DE556191C - Verfahren zur Herstellung von Kautschukmassen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Kautschukmassen

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DE556191C DEN30550D DEN0030550D DE556191C DE 556191 C DE556191 C DE 556191C DE N30550 D DEN30550 D DE N30550D DE N0030550 D DEN0030550 D DE N0030550D DE 556191 C DE556191 C DE 556191C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
    • C08J3/00Processes of treating or compounding macromolecular substances
    • C08J3/02Making solutions, dispersions, lattices or gels by other methods than by solution, emulsion or suspension polymerisation techniques
    • C08J3/03Making solutions, dispersions, lattices or gels by other methods than by solution, emulsion or suspension polymerisation techniques in aqueous media
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C08JWORKING-UP; GENERAL PROCESSES OF COMPOUNDING; AFTER-TREATMENT NOT COVERED BY SUBCLASSES C08B, C08C, C08F, C08G or C08H
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Kautschukmassen In den letzten Jahren sind erhebliche Fortschritte in der unmittelbaren Verwendung von natürlicher Kautschukmilch in der Fabrikation gemacht worden. Im Laufe dieser Entwicklung erwies es sich als notwendig, gewisse Eigenschaften der Kautschukmilch zu verändern und ihm besondere Eigenschaften durch den Zusatz von Stoffen zu verleihen, die allgemein als Füllstoffe bekannt sind. Da manche dieser Stoffe eine Neigung zur Koagulierung zeigen, ist vorgeschlagen worden, solche störenden Bestandteile in der Form von Suspensionen oder Emulsionen in Wasser zuzusetzen, die ein Schutzkolloid enthalten. Es sind verschiedene Versuche gemacht worden, künstliche Kautschukmilch herzustellen, indem man dabei Verfahren befolgte, die ganz ähnlich denen sind, die zur Einführung verschiedener Füllstoffe in natürliche Kautschukmilch verwendet werden. Diese künstlichen Kautschukdispersionen enthalten Kautschuk oder dessen Lösungen, die in Wasser dispergiert sind, das ein hydrophiles Schutzmittel enthält. Allgemein gesagt bilden alle diese Verbindungen, gleichgültig, ob sie auf der Anwendung von natürlicher Kautschukmilch oder derjenigen einer künstlich hergestellten Kautschukmilch beruhen, Dispersionen, in denen Wasser die zu-. sammenhängende Phase bildet und in denen das Schutzmittel eine größere Affinität für Wasser als für den dispergierten Stoff hat.
  • Gemäß der Erfindung kann eine vollständig abweichende Art von Dispersionen hergestellt werden, die gewisse, ihnen allein zukommende Eigenschaften hat, die bei natürlicher Kautschukmilch mit oder ohne Zusatz von Füllstoffen nicht vorhanden sind. Gemäß der Erfindung werden kautschukhaltige Dispersionen als Wasser-in-Öl-Emulsionen hergestellt, in' denen das Schutzmittel eine größere Affinität für das 01 als für das Wasser hat und das letztere im öl dispergiert ist. Diese Dispersionen haben die charakteristische Eigenschaft, daß sie bei Änderung der Löslichkeit des Schützmittels reversibel sind. Sie können je nach Wunsch in die öl-in-Wasser-Form und wieder zurück in die Wasser-#in-öl-Form umgewandelt werden.
  • Ein Zweck der Erfindung besteht darin, eine neue Art von Kautschukdispersionen herzustellen, in denen Wasser die unterbrochene Phase ist, und die umgewandelt werden können, so daß das Wasser die ununterbrochene Phase wird und der Kautschuk in der dispersen Phase verbleibt. Ein anderer Zweck besteht darin, eine neue Art von künstlicher Kautschukmilch herzustellen. Weitersollen Mittel geschaffen werden, um eine erhöhte Wirksamkeit gewisser besonderer Füllstoffe zu sichern, wie z. B. derjenigen; die zu natürlicher oder künstlicher Kautschukmilch zugesetzt werden, um das Adhäsionsvermögen und andere Eigenschaften zu vermehren. Weitere Zwecke werden sich aus dem folgenden ergeben.
