DE1267678B - Verfahren zur Verseifung von Polyalkylenterephthalaten - Google Patents
Verfahren zur Verseifung von PolyalkylenterephthalatenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. CL:
Deutsche Kl.:
Nummer:
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Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
C07c
C08g
12O-14
39 c -16
P 12 67 678.7-42
10. März 1966
9. Mai 1968
10. März 1966
9. Mai 1968
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur alkalischen Verseifung von Polyalkylenterephthalaten, besonders
von Polyäthylenterephthalat, zu Dialkalisalzen der Terephthalsäure oder reiner Terephthalsäure.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Verseifung von Polyalkylenterephthalaten mit wäßrigen Alkalihydroxiden
zu Dialkaliterephthalaten bzw. Terephthalsäure nach dem Ansäuern ist dadurch gekennzeichnet,
daß man die Verseifung in Gegenwart eines Gemisches aus einem Alkylenglykol, Wasser und einer stöchiometrischen
oder höchstens einer einen 10°/0igen Überschuß aufweisenden Alkalihydroxidmenge, bezogen
auf die monomere Einheit des Polyesters, bei 150 bis 194,40C, insbesondere 170 bis 194,4° C, durchführt.
Das ausgefallene Dinatriumterephthalat kann von der Mutterlauge auf beliebige Weise abgetrennt
werden, wie durch Filtrieren, wobei die Abtrennung bei einer Temperatur im Bereich von etwa 20 bis
1980C, vorzugsweise etwa 90 bis 1940C, erfolgt und
dann, wenn gewünscht, das abgetrennte Dinatriumterephthalat gereinigt werden kann, indem man nacheinander
ein- oder mehrmals mit (a) Äthylenglykol bei einer Temperatur im Bereich von etwa 20 bis 100° C,
vorzugsweise bei Raumtemperatur, und (b) vorzugsweise mindestens einmal mit einer gesättigten (etwa
15gewichtsprozentigen) Lösung von Dinatriumterephthalat in Wasser bei einer Temperatur im Bereich
von etwa 20 bis 1000C, vorzugsweise 80 bis 1000C,
in besonders bevorzugter Weise in der Nähe des Siedepunktes wäscht.
Die Waschbehandlung mit der gesättigten wäßrigen Lösung von Dinatriumterephthalat hat den Vorteil,
restliches Glykol in dem Dinatriumterephthalat-Filterkuchen zusammen mit glykollöslichen Verunreinigungen
abzutrennen. Die Abtrennung von Glykol aus dem Kuchen kann auch auf anderen Wegen erfolgen, z. B. durch Waschen mit verschiedenen
glykollöslichen Lösungsmitteln, mit erhitzter Luft oder inertem Gas, aber die gesättigte Dinatriumterephthalatlösung
wird auf Grund ihrer geringen Kosten und im Hinblick darauf bevorzugt, da sie dem Verfahren besser entspricht.
Wenn das Verfahren bei den obengenannten Bedingungen durchgeführt wird, erhält man das Dinatriumterephthalat
in einer Ausbeute bedeutender Höhe.
Die durch Anwendung der oben beschriebenen Reaktionstemperaturen erzielbaren Vorteile dürften
sich in erster Linie an Hand der aufgefundenen rückläufigen Löslichkeit von Dinatriumterephthalat in
Äthylenglykol mit zunehmender Temperatur (d.h., das Dinatriumterephthalat ist bei hohen Temperaturen
Verfahren zur Verseifung
von Polyalkylenterephthalaten
von Polyalkylenterephthalaten
Anmelder:
E. I. du Pont de Nemours and Company,
Wilmington, Del. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr.-Ing. W. Abitz
und Dr. D. Morf, Patentanwälte,
8000 München 27, Pienzenauer Str. 28
Als Erfinder benannt:
Richard Jay Englnad, Circleville, Ohio;
Harold William Burns,
Woodbury, N. J. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 10. März 1965 (438 754), vom 10. Februar 1966
(526 352, 526 346, 526 391) - -
(526 352, 526 346, 526 391) - -
weniger löslich als bei niedrigen Temperaturen) erklären lassen. Es ist diesbezüglich für das Verfahren
typisch, daß das Dinatriumterephthalat bei den höheren Arbeitstemperaturen wirksamer ausfällt und in einem
deutlich höheren Grade in der Mutterlauge ungelöst bleibt. Die vorliegenden glykollöslichen Verunreinigungen
bleiben gleichzeitig bei den höheren Temperaturen leichter in dem in der Mutterlauge
gelösten Zustand und verunreinigen durch das Ausbleiben ihrer Ausfällung das Dinatriumterephthalat
nicht.
