DE76381C - Verfahren zur Herstellung von hellem Wollfett - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von hellem Wollfett

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DE76381C
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Application number
DENDAT76381D
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Original Assignee
W. kleemann in Hannover, Böhmerstrafse 6
Publication of DE76381C publication Critical patent/DE76381C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11BPRODUCING, e.g. BY PRESSING RAW MATERIALS OR BY EXTRACTION FROM WASTE MATERIALS, REFINING OR PRESERVING FATS, FATTY SUBSTANCES, e.g. LANOLIN, FATTY OILS OR WAXES; ESSENTIAL OILS; PERFUMES
    • C11B11/00Recovery or refining of other fatty substances, e.g. lanolin or waxes
    • C11B11/005Lanolin; Woolfat

Description

PATENTAMT.
KLASSE 23: Fettindustrie.
Den Beobachtungen ist es bis jetzt entgangen, dafs die dunkle Färbung des gewöhnlichen käuflichen Wollfettes hervorgerufen ist durch einen Gehalt an Zersetzungsproducten der leim- und eiweifsartigen Substanzen.
Gelingt es, diese leim- und eiweifsartigen Körper vor ihrer Zersetzung aus dem Wollfett zu entfernen, so erhält man als Endproduct ein helles, gelbes Wollfett. Mittel, welche geeignet sind, diese Fremdkörper aus einer Lösung von Wollfett in Benzin oder anderen fettlösenden Mitteln zu entfernen, sind Gerbsäure, Ortho-, Pyro- und Methaphosphorsäure, Essigsäure oder Bleiacetat unter gleichzeitiger oder auf einander , folgender Mitwirkung von Alkohol. Für sich allein angewendet, sind die einzelnen Körper nicht oder doch nur ganz unvollkommen im Stande, diese leim- und eiweifsartigen Körper zu fällen. Um die Fällung hervorzurufen bezw. vollständig zu machen, ist immer noch ein Zusatz von Alkohol erforderlich, und zwar kann man denselben entweder in der Weise in die Wollfettlösung bringen, dafs man die angeführten Agentien in alkoholischer Lösung anwendet, oder man führt dieselben in möglichst concentrirter, wässeriger Lösung der Wollfettlösung zu, rührt gut durch und setzt dann Alkohol zu, worauf sofort die Ausscheidung der gefällten Körper eintritt. Alkohol allein angewendet hat keine Wirkung.
Die durch das Zusammenwirken der angeführten Säuren und Salze einerseits und des Alkohols andererseits hervorgerufene Fällung ist so zu erklären, dafs die leim- und eiweifsartigen Körper, welche, obwohl für sich allein in Benzin unlöslich, doch infolge der Anwesenheit von Wollfett die Fähigkeit haben, sich mit diesem zusammen in fettlösenden Mitteln zu lösen, durch die Einwirkung der angeführten Säuren und Salze in Verbindungen übergeführt werden, welche infolge der Anwesenheit von Wollfett gleichfalls noch die Fähigkeit haben, mit diesem zusammen in Benzin gelöst zu bleiben. Durch den Zusatz von Alkohol wird nun den gebildeten Verbindungen diese Fähigkeit genommen und sie fallen aus.
Aus den erwähnten Eigenschaften ergiebt sich folgendes Verfahren:
Man versetzt eine Auflösung von Wollfett in Benzin, am besten die nach Patent Nr. 74646 erhaltene, oder auch andere durch Extraction des rohen Fettschlammes oder anderer wollfetthaltiger Stoffe erhaltene Auflösungen von Wollfett in fettlösenden Mitteln mit geringen Mengen syrupöser Phosphorsäure oder der anderen oben angeführten Agentien, rührt gut durch und trägt, ohne das Rührwerk anzuhalten, etwa 2 pCt. des angewendeten Benzins Alkohol ■ ein. Jetzt stellt man das Rührwerk ab und läfst die gefällten Körper sich absetzen, was in ganz kurzer Zeit geschieht. Wendet man Phosphor^ säure in alkoholischer Lösung an, so fällt selbstverständlich ein weiterer Zusatz von Alkohol weg.
Die Menge der zur Fällung der leim- und eiweifsartigen Körper nöthigen Phosphorsäure u. s. w. ist variabel, je nach Herkunft der Wolle und Gehalt derselben an Schweifs, und mufs vorher festgestellt werden. In der Regel
