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_ Verfahren zur Herstellung einer Kaffeeglasur. Geeignete, -Harze
und Lacke können, wie bekannt, bei Schmelztemperaturen zum Überziehen von Röstkaffee
und gerösteten Körnerfrüchten verwendet.-werden. 1Der beim Erkalten fest werdende
Überzug soll den gerösteten Samen abschließen und die Verflüchtigung und Veränderung,
der. Duft- und Geschmackstoffe derselben verhindern. ' Beimf -Ausziehen der gemahlenen
Samen mit siedentheißern -Wasser bleiben Lack und Harz im Rückstand.
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- Dieses Verfahren -der Frischerhaltung der Rösterzeugnisse ist unsparsam.
Bei verhältnismäßig niedrigen Schmelztemperaturen wird , nur schwer ein völlig abdichtender
Überzug erreicht;- bringt man. dagegen den Lack oder das Harz auf die noch. sehr
heißen gerösteten Samen, so dringt ein Teil in die Poren des -Röstgutes , ein, ohne
dieselben wirklich zu schließen. Der, reine Lack- oder Harzüberzug ist leicht durchdringbar
für das Gemisch von Fetten und ätherischem Kaffeeöl, welche in der Kaffeebohne enthalten
sind und die Neigung haben, aus den . Zellen- der -Kaffeesamen auszutreten. Es ist
-bereits vorgeschlagen, mit Gemischen von Zucker und Harz, von Gelatine -und Harz
und auch von Eiweiß und Harz die gerösteten Sannen zu überziehen. - Da - die Zusätze
sich beim Aufschmelzen der Gemische-- nicht mit dem Lack oder- Harz verbinden,-
so ist dadurch kein - besserer Erfolg erreichbar. Nach den Angaben .der britischen.
-Patentschrift 19845 von 1897 -soll Kaffee nach der Röstung einen Zusatz von Gelatine
mit Schellack,. Stocklack -oder anderen Lacken oder harzigen Stoffen für sich oder
in Mischung erhalten zum Zwecke der Bildung eines Überzuges durch .Aufsehme1-zen
der Mischung. Es wird dabei mitgeteilt, daß die Verwendung eines trockenen Pulvers
der Überzugsstoffe vorzuziehen ist; daß. man aber auch die Stoffe in Form größerer
Stücke oder als eine Lösung verwenden kann. »Oder als eine Lösung« ist nachträglich
als Irrtum in der betreffenden Patentschrift gestrichen. Im übrigen könnte man diesen
Hinweis auf Verwendung der Stoffe `in Form der Lösung nur darauf ber ziehen, daß
dieselben für sich, d_ h. entweder Gelatine für sich oder die harzigen Stoffe für
sich, Verwendung finden; denn es gibt keine einfachen gemeinsamen Lösungsmittel
für Gelatine einerseits und Schellack, Harz u. dgl. anderseits. Tatsächlich hat
man damals nur trockne Harze ' und Lacke zum Überziehen -benutzt, und zwar aus dem
`einfachen Grunde, weil mit der Verwendung von spirituösen Lösungen die Gefahr des
Einziehens des Lackes und Harzes in die Poren ohne den Erfolg einer wirklichen Abschließung
und Umhüllung. des Röstgutes noch vermehrt- würde, ein anderes brauchbares Lösungsmittel
wie Spiritus aber zunächst dem beteiligten .Gewerbe nicht' bekannt war.
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Man hat inzwischen auch den Weg. gefunden, flüssige Überzugsmittel
herzustellen, in denen. Zucker, Extraktstoffe u. dgl. -zusammen mit Lack oder Harz
gelöst sind durch Vermittlung von Alkali,- insbesondere von flüchtigem Alkali. Hierbei
kommen nur solche Harze oder harzartigen Stoffe in Frage, welche sich in der verdünnten
Alkaliflüssigkeit, besonders der verdünnten Ammoniakflüssigkeit lösen, wie Copal
und Koniferenharze, auch harzreicher Lack. Diese Färbungen an. Manche
Harze,
wie Benzoeharz und Acaroidharz, lassen sich für dieses bekannte Verfahren überhaupt"
nicht verwerten. Die alkalische Lösung ergibt außerdem bei der Anwendung Mißständc;
«=eil -das Alke; 'iiris16dsondere die Ammoniakdämpfe;-in Gegenwirt der organischen
Stoffe die Eisen--. teile der Vöriichtüngen sehr angreifen und.:der Kaffee fleckig
wird. Vor allen Dingen läßt sich aber das Überziehen des gekühlten oder. döch nur
noch wenig warmen Kaffees mit der älka-. lischen Konservierungsflüssigkeit nicht,
schon im Hinblick auf die Notwendigkeit der Verflüchtigung des Ammoniaks, durchführen,
wie es für den sparsamen Gebrauch des Überzugs-, mittels notwendig ist. Immerhin
fand dieses . flüssige Lacküberzugsmittel ziemlich umfangreiche Verwendung und hat
trotz der noch vorhandenen Mängel mit dazu beigetragen, daß man nach und nach von
der Anwendung des trocknen Verfahrens des Überziehens des Röstgutes mit Lack abkam.
