DE825252C - Verfahren zur getrennten Gewinnung von Anthracen, Phenantren und Carbazol - Google Patents

Verfahren zur getrennten Gewinnung von Anthracen, Phenantren und Carbazol

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DE825252C
DE825252C DED4954A DED0004954A DE825252C DE 825252 C DE825252 C DE 825252C DE D4954 A DED4954 A DE D4954A DE D0004954 A DED0004954 A DE D0004954A DE 825252 C DE825252 C DE 825252C
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DE
Germany
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carbazole
sulfuric acid
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anthracene
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DED4954A
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Paulus Hendrikus De Bruijn
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DER NIEDERLAENDISCHE STAAT VER
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DER NIEDERLAENDISCHE STAAT VER
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C7/00Purification; Separation; Use of additives
    • C07C7/148Purification; Separation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound
    • C07C7/17Purification; Separation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification of at least one compound with acids or sulfur oxides
    • C07C7/171Sulfuric acid or oleum

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Description

  • Verfahren zur getrennten Gewinnung von Anthracen, Phenantren und Carbazol Es sind bereits mehrere Verfahren zur Reinigung des bei Destillation von Steinkohlenteer erhaltenen Rolianthracens unter Abscheidung des in letzterem enthaltenen Phenanthrens und Carbazols vorgeschlagen worden. Zur praktischen Anwendung sind vor allem jene Verfahren von Bedeutung, bei denen zum Zweck der Abscheidung des Carbazols die relativ billige Schwefelsäure verwendet wird.
  • Wie bekannt, wird die Behandlung von Rohanthracen mit Schwefelsäure vorzugsweise in Anwesenheit eines Lösungsmittels, in dem das Rohanthracen in gelöster Form enthalten ist, durchgeführt. Zur Vermeidung von etwaigen, gegebenenfalls mit eintretender Sulfonierung verbundenen Verlusten an wertvollen Produkten kann man gemäß der britischen Patentschrift 548 877 die Behandlung derart ausführen, daß, indem man dem beabsichtigten Zweck entsprechend ein geeignetes Lösungsmittel zur Anwendung bringt, ein kontinuierliches Sichlösen des Rohanthracens stattfindet. Anschließend erfolgt bei einer Temperatur von etwa 2o bis 30° ein kontinuierliches Hindurchleiten durch Schwefelsäure von einer Konzentration von etwa 8o bis 86%, bei dem Kristalle des Carbazolsulfats, das an sich in dem verwendeten Lösungsmittel nicht löslich ist, gebildet werden. Dann wird aus der erhaltenen Lösung nach erfolgter Abtrennung der Kristalle durch Ein dampfen gereinigtes Anthracen gewonnen. Bei dem erwähnten Verfahren erfolgt das Abfiltrieren der Kristalle ebenfalls in kontinuierlicher Weise. Bei der technischen Durchführung dieses Verfahrens stößt man aber auf Schwierigkeiten, da das Carbazolsulfat als klebriger, agglutinierender Niederschlag, der leicht Verstopfungen hervorruft, anfällt. Außerdem wird, wenn der Absetzvorgang nicht genügend schnell verläuft oder gar Emulsionsbildung eintritt, die Abtrennung der Lösung erschwert.
  • Diese Schwierigkeiten lassen sich dadurch vermeiden, daß gemäß der vorliegenden Erfindung eine Ausfällung vorgenommen wird, bei der der Niederschlag, ohne daß Filter, Zentrifugen u. dgl. zur Anwendung gelangen, von der Lösung getrennt wird.
  • Es wurde nämlich gefunden, daß sich eine getrennte Gewinnung von Anthracen, Phenanthren und Carbazol aus einem Gemisch dieser Stoffe bewerkstelligen läßt, wenn man eine Lösung, die das erwähnte Gemisch enthält, einer Behandlung mit Schwefelsäure unterzieht, und zwar in der Weise, daß man der Lösung einen Überschuß an Schwefelsäure, die eine Konzentration von etwa 8o bis go% aufweist, zusetzt, man das so erhaltene Gemisch kräftig durchrührt, bis sich «die Umsetzung des Carbazols unter Bildung eines Niederschlags, der aus schwefelsäurehaltigem Carbazolsulfat besteht und an der Wand, sowie am Boden des Reaktionsgefäßes anhaftet, vollzogen hat, man sodann die carbazolfreieLösung zwecksGewinnung des in ihr enthaltenen Anthracens und Phenanthrens aus dem Reaktionsgefäß abführt und man weiterhin aus dem aus Carbazolsulfat bestehenden Niederschlag durch Zersetzung das Carbazol gewinnt.