Darüber hinaus ergibt die Anwendung von hohen Temperaturen in der oben beschriebenen Weise eine
wirksame Abtrennung einer maximalen Menge an Wasser, das beim Verbleiben in der Mutterlauge einen
Teil des wasserlöslichen Dinatriumterephthalats unter entsprechender Verringerung der Ausbeute mit sich
führen würde. Ferner erhält man durch das Arbeiten bei den obengenannten Temperaturen eine Verringerung
der Viskosität der Mutterlauge, einen trockneren Filterkuchen, weniger Pumpprobleme und
eine schnellere Filtration.
Ein wichtiges Anwendungsgebiet der Erfindung ist die Behandlung von Abfall-Polyäthylenterephthalat,
das entsprechende Verunreinigungen, Überzüge, Füll-
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stoffe, Modifizierungsmittel und Polymerzusatzmittel unreinigungen etwas unter dem Optimum liegt,
aufweisen bzw. enthalten kann. Dieser Behandlung Oberhalb des Bereiches wird hauptsächlich die Wirtkann
allgemein jedes Material unterworfen werden, schaftlichkeit beeinträchtigt, wenngleich auch auf
das Terephthalyl-Wertstoffe, auch in geringer Menge, Grund der Löslichkeit des Dinatriumterephthalates in
wie 1 Gewichtsprozent oder weniger, enthält. So kann 5 dem Äthylenglykol die Möglichkeit eines Ausbeutedas
zu behandelnde Gut 1 bis 100 % Terephthalyl- Verlustes an dem Salz zunimmt. In dem besonders
Wertstqffe enthalten, z. B. monomeres Roh- oder bevorzugten Bereich von etwa 6 bis 10 Gewichtsteilen
Abfall-Äthylenterephthalat oder Roh- oder Abfall- Äthylenglykol je Teil Polyäthylenterepthalat erhält
Polyäthylenterephthalat, wie es bei der Herstellung man insbesondere einen dynamischeren Verlauf und
von Polyäthylenterephthalatfolien, z. B. der unter io eine Verminderung von Löslichkeitsverlusten auf ein
dem Warenzeichen »Mylar« bekannten Polyesterfolie Minimum. Ein wichtiger Vorteil ist die sich in diesen
oder Polyäthylenterephthalatfäden oder -fasern, z. B. Bereichen ergebende Flexibilität des Verfahrens, durch
den unter dem Warenzeichen »Dacron« bekannten die man das Verfahren unter Erzielung eines hohen
Polyesterfäden bzw. -fasern, anfällt, wobei jeweils Wirkungsgrades bei praktisch jeder Art von Abfallauch
die obenerwähnten Begleitstoffe oder -ver- 15 Polyäthylenterephthalat einschließlich Polykondenunreinigungen
vorliegen können. Gewöhnlich wird säten niedriger wie auch hoher Dichte anwenden kann,
man ein Ausgangsmaterial bevorzugen, das mehr als Vorzugsweise arbeitet man mit dem Glykol, das
50 Gewichtsprozent, vorzugsweise 80 bis 90 Gewichts- der Glykolkomponente des der Behandlung unterprozent,
Terephthalyl-Wertstoffe enthält. liegenden Terephthalatpolykondensates entspricht. Aus
Naturgemäß können bei dem Verfahren gemäß der 2° dieser Regel kann sich eine Verwendung von Glykolen,
Erfindung auch andere Polyalkylenterephthalate ein- wie Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, wie auch
gesetzt werden, z. B. Polyalkylenterephthalate mit höheren Glykolen, Glycerin oder 1,4-Cyclohexaneinem
Alkylenrest mit 2 bis 10 Kohlenstoffatomen. dimethanol ergeben. So stellt das 1,4-Cyclohexan-Die
Geschwindigkeit der Umwandlung der Tere- dimethanol das logische Löseräquivalent für Terephthalylkomponente
in Dinatriumterephthalat hängt 25 phthalylpolykondensate dar, bei denen die Glykolvon
den angewandten Temperaturen und der Teilchen- komponente von 1,4-Cyclohexandimethanol gebildet
größe des Ausgangsmaterials ab. Wenn die Tempera- wird.
