AT153216B - Verfahren zur Darstellung komplexer Goldkeratinverbindungen. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung komplexer Goldkeratinverbindungen.

Info

Publication number
AT153216B
AT153216B AT153216DA AT153216B AT 153216 B AT153216 B AT 153216B AT 153216D A AT153216D A AT 153216DA AT 153216 B AT153216 B AT 153216B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
gold
alcohol
compounds
solution
compound
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Schering Kahlbaum Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Schering Kahlbaum Ag filed Critical Schering Kahlbaum Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT153216B publication Critical patent/AT153216B/de

Links

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Darstellung komplexer Goldkeratinverbindungen. 



   Die bisher in der Therapie verwendeten Goldverbindungen von   Keratinabbauprodukten   (s. deutsche Patentschriften Nr. 335159,551871, britische Patentschrift Nr. 412366, amerikanische Patentschrift Nr. 1879505) stellen in Wasser meist lösliche Komplexverbindungen dar, die durch Umsetzung der Goldkeratinate mit Alkalimetallhydroxyden   bzw.-carbonaten,   Ammoniak oder Stickstoffbasen gewonnen werden. 



   Es wurde nun gefunden, dass auch die   Calcium-, Magnesium-und Strontiumverbindungen   dieser Goldkeratinate hervorragende therapeutische Eigenschaften besitzen. Dabei ist jedoch besonders hervorzuheben, dass durch die Überführung der Goldkeratinate in diese Verbindungen eine weitgehende Reinigung dieser sonst schwer rein zu erhaltenden Goldverbindungen erzielt wird, da Verunreinigungen als unlösliche Erdalkalisalze bei der Umsetzung der Goldkeratinate mit Calcium-, Magnesium-oder   Strontiumoxyd,-hydroxyd oder-carbonat abgeschieden werden,   während die gewünschten Verbindungen bei der Umsetzung in wässeriger Lösung gelöst und durch Zusatz von Alkohol oder andern mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln gefällt werden. 



   Hieraus geht hervor, dass auch die Lösungen, die durch Einwirkung der genannten Erdalkaliverbindungen auf die gelösten Goldkeratinate erhalten werden, die betreffenden Erdalkalisalze der Goldkeratinate in verhältnismässig reiner Form enthalten und dass diese Lösungen gegebenenfalls unmittelbar für therapeutische Zwecke verwendet werden können, ohne dass eine Abscheidung der Salze unbedingt notwendig ist. 



   Als Ausgangsstoffe für die in   Calcium-, Magnesium- oder Strontiumverbindungen überzuführenden,   an sich bekannten Goldkeratinate können nicht nur die durch alkalische oder saure Hydrolyse in Gegenwart von Reduktionsmitteln oder anschliessender Reduktion, z. B. nach den in den deutschen Patentschriften Nr. 437001,565161, 582000 beschriebenen Verfahren erhältlichen   Eeratinabbau-   produkte, sondern auch solche, die durch einfachen Säureabbau erhalten werden, z. B. nach dem in der deutschen Patentschrift Nr. 537916 beschriebenen Verfahren verwendet werden. 



   Als besonders geeignet haben sich jedoch die durch Säureabbau in Gegenwart von Zinn erhaltenen albumoseartigen, Sulfhydrylgruppen enthaltenden   Keratinabbauprodukte,   wie sie beispielsweise gemäss dem in der deutschen Patentschrift Nr. 550705 beschriebenen Verfahren erhalten werden, erwiesen. 



   Auch können als Ausgangsstoffe Keratinabbauprodukte dienen, die auf enzymatischem Wege aus den Keratinen darstellbar sind. 



   Die Calcium-, Magnesium-und Strontium-Goldkeratinverbindungen, insbesondere aber die erstgenannten, weisen den besonderen Vorteil auf, dass sie bei ihrer therapeutischen Verwendung frei von den schweren Nebenerscheinungen sind, die die bisher bekannten und verwendeten Goldpräparate häufig zeigen. Dazu kommt noch, dass sie gegenüber der Pneumokokkeninfektion der Maus ausgezeichnete Wirkungen aufweisen, die den andern bekannten Goldkeratinaten nicht in gleicher Weise eigen sind. 



