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Verfahren zur Herstellung therapeutisch wertvoller Goldverbindungen
von Keratinabbauprodukten Die bisher in der Heilbehandlung verwendeten Goldverbindungen
von Keratinen bzw. deren Abbauprodukten stellen die in Wasser löslichen Alkalisalze
dieser verhältnismäßig schwer löslichen Carbonsäuren dar.
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Es wurde nun gefunden, daß auch die Erdalkalisalze dieser Goldverbindungen
der Keratinabbauprodukte hervorragende therapeutische Eigenschaften besitzen. Dabei
ist noch besonders hervorzuheben, daß bei der Überführung der Goldkeratinate in
ihre Erdalkalisalze dadurch eine weitgehende Reinigung dieser sonst schwer rein
zu erhaltenden Goldverbindungen erzielt wird, daß Verunreinigungen bei der Behandlung
der Goldsäuren mit den betreffenden Erdalkalioxyden, -hydroxyden oder -carbonaten
als unlösliche Erdalkalisalze abgeschieden werden, während die gewünschten Verbindungen
bei der Umsetzung in wässeriger Lösung gelöst und durch Zusatz von Alkohol oder
anderen mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln gefällt werden.
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Die in die Erdalkalisalze überzuführenden Goldkeratinate können aus
nach verschiedenen, an sich bekannten Arbeitsweisen durch saure Hydrolyse gewonnenen
Spaltprodukten erhalten werden. So sind hierfür nicht nur die durch saure Hydrolyse
in Gegenwart von Reduktionsmitteln oder mit anschließender Reduktion abgebauten
Keratinate, wie z. B. die durch Säureabbau in Gegenwart von Zinn erhaltenen albumoseartigen,
Sulfhydrylgruppen enthaltenden Keratinabbauprodukte, sondern auch solche, die durch
einfachen Säureabbau ohne gleichzeitige oder anschließende Reduktion erhalten werden,
verwendbar.
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Auch können als Ausgangsstoffe Keratinabbauprodukte dienen, die auf
enzymatischem Wege aus den Keratinen darstellbar sind.
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Alle diese Abbauprodukte werden in bekannter Weise in die Goldkeratinate
übergeführt, die nunmehr dem beanspruchten Verfahren unterworfen werden. Beispiel
i 300 g Haare werden mit iaooccm i8°/oiger Salzsäure im Wasserbad erhitzt,
bis das gesamte Keratin eben in Lösung gegangen ist. Das Hydrolysat dieses Umsetzungsgemisches
wird mit Ammoniak neutralisiert und von sich abscheidenden Anteilen filtriert. In
das klare, neutral reagierende Filtrat werden anteilweise i 5o ccm reiner i 5 %iger
Goldchloridlösung eingetragen, wobei sich zum Schluß des Eintragens ein fein verteilter
Niederschlag abzuscheiden beginnt. Nun wird die Umsetzungsflüssigkeit mit Natronlauge
bis zur schwach alkalischen Reaktion behandelt, die Lösung mehrere Stunden sich
selbst
überlassen und darauf von `wenig abgeschiedenem Gold filtriert. Durch Eingießen
der klaren Lösung in die fünffache Menge Alkohol wird das entstandene N atriumsalz
des Goldkeratinats zunächst als zähflüssiges 01 gefällt. Nach 24stündigem Stehen
wird der Alkohol abgegossen, der Bodensatz in Wasser gelöst und die Lösung filtriert.
Die wässerige Lösung des Goldkeratinats wird mit Essigsäure angesäuert und mit der
dreibis vierfachen Menge Alkohol versetzt, wobei die Goldverbindung als freie Säure
ausgeschieden wird. Man läßt den feinkörnigen Niederschlag absitzen und hebt die
alkoholische Flüssigkeit ab. Der Bodensatz wird erneut mit Alkohol verrührt, abgesaugt
und gut mit Alkohol, sodann mit Äther gewaschen. Das so erhaltene Produkt wird in
Wasser verteilt und mit einer Aufschwemmung von Calciumhydroxy d so lange- geschüttelt,
bis keine weitere Lösung der Goldverbindung mehr erfolgt. Die alkalisch reagierende
Flüssigkeit wird von ungelösten Anteilen filtriert und das Filtrat in Alkohol eingegossen.
