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DUNLOP RUBBER COMPANY LIMITED IN LONDON UND THE ANODE RUBBER CO.,
LTD. IN GUERNSEY (ENGLAND).
Verfahren zur Herstellung von porösen oder mikroporösen Waren aus vulkanisiertem Kautschuk.
Angemeldet am 27. Juni 1932 ; Priorität der Anmeldung in Grossbritannien vom 30. Juni 1931 beansprucht.
Beginn der Patentdauer : 16. Juli 1933.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von porösen oder mikroporösen
Waren aus vulkanisiertem Kautschuk od. dgl.. insbesondere von Trennungsplatten für Akkumulatoren- batterien (Kämmen) und von Filterdiaphragmen, ausgehend von wässerigen Emulsionen oder Disper- sionen von Kautschuk und ähnlichen Stoffen.
5 Gemäss der Erfindung besteht das Verfahren zur Herstellung von porösen oder mikroporösen
Waren aus vulkanisiertem Kautschuk und ähnlichen Stoffen im wesentlichen darin, dass wässerige Emul- sionen oder Dispersionen von Kautschuk od. dgl. in flockige oder körnige Niederschläge übergeführt. diese Niederschläge durch Filtration zu einer kompakten Masse vereinigt und hierauf die so erhaltenen
Produkte in bekannter Weise unter solchen Bedingungen vulkanisiert werden, dass ein Verdampfen der 10 darin enthaltenen Flüssigkeit verhindert wird.
Das Filtrieren kann in Verbindung mit einem anderen Arbeitsvorgang wie etwa Formen, Streichen,
Imprägnieren oder Tauchen ausgeführt werden. Das Filtrieren kann allenfalls vorerst nur bis zur Her- stellung einer dicken wässerigen Paste, die den flockigen oder körnigen Niedersehlag enthält, erfolgen, die hernach z. B. auf grobes oder feines Gewebe gestrichen werden kann. Bei Verwendung grober Gewebe 15 werden die Maschen des Gewebes durch den körnigen Niederschlag ausgefüllt. Zylindrische Gegenstände aus mikroporösem Kautschuk können z. B. durch Tauchen poröser Formen hergestellt werden.
Es ist schon seit längerem bekannt, dass man an Stelle des üblichen zusammenhängenden Koa- gulums Kautschuk in Form eines flockigen Niederschlages aus Latex erhalten kann, wenn man bestimmte
Koagulatoren benutzt und die Konzentration des Latex in einer bestimmten Weise einstellt, wie dies 20 z. B. in der Schrift Estate Rubber"0. Vries, Seite 143,1920 beschrieben ist.
Die flockigen oder körnigen Niederschläge können in regelbarer Weise durch Verwendung ver- schiedener Koagulationsmittel und Koagulationsmethoden aus Latex hergestellt werden, vorausgesetzt, dass die Koagulation bei Anwesenheit von verhältnismässig grossen Mengen Wasser durchgeführt wird, wobei gewisse Mengen alkalischer oder kolloidaler Stoffe, welche die Koagulation verzögern, vorhanden 25 sein können oder auch nicht.
Die verwendeten Filtrationsmittel können z. B. aus keramischem Material, Baumwollgewebe oder feinmaschigen Drahtnetzen bestehen. Falls gewünscht, kann die Filtration auch durch Anwendung von
Unterdruck unterstützt werden und/oder es kann auf den Filterkuchen Druck ausgeübt werden.
Sobald ein grosser Teil des Wassers entfernt ist, erhält man eine kompakte Schicht koagulierten 30 Kautschuks, welche nass abgenommen und geformt werden kann, und die man hernach unter solchen
Bedingungen vulkanisiert, dass ein Verdampfen der darin enthaltenen Flüssigkeit verhindert wird. Das vulkanisierte Produkt wird dann getrocknet.
Geeignete Koagulationsmittel sind beispielsweise Essigsäure, Ameisensäure, Salzsäure, Schwefel- säure, Natriumsilikofluorid, Aluminiumchlorid, Alaun. Bariumchlorid, Kaixiumnitrat, Zinksulfat, Ma- 35 gnesiumazetat, Magnesiumsulfat, Ferrosulfat und Ferrisulfat.
Stoffe, die koagulationsverzögernd wirken, sind z. B. Ätzkali, Kasein, Natriumaluminat, Leim und Senegalgummi. Durch die Menge, in der man diese Stoffe verwendet, wird auch der Grad der Teilchen- zerkleinerung der körnigen Dispersionen beeinflusst.
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Auch der Grad der Konzentration hat einen Einfluss auf die Feinheit des Niederschlages. Als allgemeine Regel gilt, je niedriger die Konzentration, desto feiner der anfängliche Niederschlag.
Die wässerigen Dispersionen werden vorzugsweise in einer solchen Verdünnung angewendet, dass
100 cm3 nicht mehr als ingesamt 10 g feste Stoffe enthalten.
Durch geeignete Wahl der Reagenzien und der Arbeitsbedingungen können Dispersionen von verschiedener Konsistenz erhalten werden.
Allenfalls kann man aus den körnigen Niederschlägen vor deren Überführung in eine zusammen- hängende Masse die löslichen Reaktionsprodukte, wie lösliche Sulfate oder Chloride, in bekannter Weise, z. B. durch Dekantieren oder Filtrieren und Waschen, entfernen.
Zu den Emulsionen oder Dispersionen aus Kautschuk u. dgl. zählen solche, die aus Kautschuk,
Guttapercha, Balata oder ähnlichen natürlichen oder künstlich hergestellten Produkten bestehen. Zu den künstlichen wässerigen Dispersionen gehören beispielsweise solche von koaguliertem Kautschuk. vulkanisiertem Kautschuk oder synthetischem Kautschuk sowie Abfall oder Regenerat.
