DE619408C - Verfahren zur Herstellung kautschukhaltiger Massen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung kautschukhaltiger Massen

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DE619408C DEI47247D DEI0047247D DE619408C DE 619408 C DE619408 C DE 619408C DE I47247 D DEI47247 D DE I47247D DE I0047247 D DEI0047247 D DE I0047247D DE 619408 C DE619408 C DE 619408C
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Description

Die Erfindnug bezieht sich auf Verbesserungen bei der Herstellung von Kautschukmassen.
Der Zweck der Erfindung besteht darin, krümelige oder körnige Massen zu erzeugen, die Kautschuk und körnige, faserige oder zerteilte Stoffe enthalten, wie Lederfaser, Holzmehl, Korkstaub, "Jutefaser, Baumwollflocke, natürlich kurze Cellulosefaser, und gemahlene Fasern. Diese Massen sollen die Fähigkeit haben, sich zu kontinuierlichen Bahnen verdichten zu lassen, die z. B. den Charakter von Linoleum oder Ledertuch haben. Die Verdichtung soll z. B. dadurch erfolgen können, daß man diese krümeligen oder körnigen Massen zwischen Walzen hindurchgehen läßt.
Es sind verschiedene Vorschläge gemacht worden, Kautschukmassen zu erzeugen, die z. B. aus Kautschukmilch erhaltenen Kautschuk in Vereinigung mit Füllstoffen, wie Holzstaub, Magnesiumcarbonat, Baumwolle, Wolle, Seide, Jute, Haar, Leder, Baumwollabfall oder Holzbrei, enthalten.
Massen dieser Art sind für den Gebrauch als Bodenbelagstoffe hergestellt worden.
Es ist auch schon beschrieben worden,
Kautschukmischungen aus Kautschukmilch und den üblichen Füllstoffen und Färbestoffen oder mit diesen allein und Vulkanisierungsmitteln oder mit diesen allein in der Weise herzustellen, daß zunächst die Füllstoffe und die färbenden Stoffe und Vulkanisierungsmittel oder diese letzteren Stoffe allein in einer geeigneten Naßmahlmühle zu einem Schlamm oder einer Paste gemahlen und dann zu Kautschukmilch hinzugesetzt werden, die vorzugsweise einen hohen Gehalt an festem Kautschuk hat. Dieser Zusatz erfolgt in einem Kessel, der mit Mischeinrichtungen ausgestattet ist. Darauf wird der Kesselinhalt gemischt, bis er eine rahmige Konsistenz erreicht hat, wonach ein Koagulierungsmittel zu der Mischung zugesetzt wird, um eine Koagulierung des Kautschukgehalts zu bewirken und die entstehende Gesamtmasse in eine plastische teigähnliche Beschaffenheit überzuführen.
Gewünschtenfalls kann die Mischung in diesem teigartigen Zustand mit Hilfe von Flügeln oder Rührschaufeln in Krümelform gebrochen und durch Rohrleitungen in einen rotierenden Trockner übergeführt werden.
Es hat sich nun ergeben, daß das nicht vulkanisierte Produkt, das durch dieses Verfahren hergestellt ist, bei der Herstellung von Bodenbelag an Stelle von Linoleum dienen kann, und daß die Kautschukmischuing-, wenn sie für diesen Zweck verwendet wird, nach Auswalzen in Bahnenform nach irgendeinem Verfahren vulkanisiert werden kann.
Gemäß der Erfindung wird das Verfahren So
zur Erzeugung krümeliger oder körniger • Massen aus Kautschuk und körnigen, faserigen und zerteilten Stoffen, wie Lederfaser, Holzmehl, . Korkstäub, Jutefaser, BaumwollfLocke, natürlich kurzen Cellulosefasern und gemahlenen Fasern, in folgender Weise ausgeführt.
Vorzugsweise unter solchen Bedingungen, daß die anwesende Menge von Wasser möglichst gering ist, werden körnige, faserige ίο und zerteilte Stoffe der genannten Art innig mit wässerigen Massen aus flockigen Kautschukniederschlägen der. später erläuterten Art vermischt, die beim Filtrieren sich nicht verdichten, vorteilhaft in pastenförmigem Zustand angewendet werfen und aus wässerigen Dispersionen der nachstehend angegebenen Arten in der ebenfalls nachstehend angegebenen Weise hergestellt sind. Die Mischung erfolgt vorzugsweise unter solchen Bedingungen, daß die Menge des zu den genannten körnigen, faserigen und zerteilten Stoffen zugesetzten Kautschuks verhältnismäßig klein ist.