Das Calciumsalz des Goldkeratinats fällt hierbei als fein verteilter Niederschlag
aus. Es wird abgesaugt und mit Alkohol und Äther ausgewaschen. Von anhaftenden schwer
löslichen Verunreinigungen wird es durch zweimaliges Umfällen aus wässeriger Lösung
mit Alkohol befreit. Das Calciumsalz wird als ein in Wasser leicht lösliches, schwach
gelb gefärbtes Pulver erhalten, das 4,5 bis 4,8 °% Ca und 11,o bis r1,5 °/o Au enthält.
Beispiel 2 In der gleichen Weise wie in Beispiel i wird aus Haar, .Horn oder Wolle
Natriumgoldkeratinat bzw. die freie Säure der Goldkeratinverbindung gewonnen. Die
Suspension der Säure in Wasser wird mit einer Aufschwemmung von Strontiumhydroxyd
so lange geschüttelt, bis die Umsetzung erfolgt ist, Aus der klaren filtrierten
Lösung wird das Strontiumsalz durch Eingießen in Alkohol gefällt und durch mehrmalige
Umfällung gereinigt. Es wird als in Wasser leicht lösliches Pulver erhalten. Beispiel
3 In gleicher Weise wie in Beispiel 1 wird aus Haar, Horn oder Wolle Natriumgoldkeratinat
gewonnen, das durch Ausfällen mit Essigsäure unter Alkoholzusatz in die freie Säure
umgewandelt wird. Die Suspension dieser Verbindung in Wasser wird mit einer Aufschwemmung
von Magnesiumoxyd geschüttelt, wobei das Magnesiumsalz des Goldkeratinats in Lösung
geht. Es wird nach Filtrieren der Lösung durch Ausfällung mit Alkohol isoliert.
Zur Reinigung von schwer löslichenBestandteilen wird es aus wässeriger Lösung mehrmals
umgefällt und so das Magnesiumsalz als leicht lösliche, schwach gelb gefärbte Substanz
erhalten. Beispiel 4 300 g Horn werden mit 1200 ccm 18 °/Qiger Salzsäure`
im Wasserbad erhitzt. Nach 1 Stunde werden zur Hydrolysenflüssigkeit 30 g Zinn anteilsweise
unter gutem Umschütteln im Verlauf einer halben Stunde zugesetzt. Nach Ablauf dieser
Zeit wird die ganze Flüssigkeit mit Ammoniak abgestumpft und filtriert. In die noch
saure, klare Lösung wird Schwefelwasserstoff bis zur vollständigen Fällung des Zinnsulfids
eingeleitet. Nachdem vom Niederschlag abgesaugt ist, werden in die klare . Lösung,
aus der der gelöste Schwefelwasserstoff z. B. mittels eines indifferenten Gasstromes,
wie Kohlenoxyd, oder durch Evakuieren entfernt wird und die mit Ammoniak vollständig
neutralisiert worden ist, 15o ccm einer 15 °/oigen Goldchloridlösung eingetragen.
Darauf wird Natronlauge bis zur schwach alkalischen Reaktion zugesetzt, dieLösung
mehrere Stunden stehengelassen und dann von etwas abgeschiedenem Gold filtriert.
Durch Eingießen der klaren Lösung in die fünffache Menge Alkohol wird das gebildete
Natriumsalz des Goldkeratinats zunächst als zähflüssiges 0I gefällt. Durch Auflösen
in Wasser und erneutes Ausfällen mit Alkohol wird die Substanz als feines Pulver
erhalten.
