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Verfahren zur Herstellung von künstliehen Dispersionen aus koaguliertem Kautschuk, Guttapercha
Balata u. dgl. harzartigen Pflanzenstoffen.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung wässeriger Dispersionen von bereits koaguliertem Kautschuk.
Bei den bekannten Verfahren zur Redispergierung von koaguliertem Kautschuk, wie beispielsweise blassem Krepe (pale erepe) oder geräucherten Platten (smoked sheet), wird der Kautschuk zunächst durch Mastikation in einen plastischen Zustand übergeführt, hierauf werden die Dispergierungsmittel beigemischt und während der Bearbeitung wird Wasser einverleibt, bis schliesslich Inversion
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und sulfoniertes Lorol unter geschützten Markenbezeichnungen im Handel sind, oder Eiweissstoffe, wie Leim, Kasein, Albumin und andere Stoffe, wie Stärke, Saponin, Dextrin, Karamel oder ver- schiedene Gummiarten, also alle die bekannten Stoffe, die bei der Bildung von künstlichen Dispersionen von Kautschuk verwendet werden. Kolloidale Tone, wie Bentonit oder Wilkenit, können gleichfalls zur Anwendung gelangen.
Die Einverleibung dieser Stoffe auf einem Kneter oder in einem Innenmischer erfordert, besonders da einige von ihnen eine schmierende Wirkung besitzen und es gelegentlich notwendig ist, diese Stoffe
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gleichmässig sein muss.
Das Verfahren gemäss der Erfindung zur Herstellung von künstlichen Dispersionen aus koaguliertem Kautschuk, Guttapercha, Balata u. dgl. harzartigen Pflanzenstoffen besteht nun im wesentlichen darin, dass man die aus Dispersionen von Kautschuk od. dgl., denen einige oder alle für eine Redispergierung von koaguliertem Kautschuk od. dgl. erforderlichen Dispergierungs-und/oder Schutz- stoffe zugesetzt sind, erhaltenen koagulierten Produkte redispergiert. Nach einer Ausführungsform des Verfahrens kann man der Dispersion von Kautschuk od. dgl. nur einen Anteil der notwendigen Zusatzstoffe zusetzen und den Rest in der üblichen Weise vor oder während der Redispergierung zufügen.
Es bedeutet einen grossen Vorteil, die Schutz-oder Dispergierungsmittel dem frischen Latex vor der Koagulierung zuzusetzen, so dass das Kautschukkoagulum alle zu seiner Redispergierung erforderlichen Zusatzstoffe enthält ; denn die Mehrzahl der zur Verwendung gelangenden Stoffe kann dem Latex in viel bequemerer Weise als dem trockenen Kautschuk zugefügt werden. Eine solche Beimischung von Dispergierungs-und/oder Schutzstoffen zu der Kautschukmilch wird am zweckmässigsten auf den Plantagen vorgenommen.
Zufolge der hohen Stabilität, die dem Latex durch die genannten Zusatzstoffe verliehen wird, kann die Herstellung des trockenen Koagulats von Kautschuk, das hernach verschifft und an einem beliebigen andern Orte redispergiert werden kann, durch Sprüh-oder Filmtrocknung oder andere ähnliche Trocknungsverfahren vorgenommen werden, wobei jedoch die Trocknung unter Bedingungen durchgeführt werden muss, bei welchen eine Koagulation der Kautschukmilch oder der sonstigen verarbeiteten Milchsäfte eintritt. Durch Anwendung dieser Trocknungsmethoden wird gewährleistet, dass alle erwünschten Zusatzstoffe in dem trockenen Koagulum verbleiben. DieKoagulation kann aber auch durch die sonstigen bekannten Verfahren herbeigeführt werden.
