DE665099C - Verfahren zur Herstellung eines Kieselsaeuregels bzw. Hydrogels - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Kieselsaeuregels bzw. Hydrogels

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DE665099C
DE665099C DES116569D DES0116569D DE665099C DE 665099 C DE665099 C DE 665099C DE S116569 D DES116569 D DE S116569D DE S0116569 D DES0116569 D DE S0116569D DE 665099 C DE665099 C DE 665099C
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hydrogel
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B33/00Silicon; Compounds thereof
    • C01B33/113Silicon oxides; Hydrates thereof
    • C01B33/12Silica; Hydrates thereof, e.g. lepidoic silicic acid
    • C01B33/14Colloidal silica, e.g. dispersions, gels, sols
    • C01B33/155Preparation of hydroorganogels or organogels

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Dispersion Chemistry (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Silicon Compounds (AREA)
  • Colloid Chemistry (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung eines Kieselsäuregels bzw. Hydrogels Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Kieselsäuregelen. Bekannt ist die Herstellung dieser Produkte aus Kieselsäurehydrogelen, die ihrerseits durch die Behandlung einer alkalischen Silicatlösung mittels einer Säure gewonnen werden.
  • Man hat sich hierfür inbesondere der Mineralsäuren, wie Salzsäure oder Schwefelsäure, oder der organischen Säuren, wie Ameisensäure, Essigsäure oder `''einsäure, bedient. Letztere fällt aus Kaliumsilicat in Gegenwart geringer Mengen von Alkohol das Kalium als schwerlösliches Salz aus, das man aus dem Kieselsäurehydrosol trennt. Es ergibt sich hieraus, daß das Hydrogel praktisch frei von löslichen Salzen ist, wodurch die Reinigungsoperationen für dieses Hydrogel in Fortfall kommen.
  • Für denselben Zweck hat man vorgeschlagen, die alkalischen Silicate nicht mehr mit Säure, sondern mit Aldehyden oder Phenolen zu behandeln.
  • Weiterhin hat man versucht, die Poren der Kieselsäuregele zu vergrößern und damit ihr Raumgewicht zu verringern, da hiervon ihre adsorbierende Kraft in flüssiger Phase abhängt. Zu diesem Zwecke hat man vorgeschlagen, die Trocknung der durch die Säuren erhaltenen Kieselsäurehydrogele in Gegenwart eines alkalischen Elektrolyten zu bewirken. Dieser wird vor der Beendigung der Aktivierung ausgeschieden, um die Sinterung des Gels zu verhindern. Auf diesem etwas umständlichen Wege gelangt man endlich zu Gelen mit einem Raumgewicht von 0,37, die etwa 850/, ihres Gewichts an destilliertem Wasser bei 15' C zu adsorbieren vermögen.
  • Gemäß der Erfindung läßt man jedoch einen in Wasser löslichen Ester auf eine Alkalisilicatlösung einwirken.
  • Man erhält so auf einfache Weise Gele, deren Raumgewicht bei 0,i2 und sogar darunter liegen und deren Adsorptionsfähigkeit in flüssiger Phase 150°/o erreichen kann. Wenn man entsprechend der Erfindung arbeitet, wird die Kieselsäure sofort in alkalischem Mittel von sehr hohem PH gefällt, und zwar derart, daß einerseits ihre physikalisch-chemische Natur von derjenigen der im sauren Mittel gefällten Kieselsäure verschieden ist und daß anderseits besondere Wasch- und Trocknungsmaßnahmen überflüssig werden. Außerdem sind, während die durch die bekannten Mittel erhaltenen Gele zerreibbar sind, die erfindungsgemäß gewonnenen plastisch. Schließlich ist, wenn die Reaktion zwischen dem Ester und dem Alkalisilicat in Gegenwart der zur vollständigen Lösung des Esters erforderlichen Wassermenge vor sich geht, das erhaltene Gel pulverförmig; es fällt also nicht in harten, schwer zu Pulver zu zerkleinernden Stücken an. Das sich zunächst bildende Sol geht um so schneller in Hydrogel über, je größer die Konzentration der reagierenden Stoffe ist. Das: Hydrogel wird zweckmäßig in zwei Stufen gewaschen. In der ersten Stufe benutzt man Wasser, welches mit einer Mineralsäure oder einer organischen Säure schwach angesäuert ist: In der zweiten Stufe benutzt man reines kaltes oder warmes Wasser. Das Hydrogel wird danach getrocknet und in bekannter Weise zur Herstellung des Gels entwässert.
