DE619348C - Verfahren zur Herstellung von reinem Diacetyl aus Holzessig oder anderen Diacetyl enthaltenden Gemischen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von reinem Diacetyl aus Holzessig oder anderen Diacetyl enthaltenden Gemischen

Info

Publication number
DE619348C
DE619348C DEL84404D DEL0084404D DE619348C DE 619348 C DE619348 C DE 619348C DE L84404 D DEL84404 D DE L84404D DE L0084404 D DEL0084404 D DE L0084404D DE 619348 C DE619348 C DE 619348C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
diacetyl
wood vinegar
distillate
precipitate
nickel
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEL84404D
Other languages
English (en)
Inventor
Dr J Pritzker
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Lonza Werke Elektrochemische Fabriken GmbH
Original Assignee
Lonza Werke Elektrochemische Fabriken GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Lonza Werke Elektrochemische Fabriken GmbH filed Critical Lonza Werke Elektrochemische Fabriken GmbH
Priority to DEL84404D priority Critical patent/DE619348C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE619348C publication Critical patent/DE619348C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/78Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/78Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
    • C07C45/85Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by treatment giving rise to a chemical modification

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Manufacture And Refinement Of Metals (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von reinem Diacetyl aus Holzessig oder anderen Diacetyl enthaltenden Gemischen Es wurde gefunden, daß Holzessig überraschenderweise verhältnismäßig große Mengen Diacetyl und verwandte Produkte, wie z. B. Acetylmethylcarbinol, enthält und daß es auf einfache Weise gelingt, diese Produkte in Form von reinem Diacetyl zu gewinnen.
  • Nach vorliegender Erfindung behandelt man den Holzessig mit einer Lösung von Hydroxylaminnickelsalz, wodurch das Diacetyl in Form des bekannten Diacetylglyoximnic#kelniederschlages ausfällt, welcher dann auf Diacetyl weiterverarbeitet wird. Der Niederschlag von Diacetylglyoximnickel enthält noch verschiedene okkludierte Verunreinigungen, welche durch Waschung schwer zu entfernen sind. Es ist deshalb vorteilhaft, daß man die Fällung nicht im rohen Holzessig vornimmt, sondern nach Neutralisation desselben das Gemisch einer Destillation unterwirft und dann im Destillat das Diacetyl fällt. Selbstverständlich kann man auch das Destillat direkt in die Fällungslösung einführen.
  • Um die Ausbeute an Diaoetyl zu erhöhen, kann man die im Holzessig enthaltenen und dem Diacetyl verwandten Verbindungen, wie z. B. das Acetylmethylcarbinol, durch eine oxydierende Behandlung des neutralisierten Holzessigs oder des Destillats z. B. mittels schwacher Oxydationsmittel, wie Eisenchlorid, in Diacetyl überführen.
  • Zur Weiterverarbeitung des Diacetylglyoximnickelniederschlags wird derselbe gründlich gewaschen und sorgfältig z. B. durch einen Luftstrom bei etwa roo° getrocknet. Will man ein sehr reines Produkt erhalten, so ist ein gründliches Waschen und Trocknen des Niederschlages von großer Bedeutung.
  • Der Niederschlag wird dann mittels verdünnter Säuren behandelt, wodurch das Diacetyl wieder in Freiheit gesetzt wird. Mittels Extraktionsmittel, wie z. B. Äther, kann man das Diacetyl aus der Lösung entfernen und dann durch Destillation das Extraktionsmittel von dem Diacetyl trennen.
  • Das durch die Säure regenerierte, aus Hydroxylamin und Nickelsalz bestehende Fällungsmittel kann immer wieder im Zyklus zu neuen Fällungen verwendet werden.
  • Selbstverständlich kann man wie Holzessig ähnliche oder auch andere Produkte, wie Gärungsprodukte, die Diäcetyl enthalten und aus welchen dasselbe gewonnen werden soll, behandeln.
