DE2810686C2 - Tränkmasse für hochbasische Feuerfesterzeugnisse, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung - Google Patents
Tränkmasse für hochbasische Feuerfesterzeugnisse, Verfahren zu deren Herstellung und deren VerwendungInfo
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Description
40—60% Paraffin,
20—30% Cumaronharz oder methylierte Paraffinketten,
stellenweise mit Naphthenringen, enthaltendes Kunstharz mit einem Erweichungspunkt
von etwa 1000C und
20—30% Polyäthylen, Polypropylen und/oder mit Polyvinylacetat copolymerisiertes Polyäthylen
enthält.
8. Verfahren zum Herstellen einer Tränkniasse
nach einem der Ansprüche 1—7, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die nächsthöher schmelzende
Komponente in bereits geschmolzene niedriger schmelzende Komponente bzw. Komponenten eingemischt
wird.
9 Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der niedriger schmelzenden
Komponente bzw. Komponenten nach dem Schmelzen der höher schmelzenden Komponente bzw.
Komponenten eingemischt und mit Wärme der bereits geschmolzenen Mischung zum Schmelzen gebracht
wird.
10, Verwendung einer Tränkmasse nach einem der
Ansprüche 1 —7 oder einer nach Anspruchs oder 9 hergestellten Tränkmasse zum Haltbarmachen von
hochbasischen Feuerfesterzeugnissen, insbesondere Dolomitsteinen.
Die Erfindung betrifft eine Trankmasse fur hochbasische Feuerfesterzeugnisse, insbesondere Dolomitsteine,
aus thermoplastischem, aliphatischem Kohlenwasserstoff, sowie ein Verfahren zu deren Herstellung und
deren Verwendung.
Hochbasische Feuerfesterzeugnisse bedürfen einer wasserdampfdichten Schutzschicht wenn sie nicht innerhalb
von Stunden infolge Hydration mit dem Wasserdampf der Luft zerfallen sollen. Üblich ist eine Tränkung
in Teer, die bei trockener Lagerung eine Haltbarkeit von immerhin mehreren Monaten vermittelt.
Diese Teertränkung wird immer deutlicher als gesundheitsschädlich,
vor allem krebsfördernd, erkannt. Davon ist nicht nur der mit der Herstellung und Verarbeitung
der betreffenden Erzeugnisse befaßte Personenkreis betroffen. Bei der Inbetriebnahme eines mit
derartigen Erzeugnissen neu zugestellten <-ietallurgischen
Ofens, Behälters od. dgl. verflüchtigen sich zunächst die Teerbestandteile und ziehen damit auch die
Umgebung in Mitleidenschaft. Das Problem ist umso größer, ais die teergetränkten Erzeugnisse einen erheblichen
Anteil der Feuerfestprodukte insgesamt ausmachen.
Es sind seit langem vielerlei Versuche mit anderen Tränkungsmitteln unternommen worden, z. B. auf der
Grundlage von Öl, Stearinsäure, Wachs, Pulverlack oder Kunstharz.
Die Imprägnierung mit einem Harz behandelt die DE-OS 25 28 183. Sie bringt den Vorschlag, ein thermoplastisches
Harz zu verwenden, das durch Entfernen der bei 100 Torr unter 2000C siedenden Fraktion aus einem
bestimmten Ölprodukt erhalten wird und einen Gehalt an in Benzol unlöslicher Fraktion von unter 10% aufweist.
Das Harz kann ggf. auch in einem Lösungsmittel gelöster Form in die Poren des feuerfesten Materials
infiltriert werden. Damit wird, wie in der Offeniegungsschrift
angegeben, die Aufgabe gelöst, die Schlackenfestigkeit und die Zerfallsbeständigkeit des feuerfesten
Materials im Vergleich zu den bekannten Imprägnierungsmitteln zu verbessern. Für die Verbesserungen gegenüber
Steinkohlenteerpech sind zahlreiche Vergleichsergebnisse angegeben. Mit Blick auf die Schlakker.festigkeit
ist ein hoher Kohlenstoffgehalt als Charakteristikum des vorgeschlagenen Harzes genannt. Betreffs
der die Zerfallsbeständigkeit beeinflussenden Eigenschaften des Imprägniermittels werden ein Erweichungspunkt
von 50—1000C und eine Schmelzviskosität
von unter 200 cP bei 2500C wie auch die Möglichkeit
der Lösung des Harzes in einem Lösungsmittel als vorteilhaft hervorgehoben. In bezug auf die eingangs am
Teer kritisierte, gesundheitliche Verträglichkeit und auf die Frage krebsfördernder Auswirkungen ist über das
vorgeschlagene Harz nichts gesagt.