   Beispiel 1 : 300 g Haare werden mit 1200 cm3 18% iger Salzsäure im Wasserbad erhitzt, bis das gesamte Keratin eben in Lösung gegangen ist. Das Hydrolysat dieser Reaktionsmischung wird zweckmässig mit Ammoniak neutralisiert und von sich abscheidenden Anteilen filtriert. In das klare, 
 EMI1.1 
 wobei sich zum Schluss des Eintragens ein fein verteilter Niederschlag abzuscheiden beginnt. Nun wird die Reaktionsflüssigkeit mit Natronlauge bis zur schwach alkalischen Reaktion versetzt, die Lösung mehrere Stunden sich selbst überlassen und darauf von wenig abgeschiedenem Gold filtriert. 



  Durch Eingiessen der klaren Lösung in die fünffache Menge Alkohol wird die entstandene Natriumverbindung des Goldkeratinates zunächst als zähflüssiges Öl gefällt. Nach 24stündigem Stehen wird der Alkohol abgegossen, der Bodensatz in Wasser gelöst und die Lösung filtriert. Die wässerige Lösung der Natriumverbindung wird mit Essigsäure angesäuert und mit der drei-bis vierfachen Menge Alkohol 
 EMI1.2 
 suspendiert und mit einer Aufschwemmung von Caleiumhydroxyd so lange geschüttelt, bis keine weitere Lösung der Goldverbindung mehr erfolgt. Die alkalisch reagierende Flüssigkeit wird von ungelösten Anteilen abfiltriert und das Filtrat in Alkohol eingegossen. Die entstandene Calciumverbindung des Goldkeratinates fällt als fein verteilter Niederschlag aus, der abgesaugt und mit Alkohol und Äther ausgewaschen wird.

   Von anhaftenden schwerlöslichen Verunreinigungen wird die Calciumverbindung durch zweimaliges Umfällen aus wässeriger Lösung mit Alkohol befreit ; sie stellt ein in Wasser leicht lösliches, schwach gelb gefärbtes Pulver dar, das   4-5-4-8%   Ca und   11'0-11. 5% Au   enthält. 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 



   In der gleichen Weise können durch Umsetzung mit Strontiumhydroxyd bzw. Magnesiumoxyd die in Wasser leicht lösliche Strontium-bzw. Magnesiumverbindung erhalten werden. 
 EMI2.2 
 einer Stunde werden zur Hydrolysenflüssigkeit 30 g Zinn portionsweise unter gutem Umschütteln im Verlauf einer halben Stunde zugesetzt. Nach Ablauf dieser Zeit wird die ganze Flüssigkeit mit Ammoniak abgestumpft und filtriert. In die noch saure, klare Lösung wird Schwefelwasserstoff bis zur vollständigen Fällung des Zinnsulfids eingeleitet. Nachdem vom Niederschlag abgesaugt ist, werden in die klare Lösung, aus der der gelöste Schwefelwasserstoff, z. B. mittels eines indifferenten Gasstromes wie Kohlendioxyd oder durch Evakuieren, entfernt wird und die mit Ammoniak vollständig neutralisiert worden ist, 150 cm3 einer   15% igen Goldchloridlosung   eingetragen.

   Darauf wird Natronlauge bis zur schwach alkalischen Reaktion zugesetzt, die Lösung mehrere Stunden stehengelassen und dann von etwas abgeschiedenem Gold filtriert. Durch Eingiessen der klaren Lösung in die fünffache Menge Alkohol wird die entstandene Natriumverbindung des Goldkeratinates zunächst als zähflüssiges Öl gefällt, das durch Auflösen in Wasser und erneutes   Ausfällen   mit Alkohol als feines Pulver erhalten wird. 



