DE583577C - Verfahren zur Herstellung von Phosphorsaeureduengemitteln aus Hochofenschlacke oder aehnlich zusammengesetzten Silikatschlacken - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Phosphorsaeureduengemitteln aus Hochofenschlacke oder aehnlich zusammengesetzten Silikatschlacken

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DE583577C
DE583577C DEK124105D DEK0124105D DE583577C DE 583577 C DE583577 C DE 583577C DE K124105 D DEK124105 D DE K124105D DE K0124105 D DEK0124105 D DE K0124105D DE 583577 C DE583577 C DE 583577C
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furnace slag
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B5/00Thomas phosphate; Other slag phosphates

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäuredüngemitteln aus Hochofenschlacke oder ähnlich zusammengesetzten Silikatschlacken Es ist schon der Vorschlag gemacht worden, Hochofenschlacke in entsprechender Weise, wie es mit Rohphosphaten geschieht, mit Hilfe von Säuren aufzuschließen, um die Bestandteile der Hochofenschlackeri den Pflanzen zugänglicher zu machen. Außer Schwefelsäure und Salzsäure soll auch Phosphorsäure zu diesem Aufschließen der Hochofenschlacke Verwendung finden. Das Verfahren soll so ausgeführt werden, daß die gemahlene Hochofenschlacke mit so viel Säure, etwa in der Form einer io%igen Lösung, versetzt wird, als dazu ausreicht, um die Hochofenschlacke zu durchfeuchten. Unter starker Temperaturerhöhung setzt sich die Schlacke mit der Säure hierbei um. Das mit der Säure eingebrachte Wasser verdampft hierbei, und nach wiedereingetretener Abkühlung soll das Reaktionsprodukt trocken und fertig für den Gebrauch sein.
  • Verwendet man bei diesem Aufschließen der Hochofenschlacke freie Phosphorsäure, so erhält man als Reaktionsprodukt ein Gemisch von Calcium- und Aluminiumphosphat und Kieselsäure. Es wird also ein Endprodukt erzeugt, das nicht nur die Düngewirkung der aufgeschlossenen Schlackenbestandteile aufweist, sondern auch als Phosphorsäuredünger verwendet werden kann. Der Gehalt dieses Düngers an Phosphorsäure ist aber sehr weitgehend von der Konzentration der Phosphorsäure abhängig, die man zu seiner Herstellung verwendet. Der Erfinder stellte nach den Angaben des bekannten Verfahrens unter Benutzung von Phosphorsäurelösungen von drei verschiedenen Konzentrationen Versuche an und erhielt dabei Produkte, die die folgenden Gehalte an Phosphorsäure aufwiesen:
    Gehalt der Lösun- 1 2 3.
    gen an Phosphor-
    säure (H,P:04) . 15 04 3011" Gehalt der erzeug-
    ten Produkte an
    P--0. . . . . . . 8,130/0 17,8304 30,530/0.
    Um nach dem bekannten Verfahren ein Produkt zu erhalten, das in seinem Phosphorsäuregehalt dem Thomasmehl gleichkommt, muß somit eine Phosphorsäurelösung von bereits recht hoher Konzentration - 30 0/0 H3 P 04 - zur Anwendung gebracht werden. Will man aber ein noch höherprozentiges Produkt herstellen, das sich in seinem Gehalt dem Dicalciumphosphat nähert, so muß man bereits Phosphorsäurelösungen mit wenigstens 6o 0/0 H3 P O, verwenden.
  • Diese hohen Konzentrationen an Phosphorsäure stellen ein starkes Hindernis dar, wenn man nach dem bekannten Verfahren zu gehaltreichen Phosphorsäuredüngemitteln gelangen will. Denn die Gewinnung konzentrierter Phosphorsäurelösungen ist immer, wie man sie auch herstellen mag, ob durch Aufschluß von Rohphosphaten mit Säuren oder durch Umsetzung von Phosphorpentoxyd mit NNTasser oder auf irgendeinem anderen Wege, ein umständlicher und kostspieliger Vorgang.
  • Es ist weiterhin auch schon vorgeschlagen worden, dadurch einen Phosphorsäuredünger zu erzeugen, daß man glutflüssige Schlacke, die von der Herstellung des Phosphors nach dem Schmelzverfahren stammt, in eine wässerige Lösung von Monocalciumphosphat einleitet. Die hierbei bewirkte Erwärmung der Lösung soll zu einer Verdampfung des Lösungswassers und damit zu einer Konzentrierung des Lösungswassers führen, so daß an der Oberfläche der gekörnten Schlacke ein Teil des Monocalciumphosphats und seiner konzentrierten Lösung festgehalten wird.