Alle Versuche haben bisher nirgends zum Ersatz des Teers geführt. Der Teer blieb der einzige Stoff, der alle
hier erforderlichen Eigenschaften vereint: Dampfdichtheit; Bildung einer, auch an Kanten, ununterbrochenen
Oberflächenhaut; geeignete Eindringtiefe, genügend zur Bildung und Verankerung der durchgehenden Oberflächenhaut
und zur Bildung einer dichten Schicht von Sicherheit gewährender Dicke, aber den Kern frei lassend;
Alkalibeständigkeit; genügend Elastizität noch bei niedrigen Temperaturen; genügend Festigkeit noch bei
hohen Temperaturen; Wirtschaftlichkeit u. a. m.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein dem Teer möglichst gleichwertiges, aber gesundheitlich unschädliches
Tränkungsmittel bereitzustellen.
Gemäß der Erfindung erfüllt diesen Zweck eine
Gemäß der Erfindung erfüllt diesen Zweck eine
Tränkmasse, die mit der aus der DE-OS 25 28 183 bekannten Masse die eingangs bezeichneten Merkmale
gemeinsam hat, aber aus einer Mischung von mindestens
zwei thermoplastischen, aliphatischen Kohlenwasserstoffen besteht, die einen Erweichungspunkt zwischen
UO und 1400C aufweist Vorzugsweise liegt der
Erweichungspunkt zwischen 120 und 1300C. Besonders geeignet ist eine Mischung, die sich ganz oder zum größeren
Teil aus Komponenten zusammensetzt, die einen Erweichungspunkt teils unter 1100C und teils über
1400C aufweisen.
Die diesen Vorschlägen zugrunde liegende Vorstellung ist den aus einer Mischung aromatischer und damit
karzinogener Kohlenwasserstoffe bestehenden Teer in aliphatischen und damit unschädlichen Kohlenwasserstoffen
nachzubilden. Diese Nachbildung kann selbstverständlich nicht vollständig sein und braucht es auch
nicht. Es genügt wenn die differenzierte Mischung des Teers aus zahlreichen Fraktionen vereinfacht wird auf
eine Mischung aus jwei Komponenten geeigneter Auswahl, wie vorstehend angegeben.
Als die eine, niedriger schmelzende. Komponente wird insbesondere Paraffin vorgeschlagen. Paraffin ist
kostengünstig und auch mit seinen Eigenschaften für den Zweck geeignet Durchaus möglich sind aber über
Paraffin hinaus die bei Raumtemperatur festen Mineralölfraktionen und/oder -rückstände schlechthin.
Als die andere, höher schmelzende. Komponente kommen insbesondere Polyäthylen, Polypropylen und/
oder mit Polyvinylacetat copolymerisiertes Polyäthylen in Betracht. Acrylharze z. B. dürften ebenso möglich
sein, sind aber teurer.
Um eine differenziertere Mischung zu erhalten, die
auch aus Herstellungsgründen vortei"' aft ist, wird in weiterer Ausgestaltung der Erfindung eine dritte Komponente
vorgeschlagen, deren Erweichungspunkt dazwischen liegt vorzugsweise aber noch unter 1100C.
Hierfür kommt ein Cumaronharz in Frage oder ein methylierte Paraffinketten, stellenweise mit Naphthenringen,
enthaltendes Kunstharz mit einem Erweichungspunkt von etwa 1000C. Diese Komponente könnte
grundsätzlich auch an die Stelle des Paraffins treten.
