DE592339C - Verfahren zur Gewinnung von Schwarzpulver - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Schwarzpulver

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DE592339C
DE592339C DEW90921D DEW0090921D DE592339C DE 592339 C DE592339 C DE 592339C DE W90921 D DEW90921 D DE W90921D DE W0090921 D DEW0090921 D DE W0090921D DE 592339 C DE592339 C DE 592339C
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OTTO ERLER DR
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C06EXPLOSIVES; MATCHES
    • C06BEXPLOSIVES OR THERMIC COMPOSITIONS; MANUFACTURE THEREOF; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS EXPLOSIVES
    • C06B21/00Apparatus or methods for working-up explosives, e.g. forming, cutting, drying
    • C06B21/0083Treatment of solid structures, e.g. for coating or impregnating with a modifier

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Processes Of Treating Macromolecular Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Schwarzpulver Für die Herstellung von Zündschnüren und Zündern ist die Regelung der Brenndauer des Schwarzpulvers von großer Wichtigkeit. Zur Regelung der Abbrenngeschwindigkeit hat man bisher verschiedene Wege eingeschlagen, ohne zu völlig befriedigenden Ergebnissen zu gelangen. So hat man die Hauptbestandteile des Schwarzpulvers, Salpeter, Schwefel und Kohle, in ihren Mengenverhältnissen verändert, was jedoch nur innerhalb gewisser Grenzen möglich und zweckmäßig ist, da sonst die Übertragung der Flamme von Korn zu Korn unregelmäßig wird, unter Umständen sogar vollständig aufhört. Weiterhin ist versucht worden, die leicht entzündliche Laubholzkohle des Schwarzpulvers durch schwerer verbrennende Stoffe, wie Pech, Asphalt, Harz, Paraffin oder Petrolkoks, zu ersetzen, um dadurch die normajerweise schnell ,abbrennenden Pulver langsam brennend zu machen. Dieses Verfahren krankt an dem Mangel, daß die so erhaltenen Pulverkörner schwer :entzündlich werden und dadurch die Sicherheit der Übertragung der Zündschnüre .ebenfalls in Frage stellen.
  • Die Erfindung geht nun von dem Gedanken aus; die Verbrennungsgeschwindigkeit des Schwarzpulvers,. ,ähnlich wie dies beim rauchlosen Pulver geschieht, durch eine Art Oberflächenbehandlung zu regeln. Die übertragUng dieser Behandlungsart auf Schwarzpulver bietet insofern Schwierigkeiten, als das Schwarzpulverkorn eine gewisse Porosität aufweist,während beim Nitrocellulosepulver eine kompakte gelatinierte Masse vorliegt. Infolgedessen erstreckt sich beim Schwarzpulver eine Oberflächenbehandlung mit Lösungsmitteln leicht auch in das Innere des Pulvers hinein, verändert dessen Zusammensetzung oder beeinflußt es sonst ungünstig. So hat man z. B. versucht, das Schwarzpulver mit Nitrocelluloselacken zu überziehen, was den Nachteil mit sich bringt, daß das so behandelte Pulver bei der Lagerung unstabil und ferner die ganze Behandlung infolge teurer Lösungsmittel zu kostspielig wird.
  • Man hat auch schon vorgeschlagen, eine Oberflächenbehandlung von Schwarzpulver dadurch zu erzielen, daß, man die ganze Masse des Schwarzpulvers mit einer Lösung von Asphalt in Schwefelkohlenstoff. sättigt. Dieses Verfahren erreicht das ,erstrebte Ziel nur teilweise, da durch das Sättigen des Schwarzpulvers nicht nur die Oberfläche, sondern auch das Innere der Körner verändert wird und ein Herauslösen des Schwefels stattfinden kann. Gleichzeitig stellt sich die Ausführung dieses Vierfahrens ziemlich teuer, da die zum Sättigen des Schwarzpulvers notwendige Menge Lösung sehr groß ist.
  • Alle diese Mängel werden nach der Erfindung in einfacher Weise dadurch vermieden, daß zur Oberflächenbehandlung von Schwarzpulver eüi Mittel benutzt wird, das chemisch auf der Oberfläche des Pulverkornes fixiert wird und gleichzeitig die Zusammensetzung des inneren Pulverkornes nicht beeinflußt. Ein erfindungsgemäß behandeltes Schwarzpulver zeigt einen gleichmäßigen, lebhaften Abbrand, selbst bei sehr langsam brennenden Zündschnüren, und ist ,außerdem unempfindlich gegen die Aufnahme von Feuchtigkeit, was gleichfalls vor allem für Zündschnüre sehr wichtig ist, für die bekanntlich lediglich das Schwarzpulver in Frage kommt.
