AT27446B - Verfahren zur wasserfesten Verleimung von Holz u. dgl. - Google Patents

Verfahren zur wasserfesten Verleimung von Holz u. dgl.

Info

Publication number
AT27446B
AT27446B AT27446DA AT27446B AT 27446 B AT27446 B AT 27446B AT 27446D A AT27446D A AT 27446DA AT 27446 B AT27446 B AT 27446B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
water
adhesive
lime
casein
albumin
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Actiengesellschaft Fuer Mechan
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Actiengesellschaft Fuer Mechan filed Critical Actiengesellschaft Fuer Mechan
Application granted granted Critical
Publication of AT27446B publication Critical patent/AT27446B/de

Links

Landscapes

  • Adhesives Or Adhesive Processes (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 
 EMI1.1 
 
 EMI1.2 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 
 EMI2.1 
 ganz verschieden verhalten wurden, auch wenn das Mengenverhältnis der Kieselsäure zum Wasser in allen dreien ganz das gleiche ist. Am   leichtesten   trocknet   das #Emulsions-   wasser", schwerer das   Hydrosolwasser",   am   langsamsten     das #Hydrogelwasser".   



   In Anwendung der gewonnenen Begriffe auf einen beliebigen Kaseinloim, z. B. den   bekannton Kaseiskalkleim ergibt   es sich, dass in einem solchen das Hydrosolwasser, Hydrogelwasser und Emulsionswassf'r in gänzlich unbestimmbarer und unkontrollierbarer Weise nebeneinander vorhanden sind. Die   Vorgänge   bei der Bildung des   Kaseinkalk ! eimes   sind : 1. Bildung von Kaseinhydrogel (gequollenes Kasein) aus Kaseinpulver und Wasser. 



  2. Bildung von   Kaseinkalkhydrosol   aus gequollenem Kasein und Kalk. 3. Bildung von 
 EMI2.2 
 
Da das Kasein ein in Wasser   unlöslicher   Körper ist, der Kalk ebenfalls, so hängt die Geschwindigkeit jener neben-und nacheinander verlaufenden Reaktionen von allen jenen   Zufälligkeiten   ab, die cine Reaktion   zwischen zwei unlöslichen Stossen   beeinflussen ; der physikalische Zustand sowohl dos Lösungsmittels wie der gelösten Stoffe ist beim 
 EMI2.3 
 über, wie zu Anfang bereits erwähnt. 



   Zu einem brauchbaren Klebmittel für das heisse Leimverfahren gelangt man nun nach dem im folgenden beschriebenen Vorfahren, indem man statt von   wasserunlöslichem   Kasein, von einem   wasserlöslichen   Eiweissstoffe, dem Albumin, ausgeht. 



   Eine Lösung von Albumin (z. B. Serumalbumin) in Wasser ist als Ausgangsmaterial für die Darstellung eines Klebmittels, physikalisch-chemisch völlig ihrem Zustande nach bestimmt durch ihre Konzentration und Temperatur. Fügt man zu einer solchen Lösung eine alkalische Erde, am besten   gelöschten   Kalk in Pastaform, so vollziehen sich, ganz   ähnlich   wie beim Kasein, folgende Vorgänge : 1. Albuminhydrosol + Kalk= Albuminkalkhydrosol. 2.

   Albuminkalkhydrosol-Albuminkalkhydrogel. 3.   Albuminkalkhydrogel-Albuminkalk     amorph + Wasser   ; allein diese Reaktionen vollziehen sich nur nacheinander, nicht wie beim Kasein, auch nebeneinander, ferner, ebenfalls im Gegensatze zum Kaseinkalk,   völlig   regelmässig, derart, dass der Zustand der festen und flüssigen Leimkomponeuten ganz regelmässig abhängt von der Anfangskonzentration, der Anfangstemperatur und der Zeit,   vom   
 EMI2.4 
 günstigsten Worte dieser drei. den Zustand des Leimes bedingenden Faktoren ist man in der Lage, bei jeder neu   herzulellenden   Portion Leim-zu einem Produkt von genau be- 
 EMI2.5 
 Wirkungswertes in dem   gewünschten   Sinne hervorzubringen. 



