DE689215C - Verfahren zum Entarsenieren von Roestgasen mittels Schwefelsaeure und deren Reinigung - Google Patents

Verfahren zum Entarsenieren von Roestgasen mittels Schwefelsaeure und deren Reinigung

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DE689215C
DE689215C DE1938C0053769 DEC0053769D DE689215C DE 689215 C DE689215 C DE 689215C DE 1938C0053769 DE1938C0053769 DE 1938C0053769 DE C0053769 D DEC0053769 D DE C0053769D DE 689215 C DE689215 C DE 689215C
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DE
Germany
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arsenic
acid
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sulfuric acid
iron
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Expired
Application number
DE1938C0053769
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English (en)
Inventor
Dipl-Ing Paul Max Mueller
Dr-Ing Friedrich August Weber
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CHEM FAB CURTIUS AKT GES
Original Assignee
CHEM FAB CURTIUS AKT GES
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01BNON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
    • C01B17/00Sulfur; Compounds thereof
    • C01B17/48Sulfur dioxide; Sulfurous acid
    • C01B17/50Preparation of sulfur dioxide
    • C01B17/56Separation; Purification

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Removal Of Specific Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zum Entarsenieren von Röstgasen mittels Schwefelsäure und deren Reinigung Bei der Benutzung von arsenhaltigen Kiesen zur Herstellung von Schwefelsäure enthalten die Röstgase beträchtliche Mengen von Arsenverbindungen und im übrigen auch andere Verunreinigungen, z. B. Blei, Selen und Eisen.
  • Bei dem Waschen der Röstgase mit Schwefelsäure reichert sich nun die Schwefelsäure mit diesen Verunreinigungen an, und es ist notwendig, die Verunreinigungen laufend aus,der Schwefelsäure zu entfernen, da sonst das Absetzen vornehmlich der Arsenverbindungen in Waschtürmen usw. zu Betriebsstörungen führt.
  • Diese Entfernung von Arsen und anderen Verunreinigungen aus Waschsäure wird so vorgenommen, daß die Waschsäure aus dem Betrieb herausgezogen wird. Beim Abkühlen und mehr oder weniger langem Stehenlassen ergibt sich dann ein Ausfällen der Verunreinigungen, die dann von der Säure getrennt werden. Hierbei zeigt sich aber der übelstand, _daß die sich ausscheidenden Verunreinigungen vorwiegend als feiner voluminöser Schlamm anfallen und sich also schlecht von der Schwefelsäure trennen lassen. Auch lösen sich beim Auswaschen beträchtliche Teile des Schlammes wieder auf, so daß also dieser Weg zur Reinigung der Waschsäure nicht zufriedenstellend ist.
  • Nach der Erfindung wird nun vorgeschlagen, die Entfernung der Verunreinigungen aus der Säure nacheinander so durchzuführen, daß zunächst aus der Säure die Verunreinigungen entfernt werden, die nicht aus Arsen bestehen, wie z. B. Eisen oder Blei, und erst nach Abtrennung dieser Verunreinigungen aus 'der Säure das Arsen abgeschieden wird. Es wurde nämlich gefunden, daß d'as Arsen aus einer Säure, die Verunreinigungen, wie Bleisulfat, Eisensulfat, nicht mehr enthält, in verhältnismäßig leicht filtrierbarer Form auskristallisiert. Wenn dagegen das Arsen, wie das bisher üblich war, zusammen mit den anderen Verunreinigungen ausgefällt wird, so ergeben sich die oben geschilderten Übelstände.
  • Die Abscheidungen der Verunreinigungen, die nicht Arsen sind, also z. B. Eisensulfat und Bleisulfat, lassen sich ohne gleichzeitige Abscheidung der Arsenverunreinigungen leicht durchführen durch Stehenlassen der heißen Waschsäure in der Ruhe, wobei eine gewisse Abkühlung, -z. B. auf 4o°, eintreten darf. Dabei werden Bleisulfat und Eisensulfat, jedoch nicht nennenswerte Mengen Arsen abgeschieden, von denen die Säure leicht getrennt werden kann.
  • Daß hierbei eine Ahscheidung von Arsen nicht eintritt, ist wohl auf übersättigungserscheinungen zurückzuführen. Die Abscheidung von Arsen aus der von solchen Verunreinigungen befreiten Säure läßt sich am besten dadurch bewerkstelligen, daß diese Säure verdünnt wird. Es scheidet sich dann das Arsen in verhältnismäßig leicht filtrierbarer Form ab. Während des Abkühlens der verdünnten Säure kann .gerührt werden.
  • Zur Vermeidung der bisherigen Schwierigkeiten kommt es also darauf an, zunächst die sonstigen Verunreinigungen abzuscheiden, wobei die Übersättigung der Lösung in bezug auf Arsen aufrechterhalten wird, derart, daß das Arsen nicht mit ausfällt. Es wird dann nach Entfernung der Verunreinigungen, wie z. B. Blei und Eisen, die Übersättigung der Säure in bezug auf Arsen aufgehoben. Das ausgefällte Arsen kann auf bekannte Weise, z.@B. durch Filtrieren, Zentrifugieren usw., von der Säure getrennt werden.