   Eine   10% ige   wässerige Lösung dieser Natriumverbindung wird mit Salzsäure bis zu einem Gehalt von 1 % HCI versetzt und durch   Schütteln   mit einer Aufschwemmung von Magnesiumcarbonat annähernd neutralisiert. Die Flüssigkeit wird von ungelösten Anteilen abfiltriert und in Alkohol gegossen. Die entstandene Magnesiumverbindung des Goldkeratinates fällt als fein verteilter Niederschlag aus, der abgesaugt und mit Alkohol und Äther ausgewaschen wird. Zur weiteren Reinigung wird die Magnesiumverbindung aus wässeriger Lösung durch Eingiessen in Alkohol umgefällt. 



   Beispiel 3 : Die durch Eintragen einer Goldchloridlösung in eine Keratinatlösung in gleicher Weise wie in Beispiel 2 erhaltene Goldkeratinatlösung wird durch Zusatz einer Aufschwemmung von Caleiumhydroxyd schwach alkalisch gemacht. Nach mehrstündigem Stehen wird von abgeschiedenem Gold und andern schwerlöslichen Caleiumverbindungen filtriert. Die klare Lösung wird in die fünffache Menge Alkohol eingegossen, wobei sich die Calciumverbindung des Goldkeratinates als feiner Niederschlag abscheidet. Der abgesaugte Niederschlag wird erneut in Wasser gelöst, von ungelösten Anteilen filtriert und die reine Calciumverbindung durch Eingiessen in Alkohol gefällt, wobei sie in Form eines in Wasser leicht löslichen Pulvers erhalten wird. 



   Beispiel 4 : Eine in gleicher Weise wie in Beispiel 2 bereitete und mit Salzsäure angesäuerte   10% igue   wässerige Lösung der Natriumgoldkeratinatverbindung wird durch Schütteln mit einer Aufschwemmung von Caleiumearbonat annähernd neutralisiert. Nachdem von ungelösten Anteilen abfiltriert ist, wird in Alkohol eingegossen und die Calciumverbindung des Goldkeratinates in analoger Weise wie in Beispiel 2 erhalten. An Stelle von Äthylalkohol kann auch Methylalkohol, Aceton u. dgl. zur Ausfällung der Calciumverbindung verwendet werden. 



   Beispiel 5 : 200 g eines   festen wasserlöslichen Keratinabbauproduktes,   das durch gelinde Behandlung von Wolle mit Salzsäure und anschliessender Pepsinverdauung gewonnen worden ist, werden in   2 l   Wasser gelöst und durch Zusatz von Natronlauge auf ein pH = 9-6 eingestellt. Hierauf wird unter Rühren so viel einer 20% igen wässerigen Goldchloridchlorwasserstoffsäure zugegeben, dass das pH = 6-6 beträgt. Eine hiebei auftretende geringe Ausfällung geht durch Zusatz von Natronlauge bis zum pH = 9. 6 wieder in Lösung. Der Zusatz der Goldsalzlösung und der Natronlauge wird 
 EMI2.3 
 worden sind, wobei das Gold restlos komplex gebunden ist. Die am Schluss schwach alkalisch reagierende Lösung wird von geringen Mengen unlöslicher Anteile abfiltriert und das Filtrat in die zehnfache Menge Alkohol eingerührt.

   Hiebei wird die Natriumverbindung des Goldkeratinates in fester Form ausgeschieden. Nach 24stündigem Stehen wird der Alkohol vom Bodensatz abgehebert, letzterer in Wasser gelöst, die Lösung mit Essigsäure kongosauer gemacht und mit der vierfachen Menge Alkohol versetzt, wobei die freie Goldverbindung abgeschieden wird. Die Überführung derselben in die Calciumverbindung geschieht weiter, wie in Beispiel 1 beschrieben. Die so erhaltene Caleiumverbindung stellt 
 EMI2.4 
 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Darstellung komplexer Goldkeratinverbindungen durch Umsetzung von eine Neutralisation bewirkenden Metallverbindungen mit Goldkeratinaten, die durch Einwirkung von Goldsalzen auf die beim Abbau von Keratinen, gegebenenfalls unter gleichzeitiger oder anschliessender Reduktion erhältlichen Abbauprodukte gewonnen werden und allfällige Abscheidung der so erhaltenen Verbindungen durch Zusatz organischer Lösungsmittel, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Neutralisation der Goldkeratinate Calcium-, Magnesium-oder Strontiumoxyd bzw.-hydroxyd oder-carbonat verwendet.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die aus den durch Säureabbau von Keratinen, gegebenenfalls in Gegenwart von Reduktionsmitteln, erhältlichen Keratinaten darstellbaren Goldverbindungen als Ausgangsstoffe verwendet.
AT153216D 1935-09-13 1936-09-08 Verfahren zur Darstellung komplexer Goldkeratinverbindungen. AT153216B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE153216X 1935-09-13