     Beispiel für die Herstellung und Verwendung   des   Atbuminleims   : In ein Gefäss von 200 l Inhalt füllt man eine Lösung von 21 kg schwarzem Blutalbumin in Wasser oder 
 EMI2.6 
 beigemengten festen Stoffe nicht mehr zu befürchten ist. 



   Nach etwa zwei   Sfnnden   hat das Klebmittel die Konsistenz einer mässig harten   Gallerte angenommen.   so dass ein aus seiner Masse herausgeschnittenes Stück eine Zeitlang seine scharfen Schnittkanten beibehält. Es ist in diesem Zustande schon   gebrauchsfähig.   es ist aber vorteilhaft, es noch länger stehen zu lassen und erst im Alter von etwa sechs Stunden (vom Zeitpunkt des Kalkzusatzes an gerechnet) zu verwenden. In der Zeit von 6-12 Stunden verändert das Klebmittel seine Eigenschaften nur wenig, entsprechend dem Umstande, dass die Geschwindigkeit der   Hydrogelbildung   anscheinend proportional ist der im Klebmittel vorhandenen noch unumgewandelten Hydrosolmenge, also sehr klein ist. wenn bereits die IIauptmenge in Hydrogel umgewandelt, also nur noch wenig Hydrosoi   @brig ist.

   Bei noch höherem   Alter des Klebmittels (12 Stunden und mehr) beginnt die 
 EMI2.7 
   ausscheidungen aus der bis dahin homogenen Gallerte, zuerst in Tröpfchen, dann in Lachen, bis sich schliesslich die ganze Masse vorflüssigt und etwa so dünnnüssig wird, wie un-   

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
 EMI3.1 
 regeneriert werden. Das Klebmittel muss also verbraucht worden, bevor es das Maximum der Konsistenz (entsprechend dem Maximum an Hydrogelgehalt) erreicht hat. 



   Obwohl das in diesem Beispiel gegebene günstigste   Mischungsverhältnis innerhalb   weiter Grenzen verändert werden kann, ohne das Klebmittel geradezu untauglich zu machen, wenn nur gleichzeitig die Anfangstemperatur und das Verbrauchsalter dos Klebmittels entsprechend geändert wird, so lässt sich doch für   das Mischungsverhältnis eine   Norm aufstellen, die als Grenzwert aufzufassen ist für die Brauchbarkeit des Klebmittels zur. Verleimung von Holz und ähnlichen Stoffen organischen Ursprungs :
Albumin (trocken) :   Kalkhydrat   Ca   (770)     {   : Wasser =
1 : < 1 :    > 4,   oder in Worten : auf 1 Teil   Albumintrockensubstanz   muss in dem Klebmittel weniger als 
 EMI3.2 
 leimung von Holz u. dgl. brauchbaren Leim zu ergeben. 



     Das Auftragen des Klebmittels erfolgt auf die zu verleimenden   Furniere am besten derart, dass man die Furniere in den Leim eintaucht und darauf ein unter Federdruck   stehendes   Walzenpaar passieren lässt, wodurch sich das an einer Ecke oder Kante haftende Klebmittel über die ganze Fläche des Furnieres hin verbreitet, ein Überschuss desselben abgestreift wird und in den unterhalb der Walzen befindlichen Leimbehälter zurückfällt. 



    Die leimfeuchten Furniere werden   darauf entsprechend zusammengelegt und in geheizten hydraulischen Pressen zusammengepresst. Hiebei vollzicht sich folgender Vorgang : Unter dem Einflüsse der Wärme gerinnt das Klebmittel vollständig, d. h. verwandelt sich in die amorphe Modifikation, das Hydrogelwasser und noch etwa vorhandene   Hydrosolwasser   verwandeln sich in Emulsionswasser, welches von den Ilolzporen begierig und in kurzester Zeit aufgesogen wird, womit die wasserfeste Verbindung der Furniere erfolgt ist. Der   Alll\1l1linkalldeim,   in der beschriebenen Weise hergestellt und verwendet, eignet sich ausser filr Holz für alle Stoffe organischen Ursprungs, die Wasser aufzusaugen vermögen und die gleichzeitigc Anwendung von Druck und Hitze zulassen.

