DE660930C - Verfahren zur Reinigung von Sulfitablaugen oder solche enthaltenden Abwaessern - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von Sulfitablaugen oder solche enthaltenden Abwaessern

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DE660930C DES113971D DES0113971D DE660930C DE 660930 C DE660930 C DE 660930C DE S113971 D DES113971 D DE S113971D DE S0113971 D DES0113971 D DE S0113971D DE 660930 C DE660930 C DE 660930C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C11/00Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
    • D21C11/02Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters of acid, neutral or alkaline sulfite lye

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Description

  • Verfahren zur Reinigung von Sulfitablaugen oder solche enthaltenden Abwässern Es ist bereits ein Verfahren zur Reinigung von Sulfitablaugen und Sulfitablauge enthaltenden -Abwässern vorgeschlagen worden, das in der Weise durchgeführt wird, daß man die zu reinigende Flüssigkeit zunächst mit .einem Alkalisier ungsmittel, wie Kali, Natronlauge, Carbonate, Ammoniak, und darauf mit einem wasserlöslichen Lösungsmittel, insbesondere mit Alkohol, behandelt, die ausgeschiedenen Stoffe von der Flüssigkeit trennt und das Lösungsmittel wieder entfernt. Durch Änderung des Disper.sionsmittels bei .geeigneter Wasserstoffionenkonzentration werden also die durch Schutzkolloide in Lösung gehaltenen Stoffe aus dem Sol- in den Gelzustand übergeführt.@ Zur besseren Ausscheidung der Schmutzstoffe werden die Sulfitablaugen vor der Behandlung mit Alkalisierungsmitteln versetzt.
  • Versuche haben nun ergeben, daß die Alkalisie-tung ,einen großen Einfluß auf die Ausscheidung der Schmutzstoffe und ganz besonders auf die anzuwendende Menge des Ausscheidungsmittels hat. Reinigungsanlagen, bei denen Eindampfungsanlagen vorhanden sind, brauchen die Sulfitablaugen nicht mehr wie bisher auf etwa 37° Be einzudampfen., sondern nur auf rund 12' B6. In diesem Falle genügt eine normale Alkalisierung. Derartig vorbereitete Sulfitablauge wird dann mit demselben Volumen der ursprünglichen Laugemenge mit Alkohol versetzt. Es scheiden sich nun die Schmutzstoffe in Form eines Schlammes aus; der durch Absetzen oder Vakuumfiltration entfernt werden kann (Ausführungsbeispiel I). Das Eindampfen der Sulfitablauge .erfordert sehr viel Wärme und daher hohe Kosten. Man kann diese in einfacher Weise dadurch umgehen, daß man die Alkalisierung, die bei dem vorhergehenden Beispiel bis zu einem hinreichenden Überschuß an Hydroxylionen getrieben wurde, stark übertreibt in der Weise, daß man zu der Sulfitablauge die zwei- bis vierfache Menge des sonst verwandten Kalks zugibt. Hierzu benutzt man aus wirtschafttlichen Gründen, wie nachträglich geschildert, die Asche des zu Feuerungszwecken benutzten Schlammes. Durch diese erhöhte Alkalisierung wird die Sulfitablauge derartig verändert, daß jetzt ebenfalls die gleiche Menge Alkohol genügt, um die Schmutzstore aus der Sulfitablauge zu entfernen. Diese Kalkzugabe ist jedoch nicht mit der aus der Literatur bekannten chemischen Fällung von Sulfitablaugen zu vergleichen. In letzterem Falle müssen die Kalkrn@engen noch bedeutend größer sein. Durch diese starke überalkalisierung werden vor allen Dingen die Kosten des Eindampfens der Sulfitablauge gespart. Dampft man i m:, Sulfitablauge zu etwa 8o% ein; so werden rund q.6o ooo Wärmeeinheiten gebraucht. Bei einem Nutzungseffekt vofi 5o0,'o entspricht dies einem Kohleaufivand von rund 1 6o kg Kohle. Bei einer Anwendung der Alkalisierung gemäß Ausführungsbeispiel I werden aber nur 5oo l verdampft, wobei nur i oo kg Kohle verbraucht werden. Bei Anwendung der Über alkalisierung wird die Eindampfung vollständig umgangen. Hinzu kommt noch, daß bedeutend geringere Anlagekosten und auch Betriebskosten entstehen.
  • Nach früheren Verfahren ist es bekannt, die in den Sulfitablaugen enthaltenen Kohlehydrate nach der Alkalisation durch Zugabe von H,efc zu vergären und den Alkohol zu gewinnen. In Verbindung mit dem neuen Verfahren kann man nun die Gewinnung des Alkohols in, gewohnter Weise vorher vornehmen oder auch mit der Aufarbeitung der Sulfitablauge in der in Ausführungsbeispiel II beschriebenen Weise verbinden. Dies geschieht in folgender Weise: Die Sulfitablaugen werden in gewohnter Weise alkalisiert und mit Hefe vergoren. Die Hefe wird in bekannter Weise entfernt, aber die Sulfitablauge nicht wie bisher abdestilliert, sondern in der im Au.s'führungsbeispiel.II angegebenen Weise überalkalisiert. Zu dem Zweck wird durch die Vergärung gebildete freie Säure mit Carbonat entfernt und noch freies Alkali zugefügt, wozu man wieder die Asche des verfeuerten Schlammes benutzt. Dann wird mit Alkohol in der vorgeschilderten Weise versetzt und die Schmutzstoffe ausgeschieden. Aus dem Filtrat wird der Alkohol von der Vergärung und der zugesetzte Alkohol durch Destillation getvonnen. Der Schlamm wird in gewohnter Weise behandelt.
  • Da die Vergärung eine starke Belastung des Verfahrens darstellt, man andererseits aber Wert darauf legt, daß die Kohlehydrate knitentfernt werden, _ so kann dies in der Weise geschehen, däß man nach der Alkalisation in bekannter Weise die Kohlehydrate durch starkes Belüften zerstört und aus der so vorbehandelten Lauge die übrigen Schmutzstoffe durch die im Ausführungsbeispiel III angegebene Arbeitsweise ausscheidet.
  • Die durch den Alkohol in Form von, Schlatim ausgeschiedenen Schmutzstoffe trennen, sich nur verhältnismäßig langsam von der Flüssigkeit, so daß man selbst bei Vakuumfiltern längere Zeit benötigt. Will man diese- Zeit abkürzen, so genügt eine schwache Erwärmung der gesamten Mischung. Diese Erwärmung fällt fort, wenn man sofort 1 die heiße Lauge aufarbeitet. Es scheiden sich dann die ausgeschiedenen Schmutzstoffe sehr schnell und leicht .ab und lassen sich schnell aus der Lösung entfernen.