  • Der Erfinder fand nun, daß man auch unter Verwendung von verdünnten Phosphorsäurelösungen - unter io ojo - zu gehaltreichen Phosphorsäuredüngern gelangen kann, wenn man die Phosphorsäurelösung mit der gemahlenen Hochofenschlacke oder einer ähnlich zusammengesetzten Silikatschlacke unter oft wiederholter Bewegung des Gemisches längere Zeit hindurch in Berührung läßt. Man durchfeuchtet also nicht, wie es das bekannte Verfahren vorschreibt, die Hochofenschlacke mit der Phosphorsäurelösung, sondern man verwendet eine vielfach größere Menge der verdünnten Phosphorsäurelösung, als zum bloßen Durchfeuchten des Schlackenmehls notwendig ist. Man verwendet auch nicht, wie das andere genannte Verfahren es vorschreibt, glutflüssige Schlacke und eine Lösung von Monocalciumphosphat, sondern gemahlene Schlacke von gewöhnlicher Temperatur und eine Lösung von freier Phosphorsäure. Eine Wasserverdampfung, die für beide bekannten Verfahren kennzeichnend ist, findet bei dein Verfahren der Erfindung nicht statt.
  • Beispiel r In einem mit einer Rührvorrichtung ausgerüsteten Gefäß werden 5oo ccm einer Phosphorsäurelösung mit einem Gehalt von 5,4 olo H3 P 04 mit i oo g fein gemahlener Hochofenschlacke versetzt. Unter gelegentlich wiederholtem Aufrühren wirkt die Phosphorsäurelösung ungefähr 24 Stunden lang auf die Schlacke ein. Darauf wird der Niederschlag abfiltriert, ausgewaschen, getrocknet und auf seinen Gehalt an Phosphorsäure untersucht. Das so hergestellte Schlackenphosphat enthält 16,o1 11, P05; die Ausbeute an Schlakkenphosphat beträgt dabei 1459.
  • Es wird unter Benutzung einer noch nicht einmal 6o/oigen Phosphorsäurelösung ein Produkt gewonnen, das sich nach dein bekannten Verfahren erst unter Verwendung einer 3oo/oigen Phosphorsäurelösung herstellen läßt.
  • Die Reaktionszeit von 24 Stunden stellt natürlich keine Bedingung für das Zustandekommen der Wirkung des Verfahrens dar. Die Umsetzung zwischen Phosphorsäurelösung und Schlackenmehl ist zwar ein langsam verlaufender Vorgang, aber bei guter Rührung ist die Reaktion in der Hauptsache doch schon nach etwa 2 Stunden beendigt. Es braucht auch kein Gewicht darauf gelegt zu werden, daß die Phosphorsäure aus den Lösungen durch die zugesetzte Schlacke restlos ausgefällt wird. Im Gegenteil ist es der Gewinnung möglichst hochprozentiger Produkte förderlich, wenn die Phosphorsäurelösung in solchem LTberschuß auf die Schlacke zur Anwendung gebracht wird, daß sie nicht restlos gebunden werden kann, vielmehr ein Teil von ihr in der Lösung zurückbleibt und ihr :eitle saure Reaktion verleiht.
  • Beispiel e In 5oo ccm einer Phosphorsäurelösung mit einem Gehalt von 5,4 01, H, P 04 werden 5o g fein gemahlene Hochofenschlacke unter Rühren eingetragen und unter gelegentlich wiederholtem Rühren ungefähr 24. Stunden lang mit der Lösung in Berührung gelassen. Das hierbei entstandene Schlackenphosphat wird abfiltriert, ausgewaschen und getrocknet. Das Filtrat ist noch deutlich sauer und enthält noch ungebundene Phosphorsäure. Das feste Reaktionsprodukt besitzt nach der Analyse einen Gehalt an P2 O, von 24,47 010. Die Gewichtsmenge des erhaltenen Reaktionsprodruktes beträgt 86g.
  • Beispiel 3 Bei der gleichen Ausführung wie im Beispiel i und z, aber unter Verwendung von nur 30 g fein gemahlener Hochofenscl-lacke, bleibt eine noch größere Menge an Phösphorsäure in der stark sauer reagierenden Lösung zurück. Der Gehalt des Reaktionsproduktes an Phosphorsäure ist aber noch höher angewachsen; er beträgt nach dem Ausfall der Analyse 28,13 % P2 05. Das Gewicht des erhaltenen Reaktionsproduktes beträgt 47 g.
  • Die vom Reaktionsprodukt abfiltrierte Phosphorsäurelösung kann natürlich wieder zur Auflösung neuer Mengen von Phosphorpentoxyd oder überhaupt zur Herstellung neuer Phosphorsäurelösungen dienen, die wieder mit Hochofenschlacke behandelt werden.
  • Als wesentliche Vorzüge des vorliegenden Verfahrens werden die folgenden noch besonders hervorgehoben: r. Infolge der Verwendung größerer, aber verdünnter Lösungsmengen verläuft die Umsetzung zwischen der Phosphorsäure und der Silikatschlacke bedeutend gemäßigter, als das bei den bekannten Verfahren der Fall ist. Die Hochofenschlaeke wird infolgedessen nicht so weitgehend zersetzt wie dort, und es findet infolgedessen auch nicht die Bindung der Phosphorsäure an die Tonerde der Schlacke, sondern in der Hauptsache an den Kalk der Schlacke in der Form von Dicalciumphosphat statt.
  • 2. Infolge der Verwendung größerer Lösungsmengen unterbleibt bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung jegliche Temperaturerhöhung von der Art, daß sie dem Löslichkeitszustande und damit dem Düngerwert des Reaktionsproduktes nachteilig sein könnte.
  • 3. Selbst bei Anwendung verdünnter Lösungen von Phosphorsäure lassen sich nach dem vorliegenden Verfahren sehr gehaltreiche, bis 30 und noch mehr Prozent P,0, enthaltende Reaktionsprodukte erzeugen, was nach den bekannten Verfahren unmöglich ist.

