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Verfahren zur Herstellung von Kautschukmassen u. dgl.
Das Stammpatent Nr. 145508 betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Koagulaten von Kautschuk od. dgl., wobei von wässrigen Dispersionen ausgegangen und die Koagulation durch Ausfällung eines oder mehrerer Mischungsbestandteile zufolge der Zusammenwirkung oder wechselseitigen Zersetzung eines oder mehrerer wasserlöslicher Reagenzien, welche unter normalen Bedingungen auf die Dispersion keine Koagulationswirkung ausüben, und eines oder mehrerer wasserlöslicher Reagenzien, welche nachtäglich zugefügt werden, bewirkt wird. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass die Koagulation in Gegenwart von verhältnismässig grossen Wassermengen, also bei einem geringen Feststoffgehalt der Latexmischung, vorzugsweise bei einem Feststoffgehalt, der nicht mehr als etwa 10% beträgt, erfolgt.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine weitere Ausbildung dieses Verfahrens im Hinblick auf die Herstellung von Kautschukmassen u. dgl.
Das Verfahren gemäss der vorliegenden Erfindung besteht im Wesen darin, dass man solche körnige, faserige oder zerkleinerte Materialien, wie z. B. Lederfasern, Asbestfasern, Holzstoff, Holzmehl, Jutefasern, Baumwollflocken, Papierbrei, Schleifmittel und Kork, mit wässrigen Dispersionen von flockigen Kautsehukkoagulaten, wie sie gemäss dem Stammpatent Nr. 145508 erhalten werden, verkittet. Dies kann entweder in der Weise durchgeführt werden, dass man die nach dem Verfahren des genannten Patentes erhaltenen flockigen Koagulate von Kautschuk mit dem zu bindenden Material innig vermischt oder in der Weise, dass man die flockigen Kautsehukniederschläge in Berührung mit dem zu bindenden Material gemäss dem Verfahren des Stammpatentes zur Entstehung bringt.
Allenfalls können solche Mischungen von faserigem Material und flockigen Koagulaten durch Filtration, vorzugsweise über einer Filtrierfläche oder einer Form, durch welche der Hauptanteil des enthaltenen Wassers geht, verfestigt werden.
Ferner kann man solche Mischungen faserigen Materials und flockiger Koagulate gewünschtenfalls durch Filtration nur zum Teil konzentrieren, um eine Paste zu erhalten, welche gelagert und späterhin für den Gebrauch wieder verdünnt werden kann.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung werden die löslichen Reaktionsprodukte, die keine Koagulationswirkung auf Latex ausüben, wie z. B. Natriumsilikat, mit dem Latex gemischt, worauf die Mischung in eine wässrige Aufschwemmung faserigen Materials eingerührt wird. Eine Lösung der zweiten Reaktionskomponente wird sodann zugesetzt, wodurch eine Ausflockung des Kautschuks und eine Ausfällung unlöslicher Reaktionsprodukte in der Aufschwemmung des faserigen Materials bewirkt wird. Die so erhaltene schlammartige (schlickerartige) Masse kann durch Filtration verdichtet, hernach getrocknet und gepresst werden. Der Pressgrad und die Temperatur während des Pressvorganges werden jeweils der besonderen Art des herzustellenden Materials angepasst. Es ist angezeigt, das Pressen auf hydraulischem Wege bei einer Temperatur von nicht über 50 C auszuführen.
Nach einer andern Ausführungsform der Erfindung werden z. B. zuerst die flockigen Koagulate von Kautschuk od. dgl. hergestellt und diese Koagulate sodann mit der Aufschwemmung des faserigen Materials gemischt. Diese Mischung wird filtriert, getrocknet und gepresst. Bei dieser Ausführungsform wird koagulierter Kautschuk unmittelbar dem Fasermaterial einverleibt.
Die folgenden Ausführungsbeispiele beziehen sich auf die Herstellung von festen homogenen Platten aus Fasermaterial, welches durch flockige Koagulate von Kautschuk verkittet ist.
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EMI2.1
EMI2.2
<tb>
<tb> Kautschuk <SEP> 25 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Lederfasern <SEP> 75 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Kolloidales <SEP> Magnesiumsilikat <SEP> 5 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Kasein <SEP> 1 <SEP> Gewichtsteil
<tb>
wird in der folgenden Weise vorbereitet :
2. 4 Gewichtsteile von Kasein werden in der Form einer 5% igen wässrigen ammoniakalischen Lösung 100 Teilen eines durch Zentrifugieren konzentrierten Latex (mit einer Konzentration von 60%) zugesetzt, 14-6 Teile von Natriumsilikat werden in Form einer 5% igen Losung gleichfalls zugefügt. 14. 3 Gewichtsteile Magnesiumsulfat werden als 5%ige Lösung sodann eingerührt, wenn der Niederschlag gebildet wird. Der flockige Niederschlag von Kautschuk und kolloidalem Magnesiumsilikat wird mit 5300 Teilen einer wässrigen Dispersion von Lederfasern von 3-4% Konzentration vermischt. Die so erhaltene schlickerartige Masse wird auf eine Filterunterlage der gewünschten Form und Grösse gebracht und, durch äusseren Druck und Absaugen unterstützt, der Filtration unterworfen.
Nachdem die filtrierte Masse zu einer kompakten Platte verfestigt ist, wird sie in eine Warmluftkammer eingebracht, um die Feuchtigkeit zu entfernen ; sodann wird sie weiterem Druck ausgesetzt.
2.90 Teile Asbestfaser werden gründlich in 900 Teilen Wasser verteilt, in welchem 24-3 Teile einer 50% igen handelsüblichen Natriumsilikatlösung aufgelöst wurden. Ein Teil Kasein, in Form einer 5% igen wässrigen ammoniakalischen Lösung, wird zu 16-5 Teilen Latex (60% Konzentration) zugesetzt. Sodann wird der Latex mit der Asbestfaseraufschwemmung gut vermischt. 12-25 Teile Magnesiumsulfat werden sodann in Form einer 10% igen Lösung eingerührt. Die erhaltene schlickerartige Masse wird entwässert und durch Filtration und darauffolgende Anwendung von Druck verfestigt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Kautschukmassen u. dgl. nach Stammpatent Nr. 145508, dadurch gekennzeichnet, dass man körnige, faserige oder zerkleinerte Materialien, wie Lederfasern, Asbestfasern, Holzstoff, Holzmehl, Jutefasern, Baumwollflocken, Papierbrei,. Schleifmittel, Kork od. dgl., mit Hilfe der flockigen nach dem Verfahren des Stammpatentes gewonnenen Koagulaten von Kautschuk u. dgl. verkittet.