  • Die bisher als hinderlich empfundene Eigenschaft des Carbazolsulfats, bei seiner Fällung die Form eines klebrigen Agglomerats anzunehmen, benutzt man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren in vorteilhafter Weise zur Abscheidung des Niederschlags. Eine Emulsionsbildung findet bei dem erfindungsgemäßen Verfahren nicht statt, sondern es setzt sich das Carbazolsulfat völlig ab, und zwar derart, daß es an der Wand und dem Boden haftet; die klare, carbazolfreie Lösung kann in einfacher Weise, z. B. durch Dekantierung, aus dem Reaktionsgefäß abgeführt werden.
  • Die Menge Schwefelsäure, die znr Anwendung gelangt, soll größer sein als diejenige, die zurÜberführung des Carbazols in Carbazolsulfat notwendig ist, so daß mit einem Überschuß an Schwefelsäure gearbeitet wird. Demselben sind in der Praxis dadurch Schranken gesetzt, daß, wenn zuviel Schwefelsäure zur Verwendung kommt, nicht ein anhaftender Niederschlag, sondern, was vermieden werden soll, ein dünner Brei von Carbazolsulfat und Schwefelsäure anfällt.
  • Es ist zu empfehlen, den Zusatz von Schwefelsäure zwecks Lösung des Rohanthracens in kurzer Zeit zu bewerkstelligen. Vorzugsweise wird die erforderliche Menge an Schwefelsäure unter intensivem Durchrühren der Lösung auf einmal zugesetzt. Nach einem anschließenden halbstündigen Rühren ist meistens sämtliches vorhandenes Carbazol in Sulfat übergeführt.
  • Die Behandlung mit Schwefelsäure, die vorzugsweise bei einer Temperatur von etwa 2o bis 30° vorzunehmen ist, erfordert keine Sondermaßnahmen zur Erwärmung oder Kühlung.
  • Die erwähnte Behandlung mit Schwefelsäure kann in dem gleichen Gefäß des öfteren stattfinden, ohne daß der aus Carbazolsulfat bestehende Niederschlag aus dem Gefäß entfernt werden muß.
  • Nach der zunächst vorzunehmenden Abführung der carbazolfreien Lösung aus dem Reaktionsgefäß leitet man eine neue :Menge Rohanthracenlösung ein, die sodann in bekannter Weise mit Schwefelsäure behandelt wird. Auf diese Weise sammelt sich eine größere Menge des Niederschlags in dem Reaktionsgefäß an, was der weiteren Verarbeitung desselben auf Carbazol förderlich ist.
  • Die Zersetzung des aus Carhazolsulfat bestehenden Niederschlags zwecks Gewinnung des Carbazols kann in bekannter Weise, meistens durch eine Behandlung mittels Wasser, erfolgen. Das sich ergebende Carbazol weist einen hohen Reinheitsgrad, nämlich einen solchen von mehr als 97%, auf.
  • Aus der carbazolfreien Lösung läßt sich im Anschluß an eine Waschung der Lösung, die zum Zweck der Entfernung von mitgeführter Schwefelsäure vorgenommen wird, gereinigtes Anthracen dadurch gewinnen, daß man es kristallisieren läßt. Das so erhaltene Anthracen ist nahezu carbazol-und phenanthrenfrei und weist einen Gehalt an Reinanthracen auf, der sich auf mehr als 98% beläuft.
  • Nach erfolgter Abscheidung des Anthracens kann aus der Lösung durch weitere Kristallisation Phenanthren erhalten werden, oder das Phenanthren wird, falls die Gewinnung eines reinen Produktes nicht erforderlich ist. durch Verdampfung des Lösungsmittels als ein aus hellfarbigen Kristallen bestehender Rückstand gewonnen.
  • Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich jedes Lösungsmittel, das zur Lösung des Rohanthracens geeignet ist, verwenden. Meistens werden die leicht erhältlichen aromatischen Kohlenwasserstoffe, wie Benzol. Toluol u. dgl., verwendet. -Die Rohanthracenlösung kann zur Entfernung etwaiger in ihr enthaltener Verunreinigungen, vorzugsweise mittels Schwefelsäure, vorgewaschen werden. Die zu dem erwähnten Zweck anzuwendende Schwefelsäure soll eine geringere Konzentration aufweisen als diejenige, die zur Umsetzung des Carbazols erforderlich ist. Vorzugsweise wird als Waschflüssigkeit Schwefelsäure in einer Konzentration von 65 bis 75% verwendet.
  • In der Zeichnung findet sich, schematisch dargestellt, eine Ausführungsform des vorgeschlagenen Verfahrens, bei dem das Carbazol in einem kontinuierlichen Arbeitsvorgang aus der Lösung abgeschieden wird. Eine Lösung von Rohanthracen in Benzol wird auf dem Wege über die Leitung r dem mit einem Rührwerk 3 versehenen Wascher 2 zugeleitet. In diesem Waschei wird die Lösung mittels einer durch die Leitung 4 zugeführten 72%igell Schwefelsäure vorgewaschen, und im Anschluß daran wird im Scheidungsgefäß 5 die gewaschene Lösung von der Schwefelsäure getrennt. l.etzterewird sodann durch dieLeitung6 abgeführt. Durch die Leitung 7 wird die vorgereinigte Lösung auf (lern Weg über den Hahn 8 dem Reaktionsgefäß 9 zugeführt. Dabei ist der Hahn 25 abgestellt. Mittels der Pumpe io wird die Lösung auf dem Weg Tiber die mit einer Absperrvorrichtung 12 versehene Umlaufleitung r i rundbefördert. Am Ende der Umlaufleitung ii befindet sich eine Ansaugevorrichtung 13, rnit der ein Ansaugen von yo%iger Schwefelsäure aus der Leitung 14 bewerkstelligt wird, während durch gleichzeitiges Einleiten von Luft oder einem inerten Gas durch die Leitung 1 5 in die Lösung eine feine Verteilung der Schwefelsäure in der Antliracenlösung bewirkt wird. Die Bildung von Carl)azolsirlfat erfolgt in dem mit einem Rührwerk versehenen Reaktionsgefäß 9. Zur Vermeidung von Verlusten, die, wenn gegebenenfalls bei gesteigerter Temperatur gearbeitet wird, infolge Verdampfung entstehen können, ist das Reaktionsgefäß 9 mit einem Riickflußkühler 17 versehen. Die durch die Schwefelsäure bewirkte Umsetzung des Carbazols, bei der der sich bildende klebrige Niederschlag an der Wand und dein Boden des Reaktionsgefäßes sofort haftet. geht derart rasch vor sich, daß die in der Umlaufleitung i r zirkulierende Flüssigkeit nunmehr nur wenig Carbazol enthält, so daß diese Umlaufleitung in der Hauptsache dazu dient, um mit Hilfe der Ansaugevorrichtung 13 eine gute Verteilung der Schwefelsäure in der Anthracenlösung zu bewirken. Mittels eines Reglers 18 wird eine von der Umlaufleitung her zufließende eienge der Lösung auf dem Weg über die mit einem Hahn 20 versehene Leitung i9 dem Gefäß 21 kontinuierlich zugeführt; w 'iliretiddessen ist die Einstellung des Reglers 18 eine solche, daß eine Flüssigkeitsmenge, die etwa der aus den Leitungen 7 und 14 in das Reaktionsgefäß 9 hineinströmenden Menge entspricht, zur Abfuhr gelangt.
  • Die durch die Leitung i9 hindurch abgeführte Anthracenlösung erfährt zwecks Entfernung des in der Lösung noch vorhandenen Carbazols in dem mit einem Rührwerk 22 versehenen Gefäß 21 eine Nachbehandlung mit einer aus der Leitung 23 zuströmenden 9o %igen Schwefelsäure, die dann die Lösung des erwähnten Carbazols herbeiführt. Im Scheidungsgefäß 24 wird die Schwefelsäure, in der sich das Carbazol nunmehr in aufgelöstem Zustand befindet, abgeschieden und sodann auf dem Weg über die Leitung 14 der Ansaugevorrichtung 13 zugeführt. Die gereinigte .lnthracenlösung verläßt das Scheidtillgsgefäß 24iiber dieLeitung36und wird zwecks Gewinnung des in ihr enthaltenen Anthracens und Phenantlirens den in der Zeichnung nicht dargestellten, die Waschung mit Lauge, Verdarnpfung und Kristallisierung besorgenden Vorrichtungen zugeführt.
