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Verfahren zur Darstellung komplexer Goldkeratinverbindungen.
Im Stammpatent Nr. 153216 ist ein Verfahren zur Darstellung therapeutisch wertvoller komplexer
Goldverbindungen geschützt, das darin besteht, dass man auf Goldkeratinate, die durch Einwirkung von Goldsalzen auf die beim Abbau von Keratinen in bekannter Weise, z. B. durch saure Hydrolyse bzw. gelinde saure Hydrolyse in Verbindung mit enzymatischer Verdauung gegebenenfalls unter gleich- zeitiger oder anschliessender Reduktion erhältlichen Abbauprodukte gewonnen werden, mit Oxyden,
Hydroxyden oder Carbonaten des Calciums, Magnesiums oder Strontiums neutralisiert und die so erhaltenen wasserlöslichen Calcium-, Magnesium-oder Strontiumverbindungen der Goldkeratinate mittels Alkohol oder andern mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmitteln aus der wässrigen Lösung ausfällt.
Es hat sich nun gezeigt, dass man zu den gleichen Verbindungen gelangt, wenn man auf die
Alkaliverbindungen von Goldkeratinaten wasserlösliche Salze der genannten Elemente, insbesondere des Calciums, einwirken lässt.
Nach einer Abänderung dieses Verfahrens kann man auch von den Keratinabbauprodukten ausgehend durch gleichzeitige Einwirkung von Goldsalzen und Oxyden, Hydroxyden bzw. Carbonaten des Calciums, Magnesiums oder Strontiums zu den gleichen komplexen Goldkeratinverbindungen gelangen.
Die erhaltenen Verbindungen werden ebenso wie beim Verfahren des Stammpatentes aus den Reaktionslösungen mittels mit Wasser mischbarer organischer Losungsmittel, wie z. B. Äthanol, Methanol, Aceton, ausgefällt und gegebenenfalls durch Wiederauflösen in Wasser und erneutes Ausfällen mit den genannten Mitteln gereinigt.
Beispiel 1 : 300 9 Haare werden mit 1200 cm3 20%iger Salzsäure durch Erhitzen in einem Wasserbad von 950 während einer Stunde hydrolysiert. Hierauf werden 30 9 Zinnfolie hinzugegeben und weiter eine halbe Stunde in dem Wasserbad von 950 unter öfterem Umsehütteln erhitzt. Alsdann wird nach Abkühlen auf 200 das saure Hydrolysat mit 500 em3 25% igem Ammoniak bis zur schwach sauren Reaktion abgestumpft, durch Einleiten von Schwefelwasserstoff das Zinn als Zinnsulfid abgeschieden und von letzterem abgesaugt.
Nach Verdrängen des im Filtrat noch gelösten Schwefelwasserstoffs durch Einleiten von Wasserstoff werden zu dem Filtrat 103 cm3 einer 20%igen wässrigen Lösung von Goldchloridchlorwasserstoffsäure (50% Goldgehalt) allmählich unter Rühren hinzugegeben und das Ganze mit Natronlauge schwach alkalisch gemacht. Beim Einrühren der so erhaltenen Lösung in die fünffache Menge Alkohol fällt die Natriumverbindung des Goldkeratinats als ein zähflüssiges öliges Produkt aus. Nach 24stündigem Stehen wird der Alkohol von dem öligen Bodensatz abgegossen und letzterer in 375 cm3 Wasser gelöst.
Zu dieser Lösung wird eine Lösung von 28 9 Caleiumehlorid in 100 cm3 Wasser gegeben, das Ganze filtriert und durch Einrühren des Filtrats in die sechsfache Menge Alkohol die Calciumverbindung des Goldkeratinats als flockiges Produkt ausgefällt. Es wird abgesaugt und mit Alkohol und Äther ausgewaschen. Von anhaftenden schwer löslichen Verunreinigungen wird es durch nochmaliges Umfällen aus wässriger Lösung mit Alkohol befreit. Die Calciumverbindung wird als ein in Wasser leicht lösliches, schwach gelb gefärbtes Pulver erhalten, das 5'1% Ca und 14-4% Au enthält.
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Beispiel 2 : 10 g einer nach dem in der deutschen Patentschrift Nr. 578828 oder 551871 beschriebenen Verfahren gewonnenen Natriumverbindung eines Goldkeratinats werden in 100 Wasser gelöst und eine Lösung von 5 g Calciumchlorid in 20 cm3 Wasser hinzugegeben. Nach dem Filtrieren der Misehlösung wird das Filtrat in die sechsfache Menge Alkohol eingerührt und die ausgefällte Calciumverbindung mit Alkohol und Äther ausgewaschen und im Vakuum bei 650 getrocknet.
