DE344238C - Verfahren zur Gewinnung der Leimstoffe aus Knochen, Fisch- und Lederabfaellen usw - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung der Leimstoffe aus Knochen, Fisch- und Lederabfaellen usw

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DE344238C
DE344238C DE1921344238D DE344238DD DE344238C DE 344238 C DE344238 C DE 344238C DE 1921344238 D DE1921344238 D DE 1921344238D DE 344238D D DE344238D D DE 344238DD DE 344238 C DE344238 C DE 344238C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09HPREPARATION OF GLUE OR GELATINE
    • C09H3/00Isolation of glue or gelatine from raw materials, e.g. by extracting, by heating

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Peptides Or Proteins (AREA)
  • Fats And Perfumes (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung der Leimstoffe aus Knochen, Fisch- und Lederabfällen usw. Es ist bekannt, Leim aus Leim enthaltenden Stoffen durch Behandlung mit Wasser oder Dampf unter Druck zu gewinnen. Ein auf diese Weise erzeugter Leim enthält aber stets Fett- und Eiweißstoffe, die seine Klebkraft stark herabsetzen. Die Trennung der Leimstoffe von diesen Nebenbestandteilen macht in der Großtechnik erhebliche Schwierigkeiten.
  • Es wurde nun ein Verfahren gefunden, die Leimstoffe aus beliebigen Materialien auf einfache Weise in reiner Form zu gewinnen. Zu dem Zwecke werden Leim enthaltende Rohstoffe zunächst vorgemahlen bzw. im Holländer weitgehend zerkleinert, sodann in einer schnellaufenden Schlagmühle (Kolloidmühle) mit viel Wasser in An- oder Abwesenheit von geringen Mengen sauerstoffreicher Salze so lange behandelt, bis die Stoffe in den kolloidaldispersen Zustand übergeführt sind. Man erhält so eine Leimdispersion, bei der sich etwa vorhandene Schmutz- und anorganische Stoffe nachkurzer Zeit zu Boden setzen, so daß man sie leicht entfernen kann. Die von den groben Verunreinigungen befreite Leimbrühe wird dann zwecks Abscheidung der in ihr neben den Leimstoffen auch enthaltenen Fett-und Eiweißsubstanzen noch ein zweites Mal in der Schlagmühle unter Zusatz etwa gleicher Gewichtsmengen von Chlorkohlenwasserstoffen oder Äther oder Äthergemischen, wie Äther-Alkohol oder Äther-Aceton, bis zur Emulgierung behandelt. Nach darauffolgendem Stehenlassen kann man die beiden entstandenen Flüssigkeitsschichten voneinander trennen.* In dem wäßrigen Teil ist .dann ein sehr reiner Leim von hoher Klebkraft enthalten, der darauf nach bekannten Methoden durch Eindicken oder Eintrocknen gewonnen werden kann.
  • Die Scheidung der wäßrigen Leimlösung von der Chlorkohlenwasserstoff- oder Ätheremulsion kannauf verschiedene Weise beschleunigt werdeen; so kann man sie unter Anwendung von Druck erfolgen lassen, ferner auch auf osmotischem Wege. Schließlich er fährt die Scheidung auch eine Beschleunigung durch Zusatz von geringen Mengen einer starken Säure oder deren Salze und zuletzt kann sie einfach durch Zentrifugieren erreicht werden.
  • Durch die folgenden Beispiele wird das Verfahren näher erläutert: Beispiel I. Io Gewichtsteile gemahlene oder fein zerteilte Fischabfälle werden nach Zusatz von etwa ö,2 Prozent Kaliumpermanganat mit Ioo Gewichtsteilen Wasser in einer sehr schnellaufenden Schlagstiftmühle bis zur erfolgten Dispergierung behandelt. Die erhaltene Brühe läßt man kurz stehen und trennt von den sich absetzenden Verunreinigungen. wie Sand usw. Die Leimbrühe wird sodann mit etwa der gleichen Gewichtsmenge Äther versetzt und erneut in der Schlagmühle kurz behandelt. Es erfolgt in wenigen Minuten eine Emulgierung. Läßt man die erhaltene Emulsion nun in hohen, schmalen Türmen längere Zeit stehen, so scheidet sich oben eine ätherische Flüssigkeit ab, die die Eiweiß- und Fettstoffe emulgiert enthält, während in der unteren wäßrigen Schicht die Leimstoffe in großer Reinheit gelöst enthalten sind. Die Abscheidung kann man, wie oben angegeben, auf verschiedene Weise beschleunigen, am einfachsten durch Zentrifugieren.
  • Aus dem wäßrigen Teil werden die reinen Leimstoffe auf übliche Weise durch Eindicken öder Eintrocknen gewonnen. Den Äther der oberen Schicht gewinnt man wieder und kann außerdem die Fett-und Eiweißstoffe zu Nähr-oder sonstigen Zwecken verenden. Beispiel2. Statt der Fischabfälle kann man in gleicher Weise auch für die Gelatine- oder Lederleimfabrikation Abfälle von Häuten oder Leder verwenden. Diese Rohstoffe müssen jedoch vor der Dispergierung in der Kolloidmühle, am besten in Holländern, gut vorzerkleinert werden. Die weitere Behandlung geschieht wie in Beispiel I. Beispiel 3.
  • Io Gewichtsteile Knochen werden zunächst auf Walzen zerdrückt oder in Kugelmühlen vermahlen und dann mit Ioo Gewichtsteilen Wasser in einer geschlossenen Schlagmühle unter einem geringen Dampfdruck von I,5 bis I,8 Atm. behandelt. Die dabei entstehende Knöc Wenleinlbrühe enthält sehr wenig Amino-Säuren, Zersetzungsprodukte, die bei höherem Druck stets entstehen. Trotzdem ist die Leimsubstanz völlig in die Brühe übergegangen, und zwar infolge der weitgehenden, mechanischen Dispergierung. Von den anorganischen Verunreinigungen kann die Brühe durch Absitzenlassen und Abziehen gereinigt werden.
  • Alsdann wird sie mit etwa der gleichen Gewichtsmenge eines Chlorkohlenwasserstoffes, z. B. Trichloräthylen, versetzt und in der Schlagmühle kurze Zeit behandelt. Die entstehende Emulsion kann, wie im Beispiel I angegeben, in ihre Bestandteile getrennt werden. Auch kann man die Abscheidung der in diesem Falle infolge ihres höheren spezifischen Gewichtes sich unten absetzenden Chlorkohlenwasserstoffemulsion, die die Eiweiß- -und Fettstoffe enthält, von der wäßrigen Leimlösung, z. B. durch Zentrifugieren, beschleunigen..
  • Auf gleiche Weise können auch nach den bisher üblichen Verfahren hergestellte Leimbrühen von den Fettstoffen und Proteiden befreit werden.