Die entstehende feuchte krümelige Masse
kann gewünschtenfalls in einen im wesentliehen trockenen Zustand übergeführt werden.
'Dies kann durch Trocknen unter lebhafter Durcheinanderbewegung erfolgen.
Dadurch, daß gemäß der Erfindung flockige Niederschläge aus oder mit Kautschuk für die Erzeugung krümeliger oder körniger Massen verwendet werden, wenden Übelstände vermieden, die bei der Verwendung wässeriger Dispersionnen aus oder mit Kautschuk auftreten.
Die flockigen Kautschukniederschläge sind in bezug auf Haftvermögen den Niederschlagen aus einem Kautschukmilchpräparat von ähnlicher Zusammensetzung überlegen.
Gemäß der Erfindung können "mit flockigen Kautschukniederschlägen stark füllstoff haltige Massen erzeugt werden, die praktisch keine wasserlöslichen Bestandteile, wie Schutzkolloide, enthalten. Massen, die flockige Kautschukniederschläge enthalten, verdienen daher den Vorzug gegenüber stark füllstoffhaltigen Kautschukmilchmischungen, die nur mit Hilfe von Schutzkolloiden bereitet werden können. Diese Massen lassen sich ferner bequemer verwenden, weil den flockigen Kautschukniederschlagen die Fähigkeit fehlt, ein Stadium zu durchlaufen, das der gewöhnlichen Koagulierung von Kautschukmilch entspricht. Die gemäß der Erfindung bereiteten krümeligen oder körnigen Massen können so· hergestellt werden, daß man sie zwischen Walzen hindurchgehen lassen und dadurch leicht in ununterbrochener Bahn verdichten kann. - Für diesen Zweck ist es wichtig, die Arten und Mengen der Füllstoffe und der genannten körnigen, faserigen und zerteilten Stoffe, wie Lederf aser und Holzmehl, richtig anzupassen.
Je mehr Walzbehandlungen die erzeugten Bahnen erfahren, um so stärker tritt die Neigung auf, da'ß sich hinsichtlich des Anfühlens und der Ausdehnbarkeit kautschukähnliche Eigenschaften entwickeln, die unerwünscht sein können.
Im Gegensatz zu gewöhnlichen Kautschukmilchmischungen neigen flockige Kautschukniederschläge nicht dazu, kontinuierliche Kautschukfilme unter den Herstellungsbedingungen für kontinuierliche Bahnen zu bilden, die z. B. Ähnlichkeit mit Linoleum oder Kautschuktuch haben. Dadurch haben die flockigen Kautschukniöderschläge einen sehr wichtigen Vorteil gegenüber gewöhnlichen Kautschukmilchmischungen bei der Herstellung der erwähnten krümeligen oder körnigen Massen, die z. B. in der Linoleumindustrie verwendet werden sollen.
Es hat sich gezeigt, daß Bahnen, die aus gemäß der Erfindung hergestellten krümeligen oder körnigen Massen gebildet sind, gegenüber einer mittels gewöhnlichem Kautschuk hergestellten Bahn abweichende Eigenschaften darin haben, daß sie nicht das Anfühlen und die Dehnung des gewöhnlichen Kautschuks beim Abziehen von einer Unterlage zeigen und im wesentlichen unausdehnbar sind.
Für die Ausführung der Erfindung hat es sich als wünschenswert gezeigt, die mit den körnigen, faserigen oder zerteilten Stoffen zu mischende Menge von flockigem Kautschukniederschlag so niedrig zu halten, daß sie nicht ausreicht, die Bildung zusammenhängender Kuchen hervorzurufen, nachdem die Mischung von körnigen, faserigen und zerteilten Stoffen und flockigen Kautschukniederschlägen vollständig getrocknet ist.
Art und Menge der Füllstoffe und der körnigen, faserigen oder zerteilten Stoffe sollen so gewählt werden, daß die Mischung, wenn sie unter lebhafter. Durcheinanderbewegung z. B. in einer Trommelmischmaschine getrocknet ist, eine gleichmäßige homogene, körnige oder krümelige Masse ergibt.
