DE669709C - Verfahren zur Reinigung von fette oder seifige Stoffe enthaltenden Abwaessern - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von fette oder seifige Stoffe enthaltenden Abwaessern

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DE669709C
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    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F1/00Treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F1/52Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities
    • C02F1/5236Treatment of water, waste water, or sewage by flocculation or precipitation of suspended impurities using inorganic agents
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B11/00Recovery or refining of other fatty substances, e.g. lanolin or waxes
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    • C11B13/00Recovery of fats, fatty oils or fatty acids from waste materials
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Description

Zur Reinigung von fette oder seifige Stoffe enthaltenden Abwässern, z. B. in der Wollwäscherei, ist es bekannt, die Abwasser durch Zusatz von Calciumsulfat oder von Kalk zu behandeln; anstatt Calciumsulfat wurde auch neutrales lösliches Erdalkalisalz verwendet.
In der Praxis konnte jedoch durch die Verwendung von Calciumsulfat oder von Kalk allein ein befriedigendes Ergebnis nicht erzielt werden, so daß man z. B. schon dazu überging, besondere Koagulierungsmittel zu verwenden. Dabei entstanden jedoch leichte, wäßrige, schwer zu filternde Niederschläge, schwer zu filternde Eisen- oder Aluminiumhydroxyde, welche die Segelfilter beschädigen, infolge ihres hohen. Wassergehaltes nur unter hohen Kosten zu trocknen sind und besonders bei der Fettgewinnung aus dem getrockneten Schlamm ein farbiges Fett liefern. Der Zusatz von Kalk allein zu dem Abwasser macht dieses alkalisch und läßt eine schnelle Flockenbildung und einen kräftigen Niederschlag aufkommen, der lange Zeit benötigt, um eine zusammenhängende Masse zu bilden.
Gemäß der Erfindung werden die Nachteile dadurch \rermieden, daß die Abwasser mit einem überschüssigen Gemisch von Calcium-' sulfat und Calciumhydrat behandelt werden, wobei der Gips gegebenenfalls durch neutrale lösliche Erdalkalisalze ersetzt werden kann. Es hat sich nämlich gezeigt, daß eine vollkommene Reinigung erzielt wurde, wenn man dem Wasser eine genügende Menge Kalk (CaO oder Ca [O Hj 2) zusetzt, damit durch die gleichzeitige Einwirkung von Calciumsulfat und Kalk sich basische Calciumsalze bilden können, die übrigens hinreichend unlöslich sind, um sich durch Ausfällen abzuscheiden.
Der nur aus Kalk und Fettstoff (Kalkfett) bestehende käsige Niederschlag wird zweckmäßig entweder durch Filtern, durch Abscheiden mittels Zentrifugen oder durch einfache Dekantierung in einem Klärapparat gewonnen, wobei das vollkommen gereinigte -Wasser aus dem Apparat überfließt, während der durch den Überschuß an Kalk, stark alkalische Schlamm am. Boden dekantiert wird.
Durch Zusatz von mehr oder weniger löslichen alkalischen Erdsalzen mit Kalk zu dem in Frage kommenden Abwasser läßt sich ebenfalls ein gutes Reinigungsergebnis erzielen.
Als Calciumsulfat kann natürliches Calciumsulfat oder auch ein nach den bekannten Verfahren gewonnenes Calciumsulfat in fein oder grob vermahlenem Zustande verwendet werden. Bei grob vermahlenem natürlichem Sulfat verfährt man aus Billigkeitsrücksichten folgendermaßen:
Das zu reinigende Abwasser weist vorzugsweise im warmen Zustande einen beträchtlichen Überschuß an festem Calciumsulfat
(Gips) auf, und zwar in bezug auf die Gesamtmenge an Calciumsulfat, das von den Bestandteilen der in dem Reinigungsapparat in Behandlung befindlichen Menge Abwasser für Reaktionen mit doppelter Zersetzung und folgender Fällung für die Bildung möglichst vieler neutraler basischer Calciumsalze verwendet werden kann.
Dieser je nach dem Feinheitsgrad des CaI-ciumsulfats mehr oder weniger große Überschuß an Calciumsulfat wird durch ein beliebiges Rührmittel in der in Reinigung befindlichen Flüssigkeit beständig in Schwebung gehalten, so daß je nach der Fällung des durch das Abwasser gelösten Calciumsulfate durch doppelte Zersetzung mit den alkalischen Bestandteilen, besonders den Carbonaten und Seifen, eine neue Menge festes Calciumsulfat schnell gelöst wird und somit das Wasser ständig gipsspathaltig ist.
Die zuzugebende Gipsmenge kann bei beliebiger Korngröße des Calciumsulfats und beliebiger Rührgeschwindigkeit leicht für jedes zu reinigende Wasser bestimmt werden, ob es sich nun um einen Apparat mit ununterbrochenem oder mit unterbrochenem Betrieb handelt; eine hinreichende und notwendige Bedingung dafür ist, daß das Filtrat des ununterbrochen oder in Zeitabständen anfallenden behandelten Abwassers infolge eines Überschusses an Calciumsulfat und Kalk gipsspathaltig ist.
Das abgesetzte und durch eine frische Menge Calciumsulfat, entsprechend dem Verbrauch an Calciumsulfat durch die Reinigungsreaktionen, ersetzte Calciumsulfat kann darauf von neuem zur Reinigung einer weiteren Menge von ungereinigtem Abwasser verwendet werden.
Bei Verwendung von sehr fein vermahlenem natürlichem, schnell reagierendem Calciumsulfat oder auch von als Rückstand vorkommendem Calciumsulfat oder bei der Herstellung des für die Reaktionen notwendigen Calciumsulfats in der zu reinigenden Flüssigkeit selbst, z. B. durch Neutralisierung von Kalk durch Schwefelsäure oder Bisulfate, gestaltet sich das Verfahren vorzugsweise . folgendermaßen:
Um eine bestimmte Menge von rohem Abwasser zu reinigen, läßt man einen geringen Überschuß der Calciumsulfatmenge mit den Bestandteilen des in dem Reinigungsapparat befindlichen Wassers in Reaktion treten.
Sobald das Filtrat des in Reinigung befind-.. liehen Wassers infolge überschüssigen Calciumsulfats klar gipsspathaltig geworden ist, setzt man Kalk zu, was entweder in demselben oder in einem besonderen Apparat ßo durchgeführt wird. Darauf leitet man das durch seine in Schiebung . befindlichen Niederschläge getrübte gereinigte Wasser nach dem Dekantierapparat, in dem nebenbei auch die Verdickung und Trennung des abgeschiedenen Schlammes durch Filterung odej Zentrifugieren durchgeführt wird. ■ Da der Apparat zur Behandlung des Abwassers durch Calciumsulfat nunmehr vollständig entleert wird, ist er für einen neuen Arbeitsgang bereit.
Anstatt Calciumsulfat und Kalk gleichzeitig oder zuerst das Sulfat und alsdann den Kalk zuzugeben, kann man auch zuerst Kalk und dann das Calciumsulfat zusetzen; der gefällte Schlamm ist ebensogut filterbar und das Wasser genau so gut gereinigt.
Der bei der Behandlung gewonnene trokkene Stoff besteht aus tonhaltigen Stoffen, Sand, neutralen Fetten und anderen in dem rohen Abwasser in Schwebung befindlichen organischen Stoffen, welche durch die Niederschläge von Calciumcarbonat, Caleiumseifen und während der Reinigungsreaktionen gebildeten basischen Calciumsalze sowie durch den mehr oder weniger großen Überschuß an Calciumsulfat und Kalk mitgenommen werden. Die Beobachtung hat ergeben, daß der bei der Reinigung dieses Wassers durch die oben beschriebenen Verfahren erhaltene Schlamm sich nach Trocknung durch die organischen Lösungsmittel: Tetradilorkohlenstoff, Trichloräthylen, Benzol u. ä., Petroleumäther und Schwefelkohlenstoff nicht nur von allen neutralen Fettstoffen, sondern auch von den darin enthaltenen fetten Calciumsalzen leicht trennen läßt, wobei die Löslichkeit der Oleate, Palmitate und stearinsauren Calciumsalze in der Reihe der obengenannten Lösungsmittel abnimmt, wogegen Tetrachlorkohlenstoff das beste Lösungsmittel ist. ■
Durch Verdunstung des Lösungsmittels erhält man einen etwas gefärbten Rückstand; der aus Kalk oder einem anderen mit Calciumseifen vermengten neutralen Fettstoff besteht.
In zahlreichen Fällen kann dieses Kalkfett ohne jede Weiterbehandlung benutzt werden, oder es genügt auch, das durch eine heiße wäßrige Schwefelsäurelösung geschmolzene gewonnene Fett zu behandeln, umzurühren und dekantieren zu lassen, um einerseits ein oben schwimmendes Kalkfett von sehr hoher Güte zu erhalten, welches man in Fässer abfüllt, und andererseits ein Wasser mit in Schwebung oder Lösung befindlichem Calciumfett, das man zweckmäßig dem zu reinigenden rohen Wasser zusetzt.
Der erhaltene Reinigungsschlamm kann vor seiner endgültigen Trocknung mit einer Mineralsäure behandelt werden, z. B. Chlorwasserstoffsäure oder Schwefelsäure oder schwefeliger Säure in genügender Menge, um den

