DE56952C - Verfahren zur Darstellung von Alizarindisulfosäure - Google Patents

Verfahren zur Darstellung von Alizarindisulfosäure

Info

Publication number
DE56952C
DE56952C DENDAT56952D DE56952DA DE56952C DE 56952 C DE56952 C DE 56952C DE NDAT56952 D DENDAT56952 D DE NDAT56952D DE 56952D A DE56952D A DE 56952DA DE 56952 C DE56952 C DE 56952C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
alizarine
alizarin
acids
mixture
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT56952D
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Farbenfabriken Vorm Friedr Bayer and Co
Publication of DE56952C publication Critical patent/DE56952C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B1/00Dyes with anthracene nucleus not condensed with any other ring
    • C09B1/02Hydroxy-anthraquinones; Ethers or esters thereof
    • C09B1/06Preparation from starting materials already containing the anthracene nucleus
    • C09B1/12Dyes containing sulfonic acid groups

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Durch Einwirkung von Schwefelsäure auf Alizarin sind bis jetzt nur zwei Monosulfosäuren erhalten und näher beschrieben worden, nämlich die gewöhnliche, als wasserlöslicher Alizarinwollfarbstoff in den Handel kommende Alizarinsulfosäure (s. Grabe & Liebermann, Ann. i6o, S. 144) und die Alizarinpurpursulfosäure von v. Perger (J. f. pr. Ch. [2] 18, S. I73).
Es hat sich gezeigt, dafs durch Einwirkung von rauchender Schwefelsäure von verschiedener Stärke auf Alizarin neue, wohl charakterisirte Derivate entstehen, von denen zunächst die in Folgendem, beschriebene Alizarindisulfosäure technisches Interesse beansprucht.
Läfst man auf 1 Molecül Alizarin 5 bis 10 Molecule Schwefelsäureanhydrid in Form von 20- bis 40 procentigem Oleum bei einer Temperatur von 130 bis 1700 einwirken, so erhält man unter intermediärer Bildung von gewöhnlicher Ahzarinmonosulfosäure einen Körper, der als Schwefelsäureäther einer Alizarindisulfosäure aufzufassen ist. Derselbe ist dadurch charakterisirt, dafs. seine alkalische Lösung kaum gefärbt und selbst beim Kochen beständig ist, während seine saure Lösung schon beim längeren Stehen, augenblicklich jedoch beim Kochen in Alizarindisulfosäure übergeht, welche sich dann auf Zusatz von Alkali durch die der Disulfosäure eigene blauviolette Farbe der Lösung zu erkennen giebt.
Zur Darstellung dieser Alizarindisulfosäure verfährt man z. B. folgendermafsen:
20 kg trockenes, gepulvertes Alizarin und 250 kg rauchende Schwefelsäure von 24 pCt. Anhydridgehalt werden langsam auf 135 bis 1400 erhitzt. Von Zeit zu Zeit wird eine Probe des Sulfurirungsgemisches in Wasser gegossen, aufgekocht und mit Natronlauge übersättigt.
Die Bildung der Disulfosäure ist beendet, wenn die Farbe dieser alkalischen Lösung nicht mehr an Bläue zunimmt.
Dies ist bei obigen Verhältnissen nach circa 6 Stunden der Fall. Man giefst darauf das Reactionsgemisch in 1000 1 Wasser, kocht auf, scheidet nach dem Erkalten die Disulfosäure durch Zusatz von Chlorkalium aus, filtrirt, preist und trocknet.
An Stelle des Alizarins kann man auch 40 kg der gewöhnlichen Alizarinmonosulfosäure mit 250 kg rauchender Schwefelsäure erhitzen, um zu demselben Ziele zu gelangen.
Die so erhaltene Alizarindisulfosäure ist in Wasser sehr leicht mit rothgelber Farbe löslich. Aus dieser Lösung läfst sie sich, im Gegensatz zur gewöhnlichen Alizarinmonosulfosäure, durch Kochsalz nicht aussalzen, leicht und quantitativ hingegen durch Chlorkalium.
Während sich die gewöhnliche Alizarinmonosulfosäure in Alkalien mit violettrother Farbe löst, ist die Farbe der alkalischen Lösung der Disulfosäure blauviolett.
Ebenso sind die mit der Alizarindisulfosäure auf gebeizter Wolle erzielten Färbungen bedeutend blauer als die entsprechenden der gewöhnlichen Alizarinmonosulfosäure.
Diese Alizarindisulfosäure ist jedoch kein einheitlicher Körper, sondern stellt ein Gemenge zweier Isomeren dar, was aus folgenden Beobachtungen folgt.

