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Verfahren zur Darstellung von Formaldehydnatriumsulfoxylaten von Arsenobenzolverbindungen.
Aus den Patentschriften Nr. 60 439 und 134 999 ist es bekannt, Aminoarsenobenzolverbindungen herzustellen, welche in der Aminogruppe des einen Benzolkerns einen Formaldehydsulfoxylat-oder - bisulfitrest und in einer Aminogruppe des andern Benzolkernes höchstens einen Oxyalkylrest enthalten.
Es wurde nun gefunden, dass man in einer Aminogruppe zwei Oxyalkylreste enthaltende Amilloarsenobenzolformaldehydnatriumsulfoxylate der allgemeinen Formel
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(worin R einen Oxyalkylrest und X Wasserstoff oder beliebige einwertige Substituenten bedeuten), dadurch herstellen kann, dass man Salze der aus einerseits 4-0xy-3-amino- bzw. 3-0xy-4-aminobenzol- arsinsäuren- (l), die gegebenenfalls noch andere Substituenten im Benzolkern enthalten können und anderseits in 3- oder 4-Stellung durch eine, zwei Oxyalkylreste enthaltende Aminogruppe substituierte 4-bzw.
3-0xybenzol-arsinsäuren- (1) in bekannter Weise erhältlichen Arsenobenzolverbindungen in wässeriger Lösung mit Formaldehydnatriumsulfoxylat zur Umsetzung bringt und die so erhaltenen Sulfoxylsäuren in Natriumverbindungen überfiÛ1rt.
Durch Einführung zweier Oxyalkylreste in dieselbe Aminogruppe gelingt es, die an und für sich intramuskulär nicht verwendbaren Sulfoxylate hinsichtlich ihrer therapeutischen Verwendbarkeit so zu verbessern, dass sie, sowohl intravenös wie auch intramuskulär eingespritzt, reizlos vertragen werden. Es sind zwar in der deutschen Patentschrift Nr. 412171 und in der britischen Patentschrift Nr. 226 686 Bisoxyalkylaminoarsenoverbindungen beschrieben ; es handelt sich jedoch hiebei nicht um Sulfoxylate, sondern um Verbindungen anderer chemischer Zusammensetzung. Auch besitzen die nach vorliegendem Verfahren erhältlichen Präparate gegenüber den in den genannten Patentschriften beschriebenen Verbindungen den therapeutischen Vorzug, die Spirochaeten viel schneller als bisher abzutöten und somit eine schnellere Heilung zu erzielen.
Beispiel 1 : 35 g 4-Oxy-3-[bis-(ss.γ-dioxypropyl)-amino]-benzol-arsinsäure-(1) werden mit 22. g 4-0xy-3-aminobenzolarsinsäure- (1) und 28 g Jodkali gemischt, in 580 cm3 10% iger Salzsäure gelöst und unter Rühren mit 77 cm3 50%iger unterphosphoriger Säure versetzt. Die Temperatur steigt
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gefärbte Verbindung löst sich leicht in Wasser und Methylalkohol.
An Stelle von unterphosphoriger Säure können auch andere Reduktionsmittel, wie z. B. Hydrosulfit, verwendet werden.
55 g der salzsauren Arsenoverbindung werden hierauf in 275 cl Methylalkohol und 275 cl Wasser gelöst und mit einer Lösung von 35 g Formaldehydnatriumsulfoxylat in 56 c Wasser bei etwa 270 versetzt ; hiebei scheidet sich ein gelb gefärbtes Produkt aus, das auf Zugabe von Natriumearbonatlösung bis zur schwach alkalischen Reaktion vollkommen in Lösung geht.
Wird diese klare, gelbe Flüssigkeit in ein Gemisch von Äthylalkohol und Wasser eingerührt, so fällt das Formaldehydnatriumsulfoxylat der Arsenoverbindung
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jede Reizwirkung auf das Gewebe injizieren, während das Formaldehydnatriumsulfoxylat des 4. 4'- Dioxy-3-amino-3'-[ss.γ-dioxypropylamino]-arsenobenzols bei der intramuskulären Injektion starke Nekrosen hervorruft.
