DE708939C - Verfahren zur Herstellung gonadotroper Hormone aus waessrigen Ausgangsloesungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung gonadotroper Hormone aus waessrigen AusgangsloesungenInfo
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- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K38/00—Medicinal preparations containing peptides
- A61K38/16—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof
- A61K38/17—Peptides having more than 20 amino acids; Gastrins; Somatostatins; Melanotropins; Derivatives thereof from animals; from humans
- A61K38/22—Hormones
- A61K38/24—Follicle-stimulating hormone [FSH]; Chorionic gonadotropins, e.g. HCG; Luteinising hormone [LH]; Thyroid-stimulating hormone [TSH]
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Description
In der Patentschrift 671 043 ist die Herstellung
des Hypophysenvarderlappenhormons aus diesen enthaltenden Rohprodukten, wie
Schwangerenharn, Placenta, Rinderhypophyse u.a., durch Aussalzung (z.B. mit Ammonsulfat)
und darauffolgende Reinigung durch Extraktion der mitausgefallenen unreinein
Nebenprodukte mittels Lösungsmitteln, die die ausgesalzenen gonadotropen Hormone und
das Salz selbst nicht lösen, beschrieben. Ferner ist durch die deutsche Patentschrift
650 803 und die schweizerische Patentschrift 144 711 ein Verfahren bekanntgeworden,
nach dem weitgehend gereinigte gonadotrope Hormone erhalten werden, wenn die Verunreinigungen
aus den die Hormone einthaltenden wäßrigen Lösungen durch Fällung mittels
Erdalkalisalzen zunächst entfernt werden.
Es wurde nun gefunden, daß durch Kombination der beiden vorbeschriebenen Verfahren
in einfacher Weise und in guter Ausbeute besonders hochwertige gonadotrope Hormone
erhalten werden können, wie sie nach den Einzelverfahren erst nach weiteren umständlichen
Reinigungsmethoden erzielt werden. Die Kombination wird in der Weise durchgeführt,
daß das nach dem Verfahren des Patents 671 043 aus dem Harn durch Aussalzen
mittels eines wasserlöslichen Alkalisalzes, z. B. Ammonsulfat, erhaltene Aussalzprodukt
gründlich mit einem organischen Lösungsmittel (Alkohol, Aceton) gewaschen wird zur Entfernung der außer den gonadotrop«!
Hormonen noch in ihm enthaltenen Verunreinigungen und oestrogenen Wirkstoffe, welch letztere dann durch Verarbeitung der
Waschlaugen gewonnen werden können. Der Rückstand, welcher die gesamten gonadotropen
Hormone enthält, wird nun in Wasser gelöst und der Lösung in geringem Überschuß
die Lösung eines in organischen Lösungen löslichen Erdalkalisalzes, z. B. Bariumacetat,
zugesetzt, wodurch weitere Verunreinigungen und überschüssiges Ammonsulfat durch Ausfällung
entfernt werden. Wenn das Ansatz-; produkt größere Mengen von Ammonsulfat
enthält, so ist es zweckmäßig, den Haupttett· desselben zuvor durch Dialyse zu entfernen.
Aus dem Filtrat, welches jetzt das gesamte Hormon enthält, wird dieses nun mittels
eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels (Alkohol, Aceton u. a.) aus
gefällt, während die außerdem noch im Filtrat enthaltenen, aber in dem organischen Lösungsx5
mittel löslichen Salze (überschüssiges Erdalkalisalz und Ammonsalz) in Lösung bleiben.
Die Gewinnung der Hormone aus dem Filtrat kann anstatt durch Fällung auch in der
Weise vorgenommen werden, daß das Filtrat im Vakuum zur Trockne gebracht und der
Rückstand mit einem organischen Lösungsmittel extrahiert wird, welches imstande ist,
nicht die gonadotropen Wirkstoffe, wohl aber die zum Aussalzen und zur Fällung verwendeten
Salze sowie ihre Umsetzungssalze zu lösen.
Es muß also, um möglichst hochgereinigte Verfahrensprodukte zu erhalten, bei dem
Reinigungsverfahren als Fällungsmittel stets ein solches Salz verwendet werden, welches
sich mit dem zum Aussalzen verwendeten Salz einerseits zu einem wasserunlöslichen Salz,
welches ausfällt und abfiltriert werden kann, und andererseits zu einem in organischen
Lösungsmitteln löslichen Salz umsetzt und selbst auch in diesem Lösungsmittel löslich
ist. Zum Aussalzen eignen sich Alkalisalze, z. B. Phosphate oder Sulfate, wie Natriumoder
Ammonsulfat, während als Fällungsmittel in mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln lösliche Erdalkalisalze, insbesondere
Bariumsalze, z. B. Bariumacetat, zu verwenden sind.