Es versteht sich, daß man sich sowohl mit der qualitativen Auswahl als auch mit der quantitativen Zusammensetzung
der ausgewählten Stoffe nach deren Eigenschaften einerseits und den gewünschten Eigenschaften
des Endprodukts andererseits richten wird, die sich dann als ein Zwischenwert aus allem ergeben. So verleiht zum
Beispiel das Polyäthylen, vor allem in Kombination mit dem erwähnten Kunstharz aus methylierten Paraffinketten,
dem Erzeugnis die gewünschte Dampfdichtheit, die bei Paraffin allein zu wünschen übrig läßt. Der Beitrag
des Paraffins zu der angestrebten Eigenschaftskombination ist sein Penetriervermögen, mit dem man
die gewünschte Eindringtiefc herbeiführen kann; im übrigen ist das Paraffin unter dem Kostengesichtspunkt
Streckmittel. Selbstverständlich ist Alkalibeständigkeit eine wichtige Anforderung, und Verträglichkeit der ausgewählten
Stoffe miteinander ist unerläßlich. Ferner sollten alle Komponenten möglichst weitgehend gesättigt
sein, um unerwünschte Reaktionen und Veränderungen des Erzeugnisses zumindest gering zu halten,
wenn es sich bei seiner Verwendung lange im schmelzflüssigen Zustand befindet. Auch herstellungstechnische
Eigenschaften können Bedeutung haben, worauf noch eingegangen wird.
Als eine unter den vorstehenden Gesichtspunkten geeignete Rezeptur kann
40—60% Paraffin,
20—30% Cumaronharz oder methylierte Paraffinketten, stellenweise mit Naphthenringen, enthaltendes
Kunstharz mit einem Erweichungspunkt von etwa 100° C und
20—30% Polyäthylen, Polypropylen und/oder mit Polyvinylacetat
copoiymerisiertes Polyäthylen
angegeben werden.
ίο Als Verfahren zum Herstellen einer erfindungsgemäßen
Tränkmasse wird vorgeschlagen, daß jeweils die nächsthöher schmelzende Komponente in bereits geschmolzene
niedriger schmalzende Komponente bzw. Komponenten eingemischt wird.
Die Schmelze ist dann ihrer Natur nach dem neu hinzukommenden Stoff bereits so nahe wie möglich,
was dessen Auflösung und Aufschmelzung, bei der niedrigstmöglichen Temperatur, erleichtert und beschleunigt
In dieser Beziehung hat das erwähnte Kunstharz aus methylierten Paraffinketten eine weitere, wichtige,
Bedeutung. Es wirkt als Lösungsvermittler für das Polyäthylen, das sich in einer reinen Paraffinschmelze nur
schwerer und bei höherer Temperatur auflösen bzw. aufschmelzen ließe. Letzteres würde außerdem eine
noch viel stärkere Überhöhung gegenüber dem Erweichungspunkt des geschmolzenen Materials bedeuten;
der Erweichungspunkt von reinem Paraffin liegt niedriger als der der Mischschmelze.
Ferner ist es vorteilhaft, einen Teil der niedriger schmelzenden Komponente bzw. Komponenten nach
dem Schmelzen der höher schmelzenden Komponente bzw. Komponenten einzumischen und mit Wärme der
bereits geschmolzenen Mischung zum Schmelzen zu bringen.
Auf diese Weise kann am Ende des Mischvorgangs die Schmelze binnen kurzem auf eine niedrigere Temperatur
gebracht werden, so daß die Stoffe der größten Temperaturbelastung nur verhältnismäßig kurzzeitig
ausgesetzt sind.
Im folgenden ist als Ausführungsbeispiel die Herstellung einer erfindungsgemäßen Tränkmasse konkret beschrieben:
100 kg Paraffin (übliches raffiniertes Handelsprodukt
in Form von Platten) mit einem Erweichungspunkt von etwa 800C werden zum Schmelzen gebracht und weiter
auf 120° C erhitzt.
Dem geschmolzenen Paraffin werden 100 kg eines handelsüblichen methylierte Paraffinketten, stellenweise
mit Naphthenringen, enthaltenden Kunstharzes mit einem Erweichungspunkt von etwa 100° C zugegeben.