türen sich dem Siedepunkt des Glykols nähern, wird. Die Menge des der Umsetzung zugeführten Wassers
eines sehr rasch ablaufende Umsetzung erhalten. liegt vorzugsweise bei etwa 0,4 bis 9,0 Gewichtsteilen
Bei Äthylenglykol ist die Zeitumwandlung bei 170° C 3° je Gewichtsteil Monomereinheit im Polyäthylenungefähr doppelt so hoch wie bei 1500C. Über- terephthalat. Mit Mengen über etwa 0,4 Teilen ist eine
raschenderweise läßt sich die vorliegende Verseifung wesentliche Verbesserung der Kristallgröße des Dibei
Atmosphärendruck in sehr kurzer Zeit, in der natriumterephthalats und entsprechende Verbesserung
Größenordnung von 15 Minuten oder weniger, bei der Filtrierbarkeit und Reinigungsmöglichkeit eretwa
180° C durchführen. 35 halten worden. Mengen über etwa 9,0 Teilen Wasser
Die Menge des zur Verseif ung eingesetzten Natrium- ergeben eine starke Erhöhung der Kosten, die das
hydroxides entspricht vorzugsweise mindestens dem Abdampfen des Wasserüberschusses verursacht. Für
stöchiometrischen Bedarf, bezogen auf die zu ge- die meisten anderen Verfahrensbedingungen wird eine
winnenden Terephthalyl-Wertstoffe, und höchstens Wassermenge von 2,5 bis 3,5 Gewichtsteilen je Teil
einem Überschuß von nicht mehr als etwa 10 °/0· 4° Polyäthylenterephthalat bevorzugt.
So arbeitet man vorzugsweise im Bereich von etwa Die Menge des anwesenden Wassers nimmt während
So arbeitet man vorzugsweise im Bereich von etwa Die Menge des anwesenden Wassers nimmt während
0,416 bis 0,460 Teilen Natriumhydroxid je Teil der Verseifung ab, da das Wasser bei Atmosphären-Monomereinheit
im Polyäthylenterephthalat, bezogen druck bei den Reaktionstemperaturen abdestilliert
auf das Trockengewicht. Unterstöchiometrische wird. Der abströmende Wasserdampf nimmt eventuell
Mengen führen zu einer unvollständigen Verseifung, 45 vorliegende, wasserlösliche und in Wasser emulgierdie
im Auftreten von Flocken oder ungelösten Teilchen bare Verunreinigungen, z. B. Leuchtöl oder Präpaim
Filterkuchen zum Ausdruck kommt. Bei Mengen rationsöle, mit. Nach vollständiger Umsetzung und
über dem stöchiometrischen Bedarf ergibt sich eine Destillation liegt das Dinatriumterephthalat in einer
zunehmende Tendenz zur Bildung von insbesondere im wesentlichen wasserfreien und für ein Filtrieren
hochmolekularen Abbauprodukten, die eine un- 5° oder Waschen bereitstehenden Form vor.
erwünschte Verfärbung des Produktes verursachen Bei den obigen Mengenbereichen beträgt das Auskönnen, gangsverhältnis von Äthylenglykol zu Wasser, bezogen
erwünschte Verfärbung des Produktes verursachen Bei den obigen Mengenbereichen beträgt das Auskönnen, gangsverhältnis von Äthylenglykol zu Wasser, bezogen
Die Verwendung von Natriumhydroxid als Alkali- auf das Gewicht, nicht weniger als etwa 1,5:1, vorhydroxid
ist hauptsächlich eine Frage eines bequemen zugsweise etwa 2:1. Mit Fortschreiten der Um-
und wirtschaftlichen Arbeitens. Andere Alkalimetalle, 55 Setzung und Abdestillieren von Wasser steigt das
einschließlich Kalium, Lithium, Rubidium und Verhältnis naturgemäß auf hohe Werte, wie 50 oder
Caesium, sind auch verwendbar. Natrium und Kalium, 100:1 oder mehr.
