DE605812C - Verfahren zur Herstellung poroeser oder mikroporoeser Gegenstaende aus hartem vulkanisiertem Kautschuk o. dgl. im Gemisch mit Faserstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung poroeser oder mikroporoeser Gegenstaende aus hartem vulkanisiertem Kautschuk o. dgl. im Gemisch mit FaserstoffenInfo
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Description
Die Erfindung umfaßt Verbesserungen bei der
Herstellung von Kautschuk oder ähnliche Stoffe enthaltenden Gegenständen aus wäßrigen
Dispersionen der nachstehend bezeichneten Arten.
Zweck der Erfindung ist die Herstellung poröser oder mikroporöser Gegenstände aus
hartem vulkanisiertem Kautschuk o. dgl. in Mischung mit faserigen Stoffen.
Gemäß der Erfindung umfaßt das Verfahren zur Herstellung' poröser oder mikroporöser
Gegenstände aus hartem vulkanisiertem Kautschuk 0. dgl. das Mischen von faserigen Stoffen
mit flockigen oder körnigen Niederschlägen aus wäßrigen Dispersionen der nachstehend bezeichneten
Arten, die Verdichtung der erwähnten Mischung von flockigen oder körnigen Niederschlägen
und faserigen Stoffen durch Filtrieren und darauf die'Vulkanisierung der so erhaltenen
Produkte in bekannter Art unter solchen Bedingungen, daß eine Verdampfung der darin
enthaltenen Flüssigkeit vermieden wird.
Die Filtration kann in Verbindung mit einer anderen Arbeit, wie Formen, Aufstreichen, Imprägnieren
oder Tauchen, durchgeführt werden. Gewünschtenfalls braucht die Filtration zunächst
nur so ausgeführt werden, daß eine dicke wäßrige Paste hergestellt wird, die den
flockigen oder körnigen Niederschlag und den faserigen Stoff enthält und die dann beispielsweise
auf grobe oder feine Gewebe aufgestrichen werden kann. Bei grobem Gewebe werden die Maschen durch die körnigen Niederschläge
geschlossen. Um beispielsweise zylindrische Gegenstände aus mikroporösem Kautschuk
durch Tauchen herzustellen, können poröse Formen benutzt werden.
Es ist seit einiger Zeit bekannt, das an Stelle des üblichen zusammenhängenden Koagulums
Kautschuk aus Kautschukmilch als flockiger Niederschlag erhalten werden kann, wenn man
gewisse Koagulierungsmittel verwendet und die Konzentration der Kautschukmilch einstellt
(vgl. O. de Vries, »Estate Rubber«, 1920, Seite
143)· «
Die erwähnten flockigen oder körnigen Niederschläge können aus Kautschukmilch in regelbarer
Weise unter Verwendung verschiedener Koagulierungsmittel und Koagulierungsverfahren
hergestellt werden, vorausgesetzt, daß die Koagulierung in Gegenwart einer verhältnismäßig
großen Wassermenge und mit oder ohne Anwesenheit gewisser Mengen alkalischer oder
kolloidaler Stoffe erfolgt, von denen sich ergeben hat, daß sie eine verzögernde Einwirkung
auf die Koagulierung haben.
Die faserigen Stoffe können aus mineralischen oder pflanzlichen Fasern oder beiden bestehen
z. B. aus Asbest- oder Cellulosefasern oder beiden.
Die benutzten Filtereinrichtungen können beispielsweise aus keramischen Stoffen, Baumwollgewebe
oder feinmaschigem Drahtnetz bestehen. Gewünschtenfalls kann man zur Unterstützung der Filtration absaugen oder
ίο auf den Filterkuchen einen Druck ausüben oder beide Maßnahmen anwenden.
Nachdem ein großer Anteil des Wassers entfernt worden ist, erhält man ein dichtes Blatt,
das man abnehmen und in nassem Zustand formen kann, worauf man es unter solchen Bedingungen
vulkanisieren kann, daß eine Verdampfung der darin enthaltenen Flüssigkeit vermieden wird. Das vulkanisierte Produkt
wird dann getrocknet.
Beispiele geeigneter Koagulierungsmittel sind Essigsäure, Ameisensäure, Chlorwasserstoffsäure,
Natriumsüikofluorid, Aluminiumchlorid, Alaun, Bariumchlorid, Calciumnitrat, Zinksulfat,
Magnesiumacetat, Magnesiumsulfat, Ferrosulfat und Ferrisulfat.
