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Die neuere Eiweisschemie hat den Beweis erbracht, dass die einzelnen Proteinkörper in ihrer Bedeutung'für die Ernährung des titi'nischen Körpers sehr verschiedenwertig sind. Es wurde gefunden, dass die tierischen Decksubstanzen verschiedenster Art, wie Haare, Wolle, Horn, Federn, Häute, die an sieh wasserunlöslich sind, in resorbierbare Abbauprodukte übergeführt werden können, welche eine
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Die Gewinnung dieser Substanzen erfolgt gemäss vorliegender Erfindung in der Weise, dass die wasserunlöslichen Decksubstanzen dureh Alkali so weit hydrolysiert werden, dass das geformte Ausgangsprodukt gerade seine morphologische Form verloren hat und eine gallertige Dispersion entstanden ist. Aus ihr wi d durch Fällung mit Säure ein Produkt isoliert, das in Wasser unlöslich, in Alkalien aber löslich ist und die Eigenschaften einer schwachen Säure besitzt. Aus dem Filtrat der mit Säure versetzten Lösung kann durch Zufügung von Alkalien bis zur basischen Reaktion in geringeren Mengen ein zweites Abbauprodukt gewonnen werden, das basische Eigenschaften besitzt.
Die so abgeschiedenen Abbauprodukte der Decksubstanz werden am besten durch Behandlung mit Wasser unter Druck gereinigt.
Die als Ausgangsmaterialien für das Verfahren in Betracht kommenden Naturprodukte sind meist mit Fetten und anderen in Deekgebilden anzutreffenden Stoffen, wie Farbstoffe, Cholesterine usw., verunreinigt. Um die Ausgangsstoffe schneller aufschliessen zu können bzw. um zu mögliehst reinen Produkten zu kommen, ist es erforderlich, diese vorerst mit ganz schwachen Alkalien zu behandeln, bis die Fette und sonstigen Verunreinigungen verseift sind, worauf letztere dann durch Waschen mit Wasser entfernt werden können. Das so vorbehandelte Material lässt sich sehr gut mahlen und kann aufs feinste zerkleinert, besonders leicht mit guter Ausbeute auf die obenerwähnten Abbauprodukte verarbeitet werden.
Die beiden obenbesehriebenen Abbauprodukte, deren eines säureartigen, deren zweites basischen Charakter besitzt, sind von allen niedrigeren Spaltprodukten frei, fast geschmacklos und je nach dem Ausgangsmaterial mehr oder minder bräunlich gefärbt zu erhalten. Da sie keine Begleitstoffe enthalten, können sie in grossen Mengen per os verfüttert werden, auch für intravenöse Injektionen sind sie in sehr beträchtlichen Mengen ohne Schaden zu veiwenden.
Beispiel : 507. vom Wollschweiss nach bekannten Methoden befreite Sehafwolle, werden mit 500 1 einer 2% igen Natriumkarbonatlösung versetzt und so lange erwärmt. bis alle Verunreinigungen in Lösung gegangen sind bzw. bis die Elastizität der Wolle verschwunden ist. Die gefärbte Flüssigkeit wird abgelassen und die zurückbleibende Wolle mit Wasser klar nachgespült. Dieses Material wird dann
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und so lange (ungefähr 10 Minuten) zum Kochen erhitzt, bis eine durchsichtige, leimige Masse entstanden ist.
Diese wird mit Wasser verdünnt und mit Salzsäure unter Rühren neutralisiert bzw. sehwach sauer gemacht, wobei ein Abbauprodukt von saurem Charakter ausfällt ; dieses wird abfiltriert und zweckmässig unter Druck säurefrei gewaschen. Es kann durch Umlösen in Alkalien, Filtrieren, nachfolgendem Fällen mit Salzsäure und Auswaschen unter Druck gereinigt werden.
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Im Filtrat des sauren Abbauproduktes fällt auf Zusatz eines Alkalis im Überschuss, ein zweites Abbauprodukt aus, das gleichfalls durch Waschen mit Wasser unter Druck von der anhaftenden Mutterlauge befreit und durch Umlösen aus Säuren weiter gereinigt werden kann.
Das gemahlene Material kann auch durch Behandlung mit der gleichen Gewichtsmenge einer 25%igen Lösung von Alkalihydioxyd bei Zimmertemperatur während 24-36 Stunden hydrolysiert werden. Sobald sich die gallertige Dispersion gebildet hat, wird mit Wasser verdünnt und in der beschriebenen Weise durch Säurezusatz das hochmolekulare Hauptabbauprodukt gefällt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung von resorbierbaren Abbauprodukten aus Keratinsubstanzen durch Spaltung derselben mit Alkali, dadurch gekennzeichnet, dass tierische Deeksubstanzen durch Alkali nur so lange hydrolysiert werden, bis das Ausgangsprodukt gerade seine morphologische Form verloren
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