  • Nachdem sich im Reaktionsgefäß 9 so viel schNvefelsäurehaltiger Carbazolsulfatniederschlag, wie zur Durchführung der Zersetzung im nämlichen Gefäß wünschenswert ist, angesammelt hat, wird das Reaktionsgefäß 9 ausgeschaltet und das zweite Reaktionsgefäß 26 eingeschaltet. Hierzu wird der Hahn 8 abgestellt und der Hahn 25 geöffnet, so daß dieAnthracenlösung von derLeitung7 her in das mit einem Rührwerk 27 und Rückflußkiihler 28 versehene Reaktionsgefäß hineinströmt und auf dem Weg eines Kreislaufs, der von der Pumpe 29, der Umlaufleitung 30 und dem Hahn 31 gebildet wird, in demselben herumbefördert wird. Die Umlaufleitung 30 ist, wie die Umlaufleitung I I mit einer im vorliegenden Falle mit 32 bezeichneten Ansaugevorrichtung versehen, in der die Schwefelsäure aus der Leitung 14 und die Luft oder das inerte Gas aus der Leitung 33 in der Lösung verteilt werden. Mittels des Reglers 34 und des Hahnes 35 wird dem Gefäß 21 ein Teil der Lösung aus der Leitung 30, und zwar durch die Leitung i9 hindurch, zugeführt.
  • Auf diese Weise findet eine wechselweise Verwendung der Reaktionsgefäße 9 und 26 statt, wobei die Reinigung des ausgeschaltetenReaktionsgefäßes jeweils dadurch erfolgt, daß das in ihm vorhandene Carbazolsulfat mittels Wasser zersetzt wird.
  • Wird die Zersetzung des schwefelsäurehaltigen Carbazolsulfats in der Weise bewerkstelligt, wie sie in dem Patent Nr. 825 262 beschrieben ist, nämlich in Anwesenheit eines Lösungsmittels, das das im Reaktionsgefäß bei der Reaktion frei werdende Carbazol extrahieren soll, so wird die Behandlung zur Fällung des Carbazolsulfats vorzugsweise so lange fortgesetzt, bis sich eine Menge Niederschlag gebildet hat, die in dem betreffenden Gefäß mit nur einer Beschickung an Extraktionsmittel und Wasser extrahiert und zersetzt werden kann. Die bei der Zersetzung erhaltene 65- bis 75 %ige, vorzugsweise 72%ige Schwefelsäure wird auf dem Weg über die Leitung .4 dem Kreislaufsystem, und zwar zur Vorreinigung der Anthracenlösung, wieder zugeführt.
  • Während der Fällung des Carbazols wird mittels Wandkühlung in den Reaktionsgefäßen 9 und 26 eine Temperatur von 2o bis 3o° aufrechterhalten.
  • Es hat sich nicht als notwendig erwiesen, von einer Lösung auszugehen, die bei der Reaktionstemperatur gesättigt ist.