Claims (2)

  1. PATE NZTANsrizÜCHL: r. Verfahren zur Herstellung von Phosphorsäuredüngemitteln aus Hochofenschlacke oder ähnlich zusammengesetzten Silikatschlacken und Lösungen von freier Phosphorsäure, dadurch gekennzeichnet, daß die Phosphorsäurelösungen in solcher Verdünnung mit der gemahlenen Schlacke unter dauernder oder wiederholter Bewegung des Reaktionsgemisches zur Umsetzung gebracht werden, daß keine wesentliche zur Verdampfung von Wasser führende Reaktionswärme auftritt, worauf das so erhaltene Reaktionsprodukt von der Lösung getrennt, getrocknet und streufähig gemacht wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß mit einem solchen Überschuß an Phosphorsäurelösung gearbeitet wird, daß die vom Reaktionsprodukt getrennte Lösung noch sauer reagiert.
DEK124105D 1932-02-03 1932-02-03 Verfahren zur Herstellung von Phosphorsaeureduengemitteln aus Hochofenschlacke oder aehnlich zusammengesetzten Silikatschlacken Expired DE583577C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE951151C (de) * 1953-09-01 1956-10-25 Albert Ag Chem Werke Verfahren zur Erhoehung der Wirksamkeit des Phosphorsaeuregehaltes in rohen oder gegluehten Tonerdephosphaten
FR2444014A1 (fr) * 1978-12-16 1980-07-11 Uhde Gmbh Procede pour transformer en un engrais contenant du p2o5 une boue residuaire provenant de la purification de l'acide phosphorique par voie humide

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE951151C (de) * 1953-09-01 1956-10-25 Albert Ag Chem Werke Verfahren zur Erhoehung der Wirksamkeit des Phosphorsaeuregehaltes in rohen oder gegluehten Tonerdephosphaten
FR2444014A1 (fr) * 1978-12-16 1980-07-11 Uhde Gmbh Procede pour transformer en un engrais contenant du p2o5 une boue residuaire provenant de la purification de l'acide phosphorique par voie humide

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