Die Zugabe des flockenförmigen Materials geschieht auf normale Art portionsweise unter Verrühren. Die
Mischung wird dann weiter erhitzt auf 140 bis 150° C.
Nun werden 100 kg handelsübliches Polyäthylen in Form von Grieß oder Granulat zugegeben, wiederum
portionsweise unter Verrühren. Das Material hat einen Erweichungspunkt von etwa 160° C, löst sich jedoch in
der etwas kühleren Schmelze. Die Auflösung vollzieht sich erst sehr zögernd, schließlich aber, unter geringfügiger
Schaumbildung, ganz schnell und vollständig. Man erhält eine klare Flüssigkeit.
In diese werden schließlich noch einmal 100 kg Paraffin
eingerührt, wobei sich die Schmelze abkühlt.
Das so erhaltene Produkt kann abgegossen und erstarren
gelassen werden, kann aber auch unmittelbar als Tauchbad verwendet werden. Beispielsweise werden
aus dem Brand kommende, noch 140— 1500C heiße Dolomitsteine
etwa 4 min in das Bad getaucht und dabei bis
in etwa 10 mm Tiefe geiränkL Die damit geschaffene dichte Schicht sichert ausreLhende Lagerfähigkeit. Der
Verbrauch an Tränkmasse beträgt etwa 2% des Steingewichts.
Sowohl bei der Herstellung der Tränkmasse und beim 5 Tauchen als auch später beim Verbrennen des Tränkmaterials
während des ersten Aufheizens der getränkten Steine entstehen keine gesundheitsschädlichen
Gase. Die Geruchsbelästigung ist sehr gering.
Gase. Die Geruchsbelästigung ist sehr gering.
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Claims (7)
1. Tränkmasse für hochbasische Feuerfesterzeugnisse, insbesondere Dolomitsteine, die einen thermoplastischen,
aliphatischen Kohlenwasserstoff enthält, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer
Mischung von mindestens zwei thermoplastischen, aliphatischen Kohlenwasserstoffen besteht, die einen
Erweichungspunkt zwischen 110 und 1400C aufweist
2. Tränkmasse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Erweichungspunkt zwischen
120 und 130° C aufweist.
3. Tränkmasse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie sich ganz oder zum größeren
Teil aus Komponenten zusammensetzt, die einen Erweichungspunkt teils unter 1100C und teils über
140° C aufweisen.
4. Tränkmasse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie ais Komponente mit Erweichungspunkt
unter HO0C Paraffin aufweist.
5. Tränkmaste nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß sie als Komponente mit Erweichungspunkt unter 1100C ein Cumaronharz oder ein
methylierte Paraffinketten, stellenweise mit Naphthenringen, enthaltendes Kunstharz mit einem Erweichungspunkt
von etwa 100° C aufweist.
6. Tränkmasse nach einem der Ansprüche 3—5, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Komponente
mit Erweichungspunkt über 14O0C Polyäthylen, Polypropylen
und/oder mit Polyvinylacetat copolyme-.rsiertes Polyäthylen enthält.
7. Tränkmasse nach einem der Ansprüche 4—6, dadurch gekennzeichnet, daß sie
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782810686 DE2810686C2 (de) | 1978-03-11 | 1978-03-11 | Tränkmasse für hochbasische Feuerfesterzeugnisse, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19782810686 DE2810686C2 (de) | 1978-03-11 | 1978-03-11 | Tränkmasse für hochbasische Feuerfesterzeugnisse, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2810686A1 DE2810686A1 (de) | 1979-09-20 |
DE2810686C2 true DE2810686C2 (de) | 1986-03-13 |
Family
ID=6034206
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19782810686 Expired DE2810686C2 (de) | 1978-03-11 | 1978-03-11 | Tränkmasse für hochbasische Feuerfesterzeugnisse, Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2810686C2 (de) |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JPS5716958B2 (de) * | 1974-06-25 | 1982-04-08 |
-
1978
- 1978-03-11 DE DE19782810686 patent/DE2810686C2/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2810686A1 (de) | 1979-09-20 |
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