  • Durch .das vorliegende Verfahren gelingt es, wertvolle Produkte, deren Anwesenheit bisher im Holzessig und in ähnlichen Produkten nicht erkannt und nicht beachtet wurde und welche daher urausgenutzt in denselben belassen worden sind, zu isolieren und wirtschaftlich nutzbar zu machen, wo-. durch der diesbezüglichen Industrie neue Wege zur Verarbeitung ihrer Nebenprodukte gewiesen wurden. So kann z. B. die. Gewinnung des Diacetyls aus dem Holzessig in den bekannten Verarbeitungsprozeß des letzteren auf Essigsäure, Methylalkohol usw. sinngemäß eingeschaltet werden, ohne den Gang dieser Fabrikation zu stören oder zu beeinträchtigen. Zwecks Steigerung der Ausbeuten wird man versuchen, den Holzverkohlungsprozeß so zu leiten, daß der rohe Holzessig möglichst viel an derartigen wertvollen Produkten enthält.
  • Gegenüber den synthetischen Verfahren zur Herstellung von Diacetvl bietet das vorliegende Verfahren den Vorteil, wertlose bzw. äußerst billige Rohprodukte zu verwenden gegenüber den teureren Ausgangsstoffen der synthetischen Methoden.
  • Beispiele 1. 1 ooo ccm Holzessig mit, etwa 2 g Diacetyl werden nach Neutralisation mit Soda der Destillation unterworfen, bis ungefähr Zoo ccm übergegangen sind. Das Destillat wird mit 30 ccm einer 2o o; öigen, aus gleichen Teilen Hydroxylaminchlorid und NickelchlorÜr bestehenden Lösung behandelt. Der Niederschlag wird abfiltriert, gewaschen und bei loo° im Luftstrom getrocknet. Darauf wird das Diacetylglyoximnickel mit loo ccm loo/oiger Salzsäure behandelt, etwa 3o bis 5o g Kochsalz beigefügt und das in Freiheit gesetzte Diacetyl mit Äther extrahiert. Der Äther wird aus der Extraktionsflüssigkeit abdestilliert und das zurückgebliebene Diacetyl evtl. durch eine weitere fraktionierte Destillation gereinigt.
  • 2. zooo ccm Holzessig werden mitKalk neutralisiert; von dem entstandenen Niederschlag -von Calciumacetat wird die Flüssigkeit abgetrennt. Das Filtrat wird mit Zoo ccm einer etwa 3ooIoigen Ferrichloridlösung versetzt und destilliert, bis etwa Zoo ccm Destillat übergegangen sind. Das Destillat wird mit rooccm einer 2oo/Qigen, Hydroxylamin und Nickelchlorür enthaltenden Lösung versetzt. Der erhaltene Niederschlag wird nach dem Abfiltrieren mit der entsprechenden Menge Salzsäure versetzt und wie in Beispiel 1 weiterverarbeitet. Es werden etwa 6 g Diäcetyl erhalten.
  • 3- 5 1 Holzessig mit etwa 8 g Diacetyl werden der Destillation unterworfen, bis ungefähr i ooo ccm übergangen sind. Dem Destillat werden etwa 25o ccm einer 2o°%igen Natriumacetatlösung (man kann auch Natriumcarbonat u. dgl. zufügen) zugegeben, worauf man. die Flüssigkeit mit 500 ccm einer 2o°/oigen, aus gleichen Teilen Hydroxylaminchlorid und Nickelchlorür bestehenden Lösung behandelt. Der rote volurninösflockige Niederschlag wird abfiltriert, gewaschen und bei loo° im Luftstrom sorgfältig getrocknet. Darauf wird das Diacetylglyoximnickel mit 5oo ccm lo°/oiger Salzsäure behandelt, etwa 150 g Kochsalz beigefügt, das in Freiheit gesetzte Diacetyl mit Äther extrahiert und nach Beispiel 1 auf reines Diacetyl weiterverarbeitet. Es wurden etwa 6,5 g Diacetyl erhalten.
  • 4.. 1 1 Vorläufe aus der synthetischen Essigsäurefabrikation durch Oxydation von Acetaldehyd werden mit 300 ccm einer 2oo/oigen Natriumacetatlösung (bei stark sauren Lösungen verwendet man vorteilhafter Natriumcarbonat) versetzt, worauf man die Flüssigkeit mit loo ccm einer 2o°/oigen, aus gleichen Teilen Hydroxylaminchlorid und Nickelchlorür bestehenden Lösung behandelt. In Anbetracht der geringen Mengen än Diacetyl läßt man nun die Flüssigkeit mehrere Stunden in Ruhe, bis sich der Niederschlag gesetzt hat, und dekantiert dann die Flüssigkeit ab. Der Niederschlag wird nun laut den früheren Beispielen weiterbehandelt. Man erhält etwa r g Diacetyl.
  • Nicht alle Vorläufe der Essigsäuresynthese enthalten Diacetyl; dies hängt von den jeweiligen Fabrikationsbedingungen ab, unter welchen die Oxydation durchgeführt wird. Da die Vorläufe jedoch ein wertloses Nebenprodukt darstellen, kann auch bei geringem Gehalt an Diacetyl die Gewinnung des letzteren von Interesse sein.

