DE579820C - Verfahren zur Gewinnung weiblicher Sexualhormone in kristallisierter Form - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung weiblicher Sexualhormone in kristallisierter Form

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DE579820C
DE579820C DEG82521D DEG0082521D DE579820C DE 579820 C DE579820 C DE 579820C DE G82521 D DEG82521 D DE G82521D DE G0082521 D DEG0082521 D DE G0082521D DE 579820 C DE579820 C DE 579820C
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sex hormones
crystallized form
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GESELLSCHAFT fur CHEMISCHE INDUSTRIE
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Chemische Ind Ges
GESELLSCHAFT fur CHEMISCHE INDUSTRIE
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/56Compounds containing cyclopenta[a]hydrophenanthrene ring systems; Derivatives thereof, e.g. steroids

Description

  • Verfahren zur Gewinnung weiblicher Sexualhormone in kristallisierter Form Es gelang bisher nur durch vielstufige, äußerst mühsame Reinigungsverfahren die aus menschlichem oder tierischem Harn erli.-iltlichen Rohextrakte, welche die Hormone enthalten, auf einen derartigen Reinheitsgrad zu bringen, der die kristalline Abscheidung der wirksamen Stoffe gestattet. Es hat sich nun gezeigt, daß es leicht gelingt,- die weiblichen Sexualhormone in kristallisiertem Zustand aus hormonhaltigen Extrakten menschlicher oder tierischer Harne zu gewinnen, indem man diese Extrakte mit wäßrigen Lösungen von Hydroxyden der Metalle der zweiten Gruppe des periodischen Systems bis zur Bildung eines leicht zerfallenden Pulvers behandelt, den Niederschlag abfiltriert, gründlich auswäscht, die gesammelten wäßrigen Auszüge ansäuert, mit einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel extrahiert und die erhaltenen Extralote in an sich bekannter Weise durch Auswaschen mit Alkalicarbonatlösungen weiter reinigt.
  • Die Behandlung von Keimdrüsen bzw. Placenten oder von Extrakten dieser Organe mit Lösungen der Erdalkalihydroxyde zur Gewinnung weiblicher Sexualhormone ist bereits bekannt. Jedoch gelang es bisher nicht, die Hormone aus diesen Organen in kristallisiertem Zustand zu gewinnen. Es konnte keineswegs vorausgesehen werden, daß das vorliegende Verfahren in so überraschend einfacher Weise zum Ziele führen werde, nachdem andere zur Reinigung von Keimdrüsen benutzte Methoden bei der Übertragung auf Harnextrakte versagt hatten. Insbesondere lassen sich nach D o i s y, V e 1 e r &- T h a y e r (Journal of Biological Chemistry, Band 86, 1930, Seite 499) die in den Harnextrakten auftretenden Ballastkörper, welche von denjenigen der Keimdrüsen verschieden sind, nicht auf die gleiche Weise beseitigen. Während bei der Behandlung von Keimdrüsen- bzw. Placentaextrakten mit wäßrigen Lösungen von Erdalkalihydroxyden lästige Schmieren auftreten, welche die Extraktion in hohem Maße erschweren, führt die entsprechende Behandlung von Harnextrakten zu feinpulvrigen Niederschlägen, aus denen sich anhaftende Hormone leicht auswaschen lassen. Beispiel z Der mit Hilfe von Butanol aus 5oo l Schwangernharn dargestellte Extrakt wird nach dem Abdestillieren des Lösungsmittels einer mehrstündigen Wasserdampfdestillation unterworfen, bei der flüchtige Substanzen beseitigt werden. Der erhaltene Rohextrakt wird bis zur bleibenden stark phenolphthaleinal'kalischen Reaktion. mit Kalkmilch bei Wasserbadtemperatur durchgeknetet und der gelbgefärbte, klare, -%wäßrige Extrakt dekantiert. Bei nochmäliger Wiederholung der Behandlung zerfällt die harzartige Masse zu einem feinen braunen Pulver, das sich auf der Nutsche leicht abfiltrieren läßt. Das Pulver wird im Tambour mit calciumhydroxydhaltigein Wasser einige Stunden gemahlen, wieder abgenutscht und unter Rühren mehrmals mit Wasser von 9o bis ioo° extrahiert. Die vereinigten wäßrigen Auszüge werden mit Salzsäure angesäuert, zweimal mit je d.1 und sechsmal mit je 21 peroxydfreiem Äther extrahiert. (An Stelle von Äther kann man z. B. auch Benzol, Essigester, Butanol oder Chloroform verwenden.) Die Ätherextrakte werden gemeinsam zweimal mit je 3 1 1 °/oiger wäßriger Natriumbicarbonatlösung und zweimal mit der gleichen Menge 0,33 °/oiger Soda gewaschen und auf -ein kleines Volumen eingeengt. Während des Eindampfens scheiden sich Krusten von kristallisierten weiblichen Sexualhormonen ab. Die noch mit öligen :Massen durchsetzte Substanz wird mit etwas Essigester versetzt und einige Zeit bei - io' aufgehoben. Der Kristallbrei wird abgesaugt, in siedendem Alkohol gelöst, die Lösung mit Tierkohle entfärbt und filtriert. Hierauf :wird sie bis zur beginnenden Kristallisation auf dem Wasserbad eingeengt, auf - io' abgekühlt und abgenutscht. Dabei wird ein rein weißes Hormon vom F. 272 bis 276' (uncorr.) erhalten. Aus den alkoholischen ':Mutterlaugen lassen sich weitere Mengen dieses Hormons gewinnen. Dampft man die Essigestermutterlauge ein, so kann man aus dem Rückstand ein weiteres Hormon in farblosen Kristallen mit einem Schmelzpunkt von etwa 250' gewinnen.