  • Es ist bei diesem Verfahren zweckmäßig, den Arsengehalt der Waschsäure möglichst hoch zu wählen.
  • Die Löslichkeitskurve des Arsentrioxyds in Schwefelsäure zeigt eine ausgezogene Spitze bei einer Grädigkeit der Säure zwischen 58 und 59° B6. Bei diesen Konzentrationen löst die Schwefelsäure bei Temperaturen unter ioo° C .schon eine Menge von über 40 g Arsen je Liter.
  • Gemäß der Erfindung wird ferner vorgeschlagen, bei der Entarsenierung von Röstgasen eine Schwefelsäure dieser Konzentration zugegen sein zu lassen, damit eine möglichst viel Arsen enthaltende Säure anfällt.
  • Dies ist z. B. dadurch noch zu befördern, daß man. einen Waschturm mit verminderter Berieselungsmenge beschickt, wodurch eine stärkere Erhitzung und erforderlichenfalls eine Konzentrierung der Waschsäure bis zur gewünschten Konzentration stattfindet.
  • In einem Waschturm sind gegebenenfalls immer genügende Arsenmengen als Krusten vorhanden, so daß eine Anreicherung der Säure an Arsen auf diese. oder andere Weise leicht zu erreichen ist. Es kann z. B. auch so vorgegangen werden, daß man für eine gewisse Zeit eine Rundberieselung des Waschturmes ohne Kühlung der Säure vornimmt, um eine hocharsenhaltige Säure zu erhalten.
  • Das Verfahren gemäß der Erfindung wird z. B. folgendermaßen ausgeführt: Eine heiße, möglichst mit der Grädigkeit der höchsten Löslichkeitsspitze für Arsentrioxyd und möglichster Anreicherung aus dem Betrieb gezogene Waschsäure läßt man zunächst heiß in einem Behälter in vollkommener Ruhe stehen.
  • Dabei setzen sich nun die aus Bleisulfat, Eisensulfat usw. bestehenden Verunreinigungen ab. Die geklärte Säure, die auf Grund von übersättigungserscheinungenArsentrioxyd noch gelöst enthält, wird abgezogen. Diese Säure wird dann durch Zugabe von Wasser verdünnt, damit die Grädigkeit der Säure so weit sinkt, daß nicht mehr die hohe Löslichkeit für Arsentrioxyd vorhanden ist. Die Menge des Wasserzusatzes richtet sich nach der für die spätere Verwendung der gereinigten Säure erwünschten Konzentration. Bei dem Abkühlen dieser verdünnten Säure kann ,gerührt werden. .
  • Das ausfallende Arsentrioxyd ist kristallin;. es setzt sich verhältnismäßig gut ab und kann entweder durch Dekantieren ausgewaschen oder auch filtriert oder zentrifugiert werden.
  • Es ist empfehlenswert, beim Auswaschen möglichst rasch zu arbeiten, da dadurch eine Wiederauflösung der Arsenkristalle verhindert wird bzw. eine Wiederauflösung -nur in geringem Maße stattfindet.
  • Die Waschwässer können wieder zur Verdünnung bei der Ausfällung benutzt werden. Beispiel Von der zur Berieselung eines Waschturmes benutzten Schwefelsäure A wurden 8400 cbm in einem etwa i2 cbm fassenden Behälter abgetrennt und in demselben 24 Stunden absitzen gelassen.
  • Die als Verunreinigungen vorhandenen Substanzen, z. B. Bleisulfat, Eisenoxyd, Eisensulfat und Selen, setzten sich zu Boden. Die geklärte Schwefelsäure B wurde von dem abgesetzten Bodensatz I in den sog. Fällbehälter übergeführt.
  • In diesem Fällbehälter von etwa i 2 cbm Inhalt wurde die Säure mit Wasser verdünnt; hierbei fiel ein großer Teil des gelösten As203 als kristallisierter, leicht filtrierbarer Niederschlag aus. Nach 24 Stunden wurde die klare, entarsenierte Säure C von dem As- 03-Niederschlag II abgezogen und wieder als Berieselungssäure .eines Waschturmes benutzt oder der Berieselungssäure eines Waschturmes zugefügt.
    _ Analyse der Schwefelsäure
    Säure- Grad 0 Be g As g'Pb S 04 g FeS 04 1:g in der Säuremenge
    m eng t' C As Pb S O I Fe S O
    in Liter in Liter in Liter in Liter 4 4
    i
    A . 840o 114 58,9 25,40 - 4,00 9,50 214 ' 3410 80,o A - WT Ablaufs
    B 8400 48 58,8 25,2o 0,08 1,4o 212 0,7 12,o B - geklärte Säure
    C =o 500 -43 53,6 1o,8o o,o2 1,10 113 0,2 11,5 C - entars. Säure
    Analyse der abgesetzten und abfiltrierten Schlämme
    H2 S 04
    Ase 03 % Pb S 04 °jo F e S 0, berechnet als
    Säure 58°
    I 3,6o 7,8o 15,90 69,70 I - Eisen- und Bleischlamm
    II . 80,0 0,42 0,55 17,50 1I - Arsenschlamm
    Aus der Differenz der Zahlen der Rubriken A, B und C geht hervor, daß mit dem abgesetzten Schlamm I bzw. dem ausgeschiedenen Arsenoxyd II folgende Mengen Arsen, Bleisulfat und Eisensulfat aus der Säure entfernt worden waren
    As Pb S04 Fe S0,
    in I kg ..... 2 33,3 68
    in II kg ..... 99 o,5 0,5