  • Bei Ausführung der Erfindung kann man eine Dispersion herstellen, die Kautschuk, Wasser und Öl in Gegenwart eines Emulgierungsmittels enthält, das eine größere Affinität für Öl als für Wasser hat. Die Erfindung kann auch die vorherige Bildung einer Emulsion von Wasser-in-Öl vor der Einführung des Kautschuks umfassen. Es liegt auch innerhalb des Rahmens der Erfindung, in einer folgenden Stufe eine Umkehrung der Dispersion vorzunehmen, indem man auf das Emulgierungsmittel einwirkt, um seine Affinität in bezug auf Öl und Wasser umzukehren und die Dispersion aus der Wasser-in-Öl-Form in die öl-in-Wasser-Form umzuwandeln.
  • Bei einem Verfahren zur Ausführung der Erfindung werden ioo Gewichtsteile Wasser in 15 Gewichtsteilen Spindelöl mit einem Gehalt von 5 Teilen Stearinsäure emulgiert. Diese Emulsion kann gebildet werden, indem man geschmolzene Stearinsäure zu dem Ü1 zusetzt und dann das Wasser einrührt, wobei man die Temperatur auf 55 bis 65° oder genügend hoch hält, um ein Erstarren der Stearin'säure zu verhindern. Die Emulsion ist in der Wärme ganz flüssig, wird aber in der Kälte steif; wenn man die Emulsion einige Zeit stehenläßt, so scheidet sich ein Teil des Wassers aus. Die Emulsion besteht aus einer ununterbrochenen Ölphase und einer unterbrochenen Wasserphase. Die Emulsion kann dann, während sie noch warm und flüssig ist oder selbst wenn sie sich so weit abgekühlt hat, daß ein Teil des Wassers sich auszuscheiden beginnt, in eine Mischvorrichtung gebracht werden, etwa eine geschlossene Mischvorrichtung mit umlaufenden Flügeln, z. B. einen Mischer von Werner ös Pfleiderer, wie er in der Kautschukindustrie verwendet wird. Es werden nun ioo Teile heller Crepe, der vorzugsweise auf der Mühle gut geknetet oder zerrissen oder erweicht ist, in den Mischer eingeführt, der auf 65 bis 93° gehalten wird, und die Mischung wird fortgesetzt, bis ein geschmeidiges, gleichförmiges Produkt erhalten wird, in dem der Kautschuk nicht mehr in Klumpen sichtbar ist. Die zur Vollendung der Dispersion erforderliche Zeit hängt etwas von der Art des Mischers ab; jedoch kann der Vorgang innerhalb a bis 3 Stunden vollendet werden. Wenn der Mischer von starker Bauart ist, so .ist weniger Zeit erforderlich, und der Kautschuk braucht nicht vorher geknetet zu werden.
  • Wenn die Einführung des Kautschuks in die Wasser-in-Öl-Emulsion vollendet ist, so hat das Produkt das Aussehen einer dicken, zähflüssigen, teigartigen Masse. Bei Anwendung der angegebenen Mengenverhältnisse hat das Produkt eine Neigung zur Klebrigkeit und ähnelt in mancher Beziehung einem steifen Teig derjenigen Art, wie er gewöhnlieh bei der Herstellung von Gegenständen mit Aufstrich verwendet wird. Wenn man die erwähnte Dispersion mit einer Meng Alkali, z. B. Natriumhydroxyd in Lösung, behandelt, die zur Verbindung mit der Stearinsäure genügt, so kehrt sich die Dispersion schnell um und nimmt die Öl-in-Wasser-Form an, in der das Wasser nunmehr die ununterbrochene Phase ist, während der Kautschuk dispergiert bleibt. Diese Umkehr ist von einem Wechsel einiger Eigenschaften und besonders der Adhäsionseigenschaften begleitet. Das Produkt ist nunmehr anstatt klebrig geschmeidig und samtartig geworden und ähnelt konzentrierter Kautschukmilch. Wenn die Alkalimenge neutralisiert wird, d. h. wenn die Stearinsäure wieder als solche in Freiheit gesetzt oder das lösliche Stearat in ein unlösliches Stearat umgewandelt wird, so kehrt sich die Dispersion nochmals um und nimmt wieder die klebrige Wasser-in-öl-Form an.