  • Das Raumgewicht dieses Gels hängt für einen bestimmten Ester von der Konzentration des reaktionsfähigen Gemisches ab. Sie kann bis zu o,12 hinabgehen (unter Raumgewicht ist das Gewicht von i ccm des Produktes in Körnern, die durch ein Sieb Nr. $o hindurchgehen, aber von einem Sieb Nr. ioo zurückgehalten werden, zu verstehen). Das Gel besitzt bei starker mechanischer Widerstandsfähigkeit eine beträchtliche Adsorptionskraft für Flüssigkeiten.
  • Beispiel i Man verwendet Kaliumsilicatlösung von der
    Dichte 1,125 ...... iooo Gewichtsteile
    Äthylacetat ....... 75 -
    Wasser ......... 75 -
    Das Abbinden des Sols erfolgt bei gewöhnlicher Temperatur in 35 bis 40 Minuten. Nach dem Neutralisieren, dem Waschen, dem Trocknen und dem Aktivieren bei 300' C erhält man ein pulverförmiges Gel mit dem geringen Raumgewicht o,12.
  • Dieses außerordentlich leichte Produkt besitzt eine beträchtliche Adsorptionsfähigkeit für Flüssigkeiten. Es adsorbieren 100 9 1509 Wasser oder 300 g Kohlenstofftetrachlorid. Das Gel ist insbesondere verwendbar bei der Raffination von Petroleum und bei der Behandlung von Öl und Wein. Ist es mit einem Stoff gesättigt, der schwere, nicht brennbare und nicht entzündende Dämpfe abgeben kann, so kann es als Löschpulver Verwendung finden.
  • Außerdem kann das so erhaltene pulverförmige Gel als Pigment verwendet werden, z. B. in Farben oder auch in Pomaden, Salben und anderen ähnlichen Produkten, insbesondere in der Parfümerie. Die Unschädlichkeit des Gels gestattet seine Anwendung in der Heilkunde.
  • Das aus dem Sol erhaltene Hydrogel weist nach dem Kneten, Waschen und Trocknen eine Plastizität auf, der derjenigen der besten Tone entspricht. Dieses Hydrogel kann, gegebenenfalls mit Glycerin und anderen Füllmitteln gemischt, in der Parfümerie und in der Heilkunde (Creme, Pasten, Pomaden) Anwendung finden. Wird es in dünner Schicht auf die Haut gebracht, so läßt es beim Trocknen einen anhaftenden und adsorbierenden Rückstand zurück. Beispiel 2 Man läßt zusammen reagieren: Kaliumsilicatlösung von einer
    Dichte 1,x25 ...... iooo Gewichtsteile
    Äthylacetat ....... 75 -
    Wasser ........... 400 -
    Die Herstellung wird wie im Beispiel i zu Ende geführt. Das Endprodukt hat eine scheinbare Dichte von 0,34.
  • Beispiel 3 Man läßt zusammen reagieren: Kaliumsilicatlösung von einer
    Dichte 1,125 ...... iooo Gewichtsteile
    Äthylacetat ....... 75 -
    Wasser ........... ßgo -
    Die Herstellung wird wie oben zu Ende
    geführt. Das Endprodukt hat eine scheinbare
    Dichte von 0,40.