-Für den Versand und namentlich den Export bieten flüssige Überzugsmittel-dieser
Art den Nachteil, daß sie viel Raum beanspruchen und in Ballonen oder in Fässern
verschickt werden müssen. Aus den Fässern werden Gerbstoffe ' und andere lösliche,
nach Holz schmeckende Teile aufgenommen. Die Leckage der Fässer ist beim Export
besonders lästig.
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Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet nun ein Verfahren
zur Herstellung einer neuen Kaffeeglasur, die eine emuisionsartige Bindung von Lack
oder Harz in einer Karamellösung aufweist. Die Herstellung erfolgt in der Weise,
daß die konzentrierte Spirituslösung von Harz oder Lack mit einer konzentrierten
Lösung von karamelisiertem Zucker gemischt und diese Mischung unter lebhaftem Rühren
zu fein gepulvertem, in Wasser löslichem oder quellendem Pflanzengummi oder einem
.ähnlichen, die Beständigkeit der Emulsion fördernden " Stoff, z. B. Eiweiß, hinzugefügt
wird. Das so erhaltene Erzeugnis wird entweder unmittelbar verwendet, um auf dem
fast vollständig gekühlten Kaffee oder den ' körnerförmigen Kaffee-Ersatzstoffen
die schützende Hülle zu bilden, oder es wird. vorher mit mehreren Teilen Wasser
gemischt und dann auf den noch warmen Kaffee aufgebracht. .
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Nach diesem Verfahren erhält man bei Verwendung sehr konzentrierter
Mischungsflüssigkeiten unmittelbar versandfähige krümlige Massen, welche gut haltbar
sind. und bei der ' Verwendung mit Wasser gemischt die gebrauchsfertige emulsionsartige
Mischung geben.
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Für die Herstellung der neuen Kaffeeglasur ist im übrigen folgendes
zu beachten Man stellt zunächst aus dem Zucker unter Inriehaltung von Temperaturen,
welche igo ° nicht übersteigen, die Karamelmasse her, löst diese- in etwa il/, Teilen
Wasser. Anderseits stellt man eine Lösung von Harz oder Lack in Spiritus her, die
etwa 25 bis 35 Prozent Harz oder '.Lack oder ein Gemisch beider enthält.
Dann werden unter lebhafter Bewegung 7 Teile der flüssigen Karamehnasse mit 3 bis
4 Teilen 'der Harzlösung gemischt, und zwar zweckmäßig in der Weise, daß man die
Harzlösung in dünnem Strahl unter starkem Rühren in die Karamelllösung eingießt.
Diese Mischung fügt man zu gepulvertem, arabischem Gummi, welches -lebhaft bewegt
wird. Hierbei, gegebenenfalls unter Mitwirkung schwacher Erwärmung entsteht 'eine
krümlige, feuchte, bis körnig pulverige Mischung. Das Verhältnis zwischen gepulvertem,
arabischem Gummi und der zugesetzten Karamel-Harz-Mischung kann ein verschiedenes
sein. Ein gutes Verhältnis ist etwa 4o bis 5o Teile arabisches Gummi und io Teile
der Flüssigkeit.
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Das - arabische GunÜni oder das sonstige wasserlösliche Pflanzengummi
kann teilweise oder ganz ersetzt werden durch Eiweiß oder lösliche eiweißartige
Stoffe. Die bisherigen Versuche, Eiweiß zu Kaffeeglasurzwecken zu verwenden, haben
sich nicht bewährt. Nach dem vorliegenden Verfahren kann eine verhältnismäßig eiweißreiche,
brauchbare und wirksame Kaffeeglasur erhalten werden.