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Verfahren zur Herstellung von Mutterkompräparaten.
Es ist bisher nicht gelungen, die gesamte Wirksamkeit des Mutterkorns (Secale cornutum), die sich wahrscheinlich aus verschiedenen Teilwirkungen zusammensetzt, in einer für Injektionen brauchbaren Lösung zu vereinigen. Wässerige Extrakte enthalten alle wirksamen Bestandteile der Droge, sind aber für Injektionen nicht anwendbar, weil sie schmerzhafte Nebenwirkungen und Schwellungen erregen ; die alkoholischen Auszüge sind wohl injizierbar, enthalten aber gewisse wichtige Bestandteile der Droge nicht. Da die wirksamen Bestandteile in den verschiedenen Mutterkornsorten in absolut und relativ verschiedenen Mengen vorkommen, ist ferner die Wirkung der betreffenden Drogen und der aus ihnen hergestellten Präparate verschieden und schwankend.
Man hat sich daher bemüht, die Stoftr. denen man die Wirksamkeit der Droge zuschrieb, aus der Droge zu isolieren, kam aber in dieser Weise zu keinen guten Ergebnissen, da die abgesonderten Körper entweder unsicher in der Wirkung oder ganz unwirksam sind. Das führte auf den Weg, die wichtigsten der angeblich wirksamen Stoffe synthetisch darzustellen. Doch hat es sich erwiesen, dass die synthetisch dargestellten Substanzen nicht völlig
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Es wurde nun gefunden, dass höchst wirksame injizierbare Präparate dadurch gewonnen werden können, dass eine wässerige Aufschlämmung der Droge vor der chemischen Reinigung der Gärung über- lassen wird. Die Gärung tritt nach einiger Zeit (etwa 12 Stunden) spontan ein, da sie offenbar von einem Mikroorganismus eingeleitet wird, den das Mutterkorn selbst enthält und dauert 3-5 Tage ; dabei entwickelt sich reichlich Kohlensäure. Die anfangs dunkle Lösung wird heller und die an die Oberlläehe getriebenen Drogenteilchen setzen sich zu Boden. Hiebei nimmt die Wirksamkeit der Lösung erheblich zu, während Farb-und andere Ballaststoffe verschwinden, bzw. ausfallen.
Die Lösung wird hierauf zur weiteren Reinigung zweckmässig mit Ätzkalk behandelt und das Filtrat entkalkt, z. B. durch Zusatz von Ammoniumkarbonat. Nach dem möglichst schonenden Einengen
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wobei abermals Schmieren-und Ballaststoffe ausfallen. Der beim Eindämpfen der alkoholischen Lösung im Vakuum zurückbleibende, lichtbramie Syrup kann in Wasser aufgenommen werden.
Es ist bereits vorgeschlagen worden (D. R. P. Nr. 175590 und 175591), wässerige Mutterkornauszüge - ohne vorhergehende Gärung-mit gesättigter Barytlöslmg zu fällen, durch Kohlensäure vom überschüssigen Baryt zu befreien, das Filtrat zur Syrupdicke einzudampfen und mit heissem absolutem Alkohol zu extrahieren. Aus der alkoholischen Lösung erhält man beim Eindampfen Kristalle, die nach weiterer Reinigung ein weisses kristallinisches Pulver darstellen. Das so hergestellte Präparat ist von der Praxis als unwirksam verworfen worden. Auffälligerweise fällt nämlich Baryt im Gegensatz zu Ätzkalk einen erheblichen Teil der wirksamen Substanzen mit aus.
Ferner setzt auch die Behandlung mit absolutem Alkohol die Wirksamkeit herab, wogegen 90% iger Alkohol und insbesondere Methylalkohol das Präparat ganz ungeschädigt lässt.
Ausführungsbeispiel : 1000 g der Droge werden gemahlen und mit 10l Wasser verrührt, und in einem Brutschrank bei 370 stehen gelassen. Nach 12-24 Stunden beginnt die Gärung und ist nach
2-5 Tagen beendet. Hierauf werden 200 g Ätzkalk gelöscht und in Breiform eingetragen. Nach gutem Verrühren wird die nunmehr hellgelbliche Lösung abfiltriert und mit 150 g Ammonkarbonat versetzt. Der ausgesehiedene Sehlamm von Kalziumkarbonat wird abfiltriert und das Filtrat bei niedriger Temperatur auf l ! eingeengt. Der gelbe Syrup wird nunmehr mit 10 ! Methylalkohol (90%) verrührt. vom körnigen Niederschlag abfiltriert und das Filtrat im Vakuum eingedampft. Der verbleibende Syrup wird in'Wasser aufgenommen, wobei sich eine weingelbe Lösung ergibt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von Mutterkornpräparaten, dadurch gekennzeichnet, dass eine wässerige Aufschlämmung der Droge einer bei geeigneter Temperatur (etwa 35-36 C) von selbst eintretenden bakteriellen Gärung überlassen wird.
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