Beispiel 3 : 300 Wolle werden mit 1200 cm3 20%iger Salzsäure durch Erhitzen in einem kochenden Wasserbad während 70 Minuten hydrolysiert. Alsdann wird das Hydrolysat unter Rühren und Kühlen bei 20 mit 33% iger Natronlauge bis zur schwach sauren Reaktion abgestumpft und von unlöslichen Anteilen abfiltriert. Zu dem Filtrat werden dann 135 cm3 einer 20%igen wässrigen Lösung von Goldchloridchlorwasserstoffsäure allmählich unter Rühren hinzugegeben, wobei die entstandene Goldkeratinsäure ausfällt. Letztere wird hierauf durch Zugabe von Natronlauge bis zur schwach alkalischen Reaktion gelost und die erhaltene Lösung in das sechsfache Volumen Alkohol eingerührt, wobei die Natriumverbindung des Goldkeratinats als ein zähflüssiges öliges Produkt ausfällt.
Nach mehrstündigem Stehen wird der Alkohol von dem öligen Bodensatz abgehoben und letzterer in 375 cm" Wasser gelöst. Zu dieser Lösung wird eine Lösung von 30 g Magnesiumsulfat in 150 cm3 Wasser gegeben, das Ganze filtriert und durch Einrühren des Filtrats in das achtfach Volumen Alkohol die Magnesiumverbindung des Goldkeratinats ausgefällt. Letzteres wird abgesaugt, mit Alkohol und Äther ausgewaschen und getrocknet. Die Magnesiumverbindung wird als ein in Wasser leicht lösliches weisses Pulver erhalten, das 3-8% Mg und 11% Au enthält.
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des Goldkeratinats verarbeitet.
Zu dieser Lösung wird alsdann eine Lösung von 30 g Strontiumchlorid in 150 cm Wasser gegeben, das Ganze filtriert und durch Einrühren des Filtrats in die sechsfache Menge Alkohol die Strontiumverbindung des Goldkeratinats ausgefällt. Nach dem Absaugen wird das Produkt nochmals aus wässriger Lösung mit Alkohol umgefällt. Die Strontiumverbindung wird als ein in Wasser leicht lösliches weisses Pulver erhalten, das 11% Sr und 12-5% Au enthält.
Beispiel 5 : Zu einer Lösung von 40 g einer nach dem in der'deutschen Patentschrift Nr. 578828 beschriebenen Verfahren hergestellten Sulfhydrylkeratinsäure in 200 cm3 Wasser werden 40 cm3 einer 20% igen Goldchloridchlorwasserstoffsäure allmählich unter Rühren zugegeben und gleichzeitig so viel Magnesiumearbonat eingetragen, dass die Reaktion der Lösung neutral bleibt, nach Beendigung des Zugebens der Goldchloridchlorwasserstoffsäurelösung jedoch ein pi = 7'4 zeigt. Es wird von geringen Ausscheidungen abfiltriert, das Filtrat in die zehnfache Menge Alkohol eingerührt, die hiebei ausgefällte Magnesiumverbindung des Goldkeratinats abgesaugt, mit Alkohol und Äther gewaschen und im Vakuum getrocknet.
Die Magnesiumverbindung wird als ein in Wasser leicht lösliches, schwach graugelb gefärbtes Pulver erhalten, das 2-4% Mg und 10-6% Au enthält.
Beispiel 6 : 100 g eines Keratinabbauproduktes, das durch Hydrolyse von Haaren mit 30% niger Schwefelsäure auf dem Wasserbad bis zur Lösung, Dialyse des Hydrolysats und Eindampfen des erhaltenen Dialysats bis zur Trockene gewonnen worden ist, werden in 11 Wasser gelöst und zu dieser Lösung 130 cm3 einer 20%igen wässrigen Goldchloridchlorwasserstoffsäure allmählich unter Rühren zugegeben und gleichzeitig so viel Caleiumhydroxyd eingetragen, dass die Reaktion nach Zugabe der Goldehloridehlorwasserstoffsäure schwach alkalisch ist.
Nach Filtrieren der Lösung wird durch Ausfällung mit Alkohol die Calciumverbindung des Goldkeratinates isoliert und letzteres zwecks Reinigung von geringen Mengen schwer löslicher Bestandteile aus wässriger Lösung noch einmal umgefällt. Die so gewonnene, fast weisse Caleiumverbindung enthält ungefähr 5'5% Ca und 15% Au.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Abänderung des Verfahrens gemäss Stammpatent Nr. 153216, dadurch gekennzeichnet, dass man an Stelle der Oxyde bzw. Hydroxyde oder Carbonate des Calciums, Magnesiums oder Strontiums wasserlösliche Salze der genannten Elemente, insbesondere des Caleiums, auf die Alkalisalze der Goldkeratinate einwirken lässt.