  • Es ist nicht notwendig, das Wasser in dem 01 vor der Einführung des Kautschuks zu dispergieren, jedoch ist dies eine Art der Ausführung der Erfindung. Es macht keinen Unterschied aus, ob die vorgebildete Emulsion gleichförmig im Gefüge ist oder nicht, ob sie breiartig oder flüssig ist oder ob sie schon begonnen hat, sich zu scheiden, ehe der Kautschuk eingeführt wird. Dieselbe Art von Produkt kann erhalten werden, wenn der Kautschuk, das Wasser, das Emulgierungsmittel und das Öl gleichzeitig in den Mischer eingeführt werden.
  • Nach einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung werden ioo Teile Wasser mit 5 Teilen Mineralöl unter Verwendung von 5 Teilen geschmolzener Stearinsäure als Emulgierungsmittel emulgiert. Diese Emulsion kann in dem Mischer hergestellt oder zusammengerührt- und dann in den Mischer gegossen werden, der auf etwa 65 bis 93° gehalten wird. Dann werden ioo Teile gut gekneteter oder erweichter heller Crepe in den Mischer eingeführt, vorzugsweise in kleinen Stücken oder Streifen. Der Mischer wird umlaufen gelassen, bis der Kautschuk nicht mehr in Klumpen sichtbar ist, und die Mischung dann noch kurze Zeit fortgesetzt. Man kann dann gewünschtenfalls den Mischer etwas abkühlen, um die Dispersion zu entfernen. Während des Dispersionsvorganges wird die Temperatur gewöhnlich durch die beim Mischvorgang erzeugte Hitze hoch genug gehalten, und es ist daher gewöhnlich nicht nötig, während des ganzen Dispersionsvorganges Wärme zuzuführen. Die zur Vollendung der Dispersion erforderliche Zeit wechselt etwas wie bei dem vorhergehenden Beispiel, aber gewöhnlich sind etwa 2 bis 3 Stunden ausreichend. Diese Dispersion kann gewünschtenfalls in derselben Weise wie vorher beschrieben. umgekehrt werden.
  • Eine Dispersion aus ioo Teilen Mineralöl, 9o Teilen Wasser, 5 Teilen Ölsäure und ioo Teilen regeneriertem Kautschuk kann hergestellt werden, indem man alle diese Bestandteile auf einmal in den erwärmten Mischer einführt und die Flügel umlaufen läßt. Der regenerierte Kautschuk kann vorher in einer Mischmühle erweicht werden. Nachdem die Dispersion vollständig ist, kann eine Ätznatronlösung mit einem Gehalt von etwa 1,5 Teilen Ätznatron, als Trockengewicht berechnet, in den Mischer eingeführt «-erden, während letzterer noch arbeitet. Die klebrige Dispersion ändert sehr schnell ihr Gefüge und wird geschmeidiger und etwas weniger zähflüssig. Der Zusatz des Ätznatrons verursacht eine Umkehrung der Dispersion aus der Wasser-in-Öl-Form in die Öl-in-Wasser-Form; denn das in demMischer gebildete Natriumoleat hat die Eigenschaft, 0l in Wasser zu emulgieren. Die Umkehrungsstufe ist nicht wesentlich und kann fortgelassen werden.
