DE755857C - Verfahren zur Herstellung von mit Ammoniak konservierter Kautschukmilch - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von mit Ammoniak konservierter Kautschukmilch

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DE755857C
DE755857C DEB151542D DEB0151542D DE755857C DE 755857 C DE755857 C DE 755857C DE B151542 D DEB151542 D DE B151542D DE B0151542 D DEB0151542 D DE B0151542D DE 755857 C DE755857 C DE 755857C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08CTREATMENT OR CHEMICAL MODIFICATION OF RUBBERS
    • C08C1/00Treatment of rubber latex
    • C08C1/02Chemical or physical treatment of rubber latex before or during concentration
    • C08C1/06Preservation of rubber latex

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von mit Ammoniak konservierter Kautschukmilch Gegenstand der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von mit Ammoniak konservierter Kautschukmilch, die insbesondere als Klebemittel dient, wie es in der Schuhfabrikation verwendet wird. Bei der Herstellung von Schuhwerk ist es seit Jahren bereits üblich, wasserdi.spergierte Kautschukklebemittel zu verwenden, die gewöhnlich unter dem Namen Latex oder Latexkiebstoff geführt werden und deren Hauptbestandteile die natürliche Kautschukmilch (Latex) der Hevea brasiliensis ist. Gelegentlich wird auch eine künstliche Wasserdispersion von gewöhnlich in koagulierter Form versandtem Kautschuk verwendet. Derartige Klebstoffe werden meist durch Ammoniak alkalisch gemacht, wodurch die Koagulation der Kautschukteilchen verhindert wird.
  • Um einen zufriedenstellenden Grad alkalischer Beschaffenheit von einem pH-Wert von ungefähr 8 bis 8,5 zu erhalten, wird gemäß vorliegender Erfindung der Mischung, bevor der Formaldehyd zugesetzt wird, eine ausreichende Menge von Äthanolamin zugesetzt, so daß der Latex, nachdem er durch den Formaldehyd von dem Ammoniakgeruch befreit worden ist, den gewünschten Grad von alkalischer Beschaffenheit besitzt. Es hat sich herausgestellt, daß reine Mono-, Di- und Triäthanolamine, die sich alle gegenüber Formaldehyd neutral verhalten, zum Alkalisieren sehr geeignet sind. Das im Handel so bezeichnete Triäthanolamin, das tatsächlich zum größten Teil Triäthanolamin ist, aber Mono- und Diverbindungen enthält, ist ebenfalls sehr wirksam. Triäthanolamin ist zwar als Ersatz für Ammoniak beim Konservieren von Kautschukmilch schon vorgeschlagen worden, es hat aber keinen besonderen Erfolg herbeigeführt.
  • Mit Ammoniak konservierte Kautschulcmilch kann dadurch weiter verbessert werden, daß man eine mit Ammoniak verschnittene Caseinlösung dem mit Ammoniak konservierten Latex hinzufügt und dann weiterhin Formaldehyd zusetzt. Der Formaldehyd reagiert zunächst mit dem Casein und bildet dabei ein Caseinformaldehydkondensationsprodukt, das in der Gestalt eines sehr fein verteilten Niederschlages an den Oberflächen der Kautschukteilchen abgelagert wird. Sollte ein . Überschuß von Formaldehyd in dieser 'Mischung vorhanden sein, so wird dieser Überschuß zusammen mit dem Ammoniak, Hexamethylentetramin bilden.
  • Da sich Hexamethylentetramin in bezug auf die anderen Bestandteile neutral verhält, kann diese letzterwähnte Reaktion des Formaldehyds mit dem Ammoniak gemäß der vorliegenden Erfindung vorteilhaft ausgenutzt werden, um den Latex von dem Ammoniakgeruch zu befreien.
  • Es sei darauf hingewiesen, daß die Menge des bei diesem Verfahren gebrauchten Formaldehyds von einiger Bedeutung ist, da einerseits hinreichend Formaldehyd zugesetzt werden muß, um sich mit dem gesamten Casein und mit dem Ammoniak zu verbinden. Ein übermäßiger Zusatz von Formaldehyd ist jedoch anderseits auf Grund seines starken Geruches und auf Grund der schädlichen Einwirkung -auf die Hände der Arbeiter beim Hantieren des Klebstoffes zu vermeiden.
  • Ausführungsbeispiel I 127,721 Latex, der 6o % Kautschuk und o,5 % Ammoniak enthält, werden mit 9,4,05 1 Wasser verdünnt. Weiterhin werden 7,411 handelsübliches Triäthanolamin mit 19l Wasser verdünnt und zu 5,891 einer 40%igen Formaldehy dlösung werden 191 Wasser hinzugefügt. Das so verdünnte Triäthanolamin wird unter Umrühren dem Latex hinzugefügt und dann die Formaldehydlösung zugegeben.