Beispiele von Stoffen, die eine verzögernde Wirkung auf die Koagulierung haben, sind
Ätzkali, Casein, Natriumaluminat, Leim und Akaziengummi. Die verwendete Menge derartiger
Stoffe beeinflußt auch den Grad der feinen Verteilung der körnigen Dispersion.
Der Konzentrationsgrad hat ebenfalls einen Einfluß auf die Feinheit des Niederschlages.
Im allgemeinen ist der anfängliche Niederschlag um so feiner, je niedriger die Konzentration ist.
Die erwähnten wäßrigen Dispersionen werden vorzugsweise in solcher Verdünnung verwendet,
daß 100 ecm davon nicht mehr als 10 g Gesamtfeststoffe
enthalten.
. 40 Durch geeignete Auswahl der Reagenzien und Arbeitsbedingungen können körnige Dispersionen
verschiedener Konsistenz erhalten werden. Gewünschtenfalls können die körnigen Niederschläge
durch bekannte Mittel von löslichen Reaktionsprodukten, wie löslichen Sulfaten oder
Chloriden, befreit werden, beispielsweise durch Dekantieren oder Filtrieren und Waschen vor
der Verdichtung.
Die Dispersionen von Kautschuk o. dgl. können außer Kautschuk Guttapercha, Balata oder
ähnliche pflanzliche Harze natürlicher oder künstlicher Herkunft enthalten. Solche künstlichen
wäßrigen Dispersionen können diejenigen von koaguliertem Kautschuk, vulkanisiertem
Kautschuk, synthetischem Kautschuk, Abfallkautschuk oder Regenerat umfassen.
Jede der erwähnten Dispersionen kann die üblichen bekannten Füll- und Vulkanisierungsbestandteile enthalten oder zunächst in konzentrierter
Form vorliegen, oder es kann beides der Fall sein.
Es ist erwünscht, daß die Menge des Vulkanisierungsbestandteils hoch ist.
Man kann auch Konzentrate, wie sie gemäß den britischen Patentschriften 290 313 und
219 635 erhalten werden und denen einer oder mehrere der üblichen bekannten Füllstoffe zugesetzt
werden können, nach Verdünnung verwenden.
Die erwähnten Füll- oder Vulkanisierungsbestandteile oder beide, die in Form ihrer Dispersionen
zugesetzt werden, können den genannten wäßrigen Dispersionen von Kautschuk o. dgl. vor oder nach der Fällung der körnigen
oder flockigen Koagula zugesetzt werden.
Es ist vorzuziehen, die Dispersionen der Vulkanisierungs- und sonstigen Füllstoffe vor der
Fällung der körnigen Niederschläge zuzusetzen. Erforderlichenfalls kann die Umwandlung in
eine dichte, gleichförmige Masse beschleunigt und erleichtert werden, indem man den erhaltenen
Filterkuchen mit einem Kautschuklösungsmittel z. B. Kohlenstofftetrachlorid, behandelt, das mit
einem gemeinsamen Lösungsmittel für Wasser und das benutzte Lösungsmittel· gemischt sein
kann, z. B. mit Alkohol.
Bei Ausführung des Verfahrens gemäß der 'Erfindung hat sich ergeben, daß die Anwesenheit
von Asbest es in den meisten Fällen unnötig macht, Mittel anzuwenden, um die nasse,
zusammenhängende Masse während der Vulkanisation in auseinandergezogenem Zustand
zu halten.
Beispielsweise hat sich gemäß der Erfindung ergeben, daß es gewöhnlich unnötig ist, die
nasse, zusammenhängende Masse zwischen Platten zu legen, die beispielsweise auf ihren Oberflächen
erhabene Muster haben, oder zwischen Schichten von Webstoffen, um ein Schrumpfen
der nassen, zusammenhängenden Masse während der Vulkanisierung zu verhindern.
Im nachstehenden Beispiel ist die Ausführung
des Verfahrens zur Herstellung von mikroporösen Filtern erläutert.
Eine Kautschukmilchmischung folgender Zusammensetzung: Kautschuk 100 Gewichtsteile,
Schwefel 40 Gewichtsteile, Zinkoleat 3 Gewichtsteile, Mercaptobenzothiazol 0,5 Gewichtsteile, Mineralöl 10 Gewichtsteile, Kaolin 10 Gewichtsteile,
Zinkoxyd 2 Gewichtsteile wird aus einer durch Zentrifugieren erhaltenen 6o%igen
Kautschukmilch hergestellt.
