö) statt.
  • iooo g des in obiger Weise behandelten Torfs, der noch 1,9°/o reduzierbaren Zucker enthält, werden in einem Autoklaven mit 667 g Wasser vermischt. Der Autoklav wird auf eine Temperatur von i2o° C erhitzt, und es werden 3401 Luft pro Stunde durch das Reaktionsgemisch geblasen. Der pH-Wert wird durch Zusatz von Ammoniak (30%) mittels einer Schleusenvorrichtung zwischen 6 und 7 gehalten.
  • Das Erzeugnis wird dann auf einen pH-Wert von 7 eingestellt. Es wird Wasser in einem Verhältnis von 2 Gewichtsteilen auf i Gewichtsteil trockenen, organischen Gutes zugesetzt. Es wird nun eine verdünnte Aluminitimsttlfatlösung -zugegeben, und zwar in einer Menge, die 2,5 % A12 0s, berechnet auf trockenen, organischen Stoff, entspricht.
  • Das Erzeugnis wird auf einen PH-Wert von eingestellt.
  • 5. Der Oxydationsprozeß wird in derselben Weise wie im Beispiel i ausgeführt. Nach dem Oxydationsprozeß wird das Erzeugnis mit 212 o/oiger Salzsäure gewaschen und filtriert. Im Anfang ist das Filtrat gefärbt. Das Waschen wird fortgesetzt, bis das Filtrat praktisch farblos ist. Die Überführung in die komplexe Aluminiumverbindung findet nach dem im Beispiel i beschriebenen Verfahren statt.
  • 6. Der Oxydationsprozeß wird in derselben Weise wie im Beispiel i ausgeführt. Das oxydierte Erzeugnis wird in dem Autoklav en mit Wasser gemischt, derart, daß eine q. Gewichtsteile Wasser auf einen Gewichtsteil trockenen, organischen Stoffes enthaltende Suspension erzielt wird. Die Alischung wird mit Ammoniak versetzt, bis der pH-Wert auf 9 gestiegen ist, und 6 Stunden auf i2o bis 13o° C erhitzt.
  • Das in dieser Weise erzielte Erzeugnis wird nach einem der in den vorhergehenden Beispielen beschriebenen Verfahren mit einer Aluminiumsulfatlösungbehandeh, und die dabei erzielten Komplexverbindungen enthalten ,las Aluminium in fest gebundenem Zustand.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von als Bodenv erbesserungsmittel verwendbaren Huminsäure-Komplexverhindungen durch Oxydation fossiler oder rezenter organischer Stoffe, die wesentliche Mengen wasserunlöslicher Hizminsäuren enthalten, in Gegenwart von Wasser bei einer über 7o° C liegenden, 13o° C nicht wesentlich überschreitenden Temperatur und einem pH-Wert der Masse zwischen 5 und 9, insbesondere zwischen 6 und 7, unter Zusatz von alkalischen Substanzen, derart, daß die Huminsäuren in gelöste Form oder in Sol- oder Gelform übergeführt werden, dadurch gekennzeichnet, daß man die erhaltene Masse mit Aluminium- und oder Eisenionen bzw. mit Aluminiumundfoder Eisenverbindungen in Sol- oder Gelform in Abwesenheit reaktionsfähiger Kieselsäure, insbesondere bei erhöhter Temperatur, zur Umsetzung bringt und während der Umsetzung den pH-Wert des Gemisches zwischen 4. und 8 hält, wobei die Oxydation gegebenenfalls auch während oder nach der Zugabe der Alutninium- und/oder Eisenverbindungen ausgeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Aluminiumgehalt des Endproduktes wenigstens i °/o, berechnet als A1203 auf trockenen, organischen Stoff, beträgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder z, dadurch gekennzeichnet, daß man das huminsäurehaltige Gut abwechselnd mit einer Aluminium- und/oder Eisensalzlösung und einer alkalischen Substanz, vorzugsweise Ammoniak, versetzt. q.. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß dieKomplexverbindungen teilweise finit Calciuin- und/ oder Magnesiumionen gesättigt werden, indem man vor, während oder nach der Reaktion zwischen dem huminsäurereichen Material und der Aluminium- und%oder Eisenverbindung eine beschränkte Menge Calcium- und/oder Magnesiumverbindungen zusetzt. Verfahren nach Anspruch i bis dadurch gekennzeichnet, daß der pH-Wert des Endproduktes zwischen 6 und 8 eingestellt wird.
DE1937S0128617 1936-08-07 1937-08-08 Verfahren zur Herstellung von als Bodenverbesserungsmittel verwendbaren Huminsaeure-Komplexverbindungen Expired DE688503C (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB688503X 1936-08-07

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE688503C true DE688503C (de) 1940-02-22