   Man erzielt mit demselben nicht nur eine sichere, sondern auch sehr billige verleimung, da das Material desselben-   l ; lut-in   den Schlachthäusern grosser Städte billig und in   grossen   Mengen zu beschaffen ist : ist ausserdem die erforderliche anzuwendende Klebmenge einmal bekannt, so kann jeder   unnlitze     l'berscbuss an Ktebmitt. e ! leicht vermieden werden.   Für die Leimung auf   kaltem   Wege wie mittels Kaseinleimes, eignet sich der Albuminkalkleim nicht.

Claims (1)

  1. PATENT-ANSPRUCH. EMI3.3
AT27446D 1906-02-22 1906-02-22 Verfahren zur wasserfesten Verleimung von Holz u. dgl. AT27446B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
AT27446T 1906-02-22

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT27446B true AT27446B (de) 1907-02-11

Family

ID=3539599

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT27446D AT27446B (de) 1906-02-22 1906-02-22 Verfahren zur wasserfesten Verleimung von Holz u. dgl.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT27446B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE975709C (de) * 1940-05-30 1962-06-28 Weingarten Ag Maschf Mit einem Schwungrad versehene Spindelpresse

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE975709C (de) * 1940-05-30 1962-06-28 Weingarten Ag Maschf Mit einem Schwungrad versehene Spindelpresse

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2243572A1 (de) Verfahren zur gewinnung von antigenem material
AT27446B (de) Verfahren zur wasserfesten Verleimung von Holz u. dgl.
DE523200C (de) Verfahren zur Herstellung von kaltfluessigem Leim
DE607978C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstholzplatten aus Zellstoffmassen mit Bindemitteln
DE748695C (de) Verfahren zur Herstellung von Fruchtpasten aus fein zerkleinerten Fruechten
DE329672C (de) Verfahren zur Herstellung von adsorptionsfaehigen Salben
DE520438C (de) Verfahren zum Entnikotinisieren von Tabak
DE638228C (de) Verfahren zur Herstellung von Kunstholzplatten
DE538028C (de) Verfahren zur Herstellung von therapeutisch wirksamen Praeparaten mit Hilfe von Kombucha
AT97879B (de) Verfahren zur Herstellung von Flaschenkapseln mit Korkeinlage.
DE541332C (de) Verfahren zur Herstellung von Leimperlen oder Leimstueckchen in leicht loeslicher For m
DE737909C (de) Verfahren zur Beseitigung des Wasseranziehungsvermoegens und zur geschmacklichen Verbesserung arzneilich verwendbarer Stoffe
DE403013C (de) Verfahren zum Impraegnieren, Durchfaerben und Haltbarmachen von frisch gefaelltem Holz
DE528120C (de) Dichtungsmasse fuer Behaelter, Blechkaesten o. dgl.
DE1517888C3 (de) Adsorptionsmittel für die Behandlung gegorener Getränke, insbesondere Bier
AT131306B (de) Gegen Ausflockung unempfindliches Röntgendiagnosticum.
DE639821C (de) Verfahren zur Herstellung trockener Dextrinklebstoffe
DE839860C (de) Verfahren zur Herstellung eines geschmeidigen, nicht klebenden Films oder UEberzugs
DE747258C (de) Verfahren zum Herstellen einer fluessigen bis pastenartigen Fuellmasse aus fluessigen aromatischen Stoffen
DE72161C (de) Verfahren zur Erzeugung von Gerbmaterialien, Klebstoff und anderen Stoffen durch Osmose der Sulfitzellstofflaugen
AT94783B (de) Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse aus Blut, Haemoglobin oder ähnlichen Eiweissubstanzen und von Gegenständen aus derselben.
DE407917C (de) Verfahren zur Herstellung einer unbeschraenkt haltbaren, vollstaendig gelierfaehigen, pastenfoermigen Masse aus Obst und Gemuese
DE438736C (de) Verfahren zum Betrieb von beiderseitig elektrisch gekuppelten Asynchronmaschinen
AT146477B (de) Verfahren zur Bekämpfung von Schaum, besonders in gärenden Flüssigkeiten.
DE636496C (de) Verfahren zum Trocknen von Fluessigkeiten pflanzlichen oder tierischen Ursprungs, z.B. Fruchtsaeften oder Molke