besonders das Natrium, werden aber im Hinblick Wenn während der Verseifung Schaumbildung
auf die mit ihnen erhaltenen, ausgezeichneten Er- eintreten sollte, kann eine kleine Menge, z. B. etwa
gebnisse bevorzugt. 60 0,1 bis 5 Gewichtsteile, eines bekannten Schaum-
Die Äthylenglykolmenge liegt vorzugsweise im Verhütungsmittels, z. B. »Triton X-100« der Rohm &
Bereich von etwa 2 bis 14 Gewichtsteilen je Gewichts- Haas, verwendet werden. Auch durch Rühren oder
teil Monomereinheit im Polyäthylenterephthalat (oder andere Bewegung während der Umsetzung läßt sich
Terephthalyl-Wertstoff). Unterhalb dieses Bereiches eine Schaumbildung auf ein Minimum herabsetzen,
kann sich die eine oder andere Schwierigkeit bei der 65 wobei auch die Reaktionskinetik begünstigt wird.
Pumpförderung ergeben und in Abhängigkeit von Aus Sicherheitsgründen wird bei den meisten
den vorliegenden Verunreinigungen der Fall ein- Arbeitsbedingungen die Anwendung eines inerten
treten, daß die ungelöst bleibende Menge an Ver- Schutzgases, wie Stickstoff, zweckmäßig sein.
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Die Reihenfolge, in der man die obengenannten wendung des durch Randbeschneidung bei der tech-
Reaktionsteilnehmer zuführt oder mischt, wie auch nischen Erzeugung von Polyäthylenterephthalatfolie
die Temperatur der einzelnen Reaktionsteilnehmer (»Mylar«, Warenzeichen) anfallenden Abfalls durch-
zum Zeitpunkt desVermischens sind nicht entscheidend, geführt, der zusätzlich zum Polyäthylenterephthalat
solange nur schließlich die Erhitzung für die erfindungs- 5 die üblichen Komponenten, wie Katalysator und
gemäße Umwandlung erfolgt. So kann man die Abbauprodukte, die störende Farbbildner darstellen,
Reaktionsteilnehmer in Form getrennter Ströme enthält, wobei die Folienrandabfallprobe eine Größe
zusammenbringen, wobei der einzelne Strom oder alle von 2,2 χ 2,2 cm und eine durchschnittliche Dicke
Ströme heiß oder kalt sein können, und darauf die von etwa 0,6 mm hat.
Umsetzung in der oben beschriebenen Weise durch io Ein Reaktionsbehälter wird wie folgt beschickt:
Erhitzen bis zum Ende durchführen.
Nach vollständiger Umwandlung der Terephthalyl- Polyäthylenterephthalat-Abfallschnitzel.... 110 g
komponente in Dinatriumterephthalat wird dieses Destilliertes Wasser 387 g
von dem alkalisierten Glykolgemisch abgetrennt. Die 50°/0ige wäßrige Natronlauge 97 g
Filtration stellt, wie bereits erwähnt, die bevorzugte 15 Athylenglykol 88Og
Trennmethode dar, aber man kann auch andere Schaumverhütungsmittel (»Triton X-100«
Techniken anwenden, wie Dekantieren oder Schleudern. der Rohm & Haas)
1.1 g
Zur Intensivierung eines kontinuierlichen oder halbkontinuierlichen Verfahrens kann man einen oder Die Natriumhydroxydmenge entspricht einem Übermehrere
Verweilbehälter einsetzen. Zu geeignete 20 schuß von 5,9 % über den stöchiometrischen Bedarf.