Family

ID=10492983

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1937S0128617 Expired DE688503C (de) 1936-08-07 1937-08-08 Verfahren zur Herstellung von als Bodenverbesserungsmittel verwendbaren Huminsaeure-Komplexverbindungen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE688503C (de)

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE840555C (de) * 1950-05-24 1952-06-03 Franz Dr Piekenbrock Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln
DE850455C (de) * 1948-10-05 1952-09-25 Guenter Dr-Ing Habil Spengler Verfahren zur Herstellung von Humusduengemitteln aus Torf
DE940901C (de) * 1946-12-28 1956-03-29 Rumianca Spa Mittel zur Verbesserung alkalischer Tonboeden und Verfahren zur Herstellung dieses Mittels
DE1006871B (de) * 1954-11-19 1957-04-25 Viktor Ziegler Aus Kalk-Ton-Humuskomplex-Verbindungen bestehendes Bodenverbesserungsmittel
DE4015277A1 (de) * 1989-05-15 1990-11-22 Nat Energy Council Wachstumsstimulierung von saemlingen

Cited By (6)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE940901C (de) * 1946-12-28 1956-03-29 Rumianca Spa Mittel zur Verbesserung alkalischer Tonboeden und Verfahren zur Herstellung dieses Mittels
DE850455C (de) * 1948-10-05 1952-09-25 Guenter Dr-Ing Habil Spengler Verfahren zur Herstellung von Humusduengemitteln aus Torf
DE840555C (de) * 1950-05-24 1952-06-03 Franz Dr Piekenbrock Verfahren zur Herstellung von Bodenverbesserungsmitteln
DE1006871B (de) * 1954-11-19 1957-04-25 Viktor Ziegler Aus Kalk-Ton-Humuskomplex-Verbindungen bestehendes Bodenverbesserungsmittel
DE4015277A1 (de) * 1989-05-15 1990-11-22 Nat Energy Council Wachstumsstimulierung von saemlingen
DE4015277C2 (de) * 1989-05-15 2002-01-03 Enerkom Pty Ltd Verwendung von Kohleoxidationsprodukten zur Stimulierung des Wachstums von Sämlingen

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1956947C3 (de) Verfahren zur Herstellung eines Adsorptionsmittels auf der Basis von gequollenen Montmorin-Mineralien
DE2725384A1 (de) Adsorbens und dessen verwendung
DE1076650B (de) Verfahren zur Gewinnung feinzerteilter Kieselsaeure
DE1467062A1 (de) Reaktives siliziumhaltiges Material und Verfahren zu seiner Herstellung
DE2727053C2 (de) Adsorptiv wirkendes silikatisches Mittel zur Bindung von Erdalkali-Ionen
CH496622A (de) Verfahren zur Herstellung von feinteiligen, gefällten Silikaten und Doppelsilikaten
DE688503C (de) Verfahren zur Herstellung von als Bodenverbesserungsmittel verwendbaren Huminsaeure-Komplexverbindungen
DE1907359A1 (de) Flockungsmittel
DE2342713A1 (de) Verfahren zur herstellung von gefaellten amorphen kieselsaeuren
DE1467130A1 (de) Pigmente und Verfahren zu deren Herstellung
DE2829382A1 (de) Verfahren zur herstellung von calciumsulfat
DE1900066A1 (de) Verfahren zum Herstellen von Alkalimetallsilikaten
DE2745023A1 (de) Moertelstoffe aus eisen-ii-sulfat und verfahren zu ihrer herstellung
EP1635943A1 (de) Semi-synthetische bleicherde
DE2008108A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von fein verteiltem, silikathaltigem Material
DE732400C (de) Herstellung von unloeslichem Anhydrit
AT325580B (de) Verfahren zur herstellung von zur klärung und stabilisierung von getränken, insbesondere von weinen, geeigneten bentoniten
DE1173442B (de) Verfahren zur Herstellung eines mit Saeure aktivierten Tons
DE665099C (de) Verfahren zur Herstellung eines Kieselsaeuregels bzw. Hydrogels
DE420802C (de) Verfahren zur Herstellung von Gerbstoffen aus Sulfitcelluloseablauge
DE583577C (de) Verfahren zur Herstellung von Phosphorsaeureduengemitteln aus Hochofenschlacke oder aehnlich zusammengesetzten Silikatschlacken
DE2228614C3 (de) Verfahren zur Herstellung von zum Klären und Stabilisieren von Getränken, insbesondere von Weinen, brauchbaren Bentoniten
DE513275C (de) Verfahren zur Herstellung weißen und reinen Pektins
AT147797B (de) Verfahren zur Herstellung von Kautschukmassen u. dgl.
DE567930C (de) Verfahren zur Reinigung von Phosphation enthaltenden Fluessigkeiten