DE554783C - Verfahren zur Aufarbeitung von Celluloseester-Rohloesungen - Google Patents

Verfahren zur Aufarbeitung von Celluloseester-Rohloesungen

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DE554783C
DE554783C DE1930554783D DE554783DD DE554783C DE 554783 C DE554783 C DE 554783C DE 1930554783 D DE1930554783 D DE 1930554783D DE 554783D D DE554783D D DE 554783DD DE 554783 C DE554783 C DE 554783C
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DE
Germany
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water
cellulose ester
solution
solvent
fatty acid
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Expired
Application number
DE1930554783D
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English (en)
Inventor
Dr Rudolf Hofmann
Dr Fritz Oschatz
Dr Wilhelm Walter
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IG Farbenindustrie AG
Original Assignee
IG Farbenindustrie AG
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Publication date
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Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B3/00Preparation of cellulose esters of organic acids
    • C08B3/22Post-esterification treatments, including purification

Description

  • Verfahren zur Aufarbeitung von Celluloseester-Rohlösungen Bei der Herstellung von Fettsäureestern der Cellulose wendet man in der Regel die entsprechende freie Fettsäure als Lösungs-bzw. Verdünnungsmittel an. Nach beendeter Veresterung liegt infolgedessen alsReaktionsprodukt eine Lösung des Celluloseesters in der entsprechenden freien Fettsäure vor, aus der der Ester durch Zugabe von Fällflüssigkeiten isoliert werden kann. So bedient man sich beispielsweise bei der Herstellung von Celluloseacetat der Essigsäure als Verdünnungsmittel und trennt nach beendigter Reaktion die Acetylcellulose gewöhnlich durch Ausfällung, z. B. mit Wasser, ab, wobei die Essigsäure in verdünnter Form wiedergewonnen wird.
  • In dem Patent 526 479 sowie in dem Zusatzpatent 528 821 ist ein Verfahren beschrieben, bei welchem an Stelle der freien Fettsäure wasserunlösliche, gechlorte Kohlenwasserstoffe die Rolle des Verdünnungsmittels bei Veresterungsreaktionen der Cellulose übernehmen. Dieses Verfahren liefert als Reaktionsprodukt Rohlösungen, die neben den gechlorten Kohlenwasserstoffen, die den Hauptbestandteil des Lösungsmittelgemisches bilden, hauptsächlich nur jene relativ geringe Menge an freier Fettsäure enthalten, die im Verlauf der Veresterung aus dem angewendeten Fettsäureanhydrid gebildet wurde.
  • Die Isolierung des Celluloseesters aus solchen Rohlösungen und allgemein aus Rohlösungen, die neben freierFettsäure wasserunlösliche Lösungsmittel enthalten, ist nach den bisher üblichen Methoden unter Berücksichtigung einer wirtschaftlichen Lösungsmittelrückgewinnung nicht durchführbar. Wird beispielsweise eine Celluloseester-Rohlösung, die als Hauptlösungsmittel einen gechlorten Kohlenwasserstoff besitzt, mit Wasser versetzt, so tritt keine Ausfällung des Celluloseesters im gebräuchlichen Sinne des Wortes ein. Es gelingt zwar, durch entsprechende Durchmischung einen Teil der Fettsäure in Lösung zu bringen; das wasserunlösliche Hauptlösungsmittel bleibt indessen infolge seiner Wasserunlöslichkeit im Celluloseester okkludiert und bildet mit diesem eine zähe Masse.
  • Auch wenn die zur Durchführung der Veresterungsreaktion benutzten Lösungsmittel einen relativ niedrigen Siedepunkt, z. B. unter dem der freien Fettsäure, besitzen, so ist doch eine Aufarbeitung der Rohlösung beispielsweise durch vorherigen Abtrieb des Lösungsmittels praktisch undurchführbar. Wird nämlich das wasserunlösliche Lösungsmittel nach beendeter Veresterung aus der Rohlösung abdestilliert, so dickt sich diese immer mehr ein. Noch lange bevor das Lösungsmittel vollständig entfernt ist, entsteht eine feste Masse, die nicht mehr- gerührt werden kann, und die selbst bei Anwendung von Unterdruck das Lösungsmittel nicht mehr abgibt. Die Menge der in der Rohlösung enthaltenen Fettsäure ist eben zu gering, um den Celluloseester in Lösung zu halten. Es ist infolgedessen unmöglich, auf diesem Wege einerseits eine vollständige Lösungsmittelrückgewinnung durchzuführen, andererseits -zu technisch brauchbaren Fällforfrien -des Celluloseesters zu gelangen. Außerdem würde der Celluloseester bei einer derartigen Behandlung (langandauernde Erhitzung bei Gegenwart einer hoch konzentrierten Fettsäure) in seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften Schaden leiden.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren, welches gestattet, die in Celluloseester-Roh1ösungen enthaltenen wasserunlöslichen Lösungsmittel rasch und mit nahezu theoretischen Ausbeuten wiederzugewinnen und den Celluloseester chemisch unverändert und in einer technisch brauchbaren Fällform abzuscheiden, wobei die während der Veresterungsreaktion gebildete Fettsäure auf übliche Weise abgetrennt und der Wiedergewinnung zugeführt wird.