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Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich von dem bekannten Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen Konzentrationsprodukten aus Latex nach der österr. Patentschrift Nr. 103968, gemäss welcher der zwecks Vermeidung der Koagulation mit Schutzkolloiden in geeigneten Mengen, allenfalls auch mit koagulationshemmenden Stoffen, versetzte Latex eingedampft bzw. in Vakuum-, Luft- oder Zerstäubungstrocknern konzentriert wird, grundsätzlich. Während bei dem bekannten Verfahren eine Koagulation vermieden werden muss, um mit Wasser verdünnbare Konzentrate zu gewinnen, gehört es zum Wesen der Erfindung, dass die Milchsäfte, welche mit einem Teil oder allen für eine Redispergierung erforderlichen Dispergierungs-und/oder Schutzstoffen versetzt sind, koaguliert werden.
Erst das vom Serum abgetrennte Koagulat wird hernach einer Redispergierung unterworfen. Dementsprechend handelt es sich bei den nach dem bekannten Verfahren gewonnenen Dispersionen (sowohl vor als auch nach der Verdünnung) um zwar präparierte, aber natürliche Dispersionen aus unkoaguliertem Kautschuk, wogegen nach dem Verfahren der Erfindung künstliche Dispersionen aus koaguliertem Kautschuk erhalten werden.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles erläutert :
Natürlichem Latex werden 6 Teile Ölsäure, 2 Teile Ätzkali und 4 Teile Leim auf 100 Teile Kautschuk zugesetzt. Die erhaltene Mischung wird einer Sprüh- oder Filmtrocknung unter solchen Bedingungen unterworfen, dass der Latex koaguliert. Das Koagulum wird beim Einlangen an dem Ort, wo die Redispergierung stattfinden soll, mit Hilfe einer in bekannter Weise durchgeführten Mastikation auf Knetern plastisch gemacht und hierauf in einen Innenmischer eingebracht, wo die Disper-
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vorgenommen wird.
Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung kann, unter Erzielung der Vorteile, die mit dem Zusetzen der nötigen Dispergierungs-und Schutzstoffe zum Latex vor der Bildung des Koagulums verbunden sind (an Stelle des Zusatzes zu dem trockenen Kautschuk), auf besondere Fälle ausgedehnt werden, bei welchen die gleichmässige Einverleibung des Zusatzstoffes durch Mastikation grosse Schwierigkeiten bereitet.
Einen solchen besonderen Fall stellt die Einverleibung von Leim in den trockenen Kautschuk, der redispergiert werden soll, dar. In diesem Fall kann man, indem man in der oben beschriebenen Weise vorgeht, einen vollkommen gleichmässigen Leim-Gummi-Ansatz herstellen, indem man den Leim dem Latex vor der Koagulation zufügt, hierauf den koagulierten Leim-Gummi-Ansatz in der erforderlichen Menge als direkten Zusatz zu Kautschuk-od. dgl. Mischungen verwenden, worauf hernach die in dieser Weise hergestellten Mischungen dispergiert werden können. Man kann dem Latex 40-50% Leim in Form einer heissen Lösung zusetzen, vorausgesetzt, dass der Latex gleichfalls erhitzt ist. Die Einführung des Leims in den Latex ohne Koagulierung wird erleichter, wenn der Latex eine bestimmte Menge, beispielsweise bis zu 10%, Kasein enthält.
Die Mischung kann zu dünnen Platten ausgegossen werden, welche sich beim Abkühlen verfestigen und welche in dieser Form getrocknet werden können. Das so gewonnene Produkt kann trockenem Kautschuk od. dgl., Kautschukbafd, ll, Kautschukregenerat, vulkanisiertem Kautschuk, Kautschukersatzmitteln, wie beispielsweise Faktis, einverleibt werden, worauf die Mischung dispergiert wird.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von künstlichen Dispersionen aus koaguliertem Kautschuk, Guttapercha, Balata u. dgl. harzartigen Pflanzenstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass man die aus Dispersionen von Kautschuk od. dgl., denen einige oder alle für eine Redispergierung von koaguliertem Kautschuk od. dgl. erforderlichen Dispergierungs-und/oder Schutzstoffe zugesetzt sind, erhaltenen koagulierten Produkte redispergiert.