Claims (1)

  1. PATENT-ANsPRucFI: Verfahren zur Gewinnung der Leimstoffe aus Knochen, Fisch- und Lederabfällen usw., -dadurch gekennzeichnet, daß gut vorzerkleinerte, Leim enthaltende Stoffe mit Wasser in schnellaufenden. Schlagmühlen (Kolloidmühlen) in. An-oder Abwesenheit von geringen Mngen sauerstoffreicher Verbindungen, gegebenenfalls unter erhöhtem Dampfdruck-(bis höchstens i,8 Atm.), bis zur Erreichung einer kolloidalen Dispersion behandelt werden, worauf die erhaltene Leimbrühe durch eine zweite kurze Behandlung in der Schlagmühle mit Chlorkohlenwasserstoffen oder Äther oder Äthergemischen, wie Äther-Alkohol oder Äther-Aceton, in eine Emulsion übergeführt wird, welche sich dann auf verschiedene Weise in eine reine, wäßrige Leimlösung und eine Fett- und Eiweißstoffe enthaltende Emulsion scheiden läßt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0025601A1 (de) * 1979-09-17 1981-03-25 Ciba-Geigy Ag Neue Gelatinen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0025601A1 (de) * 1979-09-17 1981-03-25 Ciba-Geigy Ag Neue Gelatinen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung
US4352695A (en) 1979-09-17 1982-10-05 Ciba-Geigy Ag Novel gelatins, processes for their preparation and their use

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