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Verfahren zur Herstellung homogener pulver-oder broekenförmiger Kompositionen aus wässerigen
Dispersionen von Kautschuk und ähnlichen Stoffen.
Das Verfahren gemäss dem Stammpatent Nr. 128367 zur Herstellung pulveriger oder brockenförmiger Kautschukmischungen besteht im wesentlichen darin, dass die eine Koagulation bewirkenden
Füllstoffe in zwei Anteilen der Kautschukdispersion zugesetzt werden, so zwar, dass der erste Anteil eine hinreichende Menge Schutzkolloid enthält, um eine Koagulation während der Mischung überhaupt zu verhüten, während der zweite Anteil nur eine solche kleinste Menge Schutzkolloide enthält, die eben noch die homogene Mischung des zweiten Anteils mit der Hauptmenge gestattet, worauf die Aus- flockung erfolgt.
Mischungszusätze, welche sieh für die erste Stufe dieses Verfahrens eignen, sind beispielsweise
Gasruss, Ton, verschiedene Arten von amorpher Kieselsäure und Schlämmkreide, während beispielsweise neben Gasruss und amorpher Kieselerde vor allem basische Oxyde, wie Zinkoxyd, Kalziumoxyd und Magnesiumoxyd, als Zusätze in der zweiten Verfahrensstufe in Betracht kommen. Wie in der Beschreibung des Stammpatentes ausgeführt ist, wurde gefunden, dass die Anwendung von Druck auf die so erhaltenen krümeligen oder pulverförmigen Kompositionen ihre Vereinigung bewirkt und dass bei Mischungen der normalen Art, z.
B. für die Lauffläche von Automobilradmänteln u. dgl., das Erwärmen des trockenen, krümeligen Materials zwischen Walzen in der üblichen Weise der Masse eine solehe Kon- sistenz bzw. Plastizität erteilen kann, dass sie unmittelbar kalandriert, profiliert oder aus Formspritzen ausgestossen werden kann.
Das vorliegende Verfahren zur Herstellung homogener pulverförmiger oder krümeliger Koagulat aus Kautschukmilch od. dgl. durch Einmischen der Zusatzstoffe in zwei Stufen gemäss dem Patent Nr. 128367 besteht im Wesen darin, dass man die Kautschukmilchmischung od. dgl. zwischen der ersten und zweiten Stufe mit zerkleinerten, gegebenenfalls mit Netzmitteln, wie Ammoniumoleatlösung, befeuchteten organischen Materialien mischt. Als solche Zusätze kommen z. B. gemahlene, gummierte (z.
B. mit Kautschuk imprägnierte) Baumwollabfälle, gemahlene Laufmantelkörper (Carcassen), gemah- lene Abfälle von vulkanisiertem Kautschuk, Baumwolle oder sonstige Fasern, zerkleinerter Kork, Holzmehl, Holzfaserbrei, Sehalenmehl, zerkleinerte rohe Häute, Ledermehl, Guttapercha oder Asphalt in verteilter Form in Betracht.
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die diese Stoffe enthalten. Weiter können wässerige Dispersionen von koaguliertem Kautschuk, synthetischem Kautschuk, vulkanisiertem Kautschuk, Abfall oder Regenerat verwendet werden, u. zw. für sich allein oder als Beimengungen zusammen mit andern Stoffen.
Jede der vorangeführten Dispersonen kann die bekannten Mischungszusätze enthalten und dabei oder auch für sich allein in konzentrierter Form verwendet werden. Es eignen sich hiefür auch Konzentrate, wie sie durch das Verfahren nach der britischen Patentschrift Nr. 290313 oder nach der britischen Patentschrift Nr. 219635 erhalten werden und denen ein oder mehrere der bekannten Mischungszusätze einverleibt sein können.
Ausführungsbeispiel :
Eine billige Mischung, welche sich im Mischapparat plastizieren lässt, kann beispielsweise wie folgt zusammengesetzt sein :
EMI2.1
<tb>
<tb> Gewichtsteile
<tb> Kautschuk <SEP> (in <SEP> der <SEP> Form <SEP> von <SEP> konzentriertem <SEP> Latex, <SEP> erhalten <SEP> nach <SEP> dem <SEP> Verfahren <SEP> nach
<tb> der <SEP> britischen <SEP> Patentschrift <SEP> Nr. <SEP> 219635) <SEP> ...................................... <SEP> 10#Schwefel...................................................................... <SEP> 5'Gasruss <SEP> 3-Zinkoxyd <SEP> 1'Gemahlene, <SEP> vulkanisierte <SEP> Kautschukmäntel <SEP> (Abfälle <SEP> von <SEP> solchen).................. <SEP> 73'Olsäure........................................................................ <SEP> l'Mercapto-benzo-thiazol.........................................................
<SEP> O'l
<tb> Mineral <SEP> Rubber............................................................... <SEP> 6-9
<tb>
Die Mischung wird in folgender Weise hergestellt : Der Gasruss wird zusammen mit dem Schwefel in einer wässerigen Lösung des Hauptanteiles der Olsäure in Form von Ammoniumoleat dispergiert und die so erhaltene Dispersion mit so viel Latex vermischt, dass sich der gewünschte Prozentsatz an Kautschuk ergibt. Der gemahlene Abfall von gummierter (mit Kautschuk imprägnierter) Baumwolle und der Mineral
Rubber werden vorerst bis zu einer körnigen Form zerkleinert und dann mit so viel Wasser, welches den Rest der Ölsäure in ammoniakalischer Lösung enthält, vermischt, dass die Partikelchen gehörig genässt werden. Diese Mischung wird dann der Latex-Gasruss-Dispersion zugesetzt.
Nachdem die Mischung genügend vorsichtig verrührt wurde, damit sich eine gleichmässige Verteilung der Latex-Gasruss-Dispersion in der ganzen Masse ergibt, wird diese durch den Zusatz von Zinkoxyd koaguliert, welches vorher mit Wasser in Pastenform gebracht wurde. In der so erhaltenen, krümeligen Komposition sind die Partikelchen der zerkleinerten organischen Materialien von einer Kautschuk-Gasruss-Schwefel-Komposition umgeben bzw. überzogen. Die erhaltenen krümeligen oder pulverförmigen Kompositionen können als solche verformt oder getrocknet und durch Pressen geformt oder in einem Mischapparat plastisch gemacht werden, worauf sie für die weitere Verarbeitung durch Profilieren, Ausstossen aus Formspritzen oder Formen durch Pressen fertig sind.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Weitere Ausbildung des Verfahrens nach Patent Nr. 128367 zur Herstellung homogener, pulverförmiger oder krümeliger Koagulate aus Kautschukmilch od. älml. Dispersionen durch Einmischen der Zusatzstoffe in zwei Stufen, dadurch gekennzeichnet, dass man die Kautschukmilchmischung oder eine ähnliche Dispersion zwischen der ersten und zweiten Stufe mit zerkleinerten, gegebenenfalls mit Netzmitteln befeuchteten, organischen Materialien mischt.