Filterarten gehören Plattenfilter, Drehfilter oder Die Charge wird unter Stickstoff erhitzt, wobei man
Vertikalblattfilter. Die Filtration erfolgt vorzugsweise das Destillat sammelt, um die Bestimmung des
am heißen Filtergut, wie bei 150 bis 194° C, und vor- Volumens des übergegangenen Wassers zu ermöglichen,
zugsweise bei der Endtemperatur der Verseifung. Bei etwa 116° C ist die erste Destillatkondensation
Ein wichtiger Vorteil des erfindungsgemäßen Ver- 25 zu beobachten. Man erhitzt weiter, wobei die Masse
fahrens liegt darin, daß das bei der Filtration erhaltene 80 Minuten benötigt, um 125° C zu erreichen, und
Filtrat im Kreislauf zur Verseifung zurückgeführt einen weiteren Zeitraum von 62 Minuten (Gesamtzeit
werden kann. 142 Minuten), um auf 170° C zu kommen, und läßt
Das so gewonnene Dinatriumterephthalat kann als das Gemisch bei Erreichung von 170° C 15 Minuten
solches verwendet, durch Ansäuern in Terephthal- 30 bei Raumtemperatur stehen, wobei sie sich auf etwa
säure oder in einen anderen Ester, wie Dimethyl- 160 bis 165° C abkühlt. Man unterwirft das Gemisch
terephthalat, übergeführt werden. dann im heißen Zustand der Vakuumfiltration und
Zur Gewinnung von Terephthalsäure löst man das nutscht den Filterkuchen durch 10 Minuten Anlegen
Dinatriumterephthalat, zweckmäßig in Form des des Maximalvakuums auf einen möglichst hohen
erhaltenen Filterkuchens, in Wasser bei 20 bis 100° C 35 Trockengrad. Die Kristalle des Dinatriumterephthalats
und filtriert die Lösung. erweisen sich als leicht filtrierbar. Die Kristalle werden
Wenn Terephthalsäure sehr hoher Reinheit ge- dann in soviel Wasser zu einer gesättigten Lösung
Wonnen werden soll, kann man hierauf das Di- gelöst, die man dann filtriert. Der anfallende Filter-
natriumterephthalat in üblicher Weise einer Aktiv- kuchen, der hauptsächlich aus nicht umgesetztem PoIy-
kohlebehandlung unterwerfen, indem man mit der 40 äthylenterephthalat gebildet wird, hat nach dem
Lösung bei einer Temperatur von etwa 90 bis 95°C Trocknen ein Gewicht von 5,1 g. Die Umwandlung
etwa 0,5 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,5 bis in Dinatriumterephthalat beträgt 95,2 0J0.
5 Gewichtsprozent, Aktivkohle vermischt und etwa Zur Reinheitsprüfung wird eine 1-cm-Küvette mit
5 bis 45 Minuten bewegt, worauf die Kohle durch der gesättigten Lösung des Dinatriumterephthalats
Filtrieren oder nach anderen, herkömmlichen Tech- 45 auf ihre Lichtdurchlässigkeit bei 400 Millimikron
niken abgetrennt wird. Bequemer ist es, die wäßrige in einem Spektrophotometer der Bauart Beckman DU
Lösung durch eine Holzkohlesäule zu leiten. untersucht, wobei zum Vergleich eine Küvette mit
Die Dinatriumterephthalatlösung wird dann in destilliertem Wasser als Leerprobe dient. Das in dem
bekannter Weise mit der ungefähr stöchiometrischen ersten Versuch von Beispiel 1 erhaltene Produkt
Menge einer starken Säure, vorzugsweise wäßrigen 50 ergibt eine optische Dichte von 0,02, was ein extrem
Lösung einer Mineralsäure, wie Schwefel- oder Salz- reines Produkt zeigt.