Claims (6)

  1. PATENT ANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von reinem Diacetyl aus Holzessig oder anderen Diacetyl enthaltenden Gemischen, dadurch gekennzeichnet, daß man das in diesen Gemischen, insbesondere im Holzessig bzw. dessen Verarbeitungsprodukten, enthaltene Diacetyl in bekannter Weise mit einer Hydroxylaminnickelsalzlösung fällt und den aus Diaoetylglyoximnickel bestehenden Niederschlag auf Diacetyl weiterverarbeitet.
  2. 2. Verfahren nach Patentanspruch z, dadurch gekennzeichnet, daß man den Holzessig neutralisiert und das Gemisch einer Destillation unterwirft, worauf man aus dem Destillat das Diacetyl fällt. 3\ Verfahren nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Destillat direkt in die Fällungsflüssigkeit leitet. q..
  3. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Holzessig vor oder nach der Neutralisation oder das Destillat mit einem schwachen Oxydationsmittel, z. B.
  4. Eisenchlorid, behandelt.
  5. 5. Verfahren nach den Patentansprüchen r bis q., dadurch gekennzeichnet, daß man den Niederschlag aus Diacetylglyoximnickel zwecks Weiterverarbeitung von der Lösung durch Filtration oder Zentrifugation trennt, dann gründlich wäscht und sorgfältig z. B. mit einem .Luftstrom von etwa roo° trocknet.
  6. 6. Verfahren nach den Patentansprüchen r bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man den gewaschenen und getrockneten Niederschlag mittels verdünnter Säuren behandelt, das dadurch in Freiheit gesetzte Diacetyl mittels eines Extraktionsmittels, z. B. Äther, aus der Lösung entfernt und dann durch Destillation das Extraktionsmittel von dem Diacetyl trennt. 7.- Verfahren nach den Patentansprüchen z bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das durch die Säure regenerierte, aus Hydroxylamin und Nickelsalz bestehende Fällungsmittel im Zyklus für eine neue Fällung immer wieder verwendet.
DEL84404D 1933-09-05 1933-09-05 Verfahren zur Herstellung von reinem Diacetyl aus Holzessig oder anderen Diacetyl enthaltenden Gemischen Expired DE619348C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEL84404D DE619348C (de) 1933-09-05 1933-09-05 Verfahren zur Herstellung von reinem Diacetyl aus Holzessig oder anderen Diacetyl enthaltenden Gemischen

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEL84404D DE619348C (de) 1933-09-05 1933-09-05 Verfahren zur Herstellung von reinem Diacetyl aus Holzessig oder anderen Diacetyl enthaltenden Gemischen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE619348C true DE619348C (de) 1935-09-28

Family

ID=7285676

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEL84404D Expired DE619348C (de) 1933-09-05 1933-09-05 Verfahren zur Herstellung von reinem Diacetyl aus Holzessig oder anderen Diacetyl enthaltenden Gemischen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE619348C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE619348C (de) Verfahren zur Herstellung von reinem Diacetyl aus Holzessig oder anderen Diacetyl enthaltenden Gemischen
DE879985C (de) Verfahren zur Reinigung von Aldehyden und Ketonen
DE697760C (de) Verfahren zur Gewinnung der grossen Gesamtalkaloide des Mutterkorns
DE814739C (de) Verfahren zur Reinigung synthetischer Aldehydprodukte
DE2645777A1 (de) Verfahren zur reinigung von phosphorsaeure
DE875804C (de) Verfahren zur Herstellung von Umwandlungsprodukten des Pentaerythrit-dichlorhydrin-monoschwefligsaeureesters
DE1011411B (de) Verfahren zur Gewinnung reiner tert. Butylbenzoesaeuren
AT200154B (de) Verfahren zur Herstellung von Citrullin
DE736885C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Rueckstaenden der Glycerindestillation
DE1276635B (de) Verfahren zur Herstellung von Kaliumsorbat
AT166929B (de) Verfahren zur Reinigung von Penicillinsalzen
DE948158C (de) Verfahren zur Herstellung von Zink-Komplexsalzen von Tripeptiden
DE673485C (de) Verfahren zur Darstellung von 1-Ascorbinsaeure
DE936872C (de) Verfahren zur Herstellung von schwerloeslichen Penicillinverbindungen
DE554783C (de) Verfahren zur Aufarbeitung von Celluloseester-Rohloesungen
DE806036C (de) Verfahren zur Herstellung von Penicillinsalzen
AT164552B (de) Verfahren zur Herstellung von Vitamin C
DE473151C (de) Verfahren zur Gewinnung der Gesamtalkaloide aus Mutterkorn
DE565055C (de) Verfahren zum Reinigen von Carnaubawachs und aehnlichen pflanzlichen Wachsen
AT237583B (de) Verfahren zur Reinigung von Alkoholen
DE938670C (de) Verfahren zur Spaltung von D, L-threo-1-p-Nitrophenyl-2-aminopropan-1, 3-diol in seine optisch aktiven Isomeren
AT231420B (de) Verfahren zur Herstellung von Metallsalzen von α-Hydroxy-γ-methylmercaptobuttersäure
DE738814C (de) Verfahren zur Abtrennung von Mellitsaeure
DE704996C (de) Verfahren zur Isolierung von Follikelhormon aus Harn schwangerer Individuen
DE341837C (de) Verfahren zur Darstellung von Thionaphthencarbonsaeuren