Um die Verdichtung der gemäß der Erfindung erzeugten krümeligen oder körnigen Massen zu bewirken, können weichmachende und klebende Mittel der Mischung aus Kautschuk und körnigen, faserigen und zerteilten Stoffen einverleibt werden. Die Weichmachungsmittel und klebenden Mittel können entweder mit den wässerigen Kautschukdispersionen oder mit den flockigen Kautschukniederschlagen gemischt werden, bevor diese mit den körnigen, faserigen und zerteilten Stoffen vermengt werden oder auch dem körnigen, faserigen und zerteilten Stoff selbst einverleibt werden.
Es ist bekannt, daß es möglich ist, anstatt des üblichen zusammenhängenden Koagulums,
Kautschuk aus Kautschukmilch als einen flockigen Niederschlag dadurch zu erhalten, daß man bestimmte Koagulantien anwendet und die Konzentration der Kautschukmilch entsprechend einstellt. Vgl. z.B. O. deVries, »Estate Rubber«, 1920, Seite 143.
Die genannten flockigen Niederschläge können aus Kautschukmilch in regelbarer Weise dadurch erhalten werden, daß man verschiedene Koagulierungsmittel und Koagulierungs verfahren anwendet, vorausgesetzt, daß die Koagulierung in Gegenwart einer verhältnismäßig großen Wassermenge erfolgt, und zwar in Anwesenheit oder Abwesenheit gewisser Mengen von alkalischen oder kolloidalen Stoffen, von denen es sich herausgestellt hat, daß sie eine hemmende Wirkung auf die Koagulierung ausüben.
Die flockigen Niederschläge werden filtriert, so daß auf diese Weise ein großer Teil des Wassergehalts entfernt wird. Als Filtermittel lassen sich z. B. keramische Stoffe, Baumwollgewebe oder feinmaschige Drahtgaze anwenden. Gewünschtenfalls kann das FiI-trieren durch Saugen unterstützt werden.
Als Koagulationsmittel werden bei vorliegendem Verfahren unlösliche Metallsalze verwendet, die in der Masse selbst erzeugt sind, sowie Salze wie Zinksulfat und Magnesiumsulfat.
Beispiele für Stoffe mit einer hemmenden Wirkung auf die Koagulierung sind Ätzkali, Kasein, Natriumaluminat, Leim und Akaziengummi. Man kann ferner durch die verwendete Menge solcher Stoffe den Grad der Unterteilung der flockigen Dispersion beeinflussen.
Auch der Konzentrationsgrad ist von Einfluß auf die Feinheit des Niederschlages. Je niedriger die Konzentration ist, um so feiner ist der anfängliche Niederschlag.
Die nachstehend näher angegebenen wässerigen Dispersionen werden vorzugsweise zur Erzeugung flockiger Niederschläge in solcher Verdünnung angewendet, daß 100 ecm nicht mehr als 10 g Gesamtfeststoffe enthalten.
Durch geeignete Wahl von Reagenzien können Niederschläge wechselnder Konsistenz gebildet werden.
Gewünschtenfalls können die flockigen Niederschläge durch Waschen von löslichen Produkten, wie löslichen Sulfaten oder Chloriden, durch bekannte Mittel befreit werden, wie z. B. durch Dekantieren oder FiI-trieren und Waschen.
Wichtig ist, daß nur solche Koagulate verwendet werden, die man als geschützt bezeichnet, d. h. Niederschläge, die sich auf dem Filter nicht verdichten, da ja die angewendeten Niederschläge sich beim Filtrieren gerade nicht verdichten sollen. Diese Art von flockigen Niederschlägen besteht entweder vorzugsweise aus einem Niederschlag, der eine genügend hydratisierte Schicht hat, wie z. B. ein Aluminiumsilicat-Kautschukniederschlag oder weniger vorteilhaft aus einem Kautschukniederschlag, der in einen solchen Zustand gebracht werden kann, daß er auf dem Filter kein verdichtetes Produkt bildet, wie z.B. ein Magnesiumsilicat-Kautschukniederschlag, der eine verhältnismäßig große Menge Schutzkolloid enthält, die seine Verdichtung verhindert.