säure einer Konzentration von 10 bis 100 Gewichts- Die ausgefallenen Dinatriumterephthalatkristalle
prozent, neutralisiert. Man läßt die Aufschlämmung sind, wie erwähnt, leicht filtrierbar. Sie sind groß und,
10 bis 15 Minuten, gegebenenfalls bis zu einer Stunde was von erheblicher Bedeutung ist, leicht waschbar,
oder mehr, auf einer Temperatur von z. B. etwa 90 bis 55 Ferner stellt die Gegenwart von Wasser in der genannten
95°C und filtriert. Der Filterkuchen kann mehrmals Menge die Abtrennung von mit Wasserdampf über-
mit Wasser gewaschen werden, um eingeschlossene, destillierbaren Verunreinigungen in dem Abfall sicher,
lösliche Salze abzutrennen. Die Terephthalsäure wird woraus sich ein Produkt erhöhter Reinheit ergibt,
anschließend getrocknet, wozu z.B. 3 Stunden bei Der erste Versuch wird dann unter Anwendung einer
1250C ohne weiteres genügen. 60 Wassermenge wiederholt, die unter der gemäß der
Die folgenden Beispiele, in denen sich Teil- und Erfindung benötigten Menge liegt. Dabei werden sehr
Prozentangaben, wenn nicht anders angegeben, auf feine, »kitt«-artige Kristalle erhalten, die sich sehr
das Gewicht beziehen, dienen der weiteren Erläuterung schwer filtrieren und wenig wirksam waschen lassen.
der Erfindung. Zu Vergleichszwecken wird ein zweiter Versuch wie
. 65 der erste mit der Abänderung durchgeführt, daß man
Beispiel 1 nach 80 Minuten, wenn das Gemisch eine Temperatur
In einem ersten Versuch wird die alkalische Ver- von 125° C erreicht hat, diesen Wert die restlichen
seifung von Abfall-Polyäthylenterephthalat unter Ver- 62 Minuten aufrechterhält, indem man das System
unter Rückfluß setzt. Durch Filtrieren bei dieser Temperatur wird ein Filterkuchen von — nach
Waschen und Trocknen — 86,3 g Gewicht erhalten. Die Umwandlung in Dinatriumterephthalat beträgt
nur 21,6 °/0. '
Ein dritter Versuch wird zu Vergleichszwecken wie der erste mit der Abänderung durchgeführt, daß
nach 80 Minuten, wenn das Gemisch eine Temperatur von 125° C erreicht hat, die Wärmezufuhr abgeschaltet
und das Gemisch sich 15 Minuten überlassen wird. Durch Filtrieren wird dann aus dem Gemisch ein
Filterkuchen von — nach Waschen und Trocknen — 99,6 g Gewicht erhalten. Die Umwandlung in Dinatriumterephthalat
beträgt lediglich 9,45 %.
Zum weiteren Vergleich wird ein vierter Versuch wie der erste mit der Abänderung durchgeführt,
daß man 184 g 50%ige wäßrige Natronlauge (100%iger Überschuß über den stöchiometrischen Bedarf) verwendet.
Das Gewicht des nach dem Trocknen schließlich erhaltenen Filterkuchens beträgt 0,3 g, wobei die
Umwandlung in Dinatriumterephthalat 99,5 % beträgt. Bei der Reinheitsprüfung wird eine optische
Dichte des Produktes von 0,129 erhalten, was einen Abbau und eine starke Farbzunahme gegenüber dem
Produkt des ersten Versuchs zeigt. Die gesättigte Lösung ist sehr deutlich wahrnehmbar orangegelblich
verfärbt, während im ersten Versuch nur ein kaum wahrnehmbarer blaßgelber Stich erhalten wird.
Eine Reaktionsvorrichtung wird mit 110 g Abfall-Polyäthylenterephthalat
in Teilchenform, 93 g 50°/0iger wäßriger Natronlauge (stöchiometrischer Überschuß
in bezug auf den Terephthalylgehalt des Abfallmaterials) und 800 g Äthylenglykol beschickt (wobei
sich bequem das Äthylenglykol einsetzen läßt, das bei der Polykondensation wiedergewonnen wird,
bei der die Herstellung des ursprünglichen PoIyäthylenterephthalats
erfolgt). Das Reaktionsgemisch wird unter Bewegung auf 1700C erhitzt, wobei man
das Destillat (hauptsächlich Wasser mit etwas mitgerissenem Äthylenglykol) sammelt. Die anfallende
Aufschlämmung von Dinatriumterephthalat in dem Äthylenglykol wird bei 170° C auf einem Vakuumfilter
filtriert, der Dinatriumterephthalat-Filterkuchen möglichst trocken gepreßt und das Filtrat (Äthylenglykol)
zur Wiedergewinnung abgenommen. Man wäscht den Filterkuchen dann zunächst mit Äthylenglykol
von Raumtemperatur, um weitere Verunreinigungen abzutrennen und den Kuchen auf unter
1000C abzukühlen, und dann mit einer gesättigten Lösung von Dinatriumterephthalat in Wasser (die
auf 90 bis 1000C gehalten wird). Die bei diesen Waschbehandlungen
erhaltenen Filtrate werden vereinigt und als Mutterlauge für weitere Verseifungen zur
Reaktionsvorrichtug zurückgeführt. Das Dinatriumterephthalat wird dann erneut mit einer gesättigten
wäßrigen Dinatriumterephthalatlösung von 90 bis 1000C gewaschen, wobei man das hierbei erhaltene
Filtrat für die erste Waschbehandlung des bei weiteren Umsetzungen anfallenden Filterkuchens aufbewahrt.