Claims (1)

  1. freien Kalk zu sättigen, die Carbonate und alkalischen Erdseifen zu ersetzen und so die Fettsäuren dieser letzteren in Freiheit zu setzen.
    Der feuchte Fettschlamm wird getrocknet und darauf mit Tetrachlorkohlenstoff, Trichloräthylen, Benzol, Petroleumäther oder Schwefelkohlenstoff behandelt, wodurch man ohne weiteres ein Kalkfett frei von Calciumseifen gewinnt.
    Nach Gewinnung des Fettes aus dem Schlamm verbleibt ein Rückstand, der mittels eines Luftstromes getrocknet wird und die gesamten Wollfäserchen mit oder ohne gefülltem Calciumcarbonat und andere leichte organische Stoffe enthält sowie ein ausgezeichnetes kalkstickstoffhaltiges Düngemittel bildet, wogegen der schwerere Rückstand aus Sand und anderen erdigen Rückständen der Wolle auf die Halde gekippt wird.
    Pa ten ϊλ N si'R υ cn :
    Verfahren zur Reinigung von fette oder seifige Stoffe enthaltenden Abwässern unter Verwendung von Calciumsulfat und Calciumhydrat, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwasser mit einem überschüssigen Gemisch von Calciumsulfat und Calciumhydrat behandelt werden, wobei der Gips gegebenenfalls durch neutrale lösliche Erdalkalisalze ersetzt werden kann.
DEV31983D 1934-07-13 1935-07-09 Verfahren zur Reinigung von fette oder seifige Stoffe enthaltenden Abwaessern Expired DE669709C (de)

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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