  • Die Herstellung von. mit Caseinformaldehyd konserviertem Latexklebstoff, der gleichzeitig von Ammoniak befreit ist, unter vorzugsweiser Verwendung von handelsüblichem Triäthanolamin ist in dem nachfolgenden Beispiel II erläutert. Ausführungsbeispiel H Zunächst wird eine Ammoniak verschnittene Caseinlösung hergestellt. 22,71:g trockenes Casein werden mit 1i3,71 kaltem Wasser gemischt. Wenn das Casein in dieser Mischung gründlich durchfeuchtet ist, werden 3,18 kg konzentriertes Ammoniak (spezifisches Gewicht o,88o) hinzugefügt. Die 1-lischung wird dann in einem dampfgeheizten Kessel unter dauerndem Umrühren auf eine Temperatur von 71' gebracht, bei welcher das Casein vollständig aufgelöst ist. Ein Desinfektionsmittel in geeigneter Menge, z. B. 454 g Phenol, kann nun der Mischung beigefügt werden, die daraufhin unter dauerndem Umrühren zwecks Verhinderung einer Hautbildung an der Oberfläche abgekühlt wird, und, wenn genügend gekühlt, mit 19o l kaltem Wasser verdünnt wird.
  • Konzentrierter Latex hat ungefähr 6o% festen Kautschukgehalt und wird in dieser Zusammensetzung von den Kautschukplantagen versandt. Von dieser Kautschukmilch wird gewöhnlich ein Latex mit einem tatsächlichen Kautschukgehalt von 50% hergestellt. d7,95 1 der oben beschriebenen mit Ammoniak verschnittenen Caseinlösung werden nun mit 317,951 dieses 5o%igen Latex unter dauerndem Umrühren vermischt, wobei das mit Ammoniak verschnittene Casein allmählich in einem Zeitraum von fünf 'Minuten zu dem Latex hinzugegossen wird. Wenn die Mischung, wie vorgeschrieben, erreicht ist, werden 7,5 1 von handelsüblichem Triäthanolamin unter dauerndem Umrühren hinzugefügt. Nachdem diese Mischung nun zehn Minuten lang umgerührt worden ist, werden 7,5 1 einer 40%igenFormaldehydlösungzugesetzt. Diese Formaldehydlösung wird unter langsamem Umrühren ebenfalls allmählich in ungefähr einem Zeitraum von fünf Minuten hinzugefügt. Sodann wird diese Mischung ungefähr eine halbe Stunde lang langsam gerührt. Diese Mischung wird noch nach Ammoniak riechen. Die Menge des hinzugefügten Formaldehyds ist ausreichend, um sich vollständig mit dem anwesenden Casein zu verbinden, wobei, wie bereits erwähnt, ein Caseinformaldehydkondensationsprodukt gebildet wird, das von den Kautschukteilchen adsorbiert wird oder an diesen als ein aus einem äußerst fein verteilten Niederschlag bestehender Überzug abgesetzt wird.
  • Die so erhaltene Menge des Caseinformaldehydkondensationsproduktes ist zweifelsohne ein Vielfaches des Minimums, mit dem dasselbe Ergebnis erreicht werden könnte. Der Überschuß des Kondensationsproduktes, der nicht an den Kautschukteilchen abgesetzt wird, bleibt in Schwebe und vergrößert wahrscheinlich die Dichte des Klebstoffes und verringert die Klebrigkeit, aber verhält sich sonst neutral.
  • Es ist wesentlich, daß etwas Ammoniak in der Mischung zurückbleibt, wenn weitere Mischungen vorgenommen werden sollen. Es ist klar, daß während des weiteren Mischens des Latex oder kurz vor dem Abfüllen des Endproduktes, eine weitere Menge von Formaldehyd zugefügt werden muß, wenn das Ammoniak noch nicht vollständig verschwunden ist. Falls der Ammoniakgeruch in dem Endprodukt ohne Bedeutung ist oder das überschüssige Ammoniak vollständig aus der Mischung verschwunden ist, ist das weitere Hinzufügen von Formaldehyd natürlich überflüssig.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von mit Ammoniak konservierter Kautschukmilch, dadurch gekennzeichnet, daß Äthanolamine, z. B. Triäthanolamin, der mit Ammoniak konservierten Kautschukmilch zugesetzt wird, worauf hinreichend Formaldehyd, der sich mit dem gesamten oder doch dem größten Teil des Ammoniaks verbindet, hinzugefügt wird.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Kautschukmilch außerdem .noch Casein zugesetzt wird. Zur Abgrenzung des Erfindungsgegenstands vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: Deutsche Patentschrift Nr. 64.2 266; britische Patentschrift Nr. 271 863.
DEB151542D 1931-05-08 1931-08-12 Verfahren zur Herstellung von mit Ammoniak konservierter Kautschukmilch Expired DE755857C (de)

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Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB271863A (de) * 1926-05-28 1928-06-28 I. G. Farbenindustrie Aktiengesellschaft
DE642266C (de) * 1931-05-08 1937-02-27 B B Chemical Co Verfahren zum Stabilisieren von unkoagulierter Kautschukmilch

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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