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT153216B true AT153216B (de) 1938-04-25

Family

ID=5675585

Family Applications (2)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT153216D AT153216B (de) 1935-09-13 1936-09-08 Verfahren zur Darstellung komplexer Goldkeratinverbindungen.
AT159136D AT159136B (de) 1935-09-13 1937-12-22 Verfahren zur Darstellung komplexer Goldkeratinverbindungen.

Family Applications After (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT159136D AT159136B (de) 1935-09-13 1937-12-22 Verfahren zur Darstellung komplexer Goldkeratinverbindungen.

Country Status (1)

Country Link
AT (2) AT153216B (de)

Also Published As

Publication number Publication date
AT159136B (de) 1940-07-10

Similar Documents

Publication Publication Date Title
AT153216B (de) Verfahren zur Darstellung komplexer Goldkeratinverbindungen.
DE663380C (de) Verfahren zur Herstellung therapeutisch wertvoller Goldverbindungen von Keratinabbauprodukten
AT129490B (de) Verfahren zur Gewinnung des durch seine entwicklungsfördernde und anregende Wirkung auf die Keimdrüsen charakterisierten Hypophysenvorderlappenhormons in reinem Zustand.
DE650803C (de) Verfahren zur Gewinnung der gereinigten gonadotropen Hormone des Hypophysenvorderlappens
DE708939C (de) Verfahren zur Herstellung gonadotroper Hormone aus waessrigen Ausgangsloesungen
DE432203C (de) Verfahren zur Herstellung von saeurefreien, reinen, harzartigen Kondensationsprodukten aus Phenolen und Aldehyden
DE694100C (de) Verfahren zur Gewinnung von Metallverbindungen wasrodukte
CH206117A (de) Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Magnesium-Goldmerkaptocarbonsäuren.
DE661750C (de) Verfahren zur Darstellung von Goldverbindungen von Keratinabbauprodukten
DE579820C (de) Verfahren zur Gewinnung weiblicher Sexualhormone in kristallisierter Form
DE68719C (de) Verfahren zur Darstellung von p-Aethoxyphenylhydrazin und p-Aethoxyhydracetin
DE464674C (de) Verfahren zur Darstellung von in alkalischem Medium kolloidal loeslichen, Cholesterin enthaltenden Produkten
CH205836A (de) Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Strontium-Goldmerkaptocarbonsäuren.
DE206344C (de)
DE733809C (de) Verfahren zur Gewinnung von Glykosiden aus Strophanthus Kombe
CH201118A (de) Verfahren zur Herstellung eines Gemisches von Calcium-Goldmerkaptocarbonsäuren.
DE708839C (de) Verfahren zur Herstellung gonadotroper Hormone aus waessrigen Ausgangsloesungen
DE683847C (de) Verfahren zur Herstellung therapeutisch wertvoller Goldverbindungen von Keratinabbauprodukten
DE712791C (de) Verfahren zur Herstellung von Loesungen des blutzuckersenkenden Pankreashormons
DE398406C (de) Verfahren zur Herstellung von Aluminiumformiatloesungen
DE558567C (de) Verfahren zur Herstellung von loeslichen Abkoemmlingen organischer Antimonverbindungen
DE701562C (de) Verfahren zur Reinigung von Keimdruesenhormonen
DE272517C (de)
DE629841C (de) Verfahren zur Herstellung einer waessrigen Chininloesung fuer Injektionszwecke
DE728324C (de) Verfahren zur Herstellung einer 4-Oxy-3-acylaminophenylarsinsaeure