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Verfahren zur Herstellung von Massen aus Kautschuk od. dgl.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Massen aus Kautschuk od. dgl.
Die Erfindung zielt darauf ab, ausgehend von wässerigen Emulsionen oder deren Dispersionen von Kautschuk od. dgl., Massen zu gewinnen, welche solche physikalische Eigenschaften, wie Zähigkeit, Unausdehnbarkeit und Biegsamkeit, besitzen, dass sie Guttapercha oder Leder ähnlich sind und als Ersatz für solche Stoffe Verwendung finden können.
Das Verfahren gemäss der Erfindung, besteht in der Anwendung des Verfahrens gemäss Stammpatent Nr. 145508 zur Herstellung von Massen aus Kautschuk od. dgl. in der Weise, dass vor oder nach der Umwandlung wässeriger Dispersionen oder Emulsionen von Kautschuk od. dgl. in flockige Koagulate durch Zusammenwirkung oder wechselseitige Umsetzung wasserlöslicher Reagenzien in Gegenwart einer verhältnismässig grossen Wassermenge thermoplastische Stoffe (wie z. B. Carnaubawachs, synthetische Wachse, Mineralwachse, Schellack, Harz und synthetische Harze, Polyvinylester, Bitumen a. dgl. ) zugesetzt werden und die erhaltene Dispersion flockiger Koagulate zu fester oder pastenartiger Beschaffenheit verdichtet wird.
Gegebenenfalls können die Dispersionen flockiger Niederschläge mit faserigen, körnigen oder zerteilten Stoffen, wie Lederfasern, Asbestfasern, Holzstoff, Holzmehl, Jutefasern, Baumwollflocken, Papierbrei, Schleifmittel und Kork, gemischt werden.
Diese faserigen, flockigen oder verteilten Stoffe können den wässerigen Emulsionen oder Dispersionen von Kautschuk od. dgl. vor oder nach ihrer Umwandlung in Dispersionen flockiger Niederschläge und vor oder nach dem Hinzufügen der thermoplastischen Materialien zugesetzt werden.
Die Dispersionen flockiger Niederschläge von Kautschuk od. dgl. werden nach dem Verfahren des Stammpatentes hergestellt ; ihre weitere Behandlung und allfällige Vulkanisation kann ebenfalls in der im Stammpatent beschriebenen Weise erfolgen.
Nach Beimischung der thermoplastischen Stoffe können die Dispersionen von flockigen Niederschlägen z. B. zu homogenen Fellen oder Platten verdichtet und getrocknet werden. Aus den trockenen Fellen oder Platten können Gegenstände, beispielsweise halbkugelförmige Schalen, geformt werden, um die Wandungen von Golfbällen zu bilden.
Auch können pastenartige Dispersionen von flockigen Niederschlägen, welche die thermoplastischen Stoffe enthalten, z. B. auf den inneren Kern eines Golfballes aufgebracht und die Schicht getrocknet und gepresst werden bei einer 1000 C nicht übersteigenden Temperatur.
Als weiteres Beispiel der Erzeugung geformter Erzeugnisse aus Dispersionen von flockigen, thermoplastische Stoffe enthaltenden Niederschlägen sei die Herstellung von Golfballwandungen in der Weise erwähnt, dass man ein Filter in Halbkugelform in die verdünnten Dispersionen der flockigen Niederschläge taucht und durch Saugen vom Innern der Form schalenförmige Schichten bildet, die getrocknet und dem Innern des Balles entsprechend geformt werden.
Das im folgenden angeführte Beispiel bezieht sich auf die Ausführung des Verfahrens zum Zwecke der Herstellung von Massen, welche ähnliche Eigenschaften besitzen wie Guttapercha.
*) Erstes Zusatzpatent Nr. 147797, zweites Zusatzpatent Nr. 151012.
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Eine wässerige Dispersion der folgenden Zusammensetzung :
EMI2.1
<tb>
<tb> Kautschuk <SEP> 50 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Kolloidales <SEP> Magnesiumsilikat <SEP> 20 <SEP> "
<tb> Carnaubawachs <SEP> 20 <SEP> "
<tb> Kasein <SEP> ........................................ <SEP> 0#5 <SEP> ,,
<tb>
wird wie folgt hergestellt : 0'5 Gewichtsteile Kasein werden in Form einer 5% igen ammoniakalischen Losung zu 8'4 Teilen Kautschuklatex zugesetzt, der durch Zentrifugieren eine 64% ige Konzentration erhalten hat.
Ferner werden 24'4 Teile Natriumsilikat in Form einer 5%igen Lösung und ebenso 20 Gewichtsteile Carnaubawachs in Form einer 20% igen wässerigen Dispersion zugesetzt.
24 Gewichtsteile Magnesiumsulfat werden dann als 5%ige Lösung eingerührt, worauf die Ausflockung eintritt. Der zusammengesetzte Niederschlag, der das flockige Kautschukkoagulat enthält, wird sodann filtriert und in der Folge hernach auf irgendeine der im vorhergehenden angeführten Arbeitsweisen verdichtet.
An sich ist es bekannt, dass man aus Wachs oder Harz und Kautschukemulsionen guttaperchaartige Massen herstellen kann. Bei dem bekannten Verfahren werden jedoch die thermoplastischen Stoffe in Seifenlösung emulgiert, bevor sie mit Kautschukmilch gemischt werden und letztere mit Hilfe eines Aluminiumsalzes koaguliert wird. Es ist nun aber festgestellt worden, dass es für die Herstellung von guttaperchaähnlichen Produkten unerwünscht ist, Seifen zu verwenden, und dass die Bildung einer Aluminiumseife daher zu vermeiden ist. Im Fall der Erfindung entstehen keine Seifen, und der Hauptzweck ist, in Verbindung mit der Mitanwendung thermoplastischer Stoffe durch die Bildung unlöslicher Silikate, wie Magnesium-oder Aluminiumsilikat u. dgl., flockige Dispersionen zu erzeugen.
Wenn Aluminiumsilikat gebildet werden soll, so kann es sich natürlich empfehlen, einer Natriumsilikat enthaltenden Kautschukmilch ein Aluminiumsalz zuzusetzen, so dass ein unlösliches Aluminiumsilikat erzeugt wird.
Die Ähnlichkeit der erfindungsgemäss erzeugten Produkte mit Guttapercha oder Leder erstreckt sich auf Zähigkeit, Unausdehnbarkeit und Biegsamkeit. Die Massen weisen einen niedrigen Erweichungpunkt (etwa bei 80-85 ) auf und besitzen die Fähigkeit, bei niedrigen Temperaturen verformbar zu sein. In dem bekannten Fall dagegen wird die Ähnlichkeit des Ersatzproduktes mit der Guttapercha mit Bezug auf Isolierfähigkeit angestrebt und diese auf einen hohen Gehalt an Aluminiumsalzen zurückgeführt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Massen aus Kautschuk od. dgl. nach dem Stammpatent Nr. 145508, dadurch gekennzeichnet, dass zum Zwecke der Gewinnung von Erzeugnissen irit gutta- percha- oder lederähnlicher Beschaffenheit vor oder nach der Umwandlung der wässerigen Dispersionen oder Emulsionen von Kautschuk od. dgl. in flockige Koagulate thermoplastische Stoffe, wie Carnaubawachs, synthetische Wachse, Mineralwachse, Schellack, natürliche und synthetische Harze, Polyvinylester, Bitumen u. dgl., zugesetzt und die gewonnenen Dispersionen flockiger Koagulate zu fester oder pastenartiger Beschaffenheit verdichtet werden.