  • WerdenRohlösungen, die alsHauptlösungsmittel wasserunlösliche Lösungsmittel, wie z. B. gechlorte Kohlenwasserstoffe, enthalten, gegebenenfalls nach Abstumpfung von darin enthaltenen Katalysatoren, mit bestimmten Wassermengen vorgefällt und sodann die erhaltenen Gemische so hoch erwärmt, daß eine Destillation beginnt, so wird das wasserunlösliche Lösungsmittel erstaunlich leicht und rasch abgegeben. Das zugesetzte Wasser verursacht einen azeotropen Abtrieb des wasserunlöslichen Lösungsmittels, wobei das entsprechende Dampfgemisch bei einer Temperatur übergeht, die tiefer liegt als die Siedepunkte der einzelnen Komponenten. Auf diese Weise gelingt eine restlose Wiedergewinnung des in der Rohlösung enthaltenen wasserunlöslichen Lösungsmittels.
  • Gleichzeitig wurde die überraschende Feststellung gemacht, daß die vorgefällte Rohlösung im Verlauf der Destillation allmählich in eine klare viskose Lösung übergeht. Nach vollständigem Abtrieb des wasserunlöslichen Lösungsmittels liegt eine bei der Destillationstemperatur klare Lösung des Ce11uloseesters in verdünnter Fettsäure vor. Die relativ geringe Menge von verdünnter Fettsäure reicht bei dieser Arbeitsweise aus, um bei höheren Temperaturen den Celluloseester in Lösung zu halten, so daß die Möglichkeit gegeben ist, die auf diesem Wege erhaltene, vom wasserunlöslichenLösungsmittel befreite Lösung auf normale Weise zu fällen.
  • Die Menge des bei der Vorfällung zugesetzten Wassers ist zweckmäßigerweise so zu dosieren, daß nach der Destillation in der Lösung eine etwa 40- bis 7o°/oige, im Mittel etwa 5o°/0ige Fettsäure zurückbleibt. Säuren in dieserKonzentration sind imstande, denCelluloseester bei der Destillationstemperatur in Lösung zu halten, so daß nach beendigtem Lösungsmittelabtrieb der Celluloseester beispielsweise durch Zugabe von Wasser ausgefällt werden kann. Die bei der Fällung erhaltene verdünnte Fettsäure wird in an sich bekannter Weise, z. B. durch Konzentrierung nach einem bekannten Verfahren, aufgearbeitet.
  • Der Celluloseester erleidet bei diesem Verfahren keine Schädigung in seinen chemischen und physikalischen Eigenschaften, da der Lösungsmittelabtrieb außerordentlich rasch bewerkstelligt wird, und da die relativ niedrige Konzentration der in der Lösung enthaltenen Fettsäure einen Abbau des Celluloseesters nicht hervorrufen kann. Beispiel i Eine Acetylierungsrohlösung von der Zusammensetzung:
    i5o kg Acetylcellulose mit
    55o/OCH,COOH
    a5o - Eisessig
    45 - Wasser
    400 - Äthylenchlorid
    wird mit einem geringen Überschuß von Natriumacetat versetzt, um den in derRohlösung enthaltenen Katalysator abzustumpfen: Sodann werden a5o kg Wasser zugegeben und die Reaktionsmasse unter Rühren auf etwa 85' erwärmt. Es destilliert innerhalb i Stunde ein azeotropes Gemisch von Äthylenchlorid, Wasser und geringen Mengen von Essigsäure ab; die Destillationstemperatur beträgt etwa 8o0. Nach erfolgtemAbtrieb desflüchtigenLösungsmittels liegt eine klare Lösung von Acetylcellulose in einer 5o- .bis 55°/oigen Essigsäure vor, aus der die Acetylcellulose durch Zugabe von Wasser ausgefällt wird. Das Äthylenchlorid, das zunächst vom mitgegangenenWasser abgetrennt wird, wird mit einer Ausbeute von 95 bis 98% derTheorie wiedergewonnen. Es wird sodann zwecks Reinigung vorteilhaft umdestilliert und kehrt in den Fabrikationsprozeß zurück. - . Beispiel EineRohlösung von der Zusammensetzung:
    17o kg Acetobutyrat
    250 - Eisessig
    5o - Buttersäure
    45 - Wasser
    400 - Methylenchlorid
    wird nach Abstumpfung des Katalysators mit Natriumacetat durch Zugabe von 300 kg Wasser vorgefällt. Sodann wird die Masse unter Rühren erwärmt, wobei ein azeotropes Gemisch von Methylenchlorid und Wasser bei einer Destillationstemperatur von etwa 400 innerhalb 3o bis 45 Minuten übergeht. Die nach dem Abtrieb des flüchtigen Lösungsmittels vorliegende klare Lösung von Acetobutyrat in 55- bis 6o°/oiger Essigsäure-Buttersäure wird mit Wasser versetzt, wobei der Celluloseester abgeschieden wird. Die Aufarbeitung des wiedergewonnenen Methylenchlorids erfolgt wie in Beispiel i.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Aufarbeitung von Celluloseester-Rohlösungen, die außer den bei Veresterungsreaktionen als Lösungsmittel üblichen Fettsäuren noch wasserunlösliche Lösungsmittel enthalten,. dadurch gekennzeichnet, daß die Rohlösungen nach Zugabe von Wasser erhitzt werden, wobei die wasserunlöslichen Lösungsmittel unter Bildung eines azeotropen Gemisches abdestillieren, und gegebenenfalls aus der so erhältlichen Lösung des Celluloseesters in verdünnter Fettsäure der Ester durch Zugabe von Wasser oder von anderen Fällmitteln isoliert wird.
DE1930554783D 1930-06-11 1930-06-11 Verfahren zur Aufarbeitung von Celluloseester-Rohloesungen Expired DE554783C (de)

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