  • Nach einem anderen Beispiel wird eine Emulsion von q.oo Teilen Wasser und ioo Teilen Fichtenteer hergestellt. Diese Emulsion hat Wasser-in-Öl-Form, da der Fichtenteer verseifbare Säuren enthält, die eine größere Affinität für Öl als für Wasser haben. Zoo Teile regenerierter Kautschuk können in diese Emulsion nach dem in dein vorhergehenden Beispiel angegebenen Verfahren eingeführt werden. Gewünschtenfalls kann die so hergestellte Emulsion durch Zusatz von q. Teilen Ätznatron in Lösung umgekehrt werden.
  • In ähnlicher Weise kann man auch Emulsionen mit tierischen und pflanzlichen Ölen herstellen, z. B. ioo Teile Regenerat, 2o Teile Klauenfett, ioo Teile Wasser, 5 Teile Lanolin oder ioo Teile Regenerat, 2o Teile Palmöl oder Maisöl, ioo Teile Wasser, 5 Teile Ölsäure.
  • Massen der beschriebenen Art können mit den verschiedenen Arten von Rohkautschuk hergestellt werden, z. B. geräucherten Fellen, hellem Crepe, Sprühkautschuk, den weicheren Arten, wie Guayule, Caucho und auch mit regeneriertem Kautschuk, obwohl es in letzterem Falle manchmal nötig ist, die Füllstoffe zu berücksichtigen, die einen Teil des Regenerats bilden. Andere mineralische oder pflanzliche öle, einschließlich Samenöle, können verwendet werden, und natürlich kann man verschiedene Mengenverhältnisse von Öl und Wasser benutzen. Kautschukhaltige Dispersionen können mit ioo Teilen Wasser auf 5 Teile Öl oder mit 5 Teilen Wasser auf ioo Teile Öl ebensowohl hergestellt werden wie mit Mischverhältnissen von Wasser und Öl zwischen diesen Zahlen. Wenn die Ölmenge 5 Teile auf ioo Teile Wasser beträgt, so ist die Emulsion meist ganz grob und in der Kälte unbeständig, aber dies stört weder die Ausführung der Erfindung noch die Brauchbarkeit des Produkts. Die Menge des Kautschuks kann ebenfalls verändert werden, aber gute Ergebnisse können mit annähernd gleichen Teilen Kautschuk und Wasser erhalten werden. Unter den Schutzmitteln, die Wasser-in-Öl-Emulsionen ergeben, sind zu nennen die höheren verseffbaren Säuren, wie Stearinsäure, Ölsäure, Palmitinsäure, Abietinsäure, Undecylensäure, Harzsäuren, Fichtenteer, Fichtenpech, Harz, unlösliche Schwermetallseifen, Lanolin, Dammarharz, wasserunlösliche Stearate, Oleate, Resinate usw: Umkehrungsmittel sind Alkalien, wenn Schutzmittel mit freier Säure benutzt werden, und Salze, die die unlöslichen Seifen und Resinate in lösliche umzukehren vermögen. Beispielsweise kann man eine Aluminiumseife in eine lösliche Seife umwandeln, indem man sie mit einem Oberschuß von Alkali oder eines Salzes behandelt, das unter Auftreten einer stark basischen Reaktion hydrolysiert wird.