Claims (2)

  1. Ausführungsbeispiel 1 i m23 Sulfitablauge wird auf Soo 1 eingedampft und mit i o bis 2o kg Kalk versetzt. Die Mischung wird dann mit i m3, Alkohol innigst gemischt. Die sich .ausscheideifden Schmutzstoffe werden äbfiltriert und aus der Lösung der Alkohol durch Destillation wiedergewonnen. Der abfiltrier te Schlamm wird in Trockentrommeln getrocknet, wobei der zuerst übergehende Alkohol wiedergewonnen und zur Ausscheidung weiterer Sulfitablaugemengen. benutzt wird. Der getrocknete Schlamm kann als Feuerungsmaterial als Quelle für :die bei der Aufarbeitung notwendige Wärme benutzt werden. Ausführungsbeispiel II 2o bis ;1o kg Kalk werden mit Sulfitablaüge zu einem feinen gleichmäßigen Brei angerührt. Der Brei wird dann zu i ms Sulfitablauge gegeben und das ganze eine Zeitlang innigst gemischt. Die auf diese Weise stark alkalisierte Lauge wird mit i m@ Alkohol gut gemischt. Es scheiden sich auf diese Weise rund 9o bis 98% der in der Sulfitablauge gelösten Stoffe aüg, .d. h. eine Sulfitahlauge mit einer Oxydierbarkeit von 500 000 mg;l zeigt nach dieser Behandlung eine Oxydierbarkeit von etwa ro ooo bis 5o ooö mg/1. Der sich bildende Schlamm wird in bekannter Weise abfiltriert, wie bei Ausführungsbeispiel I angegeben, und zu Feuerungszwecken benutzt. Die Asche des zu Feuerungszwecken benützten Schlammes enthält den gesamten Kalk, in der Hauptsache in Form von Calciumoxyd. Man kann daher diese Asche sehr gut für die im Anfang der Behandlung vorzunehmende Alkalisation benutzen. Durch die Wiederbenutzung dieser Asche: können rund =/der zuzugebenden Kalkmenge gespart werden. '@ Das Filtrat wird in der bekannten Weise vom Alkohol befreit, der dann im Kreislauf verwandt werden kann. Der Rückstand enthält noch etwa z bis io% der ursprünglichen Schmutzstoffe. Unter diesen befindet sich bei nicht vergorenen Laugen der größte 'feil der Zuckerverbindungen, die dann in bekannter Weise vergoren werden können und aus denen dann der Alkohol gewonnen wird. Der gewonnene Alkohol kann dann zur Ausscheidung der Schmutzstoffe weiterer Sulfitablaugen benutzt werden. Ausführungsbeispiel III Die Belüftung wird, wie im AusführungsbeispielII angegeben, nach der Alkalis.ation der Sulfit.abl.auge mit 2o kg Kalk pro ms durchgeführt. Die Belüftungsdauer richtet sich flach dem Gehalt .an K ohlehydraten (Zucker), nach der Kalkmenge und der. Temperatur. Für die vorgenannte Kalkmenge und eine Temperatur von 9o" ergibt sich folgender Abbau: Stunden °, o Zucker o 1,65 1 0,42 2 0,33 3 0,17 .l 0,12 Nach der Belüftung wird durch Zugabe von Alkohol in bekannter Weise die Ausscheidung der organischen Stoffe durchgeführt. PA TI:N TA NSPRÜCHE: i. Verfahren zur Reinigung von Sulfitablaug.en oder solche enthaltenden Abwässern durch Alkalisation und Behandeln mit in Wässer löslichen Lösungsmitteln, z. B. Alkoholen, dadurch .gekennzeichnet, daß man die sonst vor der Vermischung mit den Ausscheidungsmitteln ,angewandte Eindampfung durch eine starke überalkalisation vor der Vermischung mit den Lösungsmitteln. ersetzt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man die in den zu reinigenden Flüssigkeiten vorhandenen Kohlehydrate nach der Überalkalisation durch Belüften zerstört und dann die Ausscheidung der Schmutzstoffe mit wasserlöslichen Lösungsmitteln vornimmt.
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