  • Beispiel Der wie in Beispiel i gewonnene Rohextrakt aus io l Schwangernharn wird nach Wasserdampfdestillation mit 5 g :Magnesia usta und 75 ccm Wasser im siedenden Wasserbad verrieben und abgenutscht. Der unlösliche Anteil wird pulverisiert und noch einige Male mit magnesiumhydroxydhaltigem Wasser im siedenden Wasserbad ausgezogen, wobei der Rückstand jeweils auf der'Nutsche gut abgesaugt wird. Die wäßrigen Auszüge werden mit Salzsäure angesäuert, mit Äther extrahiert und die Extrakte wie in Beispiel t aufgearbeitet. Man erhält die dort beschriebenen Hormone.
  • Beispiel 3 Der wie in Beispiel i gewonnene, mit Wasserdampf destillierte 1Zohextrakt aus 2o l Schwangernharn wird mit 2o g Zinkoxyd und Wasser bei 9o bis ioo' verrieben und der wäßrige Extrakt abfiltriert. Die Extraktion wird mehrmals wiederholt, und die wäßrigen Auszüge werden nach den Beispielen i und 2 auf kristallisierte Hormone verarbeitet. Beispiel q.
  • Man behandelt ein durch Extraktion von angesäuertem Schwangernharn finit Äther gewonnenes Rohöl nach Beispiel i mit Kalkmilch und verarbeitet die erhaltenen alkalischen Auszüge in der dort beschriebenen Weise weiter. Man erhält die kristallisierten Hormone mit den bereits angeführten Eigenschaften. ' Beispiels Ein aus 500 1 Schwangernharn gewonnener Butanolextrakt wird im Vakuum eingedampft und der - Rückstand so lange mit Wasserdampf destilliert, als flüchtige Substanzen übergehen. Hierauf werden 750 ccm dreifach normale Kalkmilch zugefügt und die Wasserdainpfdestillation bis zur völligen Vertreibung von Ammoniak und anderen, insbesondere basischen Substanzen fortgesetzt. Man filtriert und mahlt den Rückstand in Gegenwart von 1,5 1 Wasser und 5o ccm Kalkmilch. Nach dem Abnutschen rührt man das entstandene feine Pulver öfters mit je 1,5 1 heißem Wasser aus und nutscht ab. Hierauf werden die vereinigten Auszüge mit Salzsäure gegen Kongo schwach angesäuert und mehrmals mit peroxydfreiem Äther extrahiert. Die Ätherextrakte wäscht man zuerst mit einer verdünnten Natriumbicarbonatlösung und hierauf mit einer gleichen, aber noch etwas Natriumcarbonat enthaltenden Lösung aus. Nach dem Abdestillieren der mit Wasser gewaschenen Ätherlösung bleiben die Hormone in kristallisiertem Zustand zurück. Zum Zweck ihrer Trennung kann man sie z. B. in der Wärme mit i °,/oiger. Natronlauge ausziehen, wobei geringe Mengen Ballaststoffe ungelöst zurückbleiben. Das klare Filtrat wird mehrmals mit Äther ausgezogen und der Extrakt mit Wasser gewaschen. Nach dein Verdampfen des Äthers bleibt ein schwach gelbliches Harz zurück, das auf Zusatz von wenig Äthylacetat und' gegebenenfalls etwas Petroläther rasch kristallisiert. Nach Beendigung der Kristallisatiön im Eisschrank wird die Substanz abgenutscht, mit wenig Essigester gewaschen und getrocknet. Sie stellt das reine Hormon der Zusammensetzung C"H220@ mit einem Schmelzpunkt von 256 bis z58° dar.
  • Die mit Äther extrahierte alkalische Lösung wird mit Kohlensäure gesättigt und öfters mit Äther ausgezogen. Die vereinigten Extralote wäscht man mit einer verdünnten wäßrigen Natriumbicarbonatlösung sowie mit Wasser aus. Nach dem Verdampfen des Äthers bleibt das Hormon der Zusammensetzung C18H1403 in kristallisierter Form zurück. Es läßt sich durch Behandeln mit Essigester und Umkristallisieren aus Alkohol in Gegenwart von etwas Tierkohle v ollkominen rein erhalten. Es zeigt einen SchmelzpUnkt von -a76 bis -a77°. Beispiel 6 Ein nach Beispiel i dargestellter Auszug aus dem Harn trächtiger Stuten wird nach deal Angaben des Beispiels 5 verarbeitet. Man erhält dabei vorzugsweise das kristallisierte Hormon der Zusammensetzung C,8H2202.
  • Beispiel Ersetzt man in Beispiel 5 die Kalkmilch durch eine wiißrige Bariumllydroxycllösung. so gelangt man ebenfalls zu kristallisierten Hormonen der Zusammensetzung C18H2202 und C,8H2403.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Gewinnung weiblicher Sexualhormone in kristallisierter Form aus hormonhaltigen Extrakten menschlicher oder tierischer Harne, dadurch gekennzeichnet, daß man diese Extrakte mit wäßrigen Lösungen von Hydroxyden der Metalle der zweiten Gruppe des periodischen Systems bis zur Bildung eines leicht zerfallenden Pulvers behandelt, den Niederschlag abfiltriert, gründlich auswäscht, die gesammelten wäßrigen Aus-. zöge ansäuert, mit einem mit Wasser nicht mischbaren Lösungsmittel extrahiert und die erhaltenen Extrakte in an sich bekannter Weise durch Auswaschen mit Alkalicarbonatlösungen weiter reinigt:
DEG82521D 1932-04-25 1932-04-28 Verfahren zur Gewinnung weiblicher Sexualhormone in kristallisierter Form Expired DE579820C (de)

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