Die als Ausgangsstoff dienende 4-Oxy-3-[bis-(ss.γ-dioxypropyl)-amino]-benzolarsinsäure-(1) wird durch Erhitzen einer wässerig methylalkoholischen Lösung des Natriumsalzes der 4-0xy-3-amino-
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benzolarsinsäure- (l) mit überschüssigen Mengen Glycid erhalten. Die farblose Säure schmilzt bei 110 , löst sich sehr leicht in Wasser und Methylalkohol ; sie enthält zu As und 3-48% N (berechnet :
As = 19#68%, N = 3#68%).
Die in gleicher Weise aus 3-Oxy-4-[bis-(ss.γ-dioxypropyl)-amino]-benzolarsinsäure-(1) und '4-Oxy-3-aminobenzolarsinsäure-(1) erhältliche Arsenoverbindung gibt ebenfalls ein Formaldehyd- natriumsulfoxylat, das sich in Wasser leicht mit schwach alkalischer Reaktion löst. Die in diesem
Falle als Ausgangsstoff benutzte 3-Oxy-4-rbis- (ss.γ-dioxypropyl)-amino]-benzolarsinsäure-(1) wird durch Erhitzen von 1 Mol 3-Oxy-4-aminobenzolarsinsäure-(1) [deutsche Patentschrift Nr. 244166] mit mindestens 2 Mol Glycid gewonnen. Die Säure schmilzt bei 120-121''und ist in Wasser leicht löslich.
Beispiel 2 : 20#92 g 4-Oxy-3[bis-(ss-oxyäthyl)-amino]-benzolarsinsäure-(1) werden mit 16 g
4-Oxy-3-aminobenzolarsinsäure-(1) und 20 g Jodkali gut gemischt, in 480 cm 10% iger Salzsäure gelöst, die Lösung mit Tierkohle entfärbt und mit 44 CM 50%iger unterphosphOl'iger Säure versetzt. Hiebei steigt die Temperatur auf etwa 350. Nach 1 Stunde wird die gelbe Lösung auf 0'abgekühlt und mit
480 cm3 eisgekühlter konzentrierter Salzsäure verrührt, nötigenfalls von geringen Verunreinigungen abfiltriert und in 3'6l Äthylalkohol eingegossen. Hiebei fällt das salzsaure 4. 4'-Dioxy-3-amino-3'- [bis- (ss-oxyäthyl)-amino]-arsenobenzol als gelber Niederschlag aus, der abgesaugt und mit Äther ge- waschen wird.
Die Arsenoverbindung löst sich leicht in Wasser und enthält 25-79% As.
26 g des salzsauren Salzes werden in 200 cm3 Wasser gelöst und bei etwa 350 mit einer Lösung von 39 g Formaldehydnatriumsulfoxylat in 78 cm Wasser verrührt ; hiebei scheidet sich die entstandene
Sulfoxylsäure aus, die durch Zugabe von Natriumcarbonat wieder in Lösung gebracht wird. Aus dieser
Lösung fällt Äthylalkohol das gelbgefärbte Formaldehydnatriumsulfoxylat der Arsenoverbindung
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das abgesaugt und mit Äther gewaschen wird. Die Verbindung ist leicht löslich in Wasser und enthält 20-28% As.
Die als Ausgangsstoff dienende 4-Oxy-3- [bis-(ss-oxyäthyl)-amino]-benzolarsinsäure-(1) wird durch Einwirkung von Äthylenoxyd auf eine wässerige Lösung des Natriumsalzes der 4-Oxy-3-aminobenzol- arsinsäure- (l) erhalten. Die Säure löst sich leicht in Wasser und Methylalkohol und enthält 4-12% N (berechnet : N = 4'35%).
An Stelle der in diesen Beispielen verwendeten 4-Oxy-3-aminobenzolarsinsäure-(1) kann auch mit gleichem Ergebnis die 3-Oxy-4-aminobenzolarsinsäure-(1) sowie die 4-0xy-5-methoxy-3-aminobenzolarsinsäure-(1) [s, deutsche Patentschrift Nr. 555 241] verwendet werden.