Claims (1)

  1. Beim Versuch, -aus der Disulfosä'ure die Sulfogruppen nach bekannten Methoden abzuspalten, gelingt es nur, die eine derselben zu eliminiren, und zwar ist es diejenige, welche in der gewöhnlichen Alizarinsulfosäure
    C6 -H1 < C c g > C6 H(O H), (S O3 H)
    enthalten ist. Man erhält so ein Gemenge jener zwei Alizarinmonosulfosä'uren
    (S O3 H) C6 H3 < £ g > C6 H2 (O H)„
    welche bei der oxydirenden Natronschmelze der Anthrachinon-a- und -ß-disulfosäure als Zwischenproducte der Flavo- bezw. Anthrapurpurinbildung auftreten, und giebt die aus der Alizarindisulfosäure dargestellte Alizarinmonosulfosäure beim Schmelzen mit Aetzalkalien ein Gemenge von Flavo- und Anthrapurpurin.
    Ueberdies sind die beiden isomeren Disulfosäuren für sich erhalten worden, indem aus reiner Anthrachinon-a- bezw. -ß-disulfosäure durch oxydirendes Schmelzen jene beiden als Zwischenproducte auftretenden Alizarinmonosulfosä'uren dargestellt und in dieselben durch Sulfurirung eine zweite Sulfogruppe eingeführt würde. Die beiden Isomeren sind in ihren tinctoriellen Eigenschaften wenig von einander verschieden.
    Patenτ-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung eines Gemenges zweier isomerer Alizarindisulfosäuren, darin bestehend, dafs man Alizarin oder die gewöhnliche Alizarinmonosulfosäure durch sulfurirende Mittel, wie Schwefelsäureanhydrid, am besten in Form einer 20 bis 40 pCt. Anhydrid enthaltenden Schwefelsäure bei 130 bis 1700 erhitzt und den entstehenden Schwefelsäureester der Disulfosäure durch Erhitzen mit ver-' dünnten Säuren auf etwa ioo° zersetzt.
DENDAT56952D Verfahren zur Darstellung von Alizarindisulfosäure Expired - Lifetime DE56952C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE56952C true DE56952C (de)

Family

ID=331345

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT56952D Expired - Lifetime DE56952C (de) Verfahren zur Darstellung von Alizarindisulfosäure

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE56952C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE935987C (de) Verfahren zur Herstellung von Sulfonsaeureamiden der Anthrachinonreihe
DE56952C (de) Verfahren zur Darstellung von Alizarindisulfosäure
DE749259C (de) Verfahren zur Herstellung von Phthalocyaninen
DE77120C (de) Verfahren zur Darstellung von blauen beizenfärbenden Oxazinfarbstoffe^
DE906966C (de) Verfahren zur Herstellung von Chromierungsfarbstoffen der Phthalocyaninreihe
DE842103C (de) Verfahren zur Herstellung von sulfonierten Carbazolderivaten der Anthrachinonreihe
DE58197C (de) Verfahren zur Darstellung von Sulfosäuren eines rothen basischen Naphtalinfarbstoffes
DE525303C (de) Farbstoffpraeparate
DE654615C (de) Verfahren zur Darstellung chromierfaehiger Anthrachinonfarbstoffe
DE666408C (de) Verfahren zur Herstellung von Chromierungsfarbstoffen der Anthrachinonreihe
DE677860C (de) Verfahren zur Herstellung von Chromierungsfarbstoffen der Anthrachinonreihe
DE731425C (de) Verfahren zur Herstellung von wasserloeslichen Anthrachinonfarbstoffen
DE510600C (de) Verfahren zur Darstellung von halogenhaltigen Kuepenfarbstoffen der Dibenzanthron- und Isodibenzanthronreihe
AT114422B (de) Verfahren zur Darstellung stickstoffhaltiger Anthrachinonderivate.
DE293741C (de)
DE112115C (de)
DE61690C (de) Verfahren zur Darstellung von Säure-Rhodaminen unter Benutzung des in P. R. Nr. 44002 geschützten Verfahrens zur Darstellung von Farbstoffen aus der Gruppe des Meta-amidophenol-Phtaleins
DE567845C (de) Verfahren zur Herstellung von Schwefelsaeureestern von Verbindungen des Anthranoltyps
DE568034C (de) Verfahren zur Herstellung von Kondensationsprodukten
DE500625C (de) Verfahren zur Darstellung von Wollfarbstoffen der Antrachinonreihe
DE659842C (de) Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen
DE481704C (de) Verfahren zur Herstellung von N-Dihydro-1íñ2íñ2&#39;íñ1&#39;-anthrachinonazindisulfonsaeure und N-Dihydro-1íñ2íñ2&#39;íñ1&#39;-anthrachinonazin
DE203437C (de)
DE488119C (de) Verfahren zum UEberfuehren der Kuepenfarbstoffe, die aus Naphthalimid durch Schmelzen mit AEtzalkalien gewonnen werden, in leicht dispergierbare Form
DE251569C (de)