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Straßendecke aus steinigen, kleinstückigen Straßenbaustoffen in Mischung
mit Kautschuk und Verfahren zu ihrer Herstellung Die Erfindung bezieht sich auf
eine Straßendeckt, die steinige, kleinstückige Straßenbaustoffe, wie z. B. Granitsplitt,
in Mischung mit Kautschuk aufweist, sowie auf ein Verfahren zum Herstellen einer
derartigen Straßendecke.
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Die Erfindung bezweckt die Herstellung von Straßendecken unter Benutzung
von Kautschuk, die technisch leicht und ohne große Kosten herzustellen sind und
eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Zerfall oder Abnutzung im Betrieb haben.
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Gemäß der Erfindung sind die steinigen, kleinstückigen Straßenbaustoffe
der Decke, wie z. B. Granitsplitt oder Sand, durch flockige Niederschläge von Kautschuk
oder kautschukähnlichm Stoffien eingebunden.
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Die. Straß.endecke gemäß der Erfindung wird vortehaft so 'hergestellt,
daß, die Straßenbaustoffe, wie Granitsplitt, mit an sich bekannten wasserhaltigen
flockigen Kautschukniederschlägen, die aus stark verdünnten wässerigen Kautschukdispersionen
gefällt sind, im Verhältnis von höchstens io Gewichtsteilen an -wasserhaltigem,
flockigem Kautschukniederschlag auf go G#nvichtsteile der Straßenbaustoffe gemengt
werden. Die flockigen Kautschukniederschlägie werden aus wässerigen Dispersionen
von Kautschuk gefällt, die eine solche Verdünnung haben, daß iooccm Dispersion nicht
mehr als io g Feststoffe enthalten. Kautschukniederschläge, die durch Verwendung
von in der Masse selbst hergestellten Metallsalzen, wie z. B. Magnesiumsilicat !oder
Calciumsilicat, als Koagulierungsmittel hergestellt worden sind, haben sich als
besonders, brauchbar erwiesen.
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Die flückigen Kautschukniederschläge haben bessere Klebeeigenschaften
als die Kautschukmilchmischung, aus der diese Niederschläge hergestellt werden.
Außerdem können diese Massen bequemer benutzt werden, da die flockigen Kautschukniederschläge
bereits ein der gewöhnlichen Koagulation der Kautschukmilch entsprechendes Stadium
durchgemacht haben. So kann man z.B. cü,e mit den flockigen Kautschukniederschlägen
gemischten oder überzogenen Straßenbaustoffe, z.B. Granitsplitt, ohne weiteres trocknen
und zur späteren Verwendung aufbewahren. Das mit den flockigen Kautschukniederschlägen
vers-ehene getrocknete Material kann beliebig versandt werden und braucht zur Herstellung
der Straßendecke nur an der Venvendungsstelle- in üblicher Weise gewalzt zu werden.
Es
ist beispielsweise -UfUnden wordLii, daß, wenn Granitsplitt z. B. in cinem Z,-#m.",iitmischur
mit einein ' gcfilterten Kautschukniederschlag im Verhältnis von
- Teile'-Niederschlag und 93 Teilen Splitt gemischt wird und das sich
ergebende Erzeugnis als Straßendeckenmaterial aufgebracht wird, die Schicht '. wenn
sie trocken ist, einer Teermal,#idaiii-Straf.')eii#ob#erl-läclie ähnelt, insbesondüre
wenn sie ],alt gewalzt ist, abg*esch#ei, davon, daij sie eine größere Nachgiebigkeit
zu hallen scheint.