In Verbindung mit der vorliegenden Erfindung ist es nicht möglich, flockige Niederschlage zu verwenden, die aus einer verdünnten Kautschukmilch durch Zusatz von Säuren hergestellt sind, da diese Niederschläge nicht daran gehindert werden können, sich beim Filtrieren zu verdichten. Andererseits sind Aluminiumsilicat-Kautschukniederschläge äußerst stabil. Es ist z. B. nicht möglich, solche Niederschläge durch Filtrieren zu mehr als etwa i8°/0igen Pasten zu konzentrieren.
Zu den anzuwendenden Emulsionen oder Dispersionen von Kautschuk gehören Emulsionen oder Dispersionen von Kautschuk, Guttapercha, Balata oder ähnlichen Pflanzenharzen natürlicher oder künstlicher Herkunft. Die künstlichen wässerigen Dispersionen können solche von koaguliertem Kautschuk, vulkanisiertem Kautschuk, synthetischem Kautschuk, Abfallkautschuk oder Regenerat sein.
Die erwähnten Dispersionen können nach Wunsch allein oder in Mischung miteinander verwendet werden und die üblichen bekannten Füll- und Vulkanisierungsstoffe enthalten und bzw. oder durch Verdünnen konzentrierter Kautschukmilch erhalten sein.
Man kann nach Verdünnung solche Konzentrate verwenden, wie sie gemäß den britischen Patentschriften 290 313 und 219 635 erhalten werden, und ihnen irgendeinen oder mehrere der gewöhnlichen bekannten Füllstoffe zusetzen..
Die erwähnten Vulkanisier- oder Füllstoffe oder beide, die in Form ihrer Dispersionen zugesetzt werden, können den genannten wässerigen Emulsionen oder Dispersionen von Kautschuk vor oder nach dem Niederschlagen der flockigen Koagulate zugefügt werden.
Füllstoffe können gewünschtenfalls auch in trockenem Zustand zu den erwähnten flockigen Niederschlagen nach ihrer Bildung zugesetzt werden, so daß sich eine hohe endgültige Konzentration der Mischung ergibt.
Das folgende Beispiel veranschaulicht, wie das Verfahren gemäß der Erfindung für die Erzeugung eines krümeligen Produkts angewendet werden kann, das sich mit Hilfe von
Walzen, wie sie in der Linoleumindustrie zum Verdichten von Korkölkrümeln verwendet werden, in eine gleichförmige Bahn zusammenpressen läßt.
Eine krümelige Masse von folgender Zusammensetzung
Gewichtsteile
Kautschukniederschlag .· 22,5
Mineralölpräzipitat 7,5
Korkstaub 40
Lithopone 25
Eisenoxyd .5
wird in folgender Weise bereitet:
Zunächst wird der flockige Kautschukniederschlag von folgender Zusammensetzung hergestellt.
Gewichtsteile
Kautschuk 100
Schwefel 5
Zinkoxyd 5
Beschleuniger 0,5
Aluminiumsilicat 15
Der flockige Niederschlag wird auf folgende Weise zubereitet:
Zu 340 Gewichsteilen einer 60 °/oigen Kautschukmilch, die durch Zentrifugieren erhalten ist, werden die folgenden Bestandteile unter stetigem Rühren und in folgender Reihenfolge hinzugesetzt:
1. 20 Gewichtsteile einer 5o°/0igen Schwefeldispersion;
2. 20 Gewichtsteile einer 5o°/„igen Zinkoxyddispersion;
3. 2,8 Gewidhtsteile einer 35O/Oigen Beschleunigerdispersion;
4. 3840 Gewichtsteile Wasser zuzüglich 78 Gewichtsteile einer 5o°/oigen Natriumsilicatlösung;
5. 650 Gewichtsteile Wasser zuzüglich 72 Gewichtsteile Aluminiumsulfatkristalle.
Auf diese Weise wird ein Kautschukniederschlag-erhalten, wobei die Konzentration des Niederschlages in dem wässerigen Medium 5 °/0 beträgt.
Man läßt den entstehenden Kautschukniederschlag auf einem Filter entwässern und erhält eine pastenförmige Masse mit ungefähr i8°/0 Gesamtfeststoff.