    Beispiel 4
    Man läßt zusammen reagieren: Kaliumsilicat-
    lösung von einer
    Dichte 1,125 ...... iooo Gewichtsteile
    Äthyllaktat ....... ioo -
    Wasser ........... Zoo -
    Zu bemerken ist, daß bei Verwendung von Äthyllaktat die Abbindungsdauer des Hydrosols kürzer ist als unter sonst gleichen Bedingungen bei der Verwendung von Äthylacetat. Bei den oben angegebenen Verhältnismengen erfolgt das Abbinden in io Minuten. Die Herstellung wird wie in den vorhergehenden Beispielen zu Ende geführt. Die scheinbare Dichte des Endproduktes beträgt 0,37.
  • Beispiel 5 Versuch mit dem in Wasser unlöslichen Äthylphthalat. Die Reaktionsmischung ist folgende: Natriumsilicatlösung mit einer
    Dichte von i,ioo ...... iooo g
    Äthylphthalat . . . . . . . . . 136 g
    Wasser ............... 1309
    Das Gemisch wird emulgiert, Gelbildung tritt jedoch nicht auf. Selbst nach mehreren Tagen konnte die Bildung von kolloidaler Kieselsäure nicht festgestellt werden.
  • Beispiel 6 Man mischt: Natriumsilicatlösung mit einer
    Dichte von i,ioo ...... iooo g
    Äthylformiat . . . . . . . . . . 95 g
    Wasser . . . . . . . . . . . . ... 5o g
    Die Gelbildung erfolgt in wenigen Minuten. Es bildet sich eine Gallerte, die, wenn sie gewaschen und getrocknet wird, ein zerreibliches Gel von der Dichte 0,25 ergibt. Beispiel 7 Man mischt: Natriumsilicatlösung mit einer
    Dichte von i,ioo ...... iooo g
    Äthylcitrat . . . . . . . . . . . . 3639
    Wasser . . . . . . . . . . . . . . . 3009
    Die vorhandene Wassermenge ist in diesem Falle durchaus unzureichend, um die gesamte Menge des sehr wenig löslichen Esters in Lösung zu bringen. Die bei der Mischung entstehende Emulsion zersetzt sich schnell. Der Ester scheidet sich auf dem Boden des Reaktionsbehälters als rotgefärbte Schicht ab, während die darauf schwimmende Flüssigkeit eine gelbe Färbung annimmt. Trotz dieser Zersetzung des Esters bildet sich nach etwa einer Stunde eine Gallerte. Das erhaltene Gel besitzt nachdem Waschen und dem Trocknen ein Raumgewicht von etwa o,2o.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung eines Kieselsäuregels bzw. Hydrogels, dadurch gekennzeichnet, daß man einen in Wasser löslichen Ester auf eine alkalische Silicatlösung einwirken läßt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man den Ester in Gegenwart einer Gesamtwassermenge, die gleich oder annähernd gleich der Menge ist, die gerade für die Lösung des Esters notnotwendig ist, auf das Silicat einwirken läßt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man eine größere Wassermenge, als sie für die Lösung des Esters erforderlich ist, anwendet.
DES116569D 1934-12-22 1934-12-22 Verfahren zur Herstellung eines Kieselsaeuregels bzw. Hydrogels Expired DE665099C (de)

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DE (1) DE665099C (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2509026A (en) * 1946-03-30 1950-05-23 Monsanto Chemicals Method of making siliceous products
DE956096C (de) * 1951-06-16 1957-01-10 Laboratoires Des Proxytases So Verfahren zur Herstellung von aktiviertem Siliciumdioxyd
FR2096781A2 (en) * 1970-06-12 1972-02-25 Corning Glass Works Porous or glass bodies - formed from silicate solutions - or suspensions

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2509026A (en) * 1946-03-30 1950-05-23 Monsanto Chemicals Method of making siliceous products
DE956096C (de) * 1951-06-16 1957-01-10 Laboratoires Des Proxytases So Verfahren zur Herstellung von aktiviertem Siliciumdioxyd
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