  • Als besonders geeignet für eine diese vorteilhaften Wirkungen hervorbringende Oberflächenbehandlung von Schwarzpulver haben sich pflanzliche, fette Öle, wie Rüböl, Leinöl, Rizinusöl, Baumwollsaatöl, Sesamöl, Mohnöl, Nußöl, Holzöl und Latex oder Gemische dieser Stoffe, erwiesen. Vor allem kommen Stoffe in Betracht, die mit dem Schwefel des Schwarzpulvers an der Oberfläche unter Einhaltung gewisser Bedingungen additive Produkte, sogenannte Faktis, zu bilden imstande sind. Gegebenenfalls kann ein Zusatz von Trockenstoffen oder Vulkanisationsmitteln zugegeben werden.
  • Im einzelnen kann zur Herstellung von Schwarzpulver nach der Erfindung so verfahren werden, daß man das gekörnte Pulver in einer Poliertrommel einige Stunden umlaufen läßt, wobei es sich auf Temperaturen von zoo° und darüber erhitzt. Nunmehr trägt man das Oberflächenbehandlungsmittel, z. B. ein fettes 01, in fein verteilter Form in Teilmengen ein, was zur Folge hat, daß sich die einzelnen Pulverkörner mit einem diinnen Ölfilm überziehen, der bei der erhöhten Temperatur in kurzer Zeit unter Faktisbildung -fixiert wird. Das Pulver erhält dadurch eine glatte, spiegelnde Oberfläche und fließt gegen Ende des Vorganges leicht in die Mischtrommel, ohne zusammenzubacken. Es läßt sich dann bequem für die Herstellung von Zündschnüren verwenden und gibt je nach dem Ausmaß der. Oberflächenbebandlung eine mehr oder weniger verzögerte Brenndauer bei guter Übertragung.
  • Das erfindungsgemäß anzuwendende Oh,erflächenbehandlungsmittel, z. B. ein fettes Öl, kann in heißem Zustande mittels .einer Zerstäuberdüse in die Poliertrommel eingespritzt werden, oder man kann eine Lösung davon in billigen Lösungsmitteln, wie Benzin oder Alkohol, verwenden, die keine Lösewirkungen auf die Bestandteile des Schwarzpulvers ausüben. Besonders überraschend ist, daß die Oberflächenbehandlung auch dann gelingt, wenn man das Öl in Wasser suspendiert und diese Emulsion in fein verteiltem Zustande nach und nach in die Poliertrommel einträgt. Das Wasser verdampft an der warmen Oberlläche des Pulvers, ohne in dessen Inneres einzudringen und ohne dieses zu verändern. Für die Oberflächenbehandlung genügt ein Zusatz von o,5 bis 30% der genannten fetten Öle. Bei Verwendung von Emulsionen oder Lösungen dieser Stoffe oder von Latex nimmt man je nach Konzentration .etwa das Drei- bis Fünffache.
  • Die Oberflächenbehandlung nach der Erfindung kann nicht nur bei Zündschnurpulvern, sondern auch bei Schwarzpulversorten, die für ballistische Zwecke und zum Einpressen in Granatzünder bestimmt sind, mit Erfolg angewendet werden. Auch für diese Anwendungsgebiete ist der erfindungsgemäß :erreichte Vorzug eines regelmäßig fortschreitenden Abbrlndes des Pulvers wichtig, der dieses Pulver auch für die Herstellung von sehr langsam brennenden, nicht versagenden Zündschnüren, wie sie aus Sparsamkeitsrücksichten zur Zeit ,allgemein gefordert werden, besonders geeignet macht. Beispiel Zu ioo kg Schtvarzpulver von normaler Zusammensetzung und einer dem Verwendungszweck entsprechenden Korngröße und Verarbeitung, das nach zweistündigem Umlauf in einer Poliertrommel eine Temperatur von 70'C ,angenommen hat, wird in Teilmengen eine Emulsion von Leinöl in Wasser, entsprechend 3% der ,angewandten Pulvermenge, zugegeben. Bei der. erhöhten Temperatur und langsamen Eintragung verdampft das in der Emulsion enthaltene Wasser ziemlich rasch, so daß sich ein Verschmieren oder Zusammenbacken der Pulverkörner leicht vermeiden läßt. iVach weiteren 2 Stunden ist die Eintragung der erforderlichen Ölmenge beendigt, und man poliert noch etwa 2 bis 3 Stunden weiter, nötigenfalls unter Zugabe von Graphit, bis die Faktisbildung erfolgt und der Polierprozeß in bekannter Weise zu Ende geführt ist.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Schwarzpulver, insbesondere zur Herstellung von Zündschnüren, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwarzpulver einer Oberflächenbehandlung mit fetten Ölen oder Latex bzw. Gemischen dieser Stoffe unterworfen wird.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i. gekennzeichnet durch die Anwendung einer wässerigen Emulsion der fetten Öle.
DEW90921D 1933-01-19 1933-01-19 Verfahren zur Gewinnung von Schwarzpulver Expired DE592339C (de)

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