Die Bereitung des Mineralölpräzipitats ist folgende:
Es soll ein Mineralölpräzipitat folgender Zusammensetzung erhalten werden:
Gewichtsteile
Mineralöl 200
Sulfoniertes Öl 2
Wasser 198
Aluminiumsilicat 22,2
2 Gewichtsteile sulfoniertes Öl werden in 198 Gewichtsteilen Wasser gelöst. In diese
Lösung rührt man 200 Gewichtsteile Mineralöl ein. Die Mischung wird durch eine Kolloidmühle geschickt. Die Konzentration der auf diese Weise erhaltenen Dispersion beträgt etwa 50 °/o-
Zu 18o' Gewichtsteilen dieser 50%igen ÖI-dispersion werden die folgenden Bestandteile unter stetigem Rühren und in folgender Reihenfolge zugesetzt: .
1. 1550 Gewichtsteile Wasser zuzüglich 26 Gewichtsteile eines 5o°/0igen Na'triumsilicats;
2. 220 Gewichtsteile Wasser zuzüglich
24 Gewichtsteile Aluminiumsulfatkristalle. Die Konzentration des auf diese Weise erhaltenen Ölpräzipitats in dem wässerigen Medium beträgt 5 °/0..
Man läßt dieses Ölpräzipitat auf einem Filter entwässern und konzentriert es so bis auf ungefähr 20 °/0.
Die aus Kautschuk und Korkstaub bestehende krümelige oder körnige Masse wird nun auf folgende Weise hergestellt.
125 Gewichtsteile des angegebenen Kautschukniederschlages von einer 18 °/aigen Konzentration werden mit -42 Gewichtsteilen des genannten Ölpräzipitats von 20 °/0 Konzentration gemischt. 40 Gewichtsteile Korkstaub,
25 Gewichtsteile Lithopone und 5 Gewichtsteile Eisenoxyd werden in eine Stirnläufermühle oder in einen 'Farbenmischer eingeführt, und die Bestandteile werden darin etwa 2 Minuten lang gemischt. Dann wird die Mischung von Kautschuk und Ölpräzipitat nach und nach zugefügt. Nachdem die ganze Mischung von Kautschuk und Ölpräzipitat zugesetzt ist, wird das Rühren weitere 2 Minuten lang fortgesetzt.
Die entstandene nasse krümelige Masse wird in einem rotierenden Trockner oder auf Trockengerüste gebracht und bei mäßiger Temperatur ausgetrocknet.
Es wurde gefunden, daß die auf diese Weise hergestellten trockenen Krümel durch ein- oder zweimaligen Durchgang zwischen kalten oder mäßig erhitzten Walzen, die mit gleichmäßiger Geschwindigkeit umlaufen, sich leicht zu einer Bahn verdichten.
Gewünschtenfalls kann eine Gewebeunter- no lage gleichzeitig mit der krümeligen Masse durch die Walzen geführt werden.
Es können gewünschtenfalls auf dem zusammengepreßten endgültigen Material zwei, drei oder sogar noch mehr farbige Effekte dadurch erzielt werden, daß man während des Verdichtungsvorgangs verschieden gefärbte Krümel verwendet.
Es wurde gefunden, daß die Oberflächen der durch Verdichtung der krümeligen Masse erhaltenen Produkte verschiedene Stoffe annehmen, die für Verzierungszwecke angewen-
det werden. Anstriche und Farben haften äußerst gut an diesen Oberflächen. Es hat sich auch herausgestellt, daß sogar Cellulosefarben ein viel besseres Haften an den Oberflächen der aus verdichteten Krümeln erzeugten Prodtukte zeigen als an gewöhnlichen Kautschukflachen.
Ein weiteres Beispiel, bei dem als Koagulierungsmittel Zinksulfat verwendet wird, ist folgendes.
Eine krümelige Masse von folgender Zusammensetzung
Gewichtsteile
Kautschukniederschlag ...... 22,5
*5 Mineralölpräzipitat 7,5
Holzmehl 40
Lithopone 25
Eisenoxyd S
wird bereitet, wie nachstehend beschrieben ist. Der flockige Kautschukniederschlag von folgender Zusammensetzung
- - Gewichtsteile
Kautschuk 100
Casein 6
wird in folgender Weise hergestellt.