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Es ist schon bekannt, daß man an Stelle des üblichen zusammenhängenden
Koagulats Kiutschtik als einen flückigen Niederschlag .ins Katitschukinilch durch
die Vcrwendung ZD ,gewisser Koagulierungsmittel und durch die Einstellung der Konzentration
der Kautschukmilch erhalten kann (v-i. z.B. 0. de Vries, , ZD 192o
-, »Est-,ite Rubber«, S. 43)-Es ist ferner bekamit, Kautschukmassen durch
einen Filtervorgang herzustellen, bei dem eine Mischung von faserigem Stoff mit
einer wisserigen Dispersion von körnigen Xautschukniederschlägen . einer
Filterununterworfen wird. Nach dem bekannten Verfahren wurden linoleum- oder kunstlederartige
Erzeugnisse in Form von Stiefelsohlen, Fußbodeii'Iäufürn usw. hergestellt. Hierbei
sind verhältnismäßig große Mengen von Wasser ans der Dispersion und der verdünnten
Suspension von Asbest zu entfernen.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung liegt demgegenüber auf einem ganz
anderen technischen Gebiet und unterscheidet sich auch grundsätzlich von dem bekannten
Verfahren. Bei dein Verfahren gemäß der Erfindung handelt üs sich nicht um die Herstellung
von Er7eugnissen mittels eines Filtervorganges, sondern es wird vielmehr ein vergleichsweise
rolies Materkil, wie z. B. Granitsplitt, mit einer verhältnismäßig geringen Menge
von ilockigen Kautschukniederschlägen gemischt. Zur Herstellung der Straßendecke
werden die mit den flockigen Kautschukiiiederschlägen gemischten oder überzogenen
Straßenbaustofie an der Verwendungsstelle aufgetragen und gewalzt. Irgendwelche
beträchtlichen Mengen Wasser sind aus der Mischung von Straßenbaustoffen mit einem
floizUgenNiederschla-- im Gegensatz zu dem bekannten. Verfahrei, nicht zu entfernen.
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Die genaxmten flockigen Niederschläge können aus Kautschulmüch in
regelbarer Weise mittels verschiedener Koagull-eru-ngs-Z> Z>
mittel und Koagulierungsverfahren
hergestellt Z,
werden, vorausgesetzt, daß die Koagulierung in der Gegcnwart
einer verhältnismäßig großen Wassermenge oder in Gegenwart oder Abwesenheit -gewisser
Alkalimengen oder Kol-Joidstoffe, die, wie gefunden worden ist, eine z# hemmende
Wirkung auf die Koagulation haben, bewirkt wird.
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Die flockigen Niederschläge können ge-Ü#.benenfalls gefiltert werden,
um auf diese ,.Weise einen erheblich#-ii Anteil des Wasser-'.glehalts zu entferiien.
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Als Koagulierungsmittel können außer den in der Masse selbst hergestellten
Metallsalzen auch Säuren, wie z. B. Essigsäur#e, oder Salze, wie z# B. Zinksulfat
und Magnesiumsulfat, angewendet werden.
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Beispiele von Stoffen, die auf die Koagulation eine hemmende Wirkung
haben, sind Atzkali, Kasein, Natriumaluminat, Leim und Akazicnguiiimi. Die Menge
dieser verwendeten Stoffe beeinflußt auch den Grad der Unterteilung der flockigen
Niederschläge.
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Der Grad der Konzentration der Ausgangskautschukdispersion hat auch
einen Einfluß auf die Feinlieit des flockigen Niederschlages. Im allgemeinen ist
der anfängliche Niederschlag um so feiner, je niedriger die Konzentrati,on
ist.
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Gegebenenfalls können die flockigen Niederschläge mittels bekannter
Mittel, wie z. B. Dekantieren oder Filtrieren oder Waschen, vor ihrer Verdichtung,
von löslichen Stoffen, wie löslich-en Sulfaten oder Chloriden, frei gewaschen werden.
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Die zur Herstellung der flockigen Niederschläge zu verwendenden Dispersionen
umfassen solche, die aus Kautschuk, Guttapercha, Balata oder ähnlichen natürlich
vorkommenden oder künstlich erhaltenen Pflanzenharxii 1)#cst,#,heii. Die künstlichen
wässerigen Dispersionen können auch solche aus koaguliertem Kautschuk, vulkanisiertem
Kautschuk, synthetischem Kautschtik, Kautschukabfall oder -regeii-2rat einschließen.
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Zur Herstellung der flf>ckigen Niederschläge können die genannten
Dispersionen für sich oder in Mischung miteinander benutzt werden und fernür die
bekannten Füllstoffe und Vulkanisierungsmittel enthalten.
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Die Dispersionen können sich zuerst in konzentrierter Form befinden.
So können u.a. Konzentrate, die durch 7entrifugieren oder unterZusatz von Stabilisatoren
und unter leichtem ununterbrochenem Rühren hergestellt sind, nach Verdünnung benutzt
werden.
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Die Vulkanisierungsmittel und Zusatzstoffe, die in der Form ihrer
Dispersionen hinzugefügt werden, können den wässerigen Dispersi#otten von Kautschuk
o. dgl. vgr ader nach der Fällung der flockigen Koagulate zugesetzt werden.
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Es können gegebenenfalls auch die Zusatzstoffe oder Füllstoffe in
trockenem Zustand den flockigen Niederschlägen nach ihrer Bildung zugesetzt werden,
so daß die schlIeßliche Konzentration der Mischung hoch ist.