Lejwa (Biochemische Zeitschrift, Bd. 256
[1932], S. 236 ff.) salzt zur Gewinnung gonadotroper Wirkstoffe den Harn schwangerer
Frauen nach Zusatz ioo/oiger Essigsäure mit
Ammonsulfat aus, nimmt den dabei gebildeten Niederschlag mit Wasser auf und schüttelt
die filtrierte wäßrige Lösung bei pH 3,5 bis 4 mit Permutit. Bei Nachprüfung dieses
Verfahrens mit Säurepermutit ergab sich, daß das pH der Lösung beim Schütteln mit dem
Permutit immer mehr nach der alkalischen Seite verschoben wird, so daß die Lösung
schließlich schwach alkalisch war. Eluiert man nun das Adsorbat nach den Angaben von
Lejwa mit 0,1250/oigem Ammoniak, so
konnten aus dem Eluat weniger als 5 0/0 der
im Ausgangsmaterial nachgewiesenen Einheiten der gonadotropen Wirkstoffe gewonnen
werden. Da sich weiter die gonadotropen Wirkstoffe aus Harn im Gegensatz zu den Angaben des Verfassers in Essigester als unlöslich
erwiesen und es unmöglich ist, nach ■■•Lejwa die Wirkstoffe in kristallisierter Form
i& erhalten, müssen die Angaben dieser
hrifttumstelle als nicht reproduzierbar bezeichnet werden.
Demgegenüber stellt das vorliegende Verfahren eine technisch anwendbare Methode
zur Gewinnung gonadotroper Wirkstoffe in guter Ausbeute dar.
ι ο 1 Harn schwangerer Frauen mit ι ο οοο RE
pro Liter werden bis zur Sättigungsgrenze mit Ammonsulfat versetzt. Man läßt stehen, bis
Ammonsulfat sich abzuscheiden beginnt und trennt dann den gesamten festen Anteil durch
Filtration oder durch Zentrifugieren ab. Das Aussalzprodukt wird in 11 Wasser aufgenommen
und der Hauptteil des Ammonsulfats durch Dialyse entfernt. Der Lösung wird dann Bariumacetat in geringem Überschuß zugesetzt
und der entstandene Niederschlag abfiltriert bzw. abzentrifugiert. Nun wird die fünffache Menge Methylalkohol zu dem Fittrat
hinzugesetzt, der entstandene Niederschlag abzentrifugiert und mehrmals mit Alkohol und schließlich mit Äther gewaschen.
Es hinterbleiben nach dem Trocknen 0,8 g eines weißen Pulvers. Die biologische Testierung
ergab einen Gehalt von 11 ο οοο RE
pro Gramm, also insgesamt 88 000 Einheiten. Die Ausbeute betrug demnach fast oo<y0.
1000 g frische Schafshypophysen werden feinst zermahlen und mit 21 Wasser ange- >oo
rührt. Durch Zusatz von 2 η Natronlauge wird die Mischung auf pH 10 eingestellt und
4 Stunden gerührt. Man läßt über Nacht bei etwa 2° stehen und bringt dann das pH
durch Zusatz von 2 η Salzsäure auf pH 5,5. »05
Der Niederschlag wird abzentrifugiert und noch einmal in derselben Weise extrahiert.
Auf 100 ecm der vereinigten Extrakte werden
55g Ammonsulfat hinzugesetzt, gut gerührt
und über Nacht kalt stehengelassen. "° Der Niederschlag wird abzentrifugiert und
mit kalter 300/oiger Ammonsulfatlösung gewaschen.
Der Niederschlag wird in 250 ecm Wasser aufgeschwemmt und mit Ammoniak auf pH 9 >«5
eingestellt. Man schüttelt auf der Maschine und zentrifugiert vom Ungelösten ab. Die
Extraktion wird mit 150 ecm Wasser wiederholt.
Die vereinigten Lösungen werden so lange mit Bariumacetat versetzt, bis keine «ao
Trübung mehr eintritt. Die gebildeten Bariumsalze werden abzentrifugiert. Die klare
Lösung wird mit dem vierfachen Volumen
an Alkohol versetzt, und durch Zusatz von
Essigsäure werden jlie gonadotropen Wirkstoffe
zur Ausfällung, gebracht. Der Niederschlag wird abzentrifugiert und mit Alkohol
und Äther gewaschen. Man erhält 'etwa mg eines weißen Pulvers.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Herstellung gonadotroper Hormone aus wäßrigen Ausgangslösungen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Hormone aus den Ausgangslösungen mittels eines in Wasser löslichen Alkalisulfates oder -phosphates aussalzt, welches mit dem zur weiteren Reinigung verwendeten Erdalkalisalz sich einerseits zu einem wasserunlöslichen und andererseits zu einem in ,organischen Lösungsmitteln, nämlich niederen Alkoholen, Aceton oder Dioxan, löslichen Salz umzusetzen vermag, darauf die wäßrige Lösung des Aussalzproduktes mit einem Erdalkalisalz, welches auch selbst in den genanntein organischen Lösungsmitteln löslich ist, behandelt und entweder aus dem Filtrat die gonadotropen Wirkstoffe in an sich bekannter• Weise mittels eines der obengenannten organischen Lösungsmittel ausfällt oder das Filtrat zur Trockne bringt und aus dem 3» ■Rückstand die Salze mittels eines der obengenannten Lösungsmittel auszieht.
- 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ' man als Aussalzmittel Ammonsulfat verwendet.
- 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Fällungsmittel Bariumacetat verwendet.
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE708939T | 1938-12-10 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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