  • Es wurde gefunden, daß sich eine bedeutende Ersparung an Lösungsmittel erzielen läßt, wenn von einer gesättigten Rohanthracenlösung (Gehalt an Anthracen etwa 40%), die eine höhere Temperatur, häufig von 5o bis 6o°, aufweist, ausgegangen wird. Was das Anthracen betrifft, so ist die erwähnte Lösung nicht gesättigt, hingegen in bezug auf Carbazol ist sie gesättigt. Es wird erst dann nahezu ein Zustand der Sättigung an Anthracen eintreten, wenn die Lösung, während die Reaktion im Gange ist, eine Kühlung bis zur Reaktionstemperatur erfährt. Die Geschwindigkeit, mit der heim Einleiten der warmen Lösung in das Reaktionsgefäß die Zersetzungsreaktion vor sich geht, ist eine derart rasche, daß es nicht zur Bildung von Carbazolkristallen kommt, während gleichzeitig eine Anthracenlösung erhalten wird, die als annähernd gesättigt anzusehen ist. Bei der Durchführung dieser Art von Behandlung ist die Vorreinigung der Rohanthracenlösung bei der gleichen Temperatur vorzunehmen, die die Lösung aufweist, d. 1i. meistens bei 5o bis 6o°. Beispiel Eine Lösung von 15o Gewichtsteilen Rohanthracen mit einem Gehalt an Anthracen von 44,5% und an Carbazol von 40,5% in 8ooo Gewichtsteilen Benzol wird mit 72%iger Schwefelsäure vorgewaschen. Anschließend wird unter kräftigem Umrühren der vorgewaschenen Lösung eine Menge von Zoo Gewichtsteilen go%iger Schwefelsäure zugefügt, worauf einweiteres halbstündiges Umrühren stattfindet. Der sich bildende Niederschlag, der aus mit Schwefelsäure vermischtem Carbazolsulfat besteht, fällt aus, wobei er an der Wand und am Boden des Reaktionsgefäßes haftet. Die klare, carbazolfreie Lösung wird durch Dekantieren aus dem Reaktionsgefäß entfernt. Nach erfolgter Waschung mit Lauge und Eindampfung zwecks Kristallisierung ergeben sich 56 Gewichtsteile Anthracen (Reingehalt über 98% und Schmelzpunkt 2i4°). Aus der Mutterlauge wird, nachdem das Lösungsmittel abdestilliert worden. ist, rohes Phenanthren (Reingehalt 6o bis 8o%) erhalten.
  • Aus dem Niederschlag werden durch Zersetzung mittels Wasser 5o Gewichtsteile Carbazol (Reingehalt über 98% und Schmelzpunkt 24i°) gewonnen.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur getrennten Gewinnung von Antliracen, Phenanthren und Carbazol aus einem Gemisch der erwähnten Stoffe, wobei eine Lösung, die das erwähnte Gemisch enthält, einer Behandlung mit Schwefelsäure unterzogen wird, dadurch gekennzeiclitict, claß der Liisung ein Überschuß an Schwefelsäure, die eine Konzentration von etwa 8o bis goo/o aufweist, zugesetzt wird, das so erhaltene Gemisch kräftig durchgerührt wird, bis sich die Umsetzung des Carbazols unter Bildung eines Niederschlags, der aus schwefelsäurehaltigem Carl>azolsulfat besteht und der an der Wand sowie dem Boden des Reaktionsgefäßes haftet, vollzogen hat, worauf nach Abtrennung der carbazolfreien Lösung zur Gewinnung des in ihr enthaltenen Anthracens und Plienanthrens aus dem aus Carbazolsulfat bestehenden Niederschlag durch Zersetzung das Carbazol geronnen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach Abtrennung der carbazolfreien Lösung durch Zufuhr frischer Ausgangslösung die Behandlung dieser Ausgangslösung mit Schwefelsäure ohne Abtrennung des bereits vorhandenen Niederschlags erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit Schwefelsäure derart erfolgt, daß die Gesamtmenge an Schwefelsäure, die einen Überschuß einschließen soll, vorzugsweise auf einmal zugesetzt wird. .
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks kontinuierlicher Durchführung des Verfahrens die Schwefelsäure und die Ausgangslösung kontinuierlich zusammengebracht werden, während durch Einleiten von Luft oder einem inerten Gas eine feine Verteilung erzielt wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß rote eitler carbazolgesättigten Rohantliracenlösung ausgegangen wird, die eine Temperatur aufweist, die höher als die Reaktionstemperatur ist, während bei der Reaktionstemperatur die Lösung annähernd an Antliracen gesättigt sein soll.
DED4954A 1949-07-08 1950-07-08 Verfahren zur getrennten Gewinnung von Anthracen, Phenantren und Carbazol Expired DE825252C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE939572C (de) * 1951-10-16 1956-02-23 Bataafsche Petroleum Verfahren zur Abtrennung von einem oder mehreren Kohlenwasser-stoffen mit chinoider Struktur, wie Anthracen, von einem oder mehreren Kohlenwasserstoffen mit benzoider Struktur, wie Phenanthren

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE939572C (de) * 1951-10-16 1956-02-23 Bataafsche Petroleum Verfahren zur Abtrennung von einem oder mehreren Kohlenwasser-stoffen mit chinoider Struktur, wie Anthracen, von einem oder mehreren Kohlenwasserstoffen mit benzoider Struktur, wie Phenanthren

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