Gegebenenfalls können die erwähnten Dispersionen für sich oder auch in Mischung miteinander verwendet werden.
Jede der vorgenannten Dispersionen kann die üblichen, bekannten Zusatzstoffe und Vulkanisier- mittel enthalten und/oder vorerst in konzentrierter Form zur Verwendung gelangen.
Es ist wünschenswert, dass der Anteil an Vulkanisiermittel gross ist.
Auch Konzentrate, wie sie gemäss den britischen Patentschriften Nr. 290313 und Nr. 219635 er- halten werden und denen einer oder mehrere der üblichen, bekannten Zusatzstoffe zugesetzt sein können, können nach erfolgter Verdünnung verwendet werden.
Die Vulkanisier-und/oder Zusatzstoffe können den wässerigen Emulsionen oder Dispersionen von Kautschuk oder ähnlichen Stoffen vor oder nach der Fällung der körnigen oder flockigen Koagu- lationsprodukte in Form ihrer wässerigen Dispersionen zugesetzt werden. Vorzugsweise erfolgt aber der
Zusatz der Dispersionen von Vulkanisiermitteln und anderen Zusatzstoffen vor der Fällung der körnigen
Niederschläge.
In Fällen, in denen der Niederschlag vor seiner Umwandlung in eine kompakte einheitliche Masse in Form eines feuchten Pulvers oder einer kurzen Paste vorliegt, kann die Überführung in eine kompakte
Masse dadurch beschleunigt und erleichtert werden, dass man den Filterkuehen mit einem Kautschuk- lösungsmittel, z. B. Tetrachlorkohlenstoff, behandelt. dem ein gemeinschaftliches Lösungsmittel, für
Wasser und das verwendete Kautschuklösungsmittel, wie z. B. Alkohol, beigemischt sein kann.
Bei Durchführung des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung hat es sieh als günstig er- wiesen, ein Schrumpfen der nassen zusammenhängenden Masse während der Vulkanisation dadurch zu verhindern, dass man Mittel verwendet, die das Produkt in einem gedehnten Zustand halten, indem man es z. B. zwischen Platten, zweckmässig mit einer erhaben gemusterten Oberfläche, oder zwischen
Gewebe legt.
Ausführungsbeispiele :
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<tb>
<tb> 1. <SEP> Eine <SEP> Latexmischung <SEP> der <SEP> folgenden <SEP> Zusammensetzung <SEP> :
<tb> Kautschuk <SEP> 100 <SEP> Gewichtsteile
<tb> Schwefel <SEP> 40
<tb> Zinkoleat.......................... <SEP> 3
<tb> Merkaptobenzothiazol <SEP> ................ <SEP> 0#5
<tb> -Mineralöl <SEP> 10
<tb> Porzellanerde <SEP> ....................... <SEP> 10
<tb> Zinkoxyd <SEP> 2 <SEP> "
<tb>
wird aus einem 60%igen durch Zentrifugieren konzentrierten Kautschuklatex hergestellt.
Die Mischung ist mit Zusatzstoffen versetzt und konzentriert, wie in den britischen Patentschriften Nr. 290313 und 307315 beschrieben ist.
Der Endgehalt der Mischung an festen Stoffen beträgt 53%.
Diese Mischung wird in folgender Weise in einen körnigen Niederschlag übergeführt :
Zu 100 g der Mischung wird soviel Wasser hinzugefügt, dass das Volumen 640 cm3 beträgt. 100 cm3
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wiederum gut umgerührt wird. Die so erhaltenen Suspensionen bringt man auf ein Filter und lässt sie für einige Minuten stehen, bis sich eine zusammenhängende schwammige Schicht, welche noch einen grossen Teil des Wassers enthält, gebildet hat.
Die Masse wird nun in eine Form gebracht, die hierauf verklammert, in heisses Wasser gestellt
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worauf die Form, vor dem Öffnen, gekühlt wird. Die erzeugte Trennungsplatte für Batterien wird hierauf gewaschen und getrocknet.
Verwendet man zum Filtrieren eine in geeigneter Weise konstruierte Filterpresse, welche Filterkuchen in passenden Ausmassen und Formstücke liefert, die sogleich vulkanisiert werden können-sei es, dass man hiebei die Filterkuchen von der Presse fortnimmt oder nicht-, so kann man in einem Arbeitsgang auch mehr als eine Trennungsplatte für Akkumulatorenbatterien herstellen.
2. Zu 100 g einer nach Beispiel 1 hergestellten Latexmischung werden 6-5 cm einer 10% igen Kalilauge und 500 cm3 Wasser hinzugegeben. Hierauf werden unter Ull1l'ühren zuerst 20 em3 einer 8% eigen Natriumsilikatlösung und dann 20 em3 einer 10% igen Losung von Magnesiumsulfat (kristallisiert) hinzugefügt. Der Niederschlag wird auf ein Filter gebracht und die gebildete schwammige Schicht dann in gleicher Weise weiterbehandelt wie die nach Beispiel 1 erhaltene.
PATENT-ANSPRÜCHE : l. Verfahren zur Herstellung von porösen oder mikroporösen Waren aus vulkanisiertem Kautschuk u. dgl., ausgehend von wässerigen Emulsionen oder Dispersionen dadurch gekennzeichnet, dass die wässerigen Emulsionen oder Dispersionen in flockige oder körnige Niederschläge übergeführt, die Niederschläge durch einen Filtrationsprozess zu einer kompakten Masse verfestigt und die so erhaltenen Produkte in bekannter Weise unter solchen Bedingungen vulkanisiert werden, dass ein Verdampfen der in ihnen enthaltenen Flüssigkeit verhindert wird.