DE358540C - Verfahren zur Herstellung wasserunloeslicher Koerper aus Glyzerin und Albuminen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung wasserunloeslicher Koerper aus Glyzerin und Albuminen

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DE358540C
DE358540C DED31941D DED0031941D DE358540C DE 358540 C DE358540 C DE 358540C DE D31941 D DED31941 D DE D31941D DE D0031941 D DED0031941 D DE D0031941D DE 358540 C DE358540 C DE 358540C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/04Oxygen-containing compounds
    • C08K5/05Alcohols; Metal alcoholates
    • C08K5/053Polyhydroxylic alcohols

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Description

  • Verfahren zur Herstellung wasserunlöslicher Körper aus Glyzerin und Albuminen. Die Herstellung fester Massen aus Glyzerin und dem technisch am leichtesten zugänglichen tierischen Eiweis, der Gelatine; ist bekannt. Es sei nur kurz auf die Hektographenmassen und auf die Verwendung,der Glyzeringelatine in der Reproduktionstechnik hingewiesen. Ebenso kennt man die Herstellung plastischer Massen aus Kasein und Kleber in Gegenwart von Glyzerin. Um diesen Erzeugnissen ihre Wasserlöslichkeit oder Quellungsfähigkeit mehr oder weniger zu nehmen, werden sie mit Formaldehyd, Bichromat usw. behandelt.
  • Wesentlich anders als das schon stark abgebaute glutinierte Collagen, die käufliche Gelatine, verhalten sich die Ei- und Blutalbumine gegenüber Glyzerin. Auch Kasein und Kleber verhalten sich anders wie Ei- und Blutalbumine. Während das Glyzerin auf diese Körper chemisch ohne weiteres nicht einwirkt, tritt zwischen Ei- und Blutalbumin eine chemische Reaktion ein, die am deutlichsten zu verfolgen ist bei der Einwirkung von Glyzerin auf reines, vollständig. wasserlösliches Eialbumin.
  • Verrei.ht man diese beiden Körper in einer Reibschale, so entsteht schon nach wenigen Minuten eine dünne, leicht streichbare Masse, die zusehends erhärtet, wobei sie immer unbildsamer und wasserunlöslicher wird. Der Prozeß kann durch weiteren Zusatz von Glyzerin nicht verlangsamt oder verhindert werden. Je feiner pulverisiert und je wasserlöslicher das Albumin ist, desto schneller verläuft die Reaktion. Streicht man die Masse auf eine Glasplatte und erwärmt sie auf dem Wasserbade, so wird die Reaktion beschleunigt. Es entsteht ein zäher bis kautschukartiger Körper. Formt man aus der nicht erhitzten Masse eine Kaigel, so zerfällt sie nicht, wenn man sie in kaltes Wasser legt. Setzt man sie der Einwirkung heißen Wassers aus, so bildet sie eine äußerst zähe, auch im trockenen Zustande nicht harte oder spröde Masse. Es lag der Gedanke nahe, daß es sich hierbei um einen einfachen durch Hitze be-@dingten Koagulationsvorgang handeln könne.
  • Dieser Annahme steht jedoch der Umstand im Wege, .daß Glyzerin schon in der Kälte mit Eialbumin reagiert, unter Bildung eines wasserunlöslichen Körpers aus zwei wasserlöslichen Komponenten. Ersetzt man das Glyzerin durch irgendeine andere Flüssigkeit, die gestattet, das Albumin zu formen oder durch stark klebende, wasserunlösliche Substanzen, die infolge ihrer physikalischen Beschaffenheit an sich schon ein festes Zusammenhalten des Albumins ermöglichen, so zerfällt die Albuminkugel schon in kaltem Wasser langsam, sofort aber in heißem Wasser. Auch dadurch wird bewiesen, daß ein einfacher Koagulationsvorgang nicht vorliegen kann.
  • Entsprechend der Verschiedenheit in der Zusammensetzung sind in dem Verhalten von Ei- und Blutalbumin gegenüber Glyzerin verschiedene Abstufungen der Reaktion zu beobachten. Verreibt man Blutalbumin mit Glyzerin, so tritt die= Reaktion bedeutend langsamer als bei Eialbumin ein. Je nach der Güte des verwendeten Albumins beginnt der Erhärtungsprozeß erst nach 2q. Stunden und noch später, doch kann man auch hier den Prozeß ,durch Wärmezufuhr beschleunigen. Auch dieses Gemisch bildet, z. B. heißemWasser oder Dampf oder auch nur trockener Hitze ausgesetzt, zähe, kautschukartige Produkte, die vollständig wasserunlöslich geworden sind.
  • Die derart erzeugten Körper können während oder nach ihrer Entstehung noch weiterhin der bekannten Einwirkung von Formaldehyd, Bichromat u. dgl. m. zum Zwecke der Erzielung größerer Härte ausgesetzt werden. Es ist hierbei gleichgültig, ob der Formaldehyd in wässeriger Lösung, in Gasform oder in statu nascendi auf das Eiweiß einwirkt. Läßt man auf das Albumin-Glyzerin-Gemisch Wärme und Druck gleichzeitig einwirken, so kann man äußerst feste, zähe, dabei nicht spröde Produkte erhalten, die sich weiter bearbeiten lassen.
  • An Stelle reinen Glyzerins kann das 8oprozentige Rohglyzerin zur Verwendung gelangen.
  • Die aus der Wechselwirkung zwischen Glyzerin und Albuminen entstehenden Körper können für sich allein oder auch als Bindemittel für Zellulose, für 'Lederabfälle oder Kork, als Zusatz zu Kautschuk u. dgl. m. die verschiedensten Anwendungen finden.
  • Beispiel i.
  • Man rührt 9 Teile Eialbumin mit 7,5 Teilen Glyzerin (i,23) an, bis ein dünner Teig entsteht, und setzt das Material der Trocknung an der Luft oder höherer Wärme aus.
  • Beispiele. Man rührt gleiche Teile Blutalbumin in fein gepulvertem Zustand und Rohglyzerin zu einem gleichmäßigen Brei an und verarbeitet das Material, wie unter Beispiel i genannt, weiter. .
  • ' Beispiel 3.
  • Gleiche Teile Albumin und Glyzerin werden gut vermengt und zur Erzeugung von Formstücken erhöhter Temperatur und Druck ausgesetzt.
  • Beispiel 4.. Ausführungsform wie bei Beispiel 3, unter gleichzeitigem Zusatz von, j e nach Endzweck, wechselnden Mengen und Arten von Füllkörpern.
  • Die Ausführungsform des Verfahrens sind nicht an die aufgeführten Beispiele gebunden. ES ist bei der wechselnden Beschaffenheit der im Handel vorkommenden Albumine durch Vorversuche jeweils festzustellen, welches die günstigsten Versuchsbedingungen sind.