  • Die gemäß der Erfindung hergestellten Produkte können unmittelbar, d. h. als kautschukhaltige Wasser-in-Öl-Dispersionen in im wesentlichen derselben Weise verwendet werden, wie jetzt gewöhnlich mit Hilfe von Kautschuklösungsmitteln hergestellte Teige bei der Fabrikation von überzogenen Geweben benutzt werden. Als besonderes Beispiel haben die Massen, die das Öl und die Teere oder Peche als Schutzmittel enthalten, ausgezeichnete Adhäsionseigenschaften und sind geeignet zur Herstellung von Reibungsbändern. Diese Massen können leicht durch Zusatz von Öl verdünnt werden. Eine weitere Verdünnung kann auch erfolgen, indem man weitere Mengen einer Wasser-in-Öl-Emulsion einführt. Wie oben bemerkt, hat die Masse verbesserte Adhäsionseigenschaften, und die besonderen Stoffe, die man gewöhnlich einführt, um Adhäsionsfähigkeit usw. herbeizuführen, wie Teere, klebrige Harze u. dgl., können in die erwähnten Dispersionen während ihrer Herstellung eingeführt werden. Sie zeigen dann eine vermehrte Wirksamkeit für den beabsichtigten Zweck im Vergleich mit den bestehenden Verfahren, bei denen das Adhäsionsmittel in Wasser dispergiert ist, das ein hydrophiles Schutzmittel enthält. Gemäß der Erfindung sind die dispergierten Teilchen oder Tröpfchen des Adhäsionsmittels nicht mit einem Schutzstoff überzogen, der keine oder geringe Adhäsionseigenschaf-' ten hat. In die Dispersion können Füllstoffe oder Vulkanisiermittel oder beides zu jeder beliebigen Zeit eingeführt werden, und die Masse kann je nach Wunsch vulkanisiert werden.
  • Wenn die ursprüngliche Dispersion, d. h. die Wasser-iii-Öl-Form, durch Zusatz von Alkali oder durch Umwandlung des wasserunlöslichen Schutzmittels in einen wasserlöslichen Stoff umgekehrt worden ist, so hat die Dispersion nunmehr die ül-in-Wasser-Form, in der Kautschuk und Öl unterbrochen sind und das Wasser die ununterbrochene Phase darstellt. In diesem Zustand kann die Dispersion zu Kautschukmilch zugesetzt oder die Kautschukmilch kann zu der Dispersion hinzugefügt werden. Diese umgekehrte Dispersion, in der das Wasser die ununterbrochene Phase bildet, kann in allen Fällen in ähnlicher Weise benutzt werden, wie natürliche Kautschukmilch mit oder ohne Füllstoffe in der Technik verwendet wird. Beispielsweise kann die Masse aufgestrichen, als Überzug auf Formen gebracht oder durch Filtration oder auf elektrischem Wege darauf niedergeschlagen werden. Sie kann vor oder nach der Herstellung der Gegenstände vulkanisiert werden. Sie kann bei der Herstellung von Kautschuk benutzt werden, der Faserstoffe in Blattform enthält.
  • Eine interessante Eigenschaft dieser umkehrbaren Dispersionen besteht darin, daß die Phasenumkehrung örtlich oder an Ort und Stelle hervorgerufen werden kann. Eine Wasser-in-Öl-Masse kann auf ein Gewebe oder auf blattförmiges Material aufgestrichen werden, indem man die Adhäsionseigenschaften der Masse ausnutzt, und die Oberfläche des Überzuges kann dann mit einem Alkali behandelt werden, wodurch die Klebrigkeit der Oberfläche beseitigt werden kann, indem die Phasen an der Oberfläche des Überzuges umgekehrt werden.
  • In ähnlicher Weise umkehrbare Dispersionen können hergestellt werden, indem man Kautschuk und öl in Wasser in Gegenwart eines wasserlöslichen Emulgierungsmittels dispergiert, das in eine wasserunlösliche Verbindung umwandelbar ist und die Eigenschaft hat, in der wasserunlöslichen Form Wasser-in-Öl-Emulsionen zu bilden. Beispielsweise kann eine Dispersion der Öl-in-Wasser-Form hergestellt werden, indem man Kautschuk und 01 mit Wasser mischt, das eine lösliche Seife, z. B. Natriumoleat oder einen anderen löslichen verseifbaren Stoff enthält. Die entstehende Dispersion hat hier die Öl-in-Wasser-Form und gleicht in vielen Eigenschaften einer natürlichen Kautschukmilch, die ohne Koagulierung verdickt worden ist. Durch Umwandlung des löslichen Emulgierungsmittels in eine unlösliche Verbindung, z. B. durch Umwandlung von Natriumoleat in Magnesiumoleat, wobei die Reaktion innerhalb der Dispersion stattfindet, unterliegt die letztere bei weiterem Umrühren einer Phasenumkehrung, und das Wasser befindet sich dann in der dispersen Phase.