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Eine io°/oige wässerige Lösung des Natriumgoldkeratinats wird mit
Salzsäure bis zu. einem Gehalt von 10/, H Cl versetzt. Diese Lösung wird durch Schütteln
mit einer Aufschwemmung von Magnesiumcarbonat annähernd neutralisiert. Die Flüssigkeit
wird von ungelösten Anteilen filtriert und in Alkohol gegossen. Das gebildete Magnesiumsalz
des Goldkeratinats fällt als fein verteilter Niederschlag aus. Es wird abgesaugt
und mit Alkohol und Äther ausgewaschen. Zur weiteren Reinigung wird es aus wässeriger
Lösung durch Eingießen irr Alkohol umgefällt. Beispiel 5 300g Horn werden-wie in
Beispiel 4 mit Salzsäure unter gleichzeitiger Reduktion mit Zinn hydrolysiert. Die
Weiterbehandlung erfolgt bis zum Zusatz der Goldchloridlösung in gleicher Weise
wie in Beispiele.. Nunmehr wird aber die saure Goldkeratinatlösung durch Zusatz
einer Aufschwemmung von Calciumhydroxyd schwach alkalisch gemacht.
Nach
mehrstündigem Stehen wird von abgeschiedenem Gold und anderen schwer löslichen Calciumverbindungen
filtriert. Die klare Lösung wird in die fünffache Menge Alkohol eingegossen, wobei
das Calciumgoldkeratinat sich als feiner Niederschlag abscheidet. Der abgesaugte
Niederschlag wird erneut in Wasser gelöst, von ungelösten Anteilen filtriert und
das reine Calciumsalz des Goldkeratinats durch Eingießen in Alkohol gefällt. Es
wird als in Wasser leicht lösliches Pulver erhalten. Beispiel 6 In gleicher Weise
wie in Beispiel 4 wird eine io°/oige wässerige Lösung des Natriumgoldkeratinats
hergestellt und mit Salzsäure angesäuert. Die saure Lösung wird durch Schütteln
mit einer Aufschwemmung von Calciumcarbonat annähernd neutralisiert. Nachdem von
ungelösten Anteilen filtriert ist, wird in Alkohol eingegossen und das Calciumsalz
des Goldkeratinats in gleicher Weise wie in Beispiel 4 erhalten. An Stelle von Äthylalkohol
zur Ausfällung des Calciumsalzes des Goldkeratinats kann auch Methylalkohol, Aceton
u. dgl. verwendet werden. Beispiel 7 Zoo g eines festen wasserlöslichen Keratinabbauproduktes,
das durch gelinde Behandlung von Wolle mit Salzsäure und anschließenderPepsinverdauung
gewonnen worden ist, werden in 2 1 Wasser gelöst und zu der Lösung so viel Natronlauge
gegeben, daß das pH = 9,6 ist. Hierauf wird unter Rühren so viel einer 2o °/oigen
wässerigen Goldchloridchlorwasserstoffsäure zugegeben, daß das PH = 6,6 ist. Eine
hierbei auftretende geringe Ausfällung geht durch Zusatz von Natronlauge bis zum
pH = 9,6 wieder in Lösung. Der Zusatz der Goldsalzlösung und der Natronlauge wird
noch mehrmals wiederholt, bis insgesamt 53 g Goldchloridchlorwasserstoffsäure zur
Umsetzung gebracht worden sind, wobei das Gold restlos komplex gebunden ist. Die
am Schluß schwach alkalisch reagierende Lösung wird von geringen unlöslichen Anteilen
abfiltriert und das Filtrat in die zehnfache Menge Alkohol eingerührt. Hier wird
das Natriumsalz des Goldkeratinats in fester Form ausgeschieden. Nach 24stündigem
Stehen wird der Alkohol % 7on ' dem Bodensatz abgehebert und letzterer in
Wasser gelöst. Die wässerige Lösung des Goldkeratinats wird dann mit Essigsäure
kongosauer gemacht und mit der vierfachen Menge Alkohol versetzt, wobei die Goldverbindung
als freie Säure abgeschieden wird. Die Überführung der freien Goldkeratinsäure in
das Calciumsalz geschieht weiter, wie in Beispiel i beschrieben. Das Calciumsalz
wird als ein in Wasser leicht lösliches, schwach gelb gefärbtes Pulver erhalten,
das 5,7 °/a Ca und 16,7 °/; Au enthält.