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Entarsenieren von Röstgasen mittels Schwefelsäure und deren Reinigung, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Abscheidung des in der Säure gelösten Arsens die nicht Arsen enthaltenden Verunreinigungen, wie z. B. Blei und Eisen, entfernt werden, wonach dann erst die Abscheidung des Arsens bewirkt wird.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausscheidung der nicht Arsen enthaltenden Verunreinigungen die heiße Waschsäure in Ruhe geklärt wird, wobei sich Bleisulfat und Eisensulfat ohne nennenswerte Mengen von Arsentrioxyd abscheiden.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die von nicht Arsen enthaltenden Verunreinigungen, wie z. B. Blei und Eisen, befreite Säure zwecks Abscheidung des Arsentrioxyds abgekühlt und zweckmäßig verdünnt wird, gegebenenfalls unter Rühren.
  4. 4. Verfahren gemäß Anspruch i bis 3,-dadurch gekennzeichnet, daß für eine möglichst hohe Konzentration des gelösten Arsentrioxyds in der Waschsäure gesorgt wird, z. B. durch Verwendung einer Säure von 58 bis 59° B6 mit der höchsten Löslichkeitsspitze für Arsentrioxyd.
DE1938C0053769 1938-03-08 1938-03-08 Verfahren zum Entarsenieren von Roestgasen mittels Schwefelsaeure und deren Reinigung Expired DE689215C (de)

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DE (1) DE689215C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1036227B (de) * 1953-04-09 1958-08-14 Metallgesellschaft Ag Verfahren zum Reinigen von Roestgasen mit Schwefelsaeure

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1036227B (de) * 1953-04-09 1958-08-14 Metallgesellschaft Ag Verfahren zum Reinigen von Roestgasen mit Schwefelsaeure

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