Das Dinatriumterephthalat wird nun vollständig in Wasser gelöst (in 100 ml kaltem Wasser sind 15 g
Dinatriumterephthalat löslich), die Lösung zur Abtrennung jeglicher unlöslichen Verunreinigungen, z. B.
von Pigmenten, Polyäthylen, Abbauprodukten des Vinylidenchloridtyps, filtriert und dann mit 100 °/o
Schwefelsäure (stöchiometrische Menge) neutralisiert. Man erhitzt die anfallende Aufschlämmung 15 Minuten
auf 90 bis 95° C, filtriert, wäscht den Filterkuchen dann mit sieben 300-ml-Anteilen destilliertem Wasser, um die
während der Neutralisation gebildeten anorganischen Sulfate abzutrennen, und trocknet die Terephthalsäure
dann 3 Stunden bei etwa 125° C.
Es ist zweckmäßig, die Lösung unmittelbar vor der Neutralisation mit Schwefelsäure auf etwa 900C zu
erhitzen und unter Bewegung der Lösung 30I0, bezogen
auf den Gewichtsgesamtgehalt an Terephthalyl, gepulverte Aktivkohle (z. B. Typ BL der Pittsburgh
Coke and Carbon Co.) zuzugeben. Die Bewegung wird 15 Minuten bei 90 bis 95° C fortgesetzt. Auf einem
Filter wird die Kohle dann abfiltriert. Die (ein Anzeichen für die Reinheit darstellende) Farbe, bestimmt
durch Vergleich des Prozentsatzes der Lichtdurchlässigkeit (1,3-cm-Strecke, bei 350 Millimikron, spektrophotometrisch)
von destilliertem Wasser und von Proben der Lösung vor und nach der Behandlung, verbessert sich wesentlich (von 50% vor auf 97°/0
nach der Behandlung in einem besipelhaften Versuch).
Claims (6)
1. Verfahren zur Verseifung von Polyalkylenterephthalaten mit wäßrigen Alkalihydroxiden zu
Dialkaliterephthalaten bzw. Terephthalsäure nach dem Ansäuern, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Verseifung in Gegenwart eines Gemisches aus einem Alkylenglykol, Wasser und
einer stöchiometrischen oder höchstens einer einen lO°/oigen Überschuß aufweisenden Alkalihydroxidmenge,
bezogen auf die monomere Einheit des Polyesters, bei 150 bis 194,4° C, insbesondere
170 bis 194,4° C, durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polyalkylenterephthalat
Polyäthylenterephthalat einsetzt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkalihydroxid
Natriumhydroxid einsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,4 bis 9,0 Gewichtsteile,
besonders 2,5 bis 3,5 Gewichtsteile Wasser je Gewichtsteil der monomeren Einheit des Polyesters
verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß man 2 bis 14 Gewichtsteile,
besonders 6 bis 10 Gewichtsteile Äthylenglykol je Gewichtsteil der monomeren Einheit des PoIyäthylenterephthalats
verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man Äthylenglykol und Wasser im Gewichtsverhältnis von > 1,5:1, besonders
2:1, einsetzt.
809 548/439 4.68 © Bundesdruckerei Berlin
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