Claims (3)

  1. PATENT-ANSPRÜCHE'. i. Verfahren zur Herstellung wasserunlöslicher Körper aus Glyzerin und Albuminen, dadurch gekennzeichnet, daß man Ei- und Blutalbumine der Einwirkung von Glyzerin aussetzt.
  2. 2. Verfahren gemäß Patentanspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig Druck und Wärme zur Anwendung kommen.
  3. 3. Verfahren gemäß Patentansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die herzustellenden neuen Körper während oder nach der Reaktion der Einwirkung von Formaldehyd, Bichromat u. dgl. ausgesetzt werden.
DED31941D 1915-08-01 1915-08-01 Verfahren zur Herstellung wasserunloeslicher Koerper aus Glyzerin und Albuminen Expired DE358540C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1108900B (de) * 1955-02-24 1961-06-15 Helopharm Petrik Co Kg Verfahren zur Herstellung von geformten, resorbierbaren Koerpern aus gehaerteten Eiweissstoffen fuer Zwecke der alloplastischen Chirurgie
DE1745676B1 (de) * 1961-05-31 1970-07-02 Dr Mihaly Gerendas Verfahren zur Herstellung resorbierbarer Formstuecke fuer chirurgische Zwecke

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1108900B (de) * 1955-02-24 1961-06-15 Helopharm Petrik Co Kg Verfahren zur Herstellung von geformten, resorbierbaren Koerpern aus gehaerteten Eiweissstoffen fuer Zwecke der alloplastischen Chirurgie
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