Zu 340 Gewichtsteilen einer durch Zentrifugieren erhaltenen 60 °/oigen Kautschukmilch werden unter dauerndem Durchrühren zunächst 96 Gewichtsteile einer i21/2°/oigen Caseindispersion, dann 1600 Gewichtsteile Wasser zuzüglich 200 Gewichtsteilen einer 10 °/oi§en Lösung von Zinksulfatkristallen zugesetzt.
Der so gebildete Kautschukniederschlag wird auf einem Filter abtropfen gelassen, und es wird eine pastenförmige Masse erhalten, die ungefähr 25 % Gesamtfeststoff enthält.
Die Bereitung des Mineralölpräzipitats ist folgende.
Zusammensetzung Gewichtsteile
Mineralöl 200
Sulfoniertes Öl 2
Aluminiumsilicat 22,2
Zwei Gewichtsteile eines sulfonierten Öls werden in 198 Gewichtsteilen Wasser gelöst. In diese Lösung werden 200 Gewichtsteile Mineralöl eingerührt. Die Mischung wird durch eine Kolloidmühle geschickt. Die Konzentration der auf diese Weise ^erhaltenen Dispersion beträgt etwa 50 %.
Zu 180 Gewichtsteilen dieser 50 %igen Öl-SS dispersion werden die folgenden Bestandteile unter stetigem Rühren und in folgender Reihenfolge zugesetzt.
i. 1550 Gewichtsteile Wasser zuzüglich 13 Teile von 500/oigem Natriumsilicat.
2. 220 Gewichtsteile Wasser zuzüglich 12 Teile Aluminiumsulfatkristalle.
Das so erhaltene Ölpräzipitat hat eine Konzentration von 5 0/0, man läßt es auf einem' Filter auf 7 0/0 Konzentration entwässern.
Die körnige Masse aus Kautschuk und Holzmehl wird nun auf folgende Weise hergestellt,
90 Gewichtsteile des angegebenen Kautschukniederschlages von 25 °/oiger Konzentration werden mit 120 Gewichtsteilen des genannten ölpräzipitats von 7 °/oiger Konzentration gemischt. 40 Gewichtsteile Holzmehl, Gewichtsteile Lithopone und 5 Gewichtsteile Eisenoxyd werden in eine Stirnläufer- mühle eingeführt und etwa 2 Minuten lang gemischt. Dann wird die Mischung von Kautschuk und ölpräzipitat nach und nach zugefügt. Nachdem alle Zusätze erfolgt sind, wird das Durchrühren weitere 2 Minuten lang fortgesetzt.
Die entstandene nasse krümelige Masse wird getrocknet und im Durchgang durch kalte Walzen auf eine Gewebeunterlage aufgepreßt.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung kautschuk haltiger Massen, die körnige, faserige oder zerteilte organische Stoffe, wie Lederfaser, Holzmehl, Korkstaub, Jutefaser, Baumwollflocke, natürlich kurze Cellulosefasern und gemahlene Fasern, enthalten, unter Verwendung flockiger, aus verdünnter Kautschukmilch gewonnener Kautschukniederschläge als Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß die genannten organischen Stoffe innig -mit wässerigen Massen der flockigen, nicht mittels Säuren erhaltenen Niederschläge, insbesondere mit solchen gemischt werden, die unlösliche, in der Masse selbst erzeugte Metallsalze, wie Aluminiumsilicat, enthalten, wobei die Menge des Kautschuknieder-Schlags und die in diesem enthaltene oder zugesetzte Wassermenge derart bemessen wird, daß zwar ein inniges Durchmischen stattfinden kann, aber das sich ergebende Produkt krümelige Beschaffenheit auf- no weist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die nassen krümeligen oder körnigen Massen in einen im wesentlichen trockenen krümeligen Zustand durch Trocknen unter lebhafter Durcheinanderbewegung übergeführt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Art und Menge von Füllstoffen und körnigen und faserigen Stoffen, wie Lederfaser und Holzmehl, so gewählt werden, daß die her-
gestellten krümeligen oder körnigen Massen leicht durch Hindurchführen zwischen Walzen zu kontinuierlichen Bahnen verdichtet werden können.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß 'weichmachende und klebende Mittel der Mischung von Kautschuk und körnigen, faserigen und zerteilten Stoffen einverleibt werden.
DEI47247D 1932-07-15 1933-05-21 Verfahren zur Herstellung kautschukhaltiger Massen Expired DE619408C (de)

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