  • Die Erfindung kann auch,auf die Vereinigung von Kautschukmilch mit Ölen und anderen wasserunlöslichen flüssigen oderhalbflüssigen Stoffen angewendet werden. Nach der bisherigen Arbeitsweise hat man diese Stoffe in Wässer in Gegenwart eines hydrophilen Kolloids emulgiert; aber diese Arbeitsweise führt leicht zu einer Beeinträchtigung der Eigenschaften, die man durch die Einführung solcher Stoffe zu erreichen sucht. Diese Stoffe sind größtenteils zur Bildung von Wasser-in-Öl-Emulsionen fähig und können auch eine Phasenumkehrung erleiden, wenn man die Löslichkeit des Emulgierungsmittels in bezug auf Wasser ändert. Beispielsweise kann Wasser in 0I emulgiert werden, das z. B. Harzsäure enthält, um ein fettähnliches Produkt zu bilden, das eine Wasserin-Öl-Emulsion enthält. Diese Emulsion kann umgekehrt werden, indem man Natriumhydroxvd oder ein anderes Alkali in zur Bildung von Natriumresinat in der Emulsion genügender Menge hinzufügt. Bei fortgesetztem Umrühren kehrt die Emulison ihre Phasen um, und das Öl wird im Wasser dispergiert. In diesem Zustande kann es mit oder ohne Verdünnung zu Kautschukmilch zugesetzt werden. Nach Entfernung eines Teils des Wassers beginnen die öligen Eigenschaften hervorzutreten, und die Masse wird klebriger als eine Masse mit derselben Menge öl, die als öl-in-Wasser-Emulsion mit Leim, Saponin oder anderen Emulgierungsmitteln eingeführt ist, die nicht zu einer Änderung ihrer Löslichkeit in bezug auf Wasser fähig sind.
  • Der Ausdruck öl bedeutet in der Beschreibung und den Ansprüchen die wahren öle mineralischer, tierischer und pflanzlicher Herkunft und schließt auch diejenigen Stoffe ein, die bei gewöhnlicher Temperatur oder bei etwas erhöhten Temperaturen flüssig sind und die Eigenschaft haben, sowohl Wasser-in-ölals öl-in-Wasser-Emulsionen zu bilden. Der Ausdruck Kautschuk bedeutet allgemein alle Arten von rohem oder regeneriertem Kautschuk und kautschukartigen Stoffen oder Mischungen daraus. Unter Löslichkeit und Unlöslichkeit werden in der Beschreibung und den Ansprüchen sowohl die wahre Löslichkeit verstanden als die in der Technik als kolloidale Löslichkeit bezeichnete Eigenschaft.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung vonKautschukmassen, dadurch gekennzeichnet, daß man Wasser in Ü1 in Gegenwart eines Emulgierungsmittels der Wasser-in-01-Form in eine Wasser-in-Öl-Emulsion überführt und darin Kautschuk während oder nach der Herstellung der Emulsion dispergiert, bis er gleichförmig darin verteilt ist. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Wasser in einem Kohlenwasserstofföl emulgiert wird, das ein wasserunlösliches verseifbares Emulgierungsmittel enthält. 3. Verfahren nach Anspruch i oder a, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Emulsion von Wasser in einem stearinsäurehaltigen Spindelöl herstellt. q.. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse nachträglich mit einem Alkali behandelt wird, um die Dispersion umzukehren und eine Öl- und Kautschukdispersion in Wasser zu erhalten. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das unlösliche Emulgierungsmittel in ein wasserlösliches Emulgierungsmittel umgewandelt wird, indem man es mit einemAlkali behandelt, und daß dieMasse durchgerührt wird, bis eine Phasenumkehrung in bezug auf das Wasser stattfindet.
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