wird sie nicht über 2 pCt. der gewonnenen Fettmenge hinausgehen.
Die von dem durch Phosphorsäure u. s. w. erhaltenen Niederschlage getrennte, nunmehr hellgelb aussehende Benzinlösung kann sofort eingedampft werden, wobei ein helles, gelbes Fett zurückbleibt.
Will man statt des gewöhnlichen, noch freie Fettsäuren enthaltenden Wollfettes neutrales Wollfett erhalten, so wird die über den gefällten Leim- und Eiweifskörpern stehende Wollfettlösung nicht erst eingedampft, sondern direct nach dem Abfiltriren von dem Niederschlage mit wässerigen Alkalien versetzt, erhitzt und gut durchgearbeitet. Nach einiger Zeit der Ruhe trennt man die wässerige, die gebildete Seife enthaltende Schicht von der überstehenden, das Neutralfett enthaltenden Benzinschicht. Sollte die Trennung der beiden Schichten nur schwer von Statten gehen, so kann man zur Beschleunigung der Trennung etwas Alkohol (stark oder wasserhaltig) hinzufügen. Das, das Neutralfett enthaltende, Benzin kann dann verdampft oder auch vorher behufs Abscheidung etwa noch darin befindlicher Wassertheilchen und der etwa in diesen noch gelösten Seifenspuren mit Chlorcalcium noch entwässert werden.
Die Trennung der leim- und eiweifsartigen Stoffe von dem Wollfett gelingt nach dem beschriebenen Verfahren leicht, wenn der rohe Fettschlamm oder andere wollfetthaltige Stoffe, aus denen das Fett mit Benzin oder dergleichen in Lösung gebracht war, vorher nicht längere Zeit erhitzt wurde. War aber das in Benzinlösung zur Anwendung kommende Fett vorher schon einmal bis zur vollkommenen Entfernung des Lösungsmittels eingedampft worden, oder verwendet man käufliches braunes Wollfett, das aus dem rohen Fettschlamm durch Auspressen unter Anwendung von Hitze oder auf ähnliche Weise gewonnen war, so gelingt die Entfärbung des Wollfettes durch Ausscheiden der leim- und eiweifsartigen Stoffe nur noch unvollkommen. Man erhält zwar ein helleres Product als das angewendete, .aber niemals mehr ein helles, gelbes Fett. Es ist deshalb das Hauptgewicht darauf zu legen, ein Ausgangsproduct zu verwenden, in dem die leim- und eiweifsartigen Körper noch nicht zersetzt sind.
Die Fällung der Fremdkörper gelingt am besten bei Anwendung ganz concentrirter Säuren wie der syrupösen Ortho-, Pyro- und Melhaphosphorsäure, Eisessig u. s. w..
Die alleinige Anwendung von Alkohol ruft eine Fällung nicht hervor.
Neu ist bei diesem Verfahren die Anwendung von Gerbsäure, Ortho-, Pyro- und Metaphosphorsäure, Essigsäure oder Bleiacetat be-, hufs Einwirkung auf die infolge der Anwesenheit von Wollfett mit diesen gleichzeitig in fettlösenden" Mitteln gelösten leim- und eiweifsartigen Körper, verbunden mit der durch den gleichzeitigen oder nachfolgenden Alkoholzusatz bewirkten völligen Ausscheidung des Reactionsproductes aus der Wollfettbenzinlösung.
Die erwähnten Agentien bewirken für sich allein keine Fällung in der Wollfettlösung, vielmehr erfolgt eine solche erst auf Zusatz von Alkohol, während andererseits auch Alkohol, allein angewendet, keine Fällung hervorruft.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von hellem Wollfett aus in fettlösenden Mitteln gelöstem, gewöhnlichem, fettsäurehaltigem oder neutralem,, jedoch seifenfreiem Wollfett, bestehend in dem Einwirkenlassen von Gerbsäure, Ortho-, Pyro- und Metaphosphorsäure, Eisessig, Bleiacetat auf die infolge der Anwesenheit von Wollfett mit diesem zugleich in fettlösenden Mitteln sich lösenden leim- und eiweifsartigen Körper und Ausscheidung der dabei gebildeten Reactionsproducte aus jenen Lösungen mittels Alkohols.
DENDAT76381D Verfahren zur Herstellung von hellem Wollfett Expired - Lifetime DE76381C (de)

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