Die Mischung wird nach den in der britischen Patentschrift 290 313 und der deutschen Patentschrift
543 104 beschriebenen Verfahren mit Füllstoff versehen und konzentriert. Der endgültige
Gehalt der Mischung an Feststoffen beträgt 53%.
Diese Mischung wird in folgender Weise in :inen körnigen Niederschlag umgewandelt.
Zu 280 Gewichtsteilen der Mischung werden ■1,8 Gewichtsteile einer 25%igen Ätznatron-
lösung, 9 Gewichtsteile einer io%igen Caseinlösung
und 1150 Gewichtsteile Wasser zugesetzt.
Zu dieser verdünnten Mischung werden
11 Gewichtsteile Natriumsilikatlösung (Ur-Sprungskonzentration
50%» davon je 10 g auf 100 g Wasser), 11 Gewichtsteüe kristallisiertes
Magnesiumsulfat in Form einer 10 % igen Lösung
hinzugefügt; die Mischung wird nach jedem Zusatz gut durchgerührt.
Die Asbestdispersion wird hergestellt, indem man 150 Gewichtsteile Asbestfaser mit 2850 Gewichtsteilen
Wasser mit Hilfe irgendwelcher geeigneten Mittel verrührt, beispielsweise unter Verwendung eines Schlagwerkes.
Darauf wird der Kautschukniederschlag zu dem Asbestbrei hinzugefügt und das Durchrühren
kurze Zeit fortgesetzt. Der flockige oder körnige Niederschlag von Kautschuk und Asbest
wird auf ein Filter geeigneter Bauart laufen gelassen, so daß man Filterkuchen von den gewünschten
Abmessungen und Formen erhält, die man mit oder ohne Entfernung des Filterkuchens
von der Filterpresse unmittelbar vulkanisieren kann.
Es kann erwünscht sein, überschüssiges Wasser aus den Blättern zu entfernen, indem
man sie durch Walzen zieht. Die noch eine bestimmte Menge Wasser enthaltenden Blätter
werden in eine Form gebracht, die dann mit Klammern verschlossen in heißes Wasser gebracht
und einem Dampfdruck ausgesetzt wird, wobei man dafür Sorge trägt, daß die Form während der Vulkanisierung vollkommen eingetaucht
ist.
Man kann in is/4 Stunden bei 5,62 kg/qcm
Dampfdruck eine gute Vulkanisation erzielen, worauf man die Form vor dem öffnen abkühlen
läßt. Die erhaltenen Filter werden abgespült und trocknen gelassen.
Die gemäß diesem Beispiel hergestellten porösen Hartkautschukfilter weisen einen hohen
Porositätsgrad und eine gute Biegsamkeit auf.
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung poröser oder mikroporöser Gegenstände aus hartem vulkanisiertem
Kautschuk o. dgl. im Gemisch mit Faserstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man faserige Stoffe mit flockigen oder
körnigen Niederschlägen aus wäßrigen Dispersionen von Kautschuk o. dgl. mischt, das
Gemisch aus flockigen oder körnigen Niederschlägen und faserigen Stoffen durch FiI-tration
verdichtet und die so erhaltenen Produkte in bekannter Weise derart vulkanisiert,
daß eine Verdampfung der darin enthaltenen Flüssigkeit verhindert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, nachdem ein großer
Anteil des Wassers durch Filtration aus der Mischung entfernt worden ist, das erhaltene
dichte Blatt von dem Filter entfernt, in nassem Zustand geformt und darauf unter
solchen Bedingungen vulkanisiert wird,,daß die Verdampfung der darin enthaltenen
Flüssigkeit verhindert wird.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB8803/32A GB396158A (en) | 1932-03-24 | 1932-03-24 | Improvements in or relating to the manufacture of goods containing rubber or similar materials |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE605812C true DE605812C (de) | 1934-11-19 |
Family
ID=9859537
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country | Link |
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DE (1) | DE605812C (de) |
FR (1) | FR752249A (de) |
GB (1) | GB396158A (de) |
-
1932
- 1932-03-24 GB GB8803/32A patent/GB396158A/en not_active Expired
- 1932-08-13 DE DED64075D patent/DE605812C/de not_active Expired
-
1933
- 1933-03-10 FR FR752249D patent/FR752249A/fr not_active Expired
- 1933-03-16 US US661191A patent/US1993279A/en not_active Expired - Lifetime
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR752249A (fr) | 1933-09-19 |
GB396158A (en) | 1933-08-03 |
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