DE399904C - Verfahren zur Herstellung von organischen Quecksilberverbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von organischen Quecksilberverbindungen

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DE399904C
DE399904C DEK80991D DEK0080991D DE399904C DE 399904 C DE399904 C DE 399904C DE K80991 D DEK80991 D DE K80991D DE K0080991 D DEK0080991 D DE K0080991D DE 399904 C DE399904 C DE 399904C
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DE
Germany
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solution
acid
mercury
production
mercury compounds
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Expired
Application number
DEK80991D
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English (en)
Inventor
Dr Hermann Vieth
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Knoll & Co Chem Fab
Original Assignee
Knoll & Co Chem Fab
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Publication date
Application filed by Knoll & Co Chem Fab filed Critical Knoll & Co Chem Fab
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic System
    • C07F9/66Arsenic compounds
    • C07F9/70Organo-arsenic compounds
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07FACYCLIC, CARBOCYCLIC OR HETEROCYCLIC COMPOUNDS CONTAINING ELEMENTS OTHER THAN CARBON, HYDROGEN, HALOGEN, OXYGEN, NITROGEN, SULFUR, SELENIUM OR TELLURIUM
    • C07F3/00Compounds containing elements of Groups 2 or 12 of the Periodic System
    • C07F3/10Mercury compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Pharmaceuticals Containing Other Organic And Inorganic Compounds (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von organischen Quecksilberverbindungen. Die bisher zur Heilung luetischer Erkrankungen angewendeten Quecksilberverbindungen haben den Nachteil, daß das Quecksilber aus ihnen zu leicht abgespalten werden kann. Dieser tritt besonders bei den neuerdings vielfach verwendeten Mischungen yon Quecksilberpräparaten mit dem reduzierend wirkenden Neosalvarsan zutage, wobei die einzuspritzende Lösung unmittelbar nach Herstellung der Mischung sich verfärbt und trübende Niederschläge von Zersetzungsprodukten ausfallen läßt Beispielsweise ist bei der viel verwendeten Mercurisalicylsäure und ihren Abkömmlingen das Quecksilber zwar gegen Alkali, nicht aber gegen reduzierende Mittel oder gegen Schwefelalkalien beständig. Eine i prozentige Lösung von mercurisalicylsaurem Natrium wird mit wenig Hydrosulfit oder mit Neosalvarsan versetzt alsbald schwarz (Ausscheidung von Hg).
  • Man kann .diese Unbeständigkeit nach dem Verfahren von Siegfried (Chem. Centralblatt i 9 i o, II, S. i 8o5) durch Zusatz von Cvankalium aufheben. Das auf diese Weise yentstehende cyaninercurisalicylsaure Kalium ist aber durch den Eintritt der Cyangruppe wesentlich giftiger geworden, da es beim Kaninchen bei intravenöser Injektion St arrkn mpf bewirken kann. Es wurde nun gefunden, daß durch Verkuppelung der organischen Quecksilberverbindung mit einer organischen Schwefelverbindung Produkte entstehen, welche weniger ffi a ftig sind als die entsprechenden Cyanver -bindungen und welche die gesuchten Eigenschaften in besonderm Maße besitzen.
  • Diese neuen Verbindungen kommen dadurch zustande, daß man eine organische Quecksilberverbindung vom Typus R - Hg - OH mit einer mercaptanartigen Verbindung vom Typus R'- SH in Wechselwirkung treten läßt; R oder R' bedeuten beliebige organische Radicale: C, H, -, C,sH, -, - CH- - C02H, -C"H,C02H, -CH, - NHz, -C,H,- (OH), As O- (0H)2 usw. Die Umsetzung zwischen dem Mercaptan und der Quecksilberverbindung findet schon bei gewöhnlicher Temperatur und in verdünnter wässeriger Lösung statt.
  • Die entstandenen Verbindungen haben den Typus R - Hg - S - R'. Das Quecksilber ist in ihnen viel fester gebunden als in den schwefelfreien Verbindungen, etwa in ähnlicher Weise wie in den Quecksilberdialkylen. Die Festigkeit der Bindung schwankt je nach der Zusammensetzung der Verbindungen; die einen sind z. B. gegen Hydrosulfit-nur in alkalischer Lösung, die anderen auch in neutraler oder selbst saurer Lösung beständig. Als gut geeignet für Heilzwecke hat sich z. B. eine Verbindung von 1\lerctiribenzoesäure mit Thiosalicylsäure erwiesen: In dieser Verbindung, welche durch Auf-' lösen voll Mercuribenzoesäure in thiosalicylsaurem Natrium entsteht, ist das Quecksilber in derartig geschützter Form enthalten, daß es weder durch Alkali noch durch Schwefelwasserstoff noch durch reduzierende Mittel in neutraler oder alkalischer Lösung ohne weiteres nachgewiesen werden kann. Erst durch längere Einwirkung oder durch oxydierende beziehungsweise saure Mittel, z. B. Chlor oder Jod, wird es allmählich abgespalten. Es wird daher auch vom tierischen Organismus- @rtit vertragen und bewirkt ini Gegensatz zur yanverbindung keine Krämpfe.
  • Etwas weniger beständig als obiZe Mercuribenzoesäureverbindung ist die entsprechende Mereurisalicylsäureverbindung. Auch die ungeinisehte Tliiosalicvlsäureverbindung des Quecksilbers von der Zusammensetzung Hg (S # CBH, # C02H)a ist gegen Alkali und alkalische Reduktionsmittel ziemlich widerstandsfähig, nicht aber gegen Schwefelwasserstoff, der sofort schwärzt.
  • Das von Peseci beschriebeneMercuribenzoesäuresulfid von der Zusammensetzung S (Hg # CBH4 # COZH)2 ist nicht genügend beständig, da es beim Kochen seines neutralen atriumsalzes in Quecksilbersulfid und Merctiridil)eiizoesä ure zerfällt (vgl. Chein. Centralblatt igoi, 11, S. io8).
  • Beispiel i.
  • Zu einer Lösung von 16g Thiosalicvlsäure in 160 ccill 5 prozentiger Natronlauge (2 Mol.) werden 32 gr Mercuribenzoesäureanhydrid (i Mol.) (Chem. Centralblatt igoo, I, S. 1097 und igoi, 1I, S. io8, Abs. i) als feines Pulver hinzugefügt. Es tritt allmählich vollständige Lösung ein. Man filtriert und erhält eine vollständig klare, gelbgefärbte Lösung, die etwa io Prozent Üg enthält.
  • Dampft man diese Lösung bis zur sirupartigen Beschaffenheit ein, so erstarrt sie beim l:rkalteil kristalinisch. Nach ,dem Trocknen ini Luftbade erhält man eine schwach gelblich gefärbte Masse, die gepulvert sich in Wasser sehr leicht mit neutraler Reaktion löst.
  • Diese Verbindung, die lnan als i#,lerctiribenzoatthiosalicylat bezeichnen kann, enthält nach dein Verfahren von Rupp & Kropat (Apotheker-Zeitung 1912, S.377) analysiert, ini ungereinigten Zustande 35,1 Prozent Hg. Da die chemisch reine Verbindung theoretisch 38,6 Prozent Hg enthalten soll, so enthält das Rohpräparat etwa 9 i Prozent der gesuchten Verbindung.
  • Beispiel e.
  • Zu einer Lösung von 329 '.%Iercuribenzoesäureanhydrid in Zoo ccm verdünnter Natronlauge (2 Nlol.) fügt man i Mol. bzw. so viel Thioglvkolsäure (CO.>H # CH, # SH) alliiiälllich hinzu, bis die Lösung gegen Hvdrosulfit in alkalischer Lösung beständig bleibt. Je nach denlReinheitsgrad derThioglyl:olsäure braucht man etwas mehr als 9,1 g (= i Mol.) voll dieser.
  • Man dampft schließlich die klare Lösung zur Trockne ein und erhält ein farbloses Pulver, welches das neutrale Natriumsalz der -.%Iercuribenzoethioglykolsäure darstellt.
  • Beispiel 3.
  • 4 g Mercurioxvbenzolarsinsäure, welche durch Erhitzen von p-Oxyphenvl.irlinsäure mit Quecksilberoxyd bzw. Ouecksilileracetat entsteht. werden mit einer alkalischen Lösung von 2 g Thiosalicvlsäure unter Zugabe von so viel Alkali behandelt, daß eine neutrale Lösung entsteht.
  • Man erhält auf diese Weise das inercurioxvhenzolarsiiisatiretliiosalicylsaure Natrium. Beispiel4.
  • 3 g o-Mercuriplienolanhydrid werden in einem geringen C?bersclluß etwa i prozentiger Natronlauge gelöst und in die filtrierte Lösung 2 g reine Thiosalicylsäure eingetragen, die sich darin unter Umrühren in kurzer Zeit vollständig auflöst. Mal: beläßt die Lösung zweckmäßig bei schwach alkalischer Reaktion. Die entstandene Verbindung hat die Zusammensetzung: Die Lösung wird durch Hvdrosulfit nicht reduziert.
  • Beispiel s.
  • i Teil Thiosalicylsäure wird in 2prozentiger Natronlauge gelöst. Zu dieser Lösung fügt man eine Verreibung von 1,2 Teilen Äthylz' in etwas Wasser, delle man eine geringe Menge Alkohol zugefügt hat, uni die Benetzung des Pulvers zu erleichtern. Man fügt nun allmählich so viel io prozentige Natronlauge hinzu, bis alles Äthylquecksilber-. chlorid in Umsetzung gegangen ist.
  • Beispiel 6.
  • Zu einer Lösung von 3 g Mercuribenzoesäurehydrid in verdünnter Natronlauge fügt man allmählich unter gutem Rühren die alkoholische Lösung von i Mol. Thiophenol hinzu und prüft zum Schluß, ob die Lösung gegen Hydrosulfit beständig geworden ist. Man erhält auf diese Weise das Natriumsalz der Thiophenolmereuribenzoesäure.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRÜCIIE: i. Verfahren zur Herstellung von organischen Quecksilberverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man auf Quecksilberverbindungen mit einem organischen Radikal Mercaptane einwirken läßt. z. Besondere Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, darin bestehend, daß man solche Mercaptane verwendet, die in ihrem organischen Radikal noch eine Säuregruppe enthalten.
DEK80991D 1922-02-28 1922-02-28 Verfahren zur Herstellung von organischen Quecksilberverbindungen Expired DE399904C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2509198A (en) * 1946-05-25 1950-05-30 Abbott Lab Process of preparing